www.wikidata.de-de.nina.az
Das Degtjarjowwerk ist ein 1916 gegrundeter russischer Rustungshersteller in Kowrow Oblast Wladimir Die derzeitige Unternehmensform ist eine Offene Aktiengesellschaft OAO der volle Name lautet OAO Sawod imeni W A Degtjarjowa russisch OAO Zavod im V A Degtyaryova Das Unternehmenskurzel lautet SiD russisch ZiD Das Unternehmen ist eine Tochter der Rustungsholding Wyssokototschnyje Kompleksy innerhalb des staatlichen Rostec Konzerns DegtjarjowwerkLogoRechtsform Offene AktiengesellschaftGrundung 27 August 1916Sitz Kowrow Russland RusslandMitarbeiterzahl 10 269 2012 1 Umsatz 12 1 Mrd Rubel 2 Branche MaschinenbauWebsite www zid ruStand 2012 Werkseingang Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erster Weltkrieg bis zur Oktoberrevolution 1 2 Von der Oktoberrevolution bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges 1 3 Wahrend des Zweiten Weltkrieges 1 4 Nachkriegszeit 2 Produkte 2 1 Rustungsguter 2 2 Motorrader 2 2 1 Serienmotorrader 2 2 2 Sportmotorrader 3 Auszeichnungen 4 Konstrukteure 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Madsen lMG im Kaliber 7 62 54 mm RErster Weltkrieg bis zur Oktoberrevolution Bearbeiten Am 27 August 1916 wurde in Kowrow die Erste russische Gewehr und Maschinengewehrfabrik als Gemeinschaftsunternehmen der Petrograder Industriellen W A Hippius und D L Lurie sowie der danischen Unternehmer Karl Winter und Soren Jensen gegrundet um den dringenden Bedarf der zaristischen Armee an leichten Maschinengewehren im Ersten Weltkrieg zu decken Maschinen und Ausrustung des Werkes kamen aus Kopenhagen 3 4 Im November 1916 war das Gebaude B fertiggestellt und mit Maschinen Anlagen und Montageeinrichtungen ausgerustet Die Energieversorgung ubernahmen zwei schwedische Dieselgeneratoren Ein Teil der Ausrustungen stammte aus den USA Das Gebaude A wurde erst im Jahre 1918 fertig 5 3 Im Januar 1917 erhielt das Werk eine exklusive Lizenz zur Produktion von leichten Madsen Maschinengewehren mit allem Zubehor fur die Lieferung von solchen an die russische Armee und Marine sowohl in Kriegs als auch in Friedenszeiten Am 28 Januar 1917 wurde ein Vertrag mit der Abteilung 21 der Hauptverwaltung fur Artillerie des Kriegsministeriums des Russischen Kaiserreichs GAU uber die Herstellung und Lieferung von 15 000 MGs zum Preis von 1733 30 Rubel pro Waffe mit Ersatz und Zubehorteilen geschlossen Die Produktion sollte innerhalb von 5 Monaten nach Vertragsunterzeichnung beginnen Am 12 August 1917 wurden die ersten vier in Kowrow hergestellten Maschinengewehre getestet und fur mangelhaft befunden 4 Von der Oktoberrevolution bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges Bearbeiten Nach der Oktoberrevolution protestierte die danische Regierung gegen die Verstaatlichung des Werkes seitens der herrschenden Bolschewiki Die Arbeiter des Werkes verhinderten Versuche der danischen Seite Anlagen zu demontieren und nach Danemark zu schaffen 6 Im Dezember 1917 beschlossen der bolschewistische Arbeiterrat des Werkes Vorsitzender A M Buruchin und der Arbeiterkontrollrat Vorsitzender G E Lewin dass die Anlage weiterbetrieben wird und die russischen Arbeiter den Anweisungen der danischen Werksfuhrung nicht weiter Folge leisten sollen 6 Als Reaktion darauf sabotierte die danische Fuhrung das Werk zahlte Lohne und Gehalter nur noch an die danischen Mitarbeiter wahrend die Auszahlung der Lohne der russischen Belegschaft gestundet wurde Sie kundigte an die ruckstandigen Lohne der russischen Arbeiter erst nach Schliessung des Werkes auszahlen