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Bei computervermittelter Kommunikation nutzen Menschen Rechner zum Aufbau einer Datenverbindung sowie zum Austausch von Nachrichten und oder weiteren Mitteilungen Die Rechner sind bei dieser Form sozialer Beziehung als digitale Medien durch Internet Internetkommunikation Online Kommunikation oder Intranet vernetzt und werden zur Kommunikation verwendet 1 Daher ist auch von netzbasierter Kommunikation die Rede Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der computervermittelten Kommunikation 2 Begriffsdefinition und Merkmale 3 Theorien der computervermittelten Kommunikation 3 1 Kanalreduktionstheorie 3 2 Filtertheorie 3 3 Rationale Medienwahl 3 4 Normative Medienwahl 4 Modelle der computervermittelten Kommunikation 4 1 Hyperpersonal Model HPM 4 2 Social Model of De Individuation SIDE 5 Sozialpsychologische Aspekte der computervermittelten Kommunikation 5 1 Ersatz fur nonverbale Kommunikation 5 2 Selbstoffenbarung im Internet 5 3 Selbstdarstellung im Internet 5 4 Auswirkungen der Anonymitat 5 5 Personlichkeitsmerkmale 6 Formen der CVK 6 1 Asynchrone CVK 6 1 1 E Mail 6 1 2 Mailinglisten 6 1 3 Usenet 6 1 4 Blog 6 1 5 Weiteres 6 2 Synchrone CVK 6 2 1 Chat 6 2 2 Multi User Dungeon 6 2 3 Videokonferenzen 6 2 4 Internet Telefonie 6 2 4 1 Geschichte 6 2 5 Weiteres 7 Abgrenzung der CVK als Kommunikationstyp 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte der computervermittelten Kommunikation BearbeitenKommunikationsmedien gibt es von den Anfangen der Entwicklung der Menschheit an siehe Mediengeschichte In den 1940er Jahren wurden in der Zeit des Nationalsozialismus und in den USA die ersten Computer entwickelt In den Jahren von 1960 bis 1970 fand in den USA die Entwicklung des Arpanet statt siehe Geschichte des Internets In diese Zeit werden auch die Anfange der computervermittelten Kommunikation datiert Begriffsdefinition und Merkmale BearbeitenEs erweist sich als relativ schwierig den Begriff computervermittelte Kommunikation CVK zu definieren da sich sehr viele sich weiterentwickelnde Formen ausgepragt haben Nach Trepte und Reinecke 2013 ist computervermittelte Kommunikation ein interaktiver Prozess des Erstellens Austauschens und Empfangens von Informationen mithilfe von Computern der zwischen zwei oder mehreren Personen stattfindet 2 Jan Pelz 1995 sieht die computervermittelte Kommunikation als einen Oberbegriff fur unterschiedliche Anwendungsformen der elektronischen Ubermittlung Speicherung und des Abrufs von elektronischen Nachrichten durch Menschen uber miteinander vernetzte Computer Benutzer senden Nachrichten zum Beispiel in Form einer E Mail oder eines Newsgroup Beitrags an ein Netzwerk mit verschiedenartigen Diensten zum Beispiel Internet Intranet Abhangig vom Dienst sind die Nachrichten dann entweder fur ein mehr oder weniger viele Empfanger verfugbar oder sie werden nur an einen bestimmten Empfanger beziehungsweise an eine Gruppe von Empfangern weitergeleitet 3 Joachim Hoflich 1994 definiert die CVK folgend CVK erfolgt vorwiegend unter bislang Fremden also mit Personen unter Personengruppen zu denen bisher keine Sozialkontakte bestanden haben und womoglich auch nicht folgen werden wenngleich dies jedoch nicht ausgeschlossen ist Es wird hier versucht den Begriff anhand der haufig zugrunde liegenden Eigenschaften und Merkmale zu definieren Es zeigt sich hier schon ein grosser Unterschied zur direkten Kommunikation namlich die theoretisch unbegrenzte Anzahl von Benutzern Bei den bisherigen Formen wie Brief Telefon oder Fax konnte in der Regel immer nur ein Kommunikationspartner erreicht werden 4 Falckenberg 1994 gibt ebenfalls eine Beschreibung durch Merkmale Mehrere bis sehr viele Kommunikationspartner sind moglich Kommunikation erfolgt unter bislang Fremden Aufenthaltsort der Kommunikationspartner spielt keine Rolle Die Kommunikation beschrankt sich fast immer auf einen Text Nachdem Gestik Mimik und weitere Merkmale der direkten Kommunikation englisch Face to Face Communication fehlen wird sie oft als eine defizitare und emotionslose Kommunikationsform angesehen Nicola Doring 1994 Professorin fur Medienpsychologie und Medienkonzeption sieht jedoch in ihr eine Erganzung zu den bereits vorhandenen Medien die ein sehr differenziertes Publikum anspricht Auch Stegbauer 1990 sieht im Internet und dem E Mail Dienst ein Medium das zum zwanglosen Kennenlernen von Computerinteressierten dient Inzwischen dienen computervermittelte Kommunikationsformen wie Chat und E Mail nicht mehr nur einem anonymen Kennenlernen sondern erganzen die bisherigen Kommunikationsformen einander aus direkter Begegnung bekannter Personen Weitere Merkmale sind die Unabhangigkeit von Zeit und Raumgrenzen die nahezu grenzenlose Simulation von Identitaten und die einfache Dokumentierbarkeit der Kommunikation Theorien der computervermittelten Kommunikation BearbeitenIm Folgenden wird eine Auswahl von Theorien nach Nicola Doring 5 vorgestellt die sich mit den Besonderheiten computervermittelter Kommunikation beschaftigen Kanalreduktionstheorie Bearbeiten Die zentrale Aussage der Kanalreduktionstheorie ist dass durch den Ausschluss von Sinneskanalen durch CMC Computer mediated communication die Kommunikation entsinnlicht wird Das Ersetzen der Sinneskanale die bei der Face to Face Kommunikation verwendet werden durch andere Kommunikationskanale z B das Internet spielt aber auch eine grosse Rolle Die Kommunikation kann z B durch E Mail auch zeitversetzt asynchron stattfinden Somit kann man auch von einer Entzeitlichung sprechen Menschliche Emotionen konnen durch CMC nicht adaquat vermittelt werden Deshalb ist die Face to Face Kommunikation der CMC vorzuziehen CMC ist laut der Kanalreduktionstheorie und wegen fehlender Sinneskanale im Vergleich zu Face to Face Kommunikation defizitar und unpersonlich Bei diesem Ansatz wird die Face to Face Kommunikation als Optimum angesehen Daraus resultiert dass die CMC nur als defizitare Form der Kommunikation dient 2 Ein Kritikpunkt ist hierbei dass die weiterentwickelten Technologien in der CMC neben der Face to Face Kommunikation auch eine reichhaltige Interaktion ermoglichen Filtertheorie Bearbeiten Die Filtertheorie thematisiert das Konzept der Kanalreduktion Eine Verringerung der Kommunikationskanale