www.wikidata.de-de.nina.az
Datenbanklinks zu Cygnus X 1 Cygnus X 1 auch Cyg X 1 ist ein Rontgendoppelstern mit hoher Masse engl High mass X ray binary 6 Er besteht aus einem Riesenstern von dem Masse auf ein Schwarzes Loch akkretiert wird Beim Schwarzen Loch handelt es sich um das erste das in der Milchstrasse nachgewiesen werden konnte dies gelang im Jahr 1972 Tom Bolton Cygnus X 1Kunstlerische Darstellung von Cygnus X 1Kunstlerische Darstellung von Cygnus X 1PositionAquinoktium J2000 0 Epoche J2000 0Sternbild CygnusRektaszension 19h 58m 21 7s 1 Deklination 2351206 35 12 06 1 Astrometrie DoppelsternsystemRadialgeschwindigkeit 2 7 3 2 km s 2 Parallaxe 0 46 0 04 mas 1 Entfernung 2 22 0 18 0 17 kpc ca 7 2 kLj 1 Umlaufperiode 5 5998 Tage 3 Exzentrizitat ca 0 02 1 Alter ca 5 Mio Jahre 4 Eigenbewegung in Rektaszension macos d 3 8 mas a 1 in Deklination md 6 3 mas a 1 RontgenquelleTyp Massereicher Rontgendoppelstern HMXB BHXB ELL Katalogeintrage 3U 1956 35 2E 4306Optische stellare Komponente HDE 226868Helligkeit V Band 8 72 bis 8 93 mag 5 J Band 6 872 0 023 mag 2 Spektralklasse O9 7 Iab 2 B V Farbindex 0 81 5 U B Farbindex 0 34 5 Masse 40 6 7 7 7 1 M 1 Radius ca 22 R 1 Leuchtkraft ca 200000 L 1 Effektivtemperatur ca 31000 K 1 Katalogeintrage HD 226868 BD 34 3815 SAO 69181 V1357 Cygni HIP 98298 2MASS J19582166 3512057Kompakte KomponenteTyp Schwarzes LochMasse 21 2 2 2 M 1 GeschichteEntdeckung als Rontgenquelle 1964als Schwarzes Loch 1972 Tom BoltonDas System befindet sich nahe h Cygni und ist eine starke Rontgenquelle Die Bezeichnung Cygnus X 1 ergibt sich daraus dass es sich hierbei um das erste entdeckte Rontgenobjekt engl X ray im Sternbild Schwan Cygnus handelt Inhaltsverzeichnis 1 Systemaufbau 1 1 Das Schwarze Loch 1 1 1 Akkretionsscheibe 1 1 2 Jets 1 2 HDE 226868 2 Beobachtung 3 Entwicklung 3 1 Entstehung des Schwarzen Lochs 4 Stephen Hawking und Kip Thorne 5 Rezeption 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSystemaufbau BearbeitenHigh Mass X ray Binaries HMXBs bestehen aus einem kompakten Objekt einem Neutronenstern oder einem Schwarzen Loch welches Materie von einem massereichen OB Stern ansammelt Diese werden weiter unterteilt in die SgXBs Supergiant X Ray Binaries und die BeXBs Be X Ray Binaries In den SgXBs blast der massereiche Riesenstern einen langsamen dichten Sternwind der vom kompakten Objekt in eine fokussierte Windgeometrie umgeformt und direkt akkretiert wird was zu einer anhaltenden Rontgenemission fuhrt Sie weisen seltene Typ II Ausbruche aber keine Typ I Ausbruche auf In BeXBs ist der optische Begleiter ein Be Stern Be Sterne sind schnell rotierende Sterne der Spektralklasse B und der Leuchtkraftklasse III V die zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer Entwicklung Spektrallinien in der Emission gezeigt haben daher das Qualifikationsmerkmal e in ihren Spektraltypen 7 Einige SgXBs haben Begleitsterne welche die Roche Grenze uberschreiten dabei fliesst die Materie uber den Lagrange Punkt zum kompakten Partner Das Schwarze Loch Bearbeiten Cygnus X 1 ist das einzige bekannte SgXB Stand 2019 bei dem der Massentransfer sowohl durch Windakkretion und einer Uberschreitung der Roche Grenze durch den massespendenden Stern erfolgt und ein bestatigtes Schwarzes Loch als kompakte Komponente enthalt Normalerweise befindet sich das System im sogenannten Low state mit einer Massenakkretionsrate von 3 0 10 6 M Jahr aus der die Leuchtkraft im Rontgenbereich von LX 5 1031 erg s entsprechend 5 1024 W oder der 10 000 fachen