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Burhanuddin Rabbani 1940 in Faizabad Badachschan 20 September 2011 in Kabul 1 war ein afghanischer Politiker Warlord 2 und Staatsprasident des Islamischen Staats Afghanistan Er gehorte der tadschikischen Volksgruppe an und war wahrend der Herrschaft der Taliban der politische Fuhrer der Nordallianz Burhanuddin Rabbani 2010 Ihm wurden verschiedene Kriegsverbrechen vorgeworfen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Aufstieg 1 2 Nach dem Ruckzug der Roten Armee 1 3 Nach dem Sturz des Talibanregimes 1 4 Tod 1 5 Reaktionen und Ermittlungen 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAufstieg Bearbeiten Rabbani studierte Islamisches Recht und Theologie an der Schariat Fakultat der Universitat Kabul Nach seiner Graduierung im Jahr 1963 wurde er dort Lehrstuhlinhaber fur Philosophie 1966 ging er an die al Azhar Universitat in Kairo Agypten wo er einen Mastertitel in Islamischer Philosophie erlangte Er war einer der ersten der die Werke von Sayyid Qutb ins Persische ubersetzte 1968 kehrte Rabbani nach Afghanistan zuruck und erhielt dort vom Hohen Rat der Dschamiat i Islami den Auftrag die Studenten zu organisieren Im Jahr 1972 wurde er Vorsitzender dieser Gruppierung 1974 sollte Rabbani wegen seiner pro islamischen Einstellungen verhaftet werden konnte jedoch mit Hilfe seiner Studenten der Polizei entkommen und nach Pakistan fliehen Nach 1978 gehorte seine Gruppe zu einer der erfolgreichsten Widerstandsgruppen gegen die kommunistische Regierung Siehe auch Sowjetische Intervention in Afghanistan Nach dem Ruckzug der Roten Armee Bearbeiten Nach dem Sturz von Mohammed Nadschibullah im April 1992 kehrte er nach Kabul zuruck Am 28 April wurde der Islamische Staat Afghanistan ausgerufen und am 28 Juni 1992 ubernahm Rabbani nach dem Rucktritt des Ubergangsprasidenten Sibghatullah Modschaddedi den Vorsitz im Islamischen Rat von Afghanistan der von den Mudschaheddin gefuhrten Ubergangsregierung Wahrend zwischen den rivalisierenden Mudschaheddinparteien ein neuer Burgerkrieg entbrannte wurde er am 30 Dezember 1992 von einer Wahlversammlung Rat der Weisen fur zwei Jahre zum Prasidenten gewahlt Massgebliche Mudschaheddinfuhrer hielten dies fur illegitim Nach einer Absprache mit anderen Mudschaheddingruppen sollte er 1994 zurucktreten Dieser Vereinbarung kam Rabbani aber nicht nach 2 Im September 1996 floh er vor den heranruckenden Taliban in den Norden des Landes und machte die Stadt Faizabad zum Zentrum seines Widerstandes gegen die Taliban Im Juni 1997 war er Mitbegrunder der Nationalen Islamischen Vereinigten Front zur Rettung Afghanistans in den westlichen Medien besser bekannt als Nordallianz die von den Vereinten Nationen weiterhin als Regierung des Landes anerkannt wurde Rabbani blieb so der international anerkannte Prasident Afghanistans auch wenn die Taliban den grossten Teil des Landes kontrollierten Siehe auch Afghanischer Burgerkrieg 1989 2001 Nach dem Sturz des Talibanregimes Bearbeiten Nach dem Einmarsch US amerikanischer Truppen und dem Sturz des Taliban Regimes kehrte Rabbani am 17 November 2001 nach Kabul zuruck Er ubergab das Prasidentenamt am 22 Dezember 2001 an Hamid Karzai Seitdem stand er zwar immer noch der Gruppierung Dschamiat i Islami vor besass jedoch keinen grosseren Einfluss 3 Zuletzt war er Vorsitzender des Hohen Friedensrats der im Auftrag der afghanischen Regierung mit den Taliban verhandeln sollte 4 Siehe auch Krieg in Afghanistan seit 2001 Tod Bearbeiten Am 20 September 2011 wurde Rabbani durch einen Selbstmordattentater in seiner Wohnung im abgeriegelten Diplomatenviertel von Kabul getotet 5 Nach Angaben der BBC traf er sich mit zwei Taliban Vertretern um Friedensverhandlungen zu fuhren 6 Ein Talibansprecher ubernahm zuerst die Verantwortung fur den Anschlag Seinen Angaben zufolge zundete einer der beiden Vertreter die sich haufig mit Rabbani trafen und deshalb sein Vertrauen genossen eine im Turban versteckte Bombe Tags darauf bestritt ein anderer Sprecher der Taliban Sabihullah Mudschahed allerdings jegliche Beteiligung am Anschlag 7 Neben Rabbani und den zwei Taliban starben auch vier Sicherheitskrafte 8 Reaktionen und Ermittlungen Bearbeiten Prasident Hamid Karzai brach daraufhin seinen Besuch in den Vereinigten Staaten ab und kehrte nach Afghanistan zuruck Der US amerikanische Verteidigungsminister Leon Panetta und Generalstabschef Michael G Mullen bezeichneten den Anschlag als Zeichen der Schwache der Taliban UN