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Damad Ferid Pascha mit vollem Namen Damad Mehmed Adil Ferid Pascha osmanisch داماد محمد عادل فريد پاشا 1853 in Istanbul 6 Oktober 1923 in Nizza Frankreich war ein osmanischer Staatsmann der unter dem letzten Sultan Mehmed Vahideddin vom 4 Marz 1919 bis zum 2 Oktober 1919 und vom 5 April 1920 bis zum 21 Oktober 1920 zweimal Grosswesir war Damad Ferid Pascha 1919 Damad Ferid Pascha 2 von links mit drei Signatoren des Vertrages von Sevres Rechts von ihm Riza Tevfik Bolukbasi links von ihm der osmanische Minister fur Bildung Bagdatli Hadi Pascha und der Botschafter Resad Halis Das Foto wurde auf dem Schiff aufgenommen das sie zu den Friedensverhandlungen nach Frankreich brachte Alle vier Personen verloren nach dem turkischen Unabhangigkeitskrieg die Staatsangehorigkeit und wurden unter den 150 personae non gratae der Turkei gelistet Dabei bildete er funf Kabinette und wird somit funfmal als Grosswesir gezahlt Den Titel Damad Schwiegersohn erhielt er durch seine Heirat mit Mediha Sultan einer Tochter Sultan Abdulmecids I Durch diese Ehe wurde er zum Schwager von Sultan Mehmed Vahideddin Biografie BearbeitenFerid Pascha wurde 1853 in Istanbul als Sohn von Seyyid Hasan Izzet Efendi geboren einem Mitglied des Staatsrates Sura yi Devlet dessen Familie aus dem Dorf Potoci nahe dem Ort Pljevlja im heutigen Montenegro stammte Ferid Pascha arbeitete im osmanischen Aussenministerium und an den Botschaften in Paris Berlin Petersburg und London Wie sein Vater wurde er 1884 Mitglied der Sura yi Devlet und erhielt den Titel eines Wesirs Als ihm der Posten des Botschafters in London von Sultan Abdulhamid II verweigert wurde zog er sich aus den offentlichen Amtern zuruck und kehrte erst im Jahr 1908 als Mitglied des Senats Heyʾet i Aʿyan zuruck In seine erste Amtsperiode als Grosswesir fielen die Besetzung Izmirs durch griechische Truppen und die darauf folgenden Unruhen Er war als Nachfolger von Yusuf Franko Pascha zugleich Aussenminister Hariciye naziri Am 11 Juni 1919 gestand Ferid offentlich die Verbrechen an der armenischen Minderheit im Osmanischen Reich ein die heute als Volkermord an den Armeniern bekannt sind und verurteilte die Hauptverantwortlichen in Kriegsverbrechersprozessen die er gleich nach dem Ersten Weltkrieg einleitete zum Tode 1 2 Die einzigen Schuldigen waren seiner Ansicht nach Talat Enver und Cemal und eine Handvoll zweitrangiger Komplizen Nicht nur Christen seien verfolgt worden Auch drei Millionen Muslime hatten den Terror des Komitees fur Einheit und Fortschritt zu spuren bekommen 3 Die turkische Nation sei vollig unschuldig Die Degenerierten die die Verbrechen verubt hatten seien nichts als Bolschewiken gewesen 4 Am 30 September 1919 wurde er aus dem Amt entlassen aber nach zwei kurzlebigen Regierungen unter Ali Riza Pascha and Hulusi Salih Pascha musste ihn der Sultan erneut berufen und eine Regierung die am 5 April 1920 antrat bilden lassen Es war seine Regierung die im August 1920 den Vertrag von Sevres unterzeichnete Damad Ferid Pascha blieb bis zum 17 Oktober 1920 Grosswesir wobei er zwei weitere Kabinette bildete In seiner zweiten Amtsperiode war er als Grosswesir zumindest nominell verantwortlich fur die Entsendung von Mustafa Kemal Pascha Ataturk nach Anatolien im Mai 1919 die den Beginn des turkischen Befreiungskrieges bedeutete Mit der Unterzeichnung des Friedensvertrags von Sevres welches dem Land sehr harte Bedingungen aufzwang verursachte er eine scharf gefuhrte Auseinandersetzung um seine Person auf die er reagierte indem er der nationalen Bewegung von Mustafa Kemal Pascha in Ankara zunehmend feindlich gegenubertrat und mehr und mehr mit den Besatzungsmachten zusammenarbeitete So initiierte er die Kuva yi Inzibatiye die Kalifatsarmee und unterstutzte Aufstande gegen die nationale Gegenregierung in Ankara Nach dem Sieg der Regierung von Ankara uber die Griechen im Griechisch Turkischen Krieg floh er am 21 September 1922 nach Europa Das Unabhangigkeitsgericht in Ankara hatte ihn wegen Landesverrats zum Tode verurteilt Am 6 Oktober 1923 starb er in Nizza Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Damad Ferid Pascha Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gunnar Heinsohn Lexikon der Volkermorde 2 Aufl Rowohlt Taschenbuch Reinbek bei Hamburg 1998 S 80 RECOGNIZING THE 81ST ANNIVERSARY OF THE ARMENIAN GENOCIDE United States Government Printing Office Abgerufen am 3 Marz 2016 Taner Akcam A Shameful Act The Armenian Genocide and the Question of Turkish Responsibility London 2007 S 239 Taner Akcam A Shameful Act The Armenian Genocide and the Question of Turkish Responsibility London 2007 S 300 VorgangerAmtNachfolgerAhmed Tevfik PaschaGrosswesir des Osmanischen Reiches 4 Marz 1919 2 Oktober 1919Ali Riza PaschaHulusi Salih PaschaGrosswesir des Osmanischen Reiches 5 April 1920 21 Oktober 1920Ahmed Tevfik PaschaGrosswesire der Osmanen seit 1876 Mehmed Rusdu Mithat Ibrahim Edhem Ahmed Hamdi Ahmed Vefik Mehmed Sadik Mehmed Rusdu Mehmed Esad Safet Tunuslu Hayreddin Ahmed Arifi Mehmed Said Cenani Mehmed Kadri Mehmed Said Abdurrahman Nureddin Mehmed Said Ahmed Vefik Mehmed Said Kibrisli Kamil Ahmed Cevad Mehmed Said Kibrisli Kamil Halil Rifat Mehmed Said Avlonyali Ferid Mehmed Said Kibrisli Kamil Ahmed Tevfik Huseyin Hilmi Ibrahim Hakki Mehmed Said Ahmed Muhtar Kibrisli Kamil Mahmud Sevket Said Halim Kibrisli Kamil Talat Ahmed Izzet Ahmed Tevfik Damad Ferid Ali Riza Hulusi Salih Damad Ferid Ahmed Tevfik Normdaten Person GND 130276111 lobid OGND AKS LCCN no2012155934 VIAF 33100528 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Damad Ferid PaschaALTERNATIVNAMEN Damad Mehmed Adil Ferid Pascha vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osmanischer GrosswesirGEBURTSDATUM 1853GEBURTSORT Istanbul Osmanisches ReichSTERBEDATUM 6 Oktober 1923STERBEORT Nizza Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Damad Ferid Pascha amp oldid 232985574