Rontgenleuchtkraft der Sonne abgeleitet werden kann Bei Ausbruchen werden sehr hohe Rontgenleuchtkrafte in der Grossenordnung von LX 1038 erg s entsprechend 1031 W oder der 100 milliardenfachen Rontgenleuchtkraft der Sonne abgestrahlt Da es sich bei der kompakten Komponente um ein Schwarzes Loch handelt verwendet man in der Terminologie den Begriff Mikroquasar oder auch Black Hole X ray Binary BHXB Mit einer Masse von etwa 15 8 M und einem Ereignishorizont von ca 50 km Durchmesser ist Cygnus X 1 nach XTE J1118 480 das nachstgelegene bekannte stellare Schwarze Loch in der Milchstrasse 8 2021 wurde die Masse des Schwarzen Lochs auf 21 2 2 2 M nach oben korrigiert 1 nachdem die Entfernung zu Cygnus X 1 mit dem Very Long Baseline Array neu bestimmt wurde auf 7200 Lichtjahre Die hohere Masse ist im Einklang mit Gravitationswellenbeobachtungen stellarer schwarzer Locher mit deutlich hoheren Massen bis 50 Sonnenmassen als bisher beobachtet und deutet darauf hin dass der Masseverlust von Sternen durch Sternenwinde geringer ist als bisher angenommen Akkretionsscheibe Bearbeiten Es wird angenommen dass das kompakte Objekt von einer dunnen flachen Scheibe aus akkretierter Materie umgeben ist die als Akkretionsscheibe bezeichnet wird Diese Scheibe wird durch Reibung zwischen ionisiertem Gas in sich schneller bewegenden inneren Bahnen und dem in langsameren ausseren Bahnen stark erwarmt Sie unterteilt sich in einen heissen inneren Bereich mit einem relativ hohen Ionisationsgrad und einen kuhleren weniger ionisierten ausseren Bereich der sich auf geschatzte 500 Schwarzschild Radien oder etwa 24 000 km erstreckt 9 Cygnus X 1 ist zwar hochgradig veranderlich aber die hellste und bestandigste Quelle fur harte Rontgenstrahlen am Himmel 10 Die Rontgenstrahlen werden als weiche Saatphotonen der kalten Standardscheibe erzeugt und werden dann durch inverse Compton Streuung in einer heissen Korona die sich vermutlich sehr nahe am Ereignishorizont des Loches befindet durch heisse ultrarelativistische Elektronen zu hohen Energien Rontgen oder Gammaquanten hin gestreut und kuhlen auf diese Weise das heisse Plasma der Korona 11 Die Rontgenemissionen von Cygnus X 1 zeigen quasi periodische Oszillationen engl quasi periodic oscillations QPOs im Bereich von wenigen Hertz Die poloidalen Magnetfelder am Schwarzen Loch beheizen ein leptonisches Plasma wodurch eine Korona ausgebildet wird in der ein Jet entsteht Es wird angenommen dass die Korona lochrig ist und auf der Akkretionsscheibe sitzt Die Masse des kompakten Objekts bestimmt die Entfernung bei der das umgebende Plasma diese QPOs zu emittieren beginnt wobei der Emissionsradius mit abnehmender Masse abnimmt 12 Jets Bearbeiten Wenn angesammelte Materie auf das kompakte Objekt fallt verliert sie potentielle Gravitationsenergie Ein Teil dieser freiwerdenden Energie wird durch senkrecht zur Akkretionsscheibe ausgerichtete Partikelstrahlen sog stellare Jets abgeleitet die mit relativistischen Geschwindigkeiten vjet 0 995 c nach aussen stromen 13 Die Jets von Cygnus X 1 geben nur einen geringen Teil ihrer Energie im sichtbaren elektromagnetischen Spektrum ab dadurch scheinen sie dunkel zu sein Der geschatzte Winkel der Jets zur Sichtlinie betragt 30 wobei sich die Rotationsachse zusatzlich durch Prazessionsbewegung andert 14 Einer der Jets kollidiert mit einem relativ dichten Teil des interstellaren Mediums ISM und scheint an dieser Stelle einen Ringnebel zu bilden der bei optischen Wellenlangen beobachtet wurde aber auch durch seine Radioemission