www.wikidata.de-de.nina.az
Der Landkartenkegel oder Geographenkegel auch die Landkarten Kegelschnecke Conus geographus ist eine Schnecke aus der Familie der Kegelschnecken Gattung Conus Das Gift dieser fischfressenden Kegelschnecke die im Indopazifik weit verbreitet ist gilt als eines der gefahrlichsten im Tierreich 1 Landkarten KegelschneckeConus geographusSystematikTeilordnung Neuschnecken Neogastropoda Uberfamilie ConoideaFamilie Kegelschnecken Conidae Gattung ConusUntergattung GastridiumArt Landkarten KegelschneckeWissenschaftlicher NameConus geographusLinnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebenszyklus 5 Ernahrung 6 Bedeutung fur den Menschen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenConus geographus tragt ein breites dunnwandiges oft konvexes in seinem mittleren und hinteren Abschnitt annahernd zylindrisches Schneckenhaus das bei ausgewachsenen Schnecken 6 5 bis 16 6 cm Lange erreicht Die Grundfarbe des Gehauses ist weiss mit blaulich grauem violetten oder rosafarbenem Farbton Die Oberflache des Korperumganges ist annahernd glatt und hat eine feine vielfach unterbrochene Musterung aus braunlichen bis rotbraunen Linien und kleinen zeltformigen Flecken die oft in zwei unregelmassigen Bandern angeordnet sind Der Protoconch ist rosa bis rot die Mundung weiss Das abgeflachte Gewinde ist gefurcht und tragt Knoten 1 2 Das Periostracum ist grau bis gelblich oder rotlich braun dunn und kann durchscheinend sein Die konvex zylindrische Form des Gehauses mit breitem Mittelteil und das stark abgeflachte Gewinde heben den Landkartenkegel von anderen Conus Arten ab nbsp Ansicht auf Mundung nbsp Ruckwartige Ansicht nbsp Ansicht auf GewindeDas Tier besitzt einen breiten massiven Fuss dessen weisse braun gefleckte und gestreifte Oberseite von einem blass orangefarbenen weiss gepunkteten Streifen uberzogen ist Das Rostrum ist gelbbraun dorsal mit einer dunkelbraunen Marmorierung und am distalen Ende eingekerbt Die Fuhler sind weiss mit einer hellbraunen Spitze der Sipho weiss mit dunkelbraunen Querstreifen auf hellbraunen Flecken und einer weissen Spitze Die Fusssohle ist weiss mit hellbraunen Flecken Die Farbtone des Tieres variieren Die mit einer Giftdruse verbundenen Radula Zahne haben an der Spitze einen Widerhaken und gegenuber eine Schneide mit einem kleinen Widerhaken Sie sind mit etwa 125 Zahnchen hinten bis zur Mitte des Zahns gesagt An der Basis des Zahns ist nur ein schwaches Knotchen und kein Sporn Verbreitung BearbeitenDer Landkartenkegel ist weit verbreitet und tritt im Roten Meer sowie im Indischen Ozean um Chagos Madagaskar Mauritius Mosambik und Tansania auf ebenso im Indopazifik mit Ausnahme von Hawaii Lebensraum BearbeitenLandkartenkegel leben in der Gezeitenzone von Korallenriffen bis 20 m Tiefe wo sie sandigen Meeresboden bevorzugen 1 Lebenszyklus BearbeitenWie alle Kegelschnecken ist Conus geographus getrenntgeschlechtlich und das Mannchen begattet das Weibchen mit seinem Penis Aus den Eikapseln schlupfen Veliger Larven die wiederum eine Metamorphose zur Schnecke durchmachen Pro Laich werden etwa 54 Kapseln abgegeben die jeweils 14 500 bis 17 800 Eier enthalten Die Eier haben einen Durchmesser von etwa 190 µm Hieraus wird zuruckgeschlossen dass die pelagische Periode der Veliger etwa 24 Tage dauert Ernahrung BearbeitenDie Beute von Conus geographus besteht uberwiegend aus Fischen daneben werden auch Weichtiere gefressen Die Fische werden bei dieser Art ohne vorheriges Zustechen verschluckt konnen jedoch im Vorderdarm durch einen Giftzahn getotet werden Der nachtaktive Landkartenkegel kriecht an Fische heran die sich ausruhen entlasst Insulin ins Wasser und stulpt seinen falschen Mund uber sie Durch das Insulin erleiden die Fische offenbar einen hypoglykamischen Schock und werden so immobilisiert 3 4 Auf diese Weise konnen mehrere kleine Fische auf einmal erbeutet werden die dann im Maul hintereinander mit den giftigen Radulazahnen gestochen werden 5 6 Anders als harpunierende Arten wie die Streifen Kegelschnecke ist der Landkartenkegel auch mit vorverdauten Fischen in seinem Rostrum bereit weitere Fische zu fressen Er gehort