fuhrt zu einem Informationsverlust der die Wahrnehmung der Person verandert Wichtige Bestandteile der Face to Face Kommunikation wie Mimik Gestik oder die Betonungen von Ausserungen z B Sarkasmus konnen hier nicht vermittelt werden Der Schwerpunkt der Filtertheorie bezieht sich darauf dass die Person nichts uber den psychosozialen Hintergrund des Kommunikationspartners weiss Durch Anonymitat und Pseudonymitat kann ein sogenannter Nivellierungseffekt eintreten es werden soziale Hemmungen Kontrollen Privilegien und Hurden abgebaut Dies kann sowohl einen positiven Effekt verstarkte Offenheit Freundlichkeit etc als auch einen negativen Effekt verstarkte Feindlichkeit Anomie etc haben Ein weiteres Negativ Beispiel ist auch die Angst vor einer anschliessender Face to Face Kommunikation bei der die vorher optimierte vermittelte Darstellung der eigenen Person nicht aufrechterhalten werden kann Ein solches pro und antisoziales Verhalten kann durch jene Anonymitat sichergestellt werden und diesbezugliche Handlungsspielraume eroffnen Dieses antisoziale und deviante Verhalten wird als Flaming bezeichnet Zusammenfassend kann man die Effekte der Filtertheorie als thematisierte Effekte der Egalisierung und Anomie bezeichnen Rationale Medienwahl Bearbeiten Die Theorien der rationalen Medienwahl gehen davon aus dass Personen Medien nach ihrer sozialen Prasenz personliche Nahe und medialen Reichhaltigkeit auswahlen Je nach Anlass und Adressat werden verschiedene Formen der Vermittlung genutzt um einen maximalen Kommunikationserfolg zu erzielen Kosten Nutzen Abwagung Ziel ist es eine Passung zwischen Kommunikationsaufgabe und der sozialen Prasenz des Mediums zu finden Bei richtiger Passung kann die Mediennutzung keine negativen Effekte auf die Kommunikation haben Normative Medienwahl Bearbeiten Die Theorie der normativen Medienwahl geht davon aus dass Medienwahlen im betrieblichen Alltag v a durch Bedienungskompetenz und soziale Normen uberformt sind und nicht durch individuelle Kosten Nutzen Abwagungen rationale Medienwahl entschieden werden Medienbewertungen sind sozial konstruiert Insbesondere die Zuschreibung sozialer Prasenz wird durch die Bedienungskompetenz beeinflusst Personen mit mehr Medienerfahrung stufen die computervermittelte Kommunikation als lebendiger und reichhaltiger ein und nutzen diese auch in starkerem Masse Die Nutzlichkeitsbewertung des Umfeldes beeinflusst die eigene Bewertung und Nutzung des entsprechenden Mediums Dementsprechend sind diverse medienbedingte Kommunikationsstorungen moglich etwa wenn man bestimmte Medien aus Prestigegrunden nutzt bzw zu nutzen vorgibt oder sie auf Basis von Vorurteilen ablehnt Bei Medienbeurteilungen muss man also von komplexen Wechselwirkungen ausgehen Modelle der computervermittelten Kommunikation BearbeitenAufbauend auf diesen Theorien lassen sich zwei modernere Modelle ableiten die unter anderem von Trepte und Reinecke beschrieben wurden 6 Hyperpersonal Model HPM Bearbeiten Das durch Walther 1996 entwickelte Hyperpersonal Model beinhaltet vier Komponenten einen Sender einen Empfanger den Kanal und das Feedback Sender und Selbstdarstellung In der computervermittelten Kommunikation ist den Kommunizierenden nicht moglich einander zu horen oder zu sehen Weiterhin findet der Austausch zeitversetzt und textbasiert statt Dies hat zur Folge dass der Sender die von ihm preisgegebenen Informationen uber sich selbst in selektiver Weise darstellen und weiterleiten kann So eroffnet sich fur den Sender die Moglichkeit ein positives Selbstbild von sich zu schaffen in dem beispielsweise die Aufmerksamkeit des Kommunikationspartners auf bestimmte Personlichkeitsaspekte gelenkt wird Empfanger Das durch den Sender vermittelte Selbstbild wird durch den Empfanger auf die erhaltenen Informationen reduziert Diese werden zugleich idealisiert und stereotypisiert So kann beispielsweise auch ein sehr positiv gefarbter Eindruck uber den Sender entstehen Kommunikationskanal Laut Walther 2011 ermoglicht die textbasierte Kommunikation sich uberlegter zu aussern und das eigene Selbstbild aktiv zu beeinflussen da andere Eindrucke welche bei der face to face Kommunikation beim Gesprachspartner entstehen wurden z B durch Erroten Korpersprache ganzlich nicht ubermittelt werden Feedback Der Sender wird in seinem Kommunikationsverhalten durch ein positives oder stereotypisches Feedback vom Empfanger verstarkt und die zugeschriebenen Merkmale werden Teil der Personlichkeit Das Hyperpersonal Model betrachtet als eines von wenigen Modellen der Computervermittelten Kommunikation auch die Wirkung auf den Menschen nachdem die eigentliche Kommunikation stattgefunden hat Social Model of De Individuation SIDE Bearbeiten Siehe auch DeindividuationAls zweites Modell lasst sich das Social Model of De Indiviuation Effects kurz SIDE Modell anfuhren Es gibt zwei bestimmende Faktoren Determinanten auf denen dieses Modell basiert Gruppenzugehorigkeit Basis hierfur stellt die Theorie der sozialen Identitat dar Diese unterscheidet zwischen der personalen Identitat bei der bestimmte Handlungen auf eigene Einstellungen zuruckzufuhren sind und der der sozialen Identitat bei der die Handlungen von der jeweiligen Gruppe abhangig sind der man angehort Wichtige Phanomene hierbei sind die soziale Kategorisierung das Mass zur Bestimmung der unterschiedlich stark wahrgenommenen Zugehorigkeit zu einer Gruppe und die Homogenisierung die Tatsache dass man die eigene Gruppe uberschatzt und andere stereotypisiert De Individuation Grundlage bildet die Selbstkategorisierungstheorie Hier werden die fliessenden Ubergange zwischen personaler und sozialer Identitat erwahnt Am besten lasst sich die De Individuation mithilfe von Anonymitat untersuchen d h dass der zu untersuchenden Person der Kommunikationspartner oder die partnerin nicht bekannt ist Der Gegensatz hierzu ware die Identifizierbarkeit Unter Beachtung der genannten Faktoren wird angenommen dass ein Interaktionseffekt eintritt Demnach wird entweder die personale oder die soziale Identitat durch die Anonymitat verstarkt Generell wird bei diesem Modell die Annahme aufgestellt dass sich Menschen bei computervermittelter anonymer Kommunikation anders verhalten als wenn sie ihr Gegenuber kennen und oder sehen wurden Sozialpsychologische