zu wollen 6 Nach einem Versuch die Waffenlager der Fabrik zu ersturmen wurde das Werk durch die Rote Garde bewacht 6 Am 18 Januar 1918 schickte die Hauptverwaltung der Artillerie die Waffenkonstrukteure Wladimir Fjodorow und Wassili Degtjarjow nach Kowrow Fjodorow wurde zum technischen Direktor des Werkes ernannt 6 Im Werk wurde nun eine Serie von 9000 Stuck des Selbstladegewehres Awtomat Fjodorowa aufgelegt Am 21 Marz 1918 wurde das Werk aufgrund der schwierigen finanziellen Lage vorubergehend geschlossen Die Produktion der Madsen Maschinengewehre des Fjodorow Selbstladegewehres und alle Bauarbeiten wurden bis auf weiteres ausgesetzt Im Werk verblieben einschliesslich der Konstruktionsabteilung nur 60 Werktatige 5 Im Juli 1918 wurde angekundigt dass das Werk verstaatlicht wird Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten lediglich 280 Arbeiter und Angestellte im Werk Danach brach im Werk ein Feuer aus welches 40 der Anlagen sowie 90 Anlagen und Muster zerstorte 6 Am 27 November 1918 verbot die Ausserordentliche Kommission zur Versorgung der Roten Armee die Herausgabe von Maschinen und Ausrustung an die danische Verwaltung um die Produktion aufrechtzuerhalten 5 Danach wurden zusatzliche Arbeitskrafte eingestellt weitere Ausrustung beschafft sowie fur den Bau weiterer Gebaude Baustoffe und Brennmaterial bereitgestellt 6 Zur Versorgung der Bevolkerung wurde die Produktion von landwirtschaftlichen Geraten und Bugeleisen aufgenommen 6 Im Juli 1919 wurde die Arbeit an der technischen Dokumentation fur das Fjodorowgewehr in 20 Exemplaren fertiggestellt Im kleinen Werk wurde eine erste Vorserie von 200 Stuck Awtomat Fjodorowa hergestellt Am 8 Juli 1919 verstaatlichte der Oberste Rat fur Volkswirtschaft das Werk und unterstellte es der Zentralverwaltung der Artilleriefabriken russisch Centralnogo pravleniya artillerijskih zavodov ZPAS 5 In den 1920er Jahren zur Zeit der fruhen Sowjetunion arbeiteten im Degtjarjow Werk 1000 Arbeiter und Angestellte 6 Das Prasidium der ZPAS ernannte Fjodorow zum Werksleiter technischer Direktor war N I Schukow Am 21 April 1921 stellte der Rat der Rustungsindustrie fest dass die Serienfertigung des Awtomat Fjodorow angelaufen war Im Jahre 1927 wurde eine Vorserie des 7 62 mm MGs DP hergestellt und im Oktober 1928 wurde fur die Bewaffnung der sowjetischen Flugzeuge auf der Grundlage des DP das Flugzeugmaschinengewehr DA entwickelt 1929 folgte das Panzer MG DT Am 29 Dezember 1927 wurde die Kowrower Maschinengewehrfabrik in Instrumentenfabrik Nr 2 umbenannt am 7 Juli 1932 wurde ihr der Ehrenname Kuprijan Ossipowitsch Kirkisch verliehen Die Bezeichnung lautete nun Instrumentenfabrik Nr 2 K O Kirkisch russisch Instrumentalny zavod 2 imeni K O Kirkizha Im Jahre 1932 begann die Herstellung des schweren 12 7 mm Maschinengewehrs DK DK Degtjarjow Krupnokaliberny grosskalibriges MG System Degtjarjow Das DK war der Vorlaufer des ab 1935 entwickelten und 1939 eingefuhrten DSchK Als Munitionszufuhr diente ein 30 Schuss fassendes Trommelmagazin die Kadenz war aufgrund dessen niedrig Die 12 7 108 mm Patrone wurde fur diese Waffe entwickelt 1934 begann die Produktion der 7 62 mm Maschinenpistole Degtjarjow PPD 34 Im Jahre 1935 nahm das Werk die Serienproduktion des schweren 12 7 mm Maschinengewehrs Schpitalnij und Wladimirow SchWAK auf aus dem spater die 20 mm Maschinenkanone gleichen Namens entstand Im Jahre 1940 begann die Herstellung der 7 62 mm MPi PPScha 41 Wahrend des Zweiten Weltkrieges Bearbeiten Zwei Tage nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion