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Die T 38 3255 war eine zu Versuchszwecken umgebaute Dampflokomotive Sie entstand aus einer 1921 in Dienst gestellten preussischen P 8 mit der Bahnnummer Elberfeld 2607 die spater gemass dem Baureihenschema der Deutschen Reichsbahn zur 38 3255 wurde Sie erhielt einen Tender mit zusatzlichem Turbinenantrieb DR T 38 3255Nummerierung T 38 3255 Umbau aus 38 3255 Anzahl 1Hersteller HenschelBaujahr e 1926Ausmusterung 1960Bauart 2 C 1B2 h2Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 22 917 mmRadstand mit Tender 19 380 mmLeermasse 70 7 tDienstmasse 76 69 tReibungsmasse 50 60 tRadsatzfahrmasse 17 36 tHochstgeschwindigkeit 100 km hTreibraddurchmesser 1750 mmLaufraddurchmesser vorn 1000 mmSteuerungsart HeusingerKesseluberdruck 12 barAnzahl der Heizrohre 119Anzahl der Rauchrohre 26Heizrohrlange 4700 mmRostflache 2 58 m Strahlungsheizflache 14 58 m Rohrheizflache 129 32 m Uberhitzerflache 58 90 m Verdampfungsheizflache 143 28 m Zugheizung Dampf Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technische Anderungen 2 1 Lokomotive 2 2 Tender 3 Einsatzgeschichte 4 Literatur 5 WeblinksEntwicklung BearbeitenIn den Jahren nach 1920 suchte die Deutsche Reichsbahn nach Moglichkeiten die Wirtschaftlichkeit ihrer Dampflokomotiven zu verbessern Versuchsweise wurden hierfur auch zwei Dampfturbinenlokomotiven gebaut die als T 18 1001 und T 18 1002 in Dienst gestellt wurden Es sollte die Anwendbarkeit einer vollstandigen Dampfexpansion in Turbinen gepruft werden um Kohle einzusparen Henschel amp Sohn hingegen schlug vor eine herkommliche Dampflokomotive mit einem zusatzlichen Turbinenantrieb und einem Kondensator im Tender auszurusten Damit sollte der Abdampf bis hin zum Normaldruck ausgenutzt werden Dies wurde von der Reichsbahn aufgegriffen und so erhielt Henschel den Auftrag zum Umbau der selbst hergestellten 38 3255 Technische Anderungen BearbeitenLokomotive Bearbeiten Das Blasrohr entfiel weil der Abdampf nun in der Turbine weiter genutzt werden sollte Daher bekam die Lokomotive eine Turbine in der Rauchkammer die mit Hilfe eines Ventilators das Feuer anfachte Lediglich ein Hilfsblasrohr diente zur Feueranfachung bei Stillstand Weil Turbine und Ventilator mehr Platz benotigten wurde die Rauchkammertur um 200 mm verlangert und kegelig ausgefuhrt Auch wurde der Oberflachenvorwarmer quer zur Fahrtrichtung vor dem Schornstein auf dem Kesselscheitel angeordnet Zusammen mit der Abdampfleitung zum Triebtender die unter dem Umlauf angebracht war hielten sich so die Umbauten an der Lok in Grenzen Tender Bearbeiten Der Tender 1B2 T16 war eine Neukonstruktion der Fa Henschel Seine beiden Treibachsen waren zusammen mit der vorderen Laufachse fest im Rahmen angeordnet Die beiden hinteren Laufachsen waren in einem Einheitsdrehgestell angebracht Damit hatten Lok und Tender die Achsfolge 2 C 1B2 Der Abdampf wurde in einer dreistufigen Dampfturbine der Bauart Zoelly weiter genutzt Die Turbine war quer eingebaut und arbeitete mit einem Untersetzungsgetriebe auf eine Blindwelle die vor der ersten Treibachse angeordnet war Der weitere Antrieb erfolgte mit Treibstangen auf die beiden Treibradsatze Anfangs besass der Tender eine Turbine fur die Ruckwartsfahrt die aber spater ausgebaut wurde weil sie bei Vorwartsfahrt leer mitlaufend den Wirkungsgrad verschlechterte Ruckwarts wurde danach wieder nur mit der Dampfmaschine der Lokomotive gefahren Da bei der Kondensation von Dampf zu Wasser Unterdruck entsteht wurde der Abdampf der Turbine nun uber Kondensatoren geleitet Diese bestanden aus parallel durchflossenen Messingrohren die mit