Aspekte der computervermittelten Kommunikation BearbeitenGrundlegend kann festgestellt werden dass sich die CVK sowohl positiv als auch negativ auf den Benutzer auswirken kann Durch den Wegfall von zum Beispiel Raum und Zeitgrenzen ergibt sich fur die Benutzer ein neues Umfeld in dem sie miteinander kommunizieren Nach Ansicht mancher Autoren ergibt sich dadurch geradezu eine neue Gesellschaft Cybergesellschaft die in Bezug auf Wissens und Gruppenkommunikation ein neues Forschungsfeld darstellt Ersatz fur nonverbale Kommunikation Bearbeiten Die direkte Kommunikation besteht nicht nur aus den ausgetauschten verbalen Nachrichten sondern auch aus einer Fulle verschiedener nonverbaler Ubermittlungen die den Kommunikationspartnern wichtige Informationen uber die Befindlichkeit die momentane Situation oder das Auszudruckende liefern Auf Basis dieser Zusatzinformationen konnen dann weitere Entscheidungen getroffen werden die auf den Verlauf der Unterhaltung Einfluss nehmen Durch den Wegfall dieses nonverbalen Teils der Kommunikation wie etwa das Aussehen Alter Geschlecht und so weiter fehlt dem Benutzer ein wichtiger Teil der direkten Kommunikation Da jedoch dieser nonverbale Teil der Kommunikation oft sehr entscheidend fur den Verlauf eines Gesprachs ist haben sich verschiedene Ersatzmechanismen gebildet Ein weit verbreiteter Ersatz fur den verbalen Ausdruck der eigenen Befindlichkeit sind die sogenannten Emoticons Ein weiteres verbreitetes und auf Text basierendes Ausdrucksmittel ist die ASCII Art englisch American Standard Code for Information Interchange Dabei wird aus einer bestimmten Anordnung alphanumerischer Zeichen ein Symbol oder ein Bild dargestellt ASCII Art ist generell aufwendiger als Emoticons Deshalb ist sie auch nicht so gelaufig oder wird nur als Signatur genommen Um das Fehlen von paraverbalen Botschaften wie es sie bei der Face to Face Kommunikation gibt zu kompensieren und um ihre Botschaften zu unterstreichen bedienen sich die Internetnutzer Sound und Aktionsworter Dies konnen in Anlehnung an die Comic Sprache lautmalerische Ausdrucke sein oder sogenannte Inflektive die ohne notwendig lautmalerischen Charakter Gestik Mimik oder andere Ausdrucks Handlungen in sprachlicher Kurzform verbalisieren Typische Soundworter sind argh fur Arger hmpf fur Emporung hihihi fur Kichern oder auch BOOM fur Erschrecken aus dem englischen Sprachraum 7 8 Aktionsworter haben dieselbe Funktion wie Soundworter und sind selbsterklarend Sie werden aus ruckgebildeten Infinitiven gebildet Beispiele hierfur sind zwinker lach staun grins handereib oder kotz Oft werden auch Abkurzungen und andere Begriffe aus dem Netzjargon in dieser Form geschrieben um Zustande und Emotionen darzustellen wobei diese trotz ihrer englischsprachigen Herkunft auch im deutschen Raum verwendet werden lol fur laughing out loud laut auflachen rofl fur roll on floor laughing Ich kringel mich vor Lachen auf dem Boden und g fur grin grinsen Die Sprachverwendung bei computervermittelter Kommunikation ist Forschungsgegenstand der Internetlinguistik Selbstoffenbarung im Internet Bearbeiten Ein grosser Teil der Beeinflussung des Verhaltens geht von der sinkenden Hemmschwelle aus Der Benutzer befindet sich meist in einem vertrauten Umfeld kommuniziert vorwiegend anonym und hat dadurch einen viel grosseren Abstand zum Kommunikationspartner Der Benutzer kann sich viel ungezwungener austauschen Dies fuhrt unter anderem auch dazu dass sich sehr viel schneller intimere Gesprache entwickeln konnen Folgend stellt sich auch die Frage ob Menschen im Umfeld der CvK mehr uber sich preisgeben als im personlichen Gesprach Tidwell und Walther 2002 entdeckten dass in der CvK zwei Personen mehr Worter austauschen als im face to face Gesprach Wie tiefgrundig die Gesprachsinhalte jedoch sind hangt mit der Wortanzahl nicht zusammen In einem weiteren Vergleich mit vorgegebenen emotionalisierenden Gesprachsinhalten zeigte sich dass Menschen im Fall der CvK mehr von sich preisgeben Joinson 2001 Die Intensitat und Art der Offenheit bei der CvK beeinflusst wiederum die Freundschaften im Netz Viele und intensive Kontakte im Internet resultieren aus glaubwurdiger und reichlicher Selbstoffenbarung Valkenburg amp Peter 2009 Bane Cornish Erspamer amp Kampman 2010 McKenna Green amp Gleason 2002 9 Selbstdarstellung im Internet Bearbeiten Die Selbstdarstellung im Internet wird vor allem durch das eigene Selbstbild gesteuert Wenn die ideale Vorstellung sich sehr stark von dem reellen Selbstbild unterscheidet haben Menschen starker das Bedurfnis sich selbst im Internet darzustellen und somit den Eindruck den sie auf Andere machen zu kontrollieren Trepte amp Reinecke 2013 Mit dem Internet wird eine breitere Offentlichkeit erreicht und sich selbst zu prasentieren wird einfacher Hinter der Selbstdarstellung im Internet stecken viele unterschiedliche Ziele Je nachdem ob Erfolge in der weiteren beruflichen Laufbahn oder Verbesserungen in zwischenmenschlichen Beziehungen erzielt werden sollen wird zwischen materiellen und sozialen Zielen unterschieden Leary amp Kowalski 1990 Selbstdarstellung kann in verschiedenen Kontexten stattfinden Naturlich werden soziale Netzwerke Homepages und Castingshows am haufigsten zur Selbstdarstellung genutzt Auf sozialen Netzwerken und Datingseiten wird vor allem bei der Profilerstellung gelogen um sich in einem besseren Licht zu prasentieren Toma Hancock und Ellison 2008 zeigten dass bei Gewicht Alter und Grosse die meisten falschen Angaben gemacht werden um sich selbst attraktiver aussehen zu lassen und somit ein soziales Ziel zu erreichen Leary und Kowalski 1990 erklaren Selbstdarstellung mit dem Zweikomponenten Modell das sich aus den beiden Aspekten impression motivation Motivation der Selbstdarstellung und impression construction Eindruckslenkung zusammensetzt 9 Auswirkungen der Anonymitat Bearbeiten Besondere Verhaltensweisen ergeben sich durch die in der CVK vermutete Anonymitat die von den meisten Nutzern als real angenommen wird Wird zum Beispiel der Chat betrachtet so ist meist nur ein Spitzname als Information verfugbar Weitere Informationen konnen erst durch die Kommunikation erfahren werden Selbst wenn die hinter dem Spitznamen stehende Person bekannt ist bleibt ein Teil der Anonymitat erhalten und somit kann