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Nur Muhammad Taraki 14 Juli 1917 1 in Mukur 8 Oktober 1979 2 in Kabul war ein afghanischer Journalist Politiker und Ministerprasident Er war eines der Grundungsmitglieder der Demokratischen Volkspartei Afghanistans und gehorte nach deren Spaltung 1967 dem Khalq Zweig der Partei an Er wurde 1979 ermordet 3 Nur Muhammad Taraki 1978 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen 3 Quellen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTaraki wurde als Sohn eines Bauern aus dem Stamm der Tarakai Ghilzai in Kamkinawar geboren Kamkinawar liegt am Ostrand der Hochebene Mukur Taraki besuchte in Mukur die Schule und arbeitete nebenbei als Dienstbote Im Alter von 18 Jahren ging Taraki nach Indien und arbeitete im heutigen Mumbai als Sekretar des dortigen Vertreters der Pathan Trading Company welche 1935 von Kaufleuten in Kandahar gegrundet wurde und auf den Handel mit Trockenfruchten spezialisiert war Dort besuchte Taraki eine Abendschule um Urdu und Englisch zu erlernen 1937 kehrte Taraki nach Afghanistan zuruck und arbeitete fur Abdul Madschid Zabuli 1938 nahm Taraki ein Studium an der gerade eroffneten Kabuler Fakultat fur Rechts und Politikwissenschaften auf Er blieb aller Wahrscheinlichkeit zufolge bis 1941 immatrikuliert Nachdem er sein Studium der Wirtschaftswissenschaften mit einem Diplom abgeschlossen hatte arbeitete Taraki im Ministerium fur Volkswirtschaft Spater nahm er eine Tatigkeit als Mitarbeiter von Radio Kabul und der Nachrichtenagentur Bachtar auf und trat in das Prasidium fur Presse und Informationswesen ein Gegen Ende der 40er Jahre leitete Taraki die Nachrichtenagentur eine Zeit lang Zu diesem Zeitpunkt war Taraki ein Unterstutzer und Befurworter der politisch literarischen Bewegung Erwachte Jugend welche jedoch schon 1950 zerfiel Taraki schrieb fur Angar Die Glut eine der Zeitungen der unterschiedlichen Stromungen in welche die Bewegung zerfallen war Nach nur zehn Monaten kam jedoch das Aus fur sie Im Fruhjahr 1953 ging Taraki als Presseattache fur ein halbes Jahr an die Botschaft Afghanistans in Washington D C Mit der Ernennung von Mohammed Daoud Khan demissionierte er jedoch im November desselben Jahres und erklarte auf einer Pressekonferenz in New York dass er nicht nach Afghanistan zuruckkehren werde da er befurchtete aufgrund seiner publizistischen Betatigung erschossen zu werden Die folgenden zwei Jahre verbrachte er moglicherweise in Grossbritannien wohin er noch am Tag der Pressekonferenz aufbrechen wollte 1956 kehrt Taraki nach Kabul zuruck nachdem Daoud einen politischen Annaherungskurs an die Sowjetunion eingeschlagen hatte und eine Reihe von politischen Gefangenen in die Freiheit entlassen wurden In diesem Klima konnten auch Exilafghanen wie Taraki wieder in die Heimat zuruck Taraki war in der folgenden Zeit als Ubersetzer fur die US Botschaft fur U S AID und die Kabuler UN Vertretung tatig Er arbeitete weiterhin als literarischer Ubersetzer und ubertrug Werke der klassischen russischen und sowjetischen Literatur in seine Muttersprache Er veroffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten Mit seinen Geschichten begrundete Taraki eine Neue Richtung der Pasthu Literatur welche sich u a mit der sozialen Ungleichheit und Ungerechtigkeit in Afghanistan befasste 1963 erwogen Taraki und Babrak Karmal die Grundung einer Partei und bereiteten diesen Schritt in den folgenden zwei Jahren vor Am 1 Januar 1965 fand im Kabuler Ortsteil Karta e Tschar der Grundungskongress der Demokratischen Volkspartei hizb e demokratiq e chalq Volksdemokratische Partei Afghanistans statt Taraki wurde zum Generalsekretar der Partei berufen wohlwissend dass die amtliche Zulassung fur die Partei versagt bleiben wurde Doch bei Wahlen im September August des Jahres gelang es einigen Parteimitgliedern in das Parlament gewahlt zu werden wenn auch nicht als Vertreter ihrer Partei Das Parteiorgan Chalq Volk dessen Herausgeber Taraki war erschien jedoch vollig legal und der damalige Chefredakteur Mohammad Hasan Bareq wurde sogar spater Kultur und Informationsminister Afghanistans Das Blatt wurde jedoch am 23 Mai 1966 verboten nachdem es sich kritisch gegenuber dem Konzept des Privateigentums geaussert hatte Bis 1968 wurden im Untergrund jedoch die Parteiblatter Dschumbesch und Rahnama veroffentlicht und dann fur kurze Zeit von einer weiteren legalen Publikation abgelost Im Zuge des Wahlkampfes 1969 entwickelten sich zwei konkurrierende Fraktionen die Chalq unter Taraki und die Partscham unter Babrak Die Partscham Fraktion unterstutzte Mohammed Daoud Khan zum Zeitpunkt der Ausrufung der Republik im Jahre 1973 wohingegen die Chalq Fraktion im Hintergrund blieb Daoud Khan entledigte sich 1977 des linken Flugels woraufhin beide Fraktionen sich wieder einander annaherten und sich aller Wahrscheinlichkeit schon bald an die Planung des Sturzes des Daoud Regimes machten Als beim Putsch am 27 April 1978 Revolution vom 7 Saur 1357 4 Mohammed Daoud Khan erschossen wurde ubernahm Taraki am 30 April 1978 das Amt des Vorsitzenden des Revolutionsrates und des Ministerprasidenten Sein Mitstreiter in der Revolution Hafizullah Amin zwang ihn jedoch im September 1979 zum Rucktritt von seinen Amtern und ubernahm diese selbst Er wurde am 8 Oktober 1979 auf Amins Befehl ermordet 3 Die Kabul Times berichtete Taraki sei nach kurzer und schwerer Krankheit verstorben 5 Publikationen BearbeitenDer Einsame 1962 Spin 1959 Bangs Reise Da Bang musafarat Kabul Paschtu Tolana 1336 1958 Die Bauerntochter 1958 Gewinn daheim Gewinn in Lahore 1956 Mein Anteil 1956 Samats Eltern in Kabul Nr 414 1956 Drei Mahlzeiten 1956 Gedorrtes Rindfleisch 1951 Das ist mein Verdienst 1951Quellen BearbeitenKlaus Jakel Nur Muhammad Tarakai In Afghanistan Journal Vol 5 3 Graz Akademische Druck und Verlagsanstalt 1978 105 108 Munzinger Internationales Biographisches Archiv 49 1979 vom 26 November 1979 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nur Muhammad Taraki Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Anthony Arnold Afghanistan s Two 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102679353X lobid OGND AKS LCCN n81006869 VIAF 48076202 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Taraki Nur MuhammadKURZBESCHREIBUNG afghanischer Journalist und PolitikerGEBURTSDATUM 14 Juli 1917GEBURTSORT MukurSTERBEDATUM 8 Oktober 1979STERBEORT Kabul Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nur Muhammad Taraki amp oldid 228625835