Kuhlwasser berieselt und mit Kuhlluft umstromt wurden Das so zuruckgewonnene Speisewasser wurde entolt und wieder im Vorratsbehalter gesammelt um erneut zur Dampferzeugung genutzt zu werden Zum Erzeugen der Kuhlluft waren oben auf dem Tender mittig drei Ventilatoren angeordnet die ebenfalls mit Dampfturbinen angetrieben wurden Einsatzgeschichte BearbeitenDie ersten Probefahrten fanden am 22 November 1927 zwischen Kassel und Marburg Lahn sowie im Dezember zwischen Kassel und Nordhausen statt Danach wurde die Lok bei Henschel umgebaut Weitere Erprobungen fanden von Januar bis Mai 1929 auf der Strecke zwischen Potsdam und Burg bei Magdeburg statt Die Versuche wurden mit einer Bremslokomotive aber auch vor einem Zug mit 600 t gefahren Dabei stellte man fest dass der Kesselwirkungsgrad sich gegenuber einer P 8 in Normalausfuhrung verschlechtert hatte Schliesslich wurde die T 38 3255 am 11 Mai 1929 von der Reichsbahn abgenommen Eigens um einen Vergleich herstellen zu konnen wurden von 4 Januar bis 4 April 1929 auf derselben Strecke Versuche mit der 38 1541 gefahren Dabei erwies sich der gleichmassige Saugzug durch die Turbine gegenuber dem stossweise arbeitenden Saugzug eines Blasrohrs als Nachteil Die Dampfstosse aus den Zylindern und damit die vom Blasrohr weitergegebenen Druckunterschiede lockerten das Feuerbett auf Auch erforderte die Turbine einige Ubung bei ihrer Bedienung Nach Ausbau der Ruckwartsturbine im Tender und einigen Anderungen bei den Dampfleitungen wurden von 14 Juli bis 26 August 1931 weitere Versuche gefahren Dabei wurden eine Mehrleistung von 8 1 sowie ein geringerer Kohlenverbrauch von 7 2 gegenuber den Versuchsfahrten von 1929 festgestellt Im Vergleich zur 38 1541 wurde eine Mehrleistung von 48 erzielt Jedoch war bei niedriger Geschwindigkeit kein Leistungsgewinn zu verzeichnen weil die zusatzlichen Hilfsaggregate wie die Saugzugturbine und die Ventilatoren zur Kondensation ebenfalls mit Dampf versorgt werden mussten und mit ihrem Gewicht ihren Anteil an der Leistung der Lokomotive forderten Als Fazit stellte man fest dass mit Hilfe des Triebtenders die Leistung gesteigert werden konnte dies sich jedoch im Hinblick auf den Aufwand nicht rechnete Der Triebtender ging daher nie in Serie Die Lokomotive war bis 1936 abwechselnd beim RAW Kassel und in Berlin Grunewald stationiert um Versuche zu fahren Danach war sie bis 1937 dem BW Kassel zugeteilt 1932 wurde sie auch in Dienstplanen der grosseren DR Baureihe 39 eingesetzt Allerdings hauften sich die Schaden am angetriebenen Tender so dass man die Lok 1937 in Normalausfuhrung zuruckbaute Der Tender wurde verschrottet Die Lok versah nun als gewohnliche BR 38 ihren Dienst bis 1959 Bei der DB hatte sie die Nummer 38 3255 und war zuletzt in Minden stationiert Literatur BearbeitenWolfgang Stoffels Lokomotivbau und Dampfloktechnik Birkhauser Basel und Stuttgart 1976 ISBN 3 7643 0695 5 S 176ff Hansjurgen Wenzel Die preussische P8 Die Baureihe 38 10 40 EK Verlag 1994 ISBN 3 88255 140 2 S 36ff Josef Brand Baureihe 38 10 40 Die preussische P8 Buchreihe Stars der Schiene Weltbild Verlag 2003 S 56ffWeblinks BearbeitenBilder und Zeichnungen zu den deutschen Dampfturbinenlokomotiven englisch Dampflokomotiven Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenDeutsche Bundesbahn Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenDeutsche Reichsbahn 1945 1993 Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenLanderbahnen Baden Bayern Mecklenburg Oldenburg Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Elsass Lothringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DR T 38 3255 amp oldid 238632432