wiederum erst durch Informationsaustausch Einblick erlangt werden Auch Angriffe auf die eigene Person werden als nicht so verletzend empfunden vergleiche Doring 1994 Die grossere Offenheit bedeutet fur Mantovani 1994 jedoch nicht dass die Anonymitat zu einer Abschwachung der sozialen Normen und zu einer Deindividualisierung fuhren muss Das Soziale besteht namlich nicht nur ausserhalb eines Menschen sondern auch im Menschen und ist auch dann aktiv wenn die Person vor einem Computer sitzt Eine Verhaltensweise die durch den Abstand und die Anonymitat entsteht ist das sogenannte gender switching In der computervermittelten Kommunikation ist es haufig einfach in die Rolle des anderen Geschlechts zu schlupfen die Reaktionen zu erfahren und darauf zu reagieren Auch anderweitig kann die Identitat leicht gewechselt werden Sehr oft kann dieses Verhalten bei MUD Spielern gefunden werden Die grosse Distanz und die damit verbundene verstarkte Kontrolle uber die Kommunikation ermoglicht auch schuchternen und unsicheren Benutzern ein gewunschtes Gesprach aufzubauen beziehungsweise ernstgemeinte Antworten auf gestellte Fragen zu erhalten Das Verhalten kann aber durchaus auch negativ beeinflusst werden Dies fuhrt zu Reaktionen die bei einer direkten Kommunikation gar nicht oder nur selten auftreten Aus der eigenen Sicherheit heraus steigt das Aggressivitatspotential das sich zum Beispiel in heftigen Wortgefechten widerspiegelt besser bekannt als Flaming Es wird dabei das Internet zur Tarnung verwendet um andere gezielt anzugreifen Momentane Meinungen und Standpunkte werden viel schneller verfasst und versendet Durch die asynchrone Form der Kommunikation entstehen auch grosse Mengen an unnotigen Informationen und Nachrichten da zum Beispiel Fragen gestellt werden die sich mit der kurz darauf folgenden Nachricht von selbst geklart hatten Auch Missverstandnisse treten durch nicht so wortgewandte Ausdrucksweise der Benutzer haufiger auf Durch das Fehlen der nonverbalen Kommunikation ist es dem Gegenuber oft gar nicht moglich eine Aussage richtig zu deuten Sarkastische oder ironische Nachrichten konnen eventuell nur mit Hilfe der vorher erwahnten Emoticons als solche identifiziert werden Personlichkeitsmerkmale Bearbeiten Es stellt sich die Frage ob eine technische Entwicklung wie die CVK bestimmte Bedurfnisse des Menschen so stark verandern kann dass es zu einer deutlichen Veranderung seiner Personlichkeit kommt Es hat sich jedoch zum Beispiel gezeigt dass das in den 1980er Jahren verbreitete BTX System die Benutzer nicht davon abgehalten hat ihren Grundbedurfnissen wie zum Beispiel den Einkauf von Lebensmitteln oder den Kontakt mit Mitmenschen nachzugehen Eine Befragung die diese Erkenntnis untermauert wurde von Kneer 1994 durchgefuhrt Die untenstehende Tabelle zeigt ein Ergebnis aus dieser Befragung die in 24 verschiedene Newsgroups gepostet wurde wobei die Frage Wieviele Kommunikationspartner haben Sie bisher getroffen untersucht wurde Kommunikationspartner Anzahl Prozentweniger als 5 87 305 10 91 30mehr als 10 120 40Gefundene Kommunikationspartner Kneer 1994 Das Ergebnis zeigt also dass nicht von einer Vereinsamung der Benutzer gesprochen werden kann sondern eine Ausweitung der Kontakte durch die CVK stattfindet Eine Studie von Doring sollte detailliertere Aufschlusse geben 10 Die 332 Probanden bestanden aus 96 Mannern im Alter zwischen 20 und 30 Jahren Fast zwei Drittel verfugten uber eine hohere Bildung und arbeiteten im Bereich der Informationstechnik Beantwortet wurde eine standardisierte Befragung die sowohl in gedruckter Form als auch in 15 verschiedenen Newsgroups verteilt wurde Die Hypothese dass Netznutzer besonders isoliert und einsam waren konnte nicht bestatigt werden Die Benutzer waren gut sozial integriert 43 von ihnen fuhrte eine feste Beziehung Auch bei MUD Spielern und langjahrigen Netznutzern konnte keine Reduktion der Kontakte festgestellt werden Die oft behauptete Aussage dass die personlichen Kontakte durch die Netzkontakte abnehmen wurden konnte nicht belegt werden Vielmehr zeigte sich dass es eher zu einer Erweiterung der Kontakte kam Ausserdem wurde die Kommunikation uber das Netz hauptsachlich mit Personen gefuhrt mit denen auch direkt kommuniziert wurde In der Frage ob Netznutzung zu immer mehr Netznutzung fuhrt hat sich herausgestellt dass nach einer anfanglichen Euphorie hervorgerufen durch zum Beispiel den Erstzugang zum Internet oder Verbesserung der Verbindung die Nutzungsdauer wieder abnimmt Es stellt sich dann eine relativ konstante Nutzungsdauer ein Da die CVK als eine Erweiterung der alltaglichen Aktivitaten zu sehen ist und zum Beispiel auch fur geschaftliche Tatigkeiten benutzt wird kann in diesem Zusammenhang auch nicht von einer Flucht aus der Realitat gesprochen werden Formen der CVK Bearbeiten Grafisches Modell der netzbasierten KommunikationDie gebrauchlichste Art der Kategorisierung der computervermittelten Kommunikation ist die Unterscheidung zwischen synchroner und asynchroner Kommunikation Es gibt jedoch auch andere Ansatze der Unterscheidung z B nach der Anzahl der beteiligten Personen one to one one to many many to one und many to many CVK nach der Zusammensetzung der Gruppe und ihren Kommunikationszielen oder danach ob die Kommunikation moderiert oder unmoderiert stattfindet Asynchrone CVK Bearbeiten Bei der asynchronen Kommunikation wird Raum und Zeit uberwunden Somit ist keine zeitgleiche Anwesenheit von Sender und Empfanger notwendig wie es bei der synchronen Kommunikation der Fall ist Dies bringt den Nachteil mit sich dass die Aufmerksamkeit des Empfangers nicht kontrolliert werden kann Im Gegenzug bleibt asynchrone Kommunikation haufig auch im Nachhinein noch nachvollziehbar E Mail Bearbeiten Die erste E Mail wurde 1971 von dem Techniker Ray Tomlinson zwischen zwei Rechnern die uber das damalige ARPANET miteinander verbunden waren versandt Tomlinson war es auch der das Zeichen fur den E Mail Versand definierte Einen weiteren wichtigen Schritt setzte Eric Allman welcher 1981 Sendmail programmierte Mit dieser Software war es erst moglich Nachrichten mit einem Mailprogramm gleichzeitig in verschiedene Netze zu versenden Die E Mail Kommunikation basiert auf drei Protokollen SMTP zum Versenden sowie POP3 und IMAP zum Empfangen von