nachgewiesen werden kann Um diesen Nebel zu erzeugen muss der Jet mindestens eine Leistung von 4 14 1036 erg s oder 9 5 1029 W aufbringen 15 Dies ist mehr als das 1 000 Fache der von der Sonne abgegebenen Energie 16 In der entgegengesetzten Richtung gibt es keinen entsprechenden Nebel da dieser stellare Jet einem Bereich mit geringerer Dichte des ISM zugewandt ist Im Jahr 2006 war Cygnus X 1 das erste stellare Schwarze Loch das eine Gammastrahlenemission im sehr hohen Energieband oberhalb von 100 GeV zeigte Das Signal wurde gleichzeitig mit einem Aufflackern harter Rontgenstrahlen beobachtet was auf einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen schliessen lasst Die Rontgenstrahlung konnte von der Basis des Jets stammen wahrend die Gammastrahlung an der Stelle erzeugt wird wo der Jet auf den Sternwind von HDE 226868 trifft 17 HDE 226868 Bearbeiten Der Begleitstern ist ein blauweisser Uberriese mit der Bezeichnung HDE 226868 auch HD 226868 Dieser ist vom Spektraltyp O9 7 hat eine effektive Temperatur Te 31 000 K einen Radius von Ropt 30 bis 34 R sowie eine Masse von Mopt 25 bis 35 M und damit die 200 000 fache Leuchtkraft der Sonne 6 Die beiden Komponenten umkreisen sich mit einer Periodendauer von 5 6 Tagen Dabei betragt der physikalische Abstand zueinander lediglich R 20 R ca 14 Mio km Der Gesamtmasseverlust von HDE 226868 wird mit M 2 6 10 6 M Jahr angegeben Die Oberflache von HDE 226868 wird durch die Schwerkraft des Schwarzen Lochs tropfenformig verzerrt Dies bewirkt dass die optische Helligkeit des Sterns wahrend einer Umlaufperiode um 0m 06 schwankt Das ellipsoidale Muster der Lichtveranderung resultiert hauptsachlich aus der gravitativen Verformung der Sternoberflache und der sich damit im Laufe der Rotation in Bezug auf die Sichtlinie verandernden projizierten Flache 18 Gas und Staub zwischen unserem Sonnensystem und HDE 226868 fuhren zu einer Verringerung der scheinbaren Helligkeit um 3m 3 sowie zu einer Rotung Ohne die interstellare Extinktion ware HDE 226868 ein Stern der funften Grossenklasse und somit fur das blosse Auge sichtbar 19 Beobachtung BearbeitenCygnus X 1 war der erste bestatigte Kandidat fur ein Schwarzes Loch 20 aber die Massen der zwei Komponenten des Systems waren lange noch umstritten Die Geschichte ihrer Bestimmung vor dem Jahr 2005 wurde von J Ziolkowski beschrieben 21 Nach 2005 wurden zwei wichtige Beobachtungsverbesserungen vorgenommen die fur die Massenbestimmung entscheidend waren Zunachst wurde durch sorgfaltige Modellierung der Sternatmosphare des Begleiters HDE 226868 eine genauere Abschatzung der effektiven Oberflachentemperatur des Uberriesen erreicht 22 Zweitens wurde durch M J Reid et al 2011 die Entfernung zum Binarsystem HDE 226868 Cyg X 1 unter Verwendung einer Funkparallaxe besser abgeschatzt 23 Damit wurde eine deutlich bessere Bestimmung der effektiven Oberflachentemperatur von HDE 226868 und eine genauere Abschatzung der Massen beider Komponenten ermoglicht Mit den aktuellen Evolutionsmodellen wird der Abstand mit 1 86 kpc 6 064 Lj die effektive Temperatur des Uberriesen mit Te 31 000 K die Leuchtkraft mit L 204 000 L die Masse von HDE 226868 mit Mopt 27 M und die Masse des Schwarzen Loches mit MBH 15 8 M errechnet 6 nbsp Kunstlerische Darstellung eines Schwarzen Lochs mit einer Akkretionsscheibe und einem heissen Plasma Jet Der Verdacht dass es sich bei Cygnus X 1 um eine starke Rontgenquelle handelt bestand bereits seit 1962 und wurde schliesslich 1970 mit Hilfe des Uhuru Rontgenteleskopes