Generalsekretar Ban Ki moon zeigte sich entsetzt uber den Anschlag 4 Am Morgen nach der Ermordung Rabbanis fand in Kabul eine Demonstration mit mehreren hundert Teilnehmern statt Die Protestierenden trugen als Zeichen der Trauer schwarze Stirnbander und zeigten Portrats und Plakate des Toten 9 Rabbanis Leichnam wurde zunachst im Prasidentenpalast aufgebahrt und am 23 September in Kabul im Zuge eines Staatsbegrabnisses beerdigt Fur die Zeremonie mussten grosse Bereiche der Innenstadt abgesperrt werden Es nahmen Tausende von Afghanen teil 10 Hamid Karzai erklarte am 1 Oktober in einer Videobotschaft dass das Attentat auf Rabbani seine Friedensbemuhungen untergraben hat da es fortan nicht mehr moglich sei ohne Gefahr fur das Leben der Verhandler Kontakt aufzunehmen Lutifullah Maschal ein Sprecher des afghanischen Geheimdienstes gab am selben Tag bekannt dass das Attentat in der Umgebung von Quetta in Pakistan geplant wurde 11 Ausserdem sei der Attentater ein pakistanischer Staatsburger gewesen 12 Am 2 Oktober fand in Kabul eine Kundgebung von mehreren hundert Afghanen gegen Pakistan statt Es wurde beschuldigt den Friedensprozess zu sabotieren 12 Tags darauf am 3 Oktober veroffentlichte die BBC ein Interview mit Siradschuddin Haqqani einem Anfuhrer des Haqqani Netzwerks Darin behauptet dieser seine Gruppe sei nicht fur das Attentat verantwortlich 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burhanuddin Rabbani Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie auf Afghanistan Online engl BBC News Afghanistans Powerbrokers engl Ingrid Muller Auch die Taliban haben sich verandert In Die Zeit 17 Oktober 2011 abgerufen am 17 Oktober 2011 Interview mit Habibullah Fouzi Mitglied des afghanischen Friedensrats uber die Auswirkungen des Mordes an Rabbani und die allgemeine Situation Ende 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Burhanuddin Rabbani im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar a b c Fruherer afghanischer Prasident Rabbani bei Anschlag getotet In Neue Zurcher Zeitung 20 September 2011 abgerufen am 21 September 2011 BBC News a b Taliban bekennen sich zu Anschlag auf Rabbani In Frankfurter Allgemeine Zeitung 21 September 2011 abgerufen am 21 September 2011 Afghanischer Angestellte erschiesst US Burger In Frankfurter Rundschau 26 September 2011 abgerufen am 27 September 2011 Ex Prasident Rabbani getotet In ORF 20 September 2011 abgerufen am 20 September 2011 Agnes Tandler Kaum Friedensaussichten in Kabul In die tageszeitung 21 September 2011 abgerufen am 22 September 2011 Taliban ermordeten afghanischen Ex Prasidenten In ORF 21 September 2011 abgerufen am 21 September 2011 Sprengsatz im Turban In die tageszeitung 21 September 2011 abgerufen am 21 September 2011 Staatsbegrabnis fur Rabbani in Afghanistan In Neue Zurcher Zeitung 23 September 2011 abgerufen am 23 September 2011 Karzai will Verhandlungen mit Taliban abbrechen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 1 Oktober 2011 abgerufen am 3 Oktober 2011 a b c Agnes Tandler Mehr als nur ein Streit unter Nachbarn In die tageszeitung 3 Oktober 2011 abgerufen am 3 Oktober 2011 Staatsoberhaupter Afghanistans Durrani MonarchenPopalzai Konige 1747 1843 Ahmad Schah Timur Schah Zaman Schah Mahmud Schah Qaysar Schah Schudscha Kamran Ali Schah Ayub Schah Habibullah Fath DschangBarakzai Emire Konige 1826 1973 Dost Mohammed Schir Ali Mohammed Afzal Mohammad Azam Mohammed Yakub Musa Mohammed Ayub Abdurrahman Habibullah I Amanullah Inayatullah Habibullah II Mohammed Nadir Mohammed SahirPrasidenten der Republik Afghanistan 1973 1978 bzw der Demokratischen Republik Afghanistan 1978 1992 Mohammed Dawud Nur Mohammed Taraki Hafizullah Amin Babrak Karmal Hadschi Mohammed Tschamkani Mohammed Nadschibullah Abdurrahim HatefMudschahedin 1992 1996 und Taliban Regierung 1996 2001 Sibghatullah Modschaddedi Burhanuddin Rabbani Mohammed OmarPrasidenten der Islamischen Republik Afghanistan seit 2001 Burhanuddin Rabbani Hamid Karzai Aschraf Ghani Siehe auch Liste der Staatsoberhaupter Afghanistans Normdaten Person GND 1028171862 lobid OGND AKS LCCN n88014696 VIAF 23678384 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rabbani BurhanuddinALTERNATIVNAMEN برهان الدین رباني persisch KURZBESCHREIBUNG afghanischer Politiker Fuhrer der afghanischen Dschamiat i IslamiGEBURTSDATUM 1940GEBURTSORT Faizabad BadachschanSTERBEDATUM 20 September 2011STERBEORT Kabul Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burhanuddin Rabbani amp oldid 237368292