Nachrichten E Mail ist heutzutage zu der wichtigsten Anwendung von CVK geworden Ein grosser Vorteil von E Mail gegenuber anderen Anwendungen der asynchronen Kommunikation sind die Moglichkeiten der Editierung Formatierung und der Archivierung von Nachrichten Weiterhin ist die Anwesenheit des Empfangers nicht notwendig Die Nachricht verweilt auf den Mailserver des Providers und bei Aktivierung des Mail Programms beim Empfanger kann dieser die Nachricht auch Tage spater abrufen Gegenuber einer nicht elektronischen Form der Nachrichtenubermittlung wie etwa die Post bringt E Mail den Vorteil mit den Empfanger innerhalb kurzester Zeit uber beliebige Strecken eine Nachricht ubermitteln zu konnen E Mail wird auch fur Werbeaussendungen sehr haufig genutzt Somit kann man mit wenig Aufwand eine Vielzahl von Menschen erreichen und erspart sich das Drucken und Versenden von Werbesendungen uber die Post Ein grosses Problem ist dass manche unseriosen Unternehmungen ein leichtes Spiel haben um eine E Mail Adresse ausfindig zu machen und massenhaft Werbemails Spam versenden Mailinglisten Bearbeiten Mit Hilfe von nicht computervermittelten Medien ist es sowohl zeitlich als auch finanziell sehr aufwendig ein grosses Publikum zu erreichen Mit den Mailinglisten beziehungsweise Newsgroups ist dies moglich gemacht worden Es gibt eine sehr hohe Anzahl an Mailinglisten Diese sind nach Themen geordnet Besteht Interesse an einem Thema so tragt man sich in die Liste mit seiner E Mail Adresse ein Sobald jemand einen neuen Beitrag schreibt schickt er diesen an einen zentralen Verteiler Diese Verteiler sind meist Computerprogramme welche die Nachrichten entgegennehmen und automatisch diese an alle eingetragenen E Mail Adressen weitersendet Somit erhalt jeder Teilnehmer den Beitrag Mailinglisten gehoren zu den asynchronen Kommunikationsarten und haben den Vorteil dass die Beitrage automatisch zum eigenen Postfach gelangen und der Empfanger es selbst in der Hand hat wann er die Beitrage liest oder welche er loschen will In der Regel sind Mailinglisten offentlich Es gibt jedoch auch geschlossene Diskussionsgruppen Um an diesen teilnehmen zu konnen muss erst eine Teilnehmerberechtigung beim Verwalter dieser Liste eingeholt werden Der Verwalter hat noch die Moglichkeit Beitrage zu filtern Die Anmeldung erfolgt ublicherweise durch eine E Mail an das entsprechende Mailinglistenprogramm Die selbst geschriebenen Beitrage werden einfach an den Verteiler geschickt Mailinglisten bringen aber auch einige Nachteile mit sich So weiss man nie uber die Qualitat und der Verlasslichkeit der Liste Bescheid Ein weiterer Nachteil ist dass es bei sehr stark frequentierten Listen zu einer Informationsuberflutung kommt und das richtige herauszufiltern ist dann schwierig Zu erwahnen ware noch die Frage wie vertrauenswurdig so eine Mailingliste ist Das kann man im vornhinein nicht wissen Usenet Bearbeiten Als Geburtsstunde des Usenets wird das Jahr 1978 genannt da in selbigen ein Programm namens UUCP in das Unix Betriebssystem integriert wurde Dieses Programm ermoglicht das Austauschen von Daten uber die Telefonleitung Zuerst vor allem von Forschern und Studenten verwendet wuchs das Datenaufkommen in den folgenden Jahren stark und es wurden Diskussionsgruppen fur alle moglichen Themen gegrundet da der Zugang auch fur Personen offen war welche nicht an einem ARPA Projekt beschaftigt waren 1980 waren 15 Rechner an das Usenet angeschlossen 1985 bereits 1300 Heute besteht praktisch bei allen mit dem Internet verbundenen Rechnern die Moglichkeit das Usenet mit seinen mehr als 15 000 Newsgroups zu nutzen Im Marz 2003 wurden in den bei Usenet at registrierten Newsgroups der osterreichischen Hierarchie rund 30 000 Postings mit einem Umfang von uber 50 Megabyte versandt Das Usenet ist ein dezentralisiertes Netz zur Diskussion Themen werden von keinen Organisationen oder Medienanstalten vorgegeben das Interesse der beteiligten Personen regelt das Netz Anderes als bei anderen Medien besteht hierbei auch ein Ruckkanal welcher den Benutzern die Moglichkeit zur asynchronen Interaktion mit anderen Usern gibt Der Ruckkanal ist beim Usenet nicht nur erganzend sondern existenziell d h jeder Beitrag einer Person steht dann allen Usenet Benutzern zur Verfugung und als Gesamtheit bilden diese das Netz Mit dem Usenet steht dem Anwender eine der effizientesten Moglichkeiten sich themenspezifisch mit Informationen zu versorgen zur Verfugung Hauptgrund dafur ist die hierarchische Struktur welche fein gegliedert ist Wichtigste Metagruppen sind Wissenschaft sci Freizeitgestaltung rec Computer comp sozialen Angelegenheiten soc oder Neuigkeiten news Die Gruppen der alt Hierarchie enthalten ebenfalls viele Diskussionsgruppen sie dienen unter anderem aber auch zum Austausch von Dokumenten Bildern oder Musikdaten Dazu parallel existiert noch eine Gliederung nach Landern Die dazugehorigen Gruppen beginnen mit den Landerkurzeln welche auch beim DNS verwendet werden Beispielsweise at fur Osterreich de fur Deutschland ch fur die Schweiz oder uk fur Grossbritannien In diesen landerspezifischen Newsgroups wird im Allgemeinen erwartet dass postings in der Sprache des jeweiligen Landes geschrieben werden Fragen in anderen Sprachen werden zwar beantwortet aber mit einem Hinweis auf die Landessprache versehen Es gibt zwar grundlegende Verhaltensregeln fur die Benutzung die sogenannte Netiquette welche den Richtlinien fur den Umgang mit anderen Personen und technische Details vorgibt diese sind aber nicht immer durchsetzbar Die Diskussionen werden von den Usern eroffnet und gefuhrt jedoch uber die Qualitat und den Wahrheitsgehalt der angebotenen Informationen kann keine generelle Aussage getroffen werden Positiv fur diese Art der Kommunikation ist das Fehlen von Werbung und von kommerziellen Organisationen Dadurch und durch die vielen subjektiven Meinungen von Benutzern entsteht eine quasiobjektive Betrachtung von Dienstleistungen Produkten und Technologien welche Nachteile und Probleme sofort offenlegen und so andere Benutzer vor zum Beispiel Fehlkaufen bewahren kann Die Diskussion lebt von den Anwendern den Experten und den Neulingen welche sich uber Neuheiten Probleme und Hilfeaufrufen austauschen Es stellt sich hier die Frage warum Experten ihr Wissen unentgeltlich