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Concert spirituel franzosisch geistliches Konzert ist die Bezeichnung fur eine Konzertveranstaltung die von 1725 bis 1791 in Paris bestand und wegweisend fur den Musikgeschmack im Frankreich des 18 Jahrhunderts war Inhaltsverzeichnis 1 Die Organisatoren 2 Repertoire und Musiker 3 Gegenwart 4 Literatur 5 WeblinksDie Organisatoren Bearbeiten nbsp Plakat des Concert spirituel von 15 August 1754Vor dem Entstehen der Concerts spirituels war es in Paris schwierig offentliche Konzerte zu organisieren wegen eines Privilegs welches die konigliche Musikakademie Academie royale de musique hatte Die Konzertreihe wurde durch den Komponisten und Oboisten der koniglichen Kapelle Anne Danican Philidor 1681 1728 Bruder von Francois Andre Danican Philidor ins Leben gerufen der die Erlaubnis hierzu von Konig Louis XV und von der Akademie erhalten hatte unter folgenden Bedingungen Die Konzerte durften nur an Tagen abgehalten werden an denen die Oper wegen katholischer Feiertage nicht spielte dies waren etwa 30 Tage im Jahr Ausserdem war der Akademie eine erhebliche Geldsumme zu entrichten Das erste Konzert konnte am 17 Marz 1725 gegeben werden auf dem Programm standen ein Concerto grosso von Arcangelo Corelli und zwei Motetten von Michel Richard Delalande Die Konzerte fanden von Marz 1725 bis zum 13 April 1784 im Konzertsaal Salle des Cent Suisses des Tuilerienpalastes statt einem Saal von 17 m Breite 19 m Lange und einer Hohe von neun Metern in dem bis zu 100 Musiker und 1800 Zuhorer Platz fanden Somit war in Paris der erste dauerhaft nutzbare Konzertsaal Frankreichs entstanden Vom 16 April 1784 bis zum 1 November 1789 nutzte man den provisorischen Theatersaal auf der Buhne des Theatre des Tuileries und vom 24 Dezember 1789 bis zum 2 Februar 1790 den Saal des Theatre Italien Philidor schloss sich mit Michel Delannoy als Organisatoren zusammen Ab 1728 ging das Konzertprivileg auf Pierre Simart und Jean Joseph Mouret uber 1731 wurden neue Bedingungen mit der Akademie ausgehandelt welche die Organisatoren vor finanzielle Probleme stellten Wegen dieser Schwierigkeiten ubernahm die Akademie im Dezember 1734 selbst die Leitung der Konzerte welche sie bis 1748 innehatte Danach wechselte die Leitung der Konzerte mehrfach Von 1755 bis 1762 leitete Jean Joseph Cassanea de Mondonville die Konzerte in absolutistischer Manier 1771 gingen die Konzerte in die Hande der Stadt Paris uber Als Leiter setzte die Stadt Pierre Montan Berton ein 1773 Simon Leduc und Francois Joseph Gossec ab 1777 den Sanger Joseph Legros 1778 schuf Mozart im Auftrag Legros seine Pariser Sinfonie fur die Veranstaltungsreihe und im gleichen Jahr trat der deutsche Tenor Anton Raaff bei neun Konzerten auf Repertoire und Musiker BearbeitenLaut einer Vereinbarung mit der Akademie durften zu Beginn keine franzosische Musik und keine Opern aufgefuhrt werden So kamen anfanglich zeitgenossische Sakralmusik und italienische Musik weltliche Kantaten und Opernarien zur Auffuhrung Erst ab 1727 durfte auch franzosische Musik gegeben werden Die Concerts spirituels waren auch die Gelegenheit die auf Jean Baptiste Lully zuruckgehenden Grands motets aufzufuhren Im Laufe der Zeit wurde mehr und mehr Instrumentalmusik aufgefuhrt so konnten sich Musiker wie Pierre Baillot hier einen Namen machen Auch zahlreiche auslandische Komponisten und Interpreten hatten hier Auftritte 1737 fuhrte Georg Philipp Telemann seine Werke auf spater hatte Joseph Haydn mit mehreren Sinfonien und seinem Stabat mater grossen Erfolg ebenso Antonio Salieri der fur die Institution 1787 die oratorische Kantate Le Jugement dernier schrieb Am 17 Marz 1782 trat Giovanni Battista Viotti erstmals mit grossem Erfolg im Concert spirituel auf Hingegen konnte Wolfgang Amadeus Mozart bei seinem zweiten Parisaufenthalt 1778 nicht mehr die Gunst des Publikums gewinnen und musste gar ohne Bezahlung wieder abreisen Auch Jean Philippe Rameaus Misserfolg bei den Konzerten war so gross dass er hier nur einmal auftrat Bei den insgesamt 1280 Konzerten in der Geschichte von Concert spirituel wurden Werke von rund 500 heute zum Teil vergessenen Komponisten aufgefuhrt Gegenwart BearbeitenIm Jahr 1988 grundete der Barockspezialist Herve Niquet unter dem Namen Le Concert Spirituel ein Ensemble das das Repertoire der franzosischen Musik des 18 Jahrhunderts auf historischen Instrumenten zur Auffuhrung bringt Literatur BearbeitenConstant Pierre Histoire du Concert Spirituel 1725 1790 Hrsg Societe francaise de musicologie 2 Auflage Heugel Paris 2000 ISBN 2 85357 007 X Andrea Harrandt Concerts spirituels In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2002 ISBN 3 7001 3043 0 Weblinks BearbeitenLe Concert Spirituel Beschreibung auf auf der Website musicologie org in franzosischer Sprache Website des Ensembles Le Concert SpirituelNormdaten Korperschaft GND 4296798 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Concert spirituel amp oldid 232062833