nachgewiesen Ab 1974 wurde aufgrund der extrem kurzfristigen Variationen der Rontgenintensitat und anderer Eigenschaften vermutet dass Cygnus X 1 ein Doppelstern mit einem extrem kompakten Objekt sei Aufgrund der hohen Masse kam ein Neutronenstern nicht mehr in Frage womit alles auf ein Schwarzes Loch hindeutete Des Weiteren ware der Aufprall der Materie auf einen Neutronenstern als eigener Rontgenausbruch sichtbar Die Rontgenstrahlung entsteht dadurch dass Masse des Begleitsterns zum Schwarzen Loch gezogen wird wo sie eine Akkretionsscheibe bildet die sich aufgrund der Reibung auf einige Millionen Grad erhitzt und dadurch Rontgenstrahlung abgibt nbsp Oben Diese Abbildung zeigt wie Materie auf ein Schwarzes Loch gezogen wird Wenn sich das Gas dem Ereignishorizont nahert wird es durch starke Gravitationsrotverschiebung roter und dunkler Wenn das Gas den Ereignishorizont uberschreitet verschwindet es aus dem Blickfeld Unten Wenn sich das Gas einem Neutronenstern nahert lasst eine ahnliche Gravitationsrotverschiebung das Gas roter und dunkler erscheinen Wenn das Gas jedoch auf die feste Oberflache des Neutronensterns trifft leuchtet es hell auf Im Jahre 2001 wurde mit Hilfe der beiden Weltraumteleskope Hubble und Chandra nachgewiesen dass die Materie plotzlich verschwindet Dies ist durch das Eintauchen in den Ereignishorizont erklarbar Kombinierte Beobachtungen mit Hilfe von Chandra und XMM Newton ergaben zunachst dass das Schwarze Loch nicht messbar oder ungewohnlich langsam rotiert 24 Spatere Forschungen ergaben eine sehr schnelle Umdrehung von 790 s 1 25 Die Entfernung von Cygnus X 1 konnte anfangs nur schwer genau bestimmt werden da bei solch grossen Distanzen die Parallaxe des Objekts in der Grossenordnung des moglichen Messfehlers lag Zunachst wurden zwischen 6 500 und 8 200 Lichtjahre angenommen genauere Untersuchungen im Jahr 2011 legten die Entfernung auf etwa 6 100 Lichtjahre fest 26 Neuere Daten ermittelt durch Parallaxenmessung des Very Long Baseline Array ein Netzwerk aus zehn in den USA verteilten Radioteleskopen kommen auf eine Entfernung von ca 7 200 Lichtjahren 1 Entwicklung BearbeitenCygnus X 1 bewegt sich ahnlich wie die Cygnus OB3 Assoziation auf die galaktische Ebene zu Dies stutzt die Hypothese dass Cygnus X 1 zu Cygnus OB3 gehort Relativ zu Cygnus OB3 betragt die Geschwindigkeit von Cygnus X 1 vrel 9 2 km s was einer typischen Geschwindigkeit von Sternen in expandierenden Assoziationen entspricht Daraus lasst sich schliessen dass das HMXB in 7 2 106 Jahren einen vorhergesagten Abstand von 60 pc vom Zentrum von Cyg OB3 erreicht haben wird Das Alter von Cygnus X 1 wird auf ca 5 Millionen Jahre geschatzt Eine untere Grenze fur die Anfangsmasse des Vorlaufersterns von Cygnus X 1 kann durch die Annahme abgeschatzt werden dass alle massiven Sterne der Cygnus OB3 Assoziation in astronomischen Massstaben innerhalb einer kurzen Zeitspanne entstanden sind Der Hauptreihenstern mit der hochsten Masse in Cyg OB3 ist vom Spektraltyp O7 V und hat eine Masse M 40 M 27 Da sich massereichere Sterne schneller entwickeln liegt die Untergrenze fur die Anfangsmasse des Vorlaufers fur Cygnus X 1 bei MUG 40 5 M Die Massenobergrenze hatte bis zu MOG 100 M betragen konnen Wie aus aktuellen Modellen der Sternentwicklung abgeleitet werden konnte ist Cygnus OB3 und demnach auch der Vorlauferstern von Cygnus X 1 vor 5 1 5 106 Jahren entstanden was in Ubereinstimmung mit der Zeitspanne ist die Cygnus X 1 benotigte um sich vom Zentrum von Cyg OB3 zu seiner gegenwartigen