zur Verfugung stellen Diese Hilfsbereitschaft ist ein ausserst interessanter Aspekt menschlichen Handelns Durch diesen virtuellen Bekanntenkreis von Personen mit denselben Interessen kann man bei gut frequentierten Newsgroups innerhalb von Minuten eine hilfreiche Antwort erwarten Blog Bearbeiten Das Wort Weblog kommt aus dem Englischen und ist eine Wortkreuzung aus Web und Log Es ist eine Webseite die periodisch neue Eintrage erhalt Die Tatigkeit des Schreibens in einem Blog nennt man Bloggen Die ersten Blogs kamen in der Mitte der 1990er Jahre auf Services wie Xanga die 1996 aufkamen vereinfachten das Erstellen eines eigenen Weblogs die zu dieser Zeit grosstenteils Onlinetagebucher waren Dieser Trend erfreute sich ab Ende der 90er Jahre immer grosserer Beliebtheit Xanga wuchs 1997 von 100 Blogs auf 20 Millionen bis 2005 Im neuen Jahrtausend nutzten auch immer mehr Firmen das Bloggen und ausserdem entdeckten Onlinemedien diesen Trend und nutzten dies um ihren Leserkreis zu erweitern Es gibt unterschiedliche Formen von Blogs wie beispielsweise den Wahlblog bei Wahlen den Fotoblog Fotografien den Corporate Blog offizieller Blog eines Unternehmens und den Videoblog enthalt Videosequenzen Ein Blog enthalt unterschiedliche Elemente wie Eintrage Kommentare und Links Ein Blog kann unterschiedliche Funktionen haben Es kann zur Weitergabe von Neuigkeiten und Informationen in regelmassiger Zeitfolge dienen Das Wissen kann ausgetauscht werden Ausserdem dient es zur Pflege privater und personlicher Kontakte Prasentationen und eigene Arbeiten konnen so veroffentlicht und kommentiert werden Eine spezielle Form des Blogs sind Microblogs die zumeist als eine Art offentliches Kurznachrichtensystem funktionieren Weiteres Bearbeiten Webforen sind asynchrone Kommunikationsmittel ahnlich dem Usenet oder der Mailinglisten die Kommunikation lauft dabei aber uber eine spezielle Website und wird haufig moderiert In sozialen Netzwerken wie Facebook bilden die Teilnehmer eine Online Community die untereinander neben privaten Nachrichten in Form von Chats und E Mails auch uber offentliche Gruppendiskussionen und im Besonderen uber personliche Pinnwande kommunizieren konnen Diese Pinnwande agieren als asynchrones Kommunikationsmittel sind einer Person zugeordnet aber haufig von jedermann lesbar und mit Nachrichten befullbar Synchrone CVK Bearbeiten Die synchrone Kommunikation uberbruckt raumliche Distanzen Hierbei gibt es keine zeitlichen Verzogerungen abgesehen von Storungen welche eine fehlerfreie Dekodierung verhindern Ein Vorteil der synchronen Kommunikation ist die zeitgleiche Anwesenheit von Sender und Empfanger Der Sender kann sich somit sicher sein die Aufmerksamkeit des Empfangers zu haben Nachteilig kann sich auswirken dass beispielsweise in einem Chat mit mehreren Teilnehmern verschiedene Themen gleichzeitig diskutiert werden so dass es schwer fallen kann einer Unterhaltung oder einem bestimmten Thema zu folgen Chat Bearbeiten Chatten kommt aus dem englischen und bedeutet plaudern Es gehort zu den popularen Diensten des Internets und gehort zu den synchronen Kommunikationsarten Zum Durchbruch verhalf dem Chatten der finnische Student Jarkko Oikarinen welcher 1988 an der Universitat von Oulu den IRC entwickelte Er wollte damit eine Echtzeit Diskussionsplattform schaffen Das IRC breitete sich von Skandinavien in die USA aus 1989 gab es weltweit 40 IRC Server mit durchschnittlich je zwolf Benutzern Einen grossen Einfluss hatte die Herausgabe des RFC 1459 Internet Relay Chat Protocol 1993 womit das IRC Protokoll der Offentlichkeit zuganglich gemacht wurde 1996 kam es zur Spaltung Die europaischen Server spalteten sich von EFnet ab und bildeten das IRCnet Was die Benutzerzahl betrifft uberholte das IRCnet bereits im Jahr 2000 das EFnet Uber IRCnet waren 70 000 am EFnet 50 000 User beteiligt Das IRC ermoglicht es via Internet gleichzeitig mit tausenden Benutzern zu kommunizieren Um ein einziges Durcheinander zu vermeiden ist das IRC in Kanale unterteilt Jeder Kanal kann einen frei wahlbaren Namen besitzen Der Kanalnamen beginnt in der Regel mit einem Doppelkreuz Es ist weiterhin auch moglich private Kanale aufzubauen um nicht erwunschte User fernzuhalten Im IRC erhalt jeder einen Nicknamen welcher frei wahlbar ist Die Teilnehmerzahl pro Kanal ist praktisch begrenzt da alle Nachrichten untereinander aufgelistet werden und bei dementsprechend vielen Kommentaren stunde nur wenig Zeit zum Lesen zur Verfugung IRC funktioniert nach den Client Server Prinzip Das IRC besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit sehr vielen Servern Hierbei handelt es sich in der Regel um Unix Workstations In diesem Netzwerk werden die gesamten Benutzerdaten und Nachrichten verwaltet Am anderen Ende ist der sogenannte Client das Programm mit dem der Anwender der Zugang zum weltweiten Netzwerk erhalt Mit der Zeit hat sich unter den Chattern eine eigene Sprache entwickelt Haufig wird alles kleingeschrieben Oft wird auch im Dialekt gesprochen Ebenfalls sehr beliebt ist eine Aneinanderreihung von Satzzeichen wie etwa Ausrufe und Fragezeichen Uber Instant Messaging konnen synchrone und asynchrone Kommunikation verbunden werden Konversationen finden in der Regel zumeist zwei Personen aber haufig auch in Gruppen statt Anwesende Teilnehmer unterhalten sich wie in einem Chat nicht anwesende Teilnehmer bekommen die Nachrichten spater zugestellt ohne wie etwa beim IRC zum Zeitpunkt des Sendens der Nachricht eingeloggt sein zu mussen Multi User Dungeon Bearbeiten Ein Multi User Dungeon MUD ist ein One to many Kommunikationsweg Begriff und Abkurzung stammen aus der Rollenspielwelt Die erste Generation von MUDs funktionierte technisch gesehen aus einer Kopplung von Chat Clients und Spielen aus dem Genre der Rollenspiele und Textadventures Die Textadventures bestehen aus Ratseln die der Spieler mit Kombinieren und Detektivarbeit losen kann Rollenspiele versetzen den Spieler in den Charakter von einer oder mehreren Spielfiguren und sind vom Aufbau und Spielziel her ahnlich der Adventures Beiden Spielarten hatten jedoch einen vorbestimmten fix ausprogrammierten Spielweg es fehlte die Moglichkeit mit anderen Menschen zu kommunizieren Ein MUD ist typischerweise ein zentraler Rechner in den sich die Mitspieler einloggen