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Die Baureihe E 80 war eine elektrische Rangierlokomotive der Deutschen Reichsbahn und spater der Deutschen Bundesbahn DR Baureihe E 80Nummerierung E 80 01 05Anzahl 5Hersteller Maffei SSWBaujahr e 1930Ausmusterung 1961Achsformel A1A A1A Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 15 400 mmDienstmasse 90 6 tRadsatzfahrmasse 17 0 tHochstgeschwindigkeit 40 km hStundenleistung 248 kWDauerleistung 210 kWAnfahrzugkraft 127 kNLeistungskennziffer 2 7 kW tStromsystem 15 kV 16 2 3 Hz ACAkkumulatorStromubertragung OberleitungAnzahl der Fahrmotoren 4Antrieb Tatzlagerantrieb Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn den 1920er Jahren wurden die Strecken rund um Munchen durch die Reichsbahn elektrifiziert Fur den Rangierdienst stand die leistungsfahige Baureihe E 60 zur Verfugung Jedoch waren bei weitem nicht alle Gleise mit Fahrleitung uberspannt zahlreiche Zugabstellgleise beispielsweise im Holzkirchener Bahnhof und dem Guterverkehr dienende Gleisanlagen und Ladegleise zum Beispiel im Bereich des Sudbahnhofs waren ohne Oberleitung geblieben Um dennoch auf den Dampfbetrieb und die dafur erforderlichen Behandlungsanlagen im Raum Munchen verzichten zu konnen konzipierte die Reichsbahn eine neuartige Bauweise fur Rangierlokomotiven Die neue Rangierlok sollte ihre Antriebsenergie entweder aus der Oberleitung oder aus eingebauten Akkumulatorenbatterien beziehen Der Antrieb sollte durch Gleichstrommotoren in Tatzlageranordnung erfolgen Bei Betrieb unter Oberleitung sollten die Motoren uber Transformator und Gleichrichter versorgt und gleichzeitig die Akkus aufgeladen werden Um auch weniger tragfahige Gleise befahren zu konnen sollte die Achslast auf 17 Tonnen begrenzt werden das bedingte zusammen mit dem hohen Gewicht der Akkus eine sechsachsige Bauart Die Reichsbahn bestellte 1928 funf Exemplare der Baureihe E 80 Der mechanische Teil wurde von Maffei und der elektrische Teil von SSW hergestellt Bei den beiden dreiachsigen Drehgestellen wurden jeweils die beiden ausseren Achsen angetrieben die mittleren Achsen wurden als Laufachsen ausgefuhrt Die Drehgestelle trugen einen durchgehenden Bruckentrager auf dem das mittlere Fuhrerhaus mit dem Gerateraum und zwei niedrigere Vorbauten angeordnet waren Dadurch ergab sich die typische Krokodilsilhouette ahnlich der E 93 und E 94 wenn auch die Bauweise eine andere war In den Vorbauten waren die Batterien untergebracht Fur den Abzug der bei der Ladung entstehenden Gase trugen die Vorbauten in der Mitte Luftungskanale uber die gesamte Lange Um die notwendigen Wartungsarbeiten an den Batterien zu erleichtern liess sich der vordere Teil der Abdeckungen der Vorbauten nach vorne schieben und nach unten klappen der hintere Teil der Abdeckung konnte dann uber die ganze Lange des Vorbaus verschoben werden Das Fuhrerhaus verfugte uber zwei Fuhrerstande zwischen denen sich der Gerateraum mit dem Transformator und den zwei Quecksilberdampfgleichrichtern befand Der Trafo war mit 400 kVA bei 248 kW Stundenleistung so dimensioniert dass genugend Leistung zum Laden der Akkus zur Verfugung stand gleiches galt fur die Gleichrichter Das Dach des Fuhrerhauses trug einen Stromabnehmer in Sonderausfuhrung dieser hatte zwei Schleifstucke die mit einem Abstand von 1 20 Meter angebracht waren Die beiden Schleifstucke dienten der