Position zu bewegen 4 Aus den Eigenschaften von Cygnus X 1 geht hervor dass im Kernkollaps des massiven Vorlaufers nicht mehr als 1 0 3 M ausgestossen wurde um das System auf eine Geschwindigkeit von 9 2 km s zu beschleunigen Und tatsachlich gibt es in der Region in der Cygnus X 1 hochstwahrscheinlich gebildet wurde keine Beobachtungsergebnisse fur einen Supernovauberrest Vor dem Kollaps zum Schwarzen Loch muss der Vorlauferstern uber 30 5 M verloren haben da die Anfangsmasse des Vorlaufers grosser 40 5 M war und die geschatzte Masse des Schwarzen Lochs 10 5 M betragt Ein Teil der fehlenden Masse wurde moglicherweise auf den Begleiter HDE 226868 ubertragen aber da dieser eine Masse von uber 18 M hat mussten ca 12 M durch Sternwinde verloren gegangen sein In einem solchen Fall konnte der Vorlaufer des Schwarzen Lochs in Cygnus X 1 ein Wolf Rayet Stern gewesen sein 4 Entstehung des Schwarzen Lochs Bearbeiten Die Bildung des Schwarzen Lochs von Cygnus X 1 erfolgte nicht durch eine Supernova vom Typ II bei der Wasserstoffhullen weggeblasen werden und die ausgestossene Masse im Bereich von 10 bis 50 M liegt was weit uber der Obergrenze der Masse ist die in Cygnus X 1 plotzlich hatte ausgestossen werden konnen 28 Alternativ konnte der Kernkollaps in einem Vorlauferstern aufgetreten sein der seine wasserstoffreiche Hulle SN Ib und sogar den grossten Teil seiner Heliumhulle SN Ic verloren hat Jungste Beobachtungen legen nahe dass die Energie und Leuchtkraft einer Supernova vom Typ Ib oder Ic mit zunehmender Menge ausgestossener Masse zunimmt 28 so dass der Kernkollaps von Cygnus X 1 im Vergleich zu typischen Supernovae entweder sehr lichtschwach war oder ganzlich ohne Explosion stattgefunden hat So konnten sich stellare Schwarze Locher wie in Cygnus X 1 ohne Supernova ganzlich ohne Explosion in einer sogenannten Un Nova quasi im Dunklen bilden Der maximale lineare Impuls und die maximale kinetische Energie die Cygnus X 1 durch den Impuls einer Supernova hatte verliehen werden konnen waren 2 0 5 1046 erg Der maximale lineare Impuls fur Cygnus X 1 ist 2 5 mal kleiner als der auf GRO J1655 40 ubertragene lineare Impuls Die Obergrenze fur die kinetische Energie von Cygnus X 1 ist mindestens 20 mal kleiner als die fur GRO J1655 40 geschatzte und weniger als 2 10 5 der typischen freigesetzten Energiemenge einer Supernova von 1051 erg bzw einem Foe 4 Die Bewegungen von Cygnus X 1 und GRO J1655 40 legen nahe dass die schwarzen Locher in diesen beiden Rontgendoppelsternsystemen auf unterschiedlichen Entwicklungswegen entstanden sind Das Schwarze Loch in GRO J1655 40 hat eine Masse von 7 02 0 22 M 29 und ist durch eine Supernovaexplosion und anschliessendem Ruckfall der Hullen auf einen Neutronenstern entstanden Das Schwarze Loch in Cygnus X 1 mit einer Masse von 10 5 M wurde durch eine energiearme Explosion oder sogar durch sofortige Implosion ohne Supernova gebildet Diese Beobachtungen stimmen mit dem theoretischen Modell uberein bei dem die Energie der Explosion im Kernkollaps massereicher Sterne als Funktion der zunehmenden Masse des Vorlaufers und des Schwarzen Lochs abnimmt 30 Eine leuchtschwache oder dunkle Bildung von Schwarzen Lochern sollte auch bei massereichen Einzelsternen stattfinden und als Supernovae Typ II mit geringer Leuchtkraft in Erscheinung treten Diese Entstehungsart von stellaren Schwarzen Lochern kann als Ansatz verwendet werden um einen Einblick in die Physik der Gammastrahlenausbruche mit langer Dauer zu erhalten die vermutlich von relativistischen