Dann durfen die Mitspieler fur ihre Spielfigur einen Namen und einen Charakter auswahlen oder einen neuen erschaffen Uber diese Spielfigur interagiert der Spieler dann mit der vom Spielgrunder erschaffenen toten Umgebung und den anderen Mitspielern Je nach Art des MUDs kann der Spieler mit den anderen kampfen miteinander reden Wege zur Losung eines bestimmten Problems vorschlagen Informationen austauschen oder Fragen stellen Das Konstrukt des MUD ist sozial ausserst interessant stellt es doch einen Mikrokosmos der verschiedensten Personen da Die Moglichkeit mit anderen Allianzen zu bilden um sich selbst zu schutzen oder etwa auch andere Spieler anzugreifen um einen Vorteil zu erlangen und zu gewinnen ist ein Spiegel unserer Gesellschaft Besonders ist noch dass der MUD immer lauft egal ob man personlich mitspielt oder nicht Ein Spiel in einem MUD kann man nicht abspeichern steigt man aus so entwickelt sich der MUD durch das Spielen der anderen User weiter Dies kreiert immer neue Szenarien an die sich der Spieler bei seinem nachsten Einstieg schnell anpassen muss um weiterzukommen Deshalb ist ein MUD auch eine Mischform aus asynchroner und synchroner Kommunikation wahrend des Spielens ist er synchron und von einem Spielausstieg bis zum Wiedereinstieg ist er asynchron da ja andere Spieler weitermachen Mittlerweile gibt es auch andere Formen der Online Spiele etwa MMORPGs oder Browserspiele Zudem bieten auch viele andere Computerspiele einen Online Multiplayer Modus an der in aller Regel ebenfalls eine Kommunikationskomponente enthalt Multiplayerspiele die uber ein lokales Netzwerk gespielt werden oder durch die direkte Kopplung zweier Gerate funktionieren stellen eine Moglichkeit der computervermittelten Kommunikation ohne Nutzung des Internets dar Videokonferenzen Bearbeiten Ein weiteres synchrones Kommunikationsmittel ist die Videokonferenz Hierbei ist es moglich dass es zwei oder mehrere Personen an geographisch unterschiedlichen Orten ermoglicht wird synchron miteinander per Ton und bewegten Bildern zu kommunizieren Auf Grund der heutigen Kapazitat ist auch der Privatgebrauch von Videokonferenzen moglich geworden Bei einer geringen Ubertragungsrate sind Bildrate und Scharfe der bewegten Bereiche schlecht Bei steigender Datenrate wird allerdings der Einfluss von Bewegungen deutlich geringer Bei Videokonferenzen wird zwischen zwei Arten unterschieden Das waren die Desktop Videokonferenzen die direkt auf den Arbeitsplatzrechner mit Kamera und Mikrofon installiert sind Diese Art von Videokonferenzen wird von den meisten Privatnutzern verwendet Als zweites waren noch die Studio Videokonferenzen zu erwahnen Fur diese werden spezielle Raume eingerichtet um eine bessere Qualitat zu erzielen Auf Grund dieser hoheren Qualitat werden zur Ubertragung Breitbandnetze genutzt Im Gegensatz zu den Desktop Videokonferenzen werden die Studio Videokonferenzen unter anderem aufgrund der hoheren Kosten hauptsachlich von Unternehmen verwendet Untersuchungen der Telekom haben ergeben dass bei Videokonferenzen ein hoheres Mass an Disziplin in der Gesprachsfuhrung zu erkennen ist Die Anzahl der Unterbrechungen und Uberschneidungen ist bei Videokonferenzen also niedriger als bei normalen Face to face Arbeitssitzungen Studien von Wissenschaftlern hingegen behaupten genau das Gegenteil Weitere Unterschiede zwischen Videokonferenzen und Face to face Konferenzen sind Weinig 1996 Meyer 1999 In Videokonferenzen wird in kurzerer Zeit oft mehr miteinander geredet Der Grund dafur liegt vor allem an den weitaus kurzeren Pausen im Gesprach Die Gesprachsbeteiligung ist eher gleichmassig verteilt Die Haufigkeit der nonverbalen Zeichen ist in Videokonferenzen ebenfalls erhoht Vor allem ungeubte Teilnehmer empfinden Videokonferenzen als unnaturlich und es besteht die Gefahr der Frontenbildung lokale Solidaritat Die Qualitat der erarbeiteten Losungen ist zum Teil besser Es liegen aber in gewissen Bereichen auch gegenteilige Befunde vor zum Beispiel in der Technik Fur Unternehmungen aber auch fur Privatpersonen ergeben sich durch Anwendungen von Videokonferenzen gewisse Vorzuge Eine Reduktion der Reisekosten und Reisezeit dies trifft vor allem bei Routinebesprechungen zu Grossere Flexibilitat und Geschwindigkeiten im Prozess der Entscheidungsfindung Ein weiterer Vorteil stellt die Videokomponente dar Man verspricht sich daraus eine bessere nachhaltigere Gedachtnisleistung und eine effektivere Kommunikation und Einflussnahme im Vergleich zu Brief Telefon E Mail etc durch Verfugbarkeit nonverbaler Zeichen die in das Gesprach mit einfliessen Wie bei den meisten computervermittelten Kommunikationsarten gibt es aber nicht nur Vorteile sondern auch Nachteile beziehungsweise Probleme Einige dieser Probleme bei Videokonferenzen waren Fussel amp Benimoff 1995 Meyer 1999 Bei Videokonferenzen treten vielfaltige Kommunikationsprobleme auf zum Beispiel die Steuerung des Rederechts wird ohne direkten Blickkontakt erschwert auf Grund der moglichen Zeitverzogerung und Wegfall gewohnter Gesten kann es zu Unsicherheiten bei Gesprachspartnern fuhren oder einige Handlungsoptionen Seitengesprache entfallen Es besteht kein gemeinsamer physikalischer und sozialer Kontext dadurch sind einige universelle Handlungsprobleme zum Beispiel Begrussung nicht mehr wie gewohnt zu losen Kommunikations und Handlungsprobleme fuhren schnell zu Missverstandnissen die zum Teil bewusst ubergangen werden um sich einem gewissen Aufwand zu entziehen Zusammenfassend ware zu sagen dass Videokonferenzen eine eigene Gesetzesmassigkeit aufweisen und bei Beachtung dieser sich einige Vorteile in der Kommunikation ergeben Wenn die entstehenden Vorteile starker zum Tragen kommen als die Nachteile oder aber wenn Nachteile anderweitig kompensiert werden konnen hat es Sinn Videokonferenzen durchzufuhren Internet Telefonie Bearbeiten Internet Telefonie oder auch IP Telefonie englisch Internet Protocol bezeichnet das Telefonieren uber Rechnernetze Dabei werden fur die Telefonie typische Informationen wie Sprache uber ein Netz ubertragen Die Verbindung kann entweder uber spezielle Telefonendgerate oder Adapter hergestellt werden Geschichte Bearbeiten Die Technik der Sprachubertragung in Rechnernetzen reicht bis in die 1970er zuruck Internettelefonie wie wir sie heute