wurde am 24 Juni 1941 das Kriegsrecht eingefuhrt und die Fabrik arbeitete rund um die Uhr Anfang Juli forderte die sowjetische Regierung den schnellstmoglichen Bau einer Panzerbuchse Bis Ende des Jahres wurde die Armee mit 16 036 Stuck PTRD im Kaliber 14 5 114 mm beliefert Am 18 Dezember 1941 wurde der in der Fabrik ausgestattete Panzerzug Kowrowski Bolschewik an die Front geschickt 7 Im Jahre 1943 wurde eine neue Produktionshalle in traditioneller Bauweise errichtet und die Serienproduktion des schweren 7 62 mm MG SG 43 begonnen Im Jahre 1944 begann die Serienproduktion des uberschweren Maschinengewehrs System Wladimirow KPW 44 Kal 14 5 114 mm und des leichten RPD im neuen Kaliber 7 62 39 mm Insgesamt wurden wahrend des Grossen Vaterlandischen Krieges im Werk K O Kirkisch 1 202 481 Stuck der verschiedenen Waffentypen hergestellt und an die Front geliefert Nachkriegszeit Bearbeiten Im Jahre 1946 wurde im Werk mit der ersten Ausfuhrung der Komet K 125 die Motorradproduktion aufgenommen 1949 erhielt das Werk den neuen Ehrennamen W A Degtjarjow Im Oktober 1950 wurde ein Werksteil des Degtjarjowwerks als Kowrower Mechanisches Werk Kowrowskii Mechanitscheski Sawod ausgegrundet Produkte BearbeitenSchuss und andere Waffen Motorrader und Quads Industrienahmaschinen Akkumulatoren Ausrustungen fur die NahrungsmittelindustrieRustungsguter Bearbeiten 12 7 mm Scharfschutzengewehr KSWK 12 7 mm Maschinengewehr Kord 14 5 mm Maschinengewehr KPW 14 5 mm Maschinengewehr KPWT 5 45 mm Maschinenpistole AEK 971 9 mm Maschinenpistole AEK 919K 7 62 mm Maschinengewehr PKM PKMS PKTM PKMB 7 62 mm Maschinengewehr PKP Petscheneg Signalpistole SP 81 Granatwerfer DP 64 Neprjadwa Granatwerfer DP 65 Spezialgranatwerfer RGS 50M 8 9 10 automatischer 30 mm Granatwerfer AGS 30 reaktive Panzerbuchse RPG7W1 23 mm Maschinenkanone GScha 23 30 mm Maschinenkanone GScha 30 2 Marine Maschinengewehrlafette MTPU fur das KPW Abnehmbare standardisierte Maschinenkanone 2Ch35 Luft Boden Rakete 9M39 fur das System 9K38 Igla Patrone 3UBK20 und 3UBK14F fur Rohrrakete 9K119 Refleks Rakete 9M133 fur Panzerabwehrlenkraketenkomplex 9K133 Kornet E Rakete 9M120 9M120F fur 9K120 Ataka Panzerabwehrlenkraketenkomplex Falanga M Luft Boden Rakete 9M333 fur das System Strela 10M Luft Boden Rakete 9M336 fur das System 9K333 Werba Mobile Kontrollstation 9W866 Podwischny kontrolny punkt russisch Podvizhnyj kontrolnyj punkt PKP Motorrader Bearbeiten nbsp K 125M Nachbau DKW RT 125 nbsp Wosschod nbsp Mokick SiD 50 PilotSerienmotorrader Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden deutsche Industrieanlagen als Reparationsleistungen demontiert und in die Siegerstaaten verbracht Auf diese Weise gelangten Fertigungsmaschinen und Fertigungsunterlagen der DKW RT 125 auch nach Kowrow Hier wurde die Maschine als Komet K 125 nachgebaut und begrundete die Motorradproduktion in Kowrow 11 Im November 1946 verliessen die ersten 59 Motorrader unter dem Markennamen Kowrowez dt der Kowrower die Werkshallen Von der K 125 wurden weitere Modelle mit differierendem Hubraum abgeleitet und das Modell kontinuierlich weiterentwickelt Ab 1956 flossen Stilelemente der zeitgenossischen Jawa Modelle in die Kowrowez Motorrader ein Ab 1965 wurde die Marke Wosschod eingefuhrt und die Kowrowezproduktion lief 1967 aus Die Wosschod 1 weist noch starke Ahnlichkeiten mit der Jawa 175 auf spatere Modelle folgten einer eigenen Formensprache 12 In den spaten 1990er Jahren wurde noch einmal ein modernes Motorrad entwickelt das mit einem 400 cm Viertaktmotor ausgerustet