Jets stammen die von Schwarzen Lochern in fernen Galaxien erzeugt wurden Die Art dieser sogenannten dunklen Gammastrahlen Bursts engl dark jet model also solche ohne Rontgenstrahlen und oder optisches Nachleuchten sind bisher ungeklart 4 Gammablitze erzeugen normalerweise ein Nachgluhen im Rontgen sowie im sichtbaren Spektrum das durch die Schocks der Jets mit zirkumstellarem Material entsteht welches aus dem Sternwind vom Vorlaufer und oder dem Auswurf einer Supernovaexplosion besteht Die Analyse der Beobachtungen legt nahe dass einige Gammastrahlenausbruche von Natur aus dunkel sein konnten Da die Metallhaufigkeit mit zunehmender Rotverschiebung abnimmt und massive Sterne im fernen Universum nur schwache Sternwinde erzeugen konnten diese ohne vorhergehende Supernovaexplosion sofort zu massereichen Schwarzen Lochern kollabieren Da es keine starken Sternwinde oder ausgeworfenes Material einer Supernova gibt die von den Jets geschockt werden konnten lasst sich auch kein Nachgluhen im Rontgen oder optischen Spektrum solcher GRB beobachten Somit konnten einige dunkle GRB Jets von massiven stellaren Schwarzen Lochern stammen die sich im Dunkeln gebildet haben wie das Schwarze Loch in Cygnus X 1 30 Stephen Hawking und Kip Thorne BearbeitenCygnus X 1 war Gegenstand einer Wette zwischen den Physikern Stephen Hawking und Kip Thorne bei der Hawking gegen die Existenz von Schwarzen Lochern wettete Hawking bezeichnete dies spater als eine Art Versicherungspolice In seinem Buch Eine kurze Geschichte der Zeit schrieb er Dies war eine Art Versicherung fur mich Ich habe viel an Schwarzen Lochern gearbeitet und es ware alles umsonst gewesen wenn sich herausstellen wurde dass es keine Schwarzen Locher gibt Aber in diesem Fall hatte ich wenigstens den Trost gehabt meine Wette zu gewinnen was mir vier Jahre des Magazins Private Eye eingebracht hatte Wenn es schwarze Locher geben sollte bekommt Kip ein Jahr Penthouse Als wir die Wette 1975 abschlossen waren wir zu 80 sicher dass Cygnus X 1 ein Schwarzes Loch ist Inzwischen 1988 sind wir zu 95 sicher aber die Wette muss noch geklart werden 31 In der aktualisierten Zehnjahresausgabe von Eine kurze Geschichte der Zeit 1998 hat Hawking die Wette aufgrund spaterer Beobachtungsdaten von Schwarzen Lochern als verloren eingestanden Rezeption BearbeitenDie Cygnus X 1 Dilogie der kanadischen Progressive Rock Band Rush handelt von einer Geschichte um das Schwarze Loch In dem Disney Film Das schwarze Loch von 1979 entdecken die Protagonisten ein Schwarzes Loch mit einem mysteriosen Raumschiff das direkt vor dem Ereignishorizont kreist Der Name des Raumschiffes lautet USS Cygnus Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cygnus X 1 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Was ist Cygnus X1 aus der Fernseh Sendereihe alpha Centauri ca 15 Minuten Erstmals ausgestrahlt am 23 Juni 2004 Was das Gewichtsproblem eines Schwarzen Lochs verratEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n James C A Miller Jones et al 2021 Cygnus X 1 contains a 21 solar mass black hole Implications for massive star winds In Science 18 Februar 2021 eabb3363 DOI 10 1126 science abb3363 Abstract a b c HD 226868 In SIMBAD Centre de Donnees astronomiques de Strasbourg abgerufen am 11 Juni 2019 Caballero M D OMC INTEGRAL Optical Observations of X Ray Sources In Proceedings of the 5th INTEGRAL Workshop on the INTEGRAL Universe ESA SP 552 16 20 February 2004 Munich Germany Scientific Editors V 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