kennen wurde jedoch erst 1995 von der israelischen Firma Vocaltec ermoglicht Anfangs war die Qualitat der Sprachubertragung sehr schlecht weshalb diese Innovation zunachst keinen Anklang fand Erst mit einer Verbesserung der Technik im neuen Jahrtausend stieg auch die Nachfrage an Nicht zuletzt durch die Einfuhrung der kostenlosen Software Skype im Jahr 2003 ist Internettelefonie heute sehr beliebt FunktionsprinzipWie bei der herkommlichen Telefonie besteht das Telefongesprach bei der IP Telefonie aus drei Vorgangen 1 Verbindungsaufbau 2 Gesprachsubertragung 3 Verbindungsabbau Um eine Verbindung zu seinem Gesprachspartner herzustellen muss die aktuelle IP Adresse des Systems bekannt sein Die Sprache wird analog mit einem Mikrofon erfasst Die Sprachsignale werden dann digitalisiert eventuell komprimiert und schliesslich uber ein Netz in kleinen Paketen ubertragen Weiteres Bearbeiten Uber Screen Sharing konnen Bildschirminhalte geteilt werden was beispielsweise zur Fernwartung oder dem verteilten Halten von Prasentationen genutzt wird Groupware Software zur Unterstutzung der Zusammenarbeit in einer Gruppe uber zeitliche oder raumliche Distanz hinweg nutzt Screen Sharing als einen moglichen Kommunikationsweg neben E Mail Chats Wikis und Videokonferenzen Abgrenzung der CVK als Kommunikationstyp BearbeitenEs konnen nach Kuhlen 2001 drei unterschiedliche Typen der Kommunikation unterschieden werden Typ 1 Face to Face Kommunikation FTF F2F Diese Form der Kommunikation findet direkt und unmittelbar statt Der bzw die Kommunikationspartner sind physisch anwesend Eine solche Kommunikation kann z B in einem Kaffee mit Freunden stattfinden Diese Kommunikation erfolgt mit sprachlichen prosodischen nonverbalen haptischen und sozialen Informationen und ist kaum formalisiert Typ 2 Face to File Kommunikation FF Bei dieser Form der Kommunikation erfolgt ein einseitiger Informationsaustausch Beispielsweise erfolgt diese Art der Kommunikation beim Lesen eines Textes ohne dass ein Ruckkanal genutzt und Feedback an den Autor bzw den Autoren gesendet wird Diese Kommunikation erfolgt ohne prosodische haptische und soziale Informationen Weiter ist diese Art der Kommunikation nonverbal und stark formalisiert Typ 3 Face File Face Kommunikation FFF Bei der Face File Face Kommunikation werden Informationen ausgetauscht und es erfolgt ein Feedback uber einen Ruckkanal Dies ist z B bei Blogs oder Foren gegeben da die Autoren direkt oder indirekt auf die Inhalte angesprochen werden konnen und ein Feedback erfolgt Diese Kommunikation erfolgt ohne prosodische und haptische Informationen Die Kommunikation ist nonverbal und soziale Informationen konnen bekannt sein Durch Konventionen ist diese Form der Kommunikation formalisiert Nach Kuhlen entspricht CVK dem Typ 3 FFF Literatur BearbeitenJoachim Schroer Guido Hertel Voluntary Engagement in an Open Web based Encyclopedia Wikipedians and Why They Do It Media Psychology 12 2009 S 96 120 Margarete Boos Kai J Jonas Medienvermittelte Kommunikation In B Batinic amp M Appel Hrsg Medienpsychologie Heidelberg Springer 2008 S 195 218 Klaus Beck Computervermittelte Kommunikation im Internet Munchen Oldenbourg 2006 ISBN 978 3 486 57891 1 Nicola Doring Sozialpsychologie des Internets Hogrefe Gottingen 2 Auflage 2003 ISBN 978 3 8017 1466 6 Jens O Meissner Herausforderung Computerkommunikation Eine konstruktivistische Perspektive auf organisationale Kommunikation im Kontext Neuer Medien Heidelberg Carl Auer Systeme Verlag 2007 ISBN 978 3 89670 385 9 Rainer Kuhlen Basis Mehrwert und Metainformationsdienste Theoretische Ansatze und Modelle Kurs im Studium der Bibliothekswissenschaft an der Humboldt Universitat Berlin und im Masterstudiengang Information Engineering an der Universitat Konstanz 2001 Nicola Doring Kommunikation im Internet Neun theoretische Ansatze In B Batinic Internet fur Psychologen Gottingen Verlag fur Psychologie 1997 S 267 298 Sabine Trepte Leonard Reinecke Medienpsychologie Kohlhammer Stuttgart 2013 ISBN 978 3 17 021438 5 S 157 173 Jan Pelz Gruppenarbeit via Computer Sozialpsychologische Aspekte eines Vergleichs zwischen direkter Kommunikation und Computerkonferenz Frankfurt am Main Peter Lang Verlag 1995 ISBN 978 3 631 48261 2 J R Hoflich Der Computer als interaktives Massenmedium Publizistik 39 1994 S 389 408 Christopher Gardner Sebastian Thielen Computervermittelte Kommunikation In ders Didaktische Prinzipien fur E Learning Berlin wvb 2015 S 77 90 Jessica Rohner Astrid Schutz Psychologie der Kommunikation 3 Auflage Springer Lehrbuch Heidelberg 2020 ISBN 3 662 61337 9 Weblinks BearbeitenSoziale Aspekte computervermittelter Kommunikation E Text Archiv Memento vom 17 August 2000 im Internet Archive auf der Webprasenz der Universitat zu Koln Mario Behling Strategien der Informationsverarbeitung und das veranderte Kommunikationsverhalten bei der Nutzung moderner Medienkanale Perspektive 89 17 Mai 2006 Computervermittelte Kommunikation Skript von Margarete Payer 2 Einzelnachweise Bearbeiten Margarete Payer Computervermittelte Kommunikation Kapitel 1 Computervermittelte Kommunikation CMC 2003 Erstmals veroffentlicht 1997 a b c Sabine Trepte Leonard Reinecke Medienpsychologie Kohlhammer Stuttgart 2013 ISBN 978 3 17 021438 5 S 158 Jan Pelz Gruppenarbeit via Computer Sozialpsychologische Aspekte eines Vergleichs zwischen direkter Kommunikation und Computerkonferenz Frankfurt am Main Peter Lang Verlag 1995 ISBN 978 3 631 48261 2 J R Hoflich Der Computer als interaktives Massenmedium 1994 Publizistik 39 S 389 408 Nicola Doring Sabine Trepte Leonard Reinecke Medienpsychologie Kohlhammer Stuttgart 2013 ISBN 978 3 17 021438 5 S 164 173 Dorthe Sontag Die modernen Kommunikationsmittel und das Dialogische Prinzip ibidem Verlag 2012 ISBN 978 3 89821 893 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche PopArt Boom Bundesministerium fuer Bildung und Frauen Osterreich 27 Januar 2016 abgerufen am 24 Januar 2018 a b Trepte S Reinecke L Medienpsychologie Kohlhammer Stuttgart 2013 S 173 183 Nicola Doring Isolation und Einsamkeit bei Netznutzern Oeffentliche Diskussion und empirische Daten Institut fur Psychologie TU Berlin 1995Normdaten Sachbegriff GND 4535905 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Computervermittelte Kommunikation amp oldid 225392197