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Der Deutschlandsender Kultur kurz DS Kultur war ein Horfunkprogramm das unmittelbar nach der Wende aus zwei Radioprogrammen des Rundfunks der DDR hervorging Es sendete vom 16 Juni 1990 bis zum 31 Dezember 1993 aus dem Funkhaus Nalepastrasse in Berlin Logo von DS Kultur Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Programmschema 3 Literatur 4 Audio 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Entscheidung fur den Deutschlandsender Kultur war in der Wendezeit am Runden Tisch gefallen 1 Deutschlandsender bis Februar 1990 Stimme der DDR 2 und Radio DDR II wurden am 16 Juni 1990 zu DS Kultur zusammengelegt um die Frequenzen von Radio DDR II ab Juli komplett den funf neuen Landesprogrammen zur Verfugung stellen zu konnen und so die Regionalisierung des Rundfunks in der DDR auszuweiten 3 Chefredakteurin von DS Kultur wurde die Berliner Journalistin Monika Kunzel die seit 1983 in der Kulturredaktion des Berliner Rundfunks tatig war 4 Ihr Stellvertreter war bis Ende 1991 Stefan Amzoll seit 1977 Musikredakteur bei Radio DDR II Kunzel standen anfangs 140 Mitarbeiter zur Verfugung Sie selbst bezeichnete bei einer Pressekonferenz kurz nach dem Start des Senders dessen Zukunft zuruckhaltend als nicht hoffnungslos 5 DS Kultur sendete aus dem Block A des Funkhauses Im Studio K 2 wurden Sondersendungen fur Langwelle produziert im Studio K 13 fanden spater die Gesprache des runden Tischs statt 6 Nach der Wiedervereinigung am 3 Oktober 1990 wurde DS Kultur wie auch die anderen Programme des DDR Rundfunks bis Ende 1991 von den ostdeutschen Bundeslandern unter dem Dach der Einrichtung nach Art 36 Einigungsvertrag fortgefuhrt Im Juli 1991 fassten die Ministerprasidenten aller Bundeslander einen Grundsatzbeschluss uber eine Einrichtung zur Veranstaltung nationalen Horfunks in Tragerschaft von ARD und ZDF in die die Programme von Deutschlandfunk bisher Bundesanstalt RIAS seit der Wiedervereinigung Bundeseinrichtung zuvor Einrichtung der United States Information Agency Programmdirektor Siegfried Buschschluter und DS Kultur eingehen sollten 7 Wahrend die anderen Programme des ehemaligen DDR Rundfunks Anfang 1992 auf die Landesrundfunkanstalten MDR ORB bzw NDR ubergingen oder im Falle des Berliner Rundfunks privatisiert wurden fand sich fur DS Kultur eine weitere Ubergangslosung namlich die Fortfuhrung unter dem Dach von ARD insbesondere SFB und ZDF als Arbeitgeber 8 Allerdings gingen die sachsischen UKW Frequenzen von DS Kultur an den Deutschlandfunk 9 Nach dem Ende des vom MDR bis Mai 1993 fortgesetzten DT64 war DS Kultur das letzte Programm des ehemaligen DDR Rundfunks Im Juni 1993 wurden von den Landern der Staatsvertrag uber die Korperschaft des offentlichen Rechts Deutschlandradio 10 und unter Beteiligung des Bundes der Horfunk Uberleitungsstaatsvertrag 11 unterzeichnet Letzterer sah einen Stellenubergang von Deutschlandfunk und RIAS auf die neue Korperschaft Deutschlandradio und ubrigens auch den Ubergang von Klangkorpern des RIAS und des ehemaligen DDR Rundfunks auf die Rundfunk Orchester und Chore gGmbH vor nicht aber die gesetzliche Ubernahme von Beschaftigten des ZDF die bei DS Kultur tatig waren 12 Mit Inkrafttreten der beiden Staatsvertrage zum 1 Januar 1994 bildeten DS Kultur und RIAS DeutschlandRadio Berlin umbenannt 2005 in Deutschlandradio