war 1998 wurde die Motorradproduktion eingestellt und die fertig entwickelte Maschine ging nicht mehr in Serienproduktion Das Degtjarjowwerk ging auf dem Gebiet der Zwei und Dreiradherstellung eine Kooperation mit dem chinesischen Hersteller Lifan ein und baut seitdem Kleinkraftrader und Gelandetrikes mit dessen Motoren 12 Bis dato wurden im SiD insgesamt uber 8 Millionen Motorrader und Kleinkraftrader hergestellt 3 Sportmotorrader Bearbeiten Parallel zu den Serienmodellen wurden bereits 1947 Gelandemotorrader gebaut In den 1970er Jahren wurden bis zu 1800 Crossmaschinen pro Jahr gebaut 12 Seit 1950 wurden in geringem Umfang Rennmotorrader wie die Wosschod 175SchK 3 und spater auch Motoballmaschinen gebaut 12 Auszeichnungen BearbeitenAm 18 Januar 1942 erhielt das Degtjarjowwerk fur beispielhafte Erfullung der Aufgaben der Regierung bei der Herstellung und Entwicklung neuer Waffenarten den Orden des Roten Banners der Arbeit Am 16 September 1945 wurde das Werk fur die erfolgreiche Erfullung der Aufgaben des Staatlichen Verteidigungskomitees bei der Versorgung der Roten Armee und der Luftstreitkrafte mit Schutzenwaffen mit dem Leninorden geehrt Am 18 Januar 1971 bekam die Fabrik fur erfolgreiche Erfullung des Funfjahrplanes und die Einfuhrung neuer Maschinen und Produktionstechnologien den Orden der Oktoberrevolution Konstrukteure BearbeitenIm Degtjarjowwerk waren u a tatig Wladimir Fjodorow Wassili Degtjarjow Georgi Schpagin Pjotr Gorjunow Semjon Wladimirow Jakow TaubinLiteratur BearbeitenOAO ZiD Hrsg Shtrihi istorii Izvestnye i neizvestnye stranicy istorii Kovrovskogo zavoda imeni V A Degtyaryova s 1916 po 2006 god 2006 ISBN 5 88280 112 5 S 260 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Degtjarjowwerk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Motocikl Voshod ZiD Sova i Minsk MMVZ Novosti In ru moto ru Abgerufen am 30 Mai 2015 russisch Website zu den Motorradmarken Woschod SiD und Sowa Einzelnachweise Bearbeiten Geschaftsbericht 2012 Godovoj otchet OAO ZiD 2012 god Buhgalterskij balans 2012 forma 2 a b c Istoriya zavoda Nicht mehr online verfugbar In zid ru Zavod im V A Degtyareva archiviert vom Original am 4 November 2013 abgerufen am 2 Juni 2015 russisch a b 15 avgusta 1916 goda azhurnal Master ruzhyo 8 149 avgust 2009 S 96 a b c d Semjon Fedossejew Die russische Karriere des Madsen MGs In zhurnal Master ruzhyo Band III Nr 6 159 Juni 2010 S 51 52 coollib com abgerufen am 2 Juni 2015 russisch Rossijskaya karera ruzhya pulemyota Madsen a b c d e f g h i S S Chromow Kovrovskij pulemyotnyj zavod In Sovetskaya enciklopediya 2 Auflage 1987 Grazhdanskaya vojna i voennaya intervenciya v SSSR S 267 Nikolaj Frolov O bronepoezde Kovrovskij bolshevik Nicht mehr online verfugbar In ikovrov ru 9 Marz 2015 archiviert vom Original am 28 Mai 2015 abgerufen am 6 Juni 2015 russisch Nikolai Frolow Uber den Panzerzug Kowrower Bolschewik Modern Firearms RGS 50M In world guns ru Abgerufen am 30 Mai 2015 englisch Open Joint Stock Company V A Degtyarev Plant RGS 50M Special Grenade Launching System In zid ru S en abgerufen am 30 Mai 2015 RGS 50M modernized special grenade launcher In gunsru ru Abgerufen am 30 Mai 2015 englisch Torsten Hampel Rettung einer Legende Zen oder Die Kunst eine Motorradfirma zu warten In tagesspiegel de 6 Dezember 2012 abgerufen am 2 Juni 2015 a b c d S Woronzow Kovrovet Voskhod In b cozz com Abgerufen am 2 Juni 2015 englisch 56 37 41 33 Koordinaten 56 22 12 N 41 19 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Degtjarjowwerk amp oldid 234759961