zu den grossten Kegelschnecken und hat eine besonders dunne Schale was ihn uberdurchschnittlich beweglich macht 7 8 bis 9 cm lange Kegelschnecken konnen 13 bis 14 cm lange Fische erbeuten Kurz zuvor getotete Fische werden auch gefressen Bedeutung fur den Menschen BearbeitenConus geographus ist auf Grund seiner gemusterten Gehause ein beliebtes Sammlerobjekt so dass der Mensch als ein Hauptfeind gelten kann Er wird allerdings nicht in der Roten Liste aufgefuhrt 8 Wie andere Kegelschnecken setzt der Landkartenkegel seine giftige Harpune nicht nur zum Beutefang sondern auch zur Verteidigung ein Sein Giftzahn kann Handschuhe und Taucheranzuge durchdringen Das Gift des Landkartenkegels ist eines der fur den Menschen gefahrlichsten und es gibt Berichte uber drei Dutzend Todesfalle in 300 Jahren 9 Das Gift besteht aus mehreren hundert verschiedenen Toxinen Es gibt kein Antidot so dass eine Behandlung darauf abzielt den Betroffenen bis zum Abbau der Giftstoffe am Leben zu halten Einige Giftstoffe Conotoxine von Conus geographus haben eine stark analgetische Wirkung und werden deshalb auf medizinische Anwendbarkeit hin untersucht Ein aus Conus geographus gewonnenes Toxin ist Contulakin G Conantokin Literatur BearbeitenGeorge Washington Tryon Manual of Conchology structural and systematic with illustrations of the species vol VI Academy of Natural Sciences Philadelphia 1884 C onus geographus Linn S 88 Jerry G Walls Cone Shells A Synopsis of the Living Conidae TFH Publications Neptune New Jersey 1979 S 506 Dieter Rockel Werner Korn Alan J Kohn Manual of the Living Conidae Vol 1 Indo Pacific Region Verlag Christa Hemmen Wiesbaden 1995 Die Texte zu den einzelnen Kegelschneckenarten des Indopazifiks sind mit Genehmigung der Autoren auf The Conus Biodiversity Website veroffentlicht siehe Weblinks Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Conus geographus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Conus Biodiversity Website Conus geographus Linnaeus 1758 National Geographic Geographic Cone Snail Conus geographus Underwater Kwajalein Conus geographus Linnaeus 1758 Silent Assassin BBC Natural History Unit 2012 Conus geographus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von Kohn A 2011 Abgerufen am 16 Februar 2014 Einzelnachweise Bearbeiten a b c World Register of Marine Species 2010 Conus geographus Linnaeus 1758 George Washington Tryon Manual of Conchology Band VI S 88 1879 Helena Safavi Hemami Joanna Gajewiak Santhosh Karanth Samuel D Robinson Beatrix Ueberheide Adam D Douglass Amnon Schlegel Julita S Imperial Maren Watkins Pradip K Bandyopadhyay Mark Yandell Qing Li Anthony W Purcell Raymond S Norton Lars Ellgaard Baldomero M Olivera 2015 Specialized insulin is used for chemical warfare by fish hunting cone snails Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 112 6 S 1743 1748 Joachim Czichos Ungewohnliche Biowaffe Kegelschnecken fangen Fische mit Insulin Das ins Wasser abgegebene Hormon senkt den Blutzuckerspiegel der Beutetiere und macht sie dadurch schlapp und orientierungslos Wissenschaft aktuell 20 Januar 2015 Baldomero M Olivera 1996 Conus Venom Peptides Receptor and Ion Channel Targets and Drug Design 50 Million Years of Neuropharmacology Veroffentlicht in Mol Biol Cell 1 November 1997 vol 8 no 11 pp 2101 2109 Hierzu ein Bild mit Fangmethoden von Conus purpurascens und Conus geographus im Vergleich Fig 3 aus dem Artikel Christian Melaun Phylogenetische und toxinologische Untersuchungen an Conidae Mollusca Gastropoda unter besonderer Berucksichtigung west atlantischer Vertreter der Gattung Conus PDF Datei 4 23 MB Dissertation Giessen 2008 Baldomero M Olivera Jon Seger Martin P Horvath Alexander E Fedosov Prey Capture Strategies of Fish Hunting Cone Snails Behavior Neurobiology and Evolution In Brain behavior and evolution Band 86 Nummer 1 September 2015 S 58 74 doi 10 1159 000438449 PMID 26397110 PMC 4621268 freier Volltext Review Fischhaus Zepkow Familie Conidae Kegelschnecken Conus geographus Linnaeus 1758 penelope uchicago edu abgerufen am 27 Marz 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkartenkegel amp oldid 237437940