Uberbruckung von Trennstellen die es bei der damaligen Bauweise der Oberleitungen gab Quecksilberdampfgleichrichter loschen bei Stromunterbrechung und mussen neu gezundet werden Die Industrie lieferte die neuen Loks von April bis Oktober 1930 an das Bw Munchen Hbf wo sie in Betrieb gesetzt wurden Die Maschinen wurden fur Rangierarbeiten im Raum Munchen und auch vor Nahguterzugen und Zustellungen eingesetzt Zunachst kamen sie im Rangierbetrieb vor allem im Bw Munchen Hbf im Bahnhof Munchen Sud und im Milchladehof an der Hackerbrucke zum Einsatz Instandgehalten wurden die Rangierloks im mechanischen Teil im Ausbesserungswerk Munchen Freimann Die Batterien und Gleichrichter wurden im Ausbesserungswerk Neuaubing unterhalten womit die Baureihe E 80 die einzige Lokomotivbaureihe im Unterhaltungsbestand von Neuaubing darstellte 1 2 Als Schwachpunkt erwiesen sich die Quecksilberdampfgleichrichter es kam immer wieder zu Ausfallen Deshalb wurde in E 80 01 versuchsweise ein Selen Plattengleichrichter eingebaut E 80 04 wurde bei einem Bombenangriff im Februar 1944 zerstort Nach dem Krieg waren nur E 80 01 und 03 einsatzfahig E 80 02 und 05 wurden erst nach Behebung der Kriegsschaden 1953 wieder eingesetzt Im gleichen Jahr erhielten alle E 80 Standard Stromabnehmer nachdem die Trennstellen des Oberleitungsnetzes unterbrechungsfrei ausgerustet worden waren In den letzten Jahren wurden die Lokomotiven fur Rangierarbeiten im Bw Munchen Hbf und im Betriebsbahnhof Munchen Pasing eingesetzt 3 E 80 02 wurde nach einem Unfall 1957 abgestellt und 1959 ausgemustert Die Verfugbarkeit von modernen Rangierlokomotiven der Baureihe V 60 fuhrte 1959 auch zur Abstellung von E 80 03 und 05 E 80 01 wurde 1957 zur Erprobung im praktischen Bahnbetrieb mit einem damals neuartigen Siliziumgleichrichter zusatzlicher Beluftung der Fahrmotoren und einem starkeren Trafo ausgerustet Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollten in den Bau der ersten DB Mehrsystemloks der Baureihe E 320 einfliessen Sie versah ihren Dienst noch bis Juni 1961 Es blieb keine dieser technisch interessanten Lokomotiven erhalten Literatur BearbeitenHorst J Obermayer Taschenbuch Deutsche Elektrolokomotiven 7 Auflage Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1986 ISBN 3 440 03754 1 Gerhard Scholtis Der Siegeszug der Leistungselektronik in der Zugforderung In Wolfgang Messerschmidt Hrsg Lok Magazin Nr 78 Franckh sche Verlagshandlung W Keller amp Co 1976 ISSN 0458 1822 S 178 186 Weblinks BearbeitenUmrisszeichnung Bild eines Modells E 80 03 1935 auf eisenbahnstiftung de ausgemusterte E 80 02 1959 im Ausbesserungswerk Munchen Freimann auf eisenbahnstiftung deEinzelnachweise Bearbeiten Bundesbahn Ausbesserungswerk Munchen Neuaubing Hrsg 75 Jahre Bundesbahn Ausbesserungswerk Munchen Neuaubing 1906 1981 Eisenbahn Kurier Verlag Freiburg 1981 ISBN 3 88255 800 8 S 25 Zeittafel zum Ausbesserungswerk Munchen Neuaubing auf bahnstatistik de abgerufen am 15 Dezember 2016 Klaus Dieter Korhammer Armin Franzke Ernst Rudolph Drehscheibe des Sudens Eisenbahnknoten Munchen Hrsg Peter Lisson Hestra Verlag Darmstadt 1991 ISBN 3 7771 0236 9 S 114 Baureihen deutscher Elektrolokomotiven Baden Bayern Preussen Sachsen Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bundesbahn Deutsche Bahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DR Baureihe E 80 amp oldid 233925928