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Curt Herzstark 26 Janner 1902 in Wien 27 Oktober 1988 in Nendeln war ein osterreichischer Erfinder und Buromaschinenmechaniker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Video DVD 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Curt Herzstark an der Internationalen Buroausstellung 1910 in WienCurt Herzstark war der Sohn des Rechenmaschinenherstellers Samuel Jakob Herzstark 1867 1937 und seiner Frau Marie Samuel Jakob Herzstark hatte 1905 die erste Rechenmaschinenfabrik Osterreichs das Rechenmaschinenwerk Austria gegrundet Sein Sohn Curt durfte schon fruh in der vaterlichen Werkstatt basteln und den Vater auf internationale Messen begleiten Auf der Internationalen Buroausstellung 1910 in Wien fuhrte der Achtjahrige die Rechenmaschine Austria Modell III vor Nach dem Besuch der Volksschule und des Realgymnasiums von 1912 bis 1916 absolvierte er von 1916 bis 1918 eine Lehre als Feinmechaniker und Werkzeugbauer im vaterlichen Betrieb Wahrend des Ersten Weltkrieges wurden allerdings keine Rechenmaschinen sondern Schrapnellzunder hergestellt die jedoch ebenfalls hochste Prazision verlangten 1918 trat Curt in die Hohere Staatsgewerbeschule eine Ingenieurschule ein die er 1922 mit der Matura abschloss Anschliessend arbeitete er in Chemnitz je ein halbes Jahr als Volontar bei den Astrawerken und den Wanderer Werken Es gelang ihm fur die vaterliche Firma die osterreichische Generalvertretung fur Astra zu erhalten 1 Anfang 1924 trat Curt Herzstark in das vaterliche Unternehmen ein und ubernahm zunachst die Verkaufsleitung fur die Tschechoslowakei und Ungarn Daneben war er aber auch als Konstrukteur tatig 1928 erfand Curt Herzstark den Herzstark Multisummator kurz Multimator ein Zusatzgerat fur Astra Buchungsmaschinen das automatisch Zeilen und Spalten addieren konnte 1 Schon in den Zwanzigerjahren erkannte Herzstark den Bedarf fur eine kleine leichte und einfach zu bedienende Rechenmaschine und begann mit Uberlegungen fur ein tragbares Gerat das nicht einfach eine Miniaturisierung vorhandener Tischrechenmaschinen sondern eine grundlegende Neukonstruktion sein sollte Dies fuhrte ihn schliesslich zur Erfindung der Curta einer mechanischen Rechenmaschine in Form eines 85 mm hohen Zylinders mit 53 mm Durchmesser der bequem in einer Hand gehalten werden konnte wahrend man mit den Fingern uber Stellschieber Zahlen eingab und dann uber eine Kurbel den Rechenvorgang ausloste Noch vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden fur einige grundlegende Konstruktionsprinzipien Patente angemeldet die Entwicklung befand sich aber noch in einem fruhen Stadium Nach dem Tod des Vaters am 24 Oktober 1937 plante Herzstarks Mutter als Universalerbin ihm das Unternehmen zu ubertragen Dies unterblieb jedoch nach dem Anschluss Osterreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich um die Firma vor einer Arisierung zu schutzen da Curt Herzstark dessen Vater bereits aus dem Judentum ausgetreten war nach den nationalsozialistischen Rassegesetzen als Halbjude galt seine Mutter hingegen als Arierin Das Unternehmen begann mit der Produktion feinmechanischer Instrumente fur die deutsche Wehrmacht Nachdem zwei Austria Arbeiter wegen Abhorens von Feindsendern verhaftet worden waren wurde auch Herzstark im Juli 1943 festgenommen und nach Gefangnisaufenthalten in Wien Linz und Budweis in das KZ Buchenwald eingeliefert wo er anfangs schwere korperliche Arbeit verrichten musste nach kurzer Zeit aber aufgrund seiner technischen Spezialkenntnisse an einen feinmechanischen Betrieb der Wilhelm Gustloff Werke uberstellt wurde Dort wurde er Leiter einer Abteilung zur Herstellung von Prazisionsteilen unter anderem auch im Auftrag der Heeresversuchsanstalt Peenemunde fur die Herstellung der V2 Raketen Daneben wurde ihm erlaubt in seiner Freizeit die Entwicklung seiner Rechenmaschine fortzusetzen Fur Ing Munich den Chef der Gustloff Werke stellte er die erste Liliput Rechenmaschine her wie die Curta ursprunglich heissen sollte Herzstark machte seinen Einfluss geltend um andere Mithaftlinge vor dem Tod zu bewahren indem er sie in seiner Abteilung einsetzte Fur die Rettung