Kultur 2017 in Deutschlandfunk Kultur mit Sitz im Funkhaus des ehemaligen RIAS Programmschema BearbeitenAugust 1990 werktags 00 05 Klassik zur Nacht Titelubernahme von DDR II 05 05 Klassisch aufstehen 08 05 Aus Politik und Gesellschaft 08 30 Das Konzert 10 10 Kontrovers zum Thema 11 00 Feature Musik Wdh vom Vortag 17 00 12 10 Tafelmusik 13 05 Aus Politik und Gesellschaft 13 30 Continuum Titelubernahme von DDR II 15 05 Opernmusik 16 05 Horspiel Feature 17 00 Feature Musik 18 05 Aus Politik und Gesellschaft 18 30 Stunde der Klassik Titelubernahme von DDR II 19 30 Wissenschafts Literatur Sozial Journal 20 05 Wahrend der Theaterferien 22 15 Viertel nach zehn 23 05 Zeitgenossische Musik Ostseewetterbericht auf LW 177 kHz 3 45 5 50 11 50 17 50 23 50Literatur BearbeitenInga Hoff Rundfunk nach dem Wendepunkt Die Integration Ostdeutschlands nach der Wiedervereinigung durch das Zweite Deutsche Fernsehen das Deutschlandradio und die Deutsche Welle Diplomatica Verlag Hamburg 2011 ISBN 978 3 8428 5802 2 Peter Marchal Kultur und Programmgeschichte des offentlich rechtlichen Horfunks in der Bundesrepublik Deutschland Kopaed Munchen 2004 Bd 2 ISBN 978 3 938028 10 0 Otto Kohler Der veruntreute Sender in Die Zeit Nr 12 1993 19 Marz 1993 Audio BearbeitenThomas Gaevert Sendeschluss oder Neustart Vom Ende der DDR und der Neuordnung des Rundfunks SWR2 11 November 2020 Dauer 55 Minuten Manuskript Bettina Schmieding Die Wiedervereinigung im Kleinen Vor 25 Jahren Grundung von Deutschlandradio DLF 17 Juni 2018 Dauer 19 Minuten Manuskript Einzelnachweise Bearbeiten Inga Hoff Rundfunk nach dem Wendepunkt Hamburg 2011 S 32 Stimme der DDR jetzt wieder Deutschlandsender in Neues Deutschland 9 Februar 1990 S 4 Gewendeter Sender in Die Zeit Nr 9 1990 23 Februar 1990 Christoph Singelnstein Das Radio in der Wende in Deutschland einig Rundfunkland Munchen 2000 S 99 104 Pia Deutsch Identitaten im Umbruch das Deutschlandradio als Nationaler Horfunk 1989 1994 Bielefeld 2020 S 128 Pressekonferenz am 30 Oktober 1990 Berliner Zeitung vom 31 Oktober 1990 S 9 Kai Ludwig Vor 20 Jahren Das Ende der Einrichtung nach Artikel 36 des Einigungsvertrags in Radio Kurier 1 2012 S 16 19 Ernst Elitz Chancen und Probleme einer Fusionierung von Rundfunkanstalten Das Beispiel DeutschlandRadio Koln 1995 S 2 siehe auch den Staatsvertrag uber den Rundfunk im vereinten Deutschland vom 31 August 1991 Art 5 Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag 3 Bundesweiter Horfunk mit Protokollerklarung aller Lander zu Art 5 3 Abs 2 Medienbericht 1994 BT Drs 12 8587 S 148 Inga Hoff Rundfunk nach dem Wendepunkt Hamburg 2011 S 40 43 mit Zitaten von Roland Tichy damals im Beraterstab des Rundfunkbeauftragten Muhlfenzl Otto Kohler Wellenrauber Biedenkopf in Die Zeit Nr 3 1992 10 Januar 1992 Chronik der ARD DS Kultur Frequenzen fur Deutschlandfunk in Sachsen Deutschlandfunk in ganz Sachsen empfangbar Bekanntmachung etwa im BayGVBl 1993 S 1005 Rundfunkneuordnungsgesetz vom 20 Dezember 1993 BGBl I S 2246 Begrundung zum Staatsvertrag uber die Korperschaft des offentlichen Rechts Deutschlandradio 35 ihnen sind entsprechende Arbeitsvertrage anzubieten Eine gesetzliche Ubernahme scheidet hier aus Normdaten Korperschaft GND 2122223 X lobid OGND AKS VIAF 172733688 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutschlandsender Kultur amp oldid 226836896