einer Luxemburgerin wurde ihm nach dem Krieg als einzigem Auslander der Orden der Luxemburger Bruderschaft verliehen Nach einem alliierten Bombenangriff auf die Gustloffwerke Anfang 1945 wurde Herzstark in ein Aussenkommando die unterirdischen Gustloff Werke III in Billroda verlegt Im April 1945 wurde Buchenwald durch amerikanische Truppen befreit Ab Mai stand Herzstark in Kontakt mit der Firma Rheinmetall Buromaschinen in Sommerda Nach der Ubergabe Thuringens an die sowjetische Besatzungsmacht floh er im November 1945 mit seinen Zeichnungen nach Wien fand aber keinen Geldgeber fur den Start einer Produktion Schliesslich wurde er nach Liechtenstein eingeladen wo eine Fabrik Contina AG zur Herstellung der Curta gegrundet wurde Herzstark hatte Patente fur die Curta Prototypen international unter seinem eigenen Namen angemeldet Die Contina AG die finanziell von den Investitionen des Liechtensteinischen Furstenhauses und einer Finanzgesellschaft abhangig war produzierte eine Reihe von Produkten und kam Anfang der 1950er Jahre in eine wirtschaftliche Schieflage Anstelle der vereinbarten Aktienanteile bekam Herzstark 350 000 Schweizer Franken fur den Verkauf seiner Patente an die Contina AG und war nach 1952 nicht mehr an der Firma beteiligt 2 In den folgenden Jahren arbeitete er als Berater fur deutsche und italienische Buromaschinenhersteller Er hielt u a Vortrage in Darmstadt Stuttgart Hamburg und Berlin Ende der 1940er Jahre hatte er eine Osterreicherin geheiratet und zwei Kinder bekommen Seine Frau und die beiden Kinder zogen aber 1954 zuruck nach Wien 2 Herzstark lebte jedoch weiter in seiner Wahlheimat Liechtenstein wo er auch 1988 starb Herzstark wurde 1994 posthum Ehrenmitglied des 1981 in Essen gegrundeten Internationalen Forum Historische Burowelt Literatur BearbeitenCurt Herzstark Christine Holub Bearb und Hrsg Ute Schroder Bernd Schroder und Heinz Joss Mitarbeit Kein Geschenk fur den Fuhrer Schicksal eines begnadeten Erfinders Books on Demand Norderstedt 2005 ISBN 3 8334 1136 8 Herbert Bruderer Weltberuhmte mechanische Rechengerate an der ETH Zurich In Histec Journal Schweizer Zeitschrift fur historische Technik Heft 1 2015 Seite 14 17 Herbert Bruderer Der Taschenrechner aus dem KZ In Liechtensteiner Vaterland Wirtschaft regional 26 Oktober 2013 Seite 7Video DVD BearbeitenCurta eine Legende Der Videofilm zeigt die Montage einer der letzten CURTAs Herzstark Dokumentarspielfilm 2010 von Regisseur Kuno Bont Tukan Film Productions Werdenberg GmbHWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Curt Herzstark im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Oral history interview with Curt Herzstark conducted by Erwin Tomash Nendeln Liechtenstein 10 11 September 1987 fur das Charles Babbage Institute der University of Minnesota OH 140 archiviert bei University of Minnesota Digital Conservancy Audiofile 3 50 47 Transkription PDF 174 KB mit zahlreichen Ubertragungsfehlern Die Geschichte von Curt Herzstark und seiner Curta Informationen uber Curta und Curt Herzstark Buchbestellung Kein Geschenk fur den Fuhrer und Videobestellung Curta Eine Legende curt herzstark curta rechenmaschine curta calculator curta calculateur Hand held calculator designed by Curt Herzstark from Vienna and completed while imprisoned in the Buchenwald camp bei Yad VashemEinzelnachweise Bearbeiten a b Jan Meyer Die Geschichte von Curt Herzstark und seiner Curta auf www curta de abgerufen am 21 Dezember 2020 a b Oral history interview with Curt Herzstark conducted by Erwin Tomash on 10 11 September 1987 Nendeln Liechtenstein German Charles Babbage Institute Minneapolis 1987 86 S 1 PDF abgerufen am 2 September 2020 Archiviert von der University of Minnesota Libraries Digital Conservancy Normdaten Person GND 131520539 lobid OGND AKS LCCN no2007064002 VIAF 50361689 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herzstark CurtKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Erfinder und BuromaschinenmechanikerGEBURTSDATUM 26 Januar 1902GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 27 Oktober 1988STERBEORT Nendeln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Curt Herzstark amp oldid 224051514