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IP Internet Protocol Familie InternetprotokollfamilieEinsatzgebiet Datenpaketversendungsowohl lokal als auchweltweit uber verschiedeneNetzwerkeIP im TCP IP Protokollstapel Anwendung HTTP IMAP SMTP DNS Transport TCP UDPInternet IP IPv4 IPv6 Netzzugang Ethernet TokenBus TokenRing FDDI Standards RFC 8200 IPv6 2017 1 RFC 791 IPv4 1981 2 Das Internet Protocol IP ist ein in Computernetzen weit verbreitetes Netzwerkprotokoll und stellt durch seine Funktion die Grundlage des Internets dar Das IP ist die Implementierung der Internetschicht des TCP IP Modells bzw der Vermittlungsschicht englisch Network Layer des OSI Modells 3 IP ist ein verbindungsloses Protokoll das heisst bei den Kommunikationspartnern wird kein Zustand etabliert Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften und Funktionen 2 Adressvergabe 3 Versionsgeschichte 4 Zuverlassigkeit 5 Linkkapazitat und Leistungsfahigkeit 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEigenschaften und Funktionen BearbeitenDas IP bildet die erste vom Ubertragungsmedium unabhangige Schicht der Internetprotokollfamilie Das bedeutet dass mittels IP Adresse und Subnetzmaske subnet mask fur IPv4 bzw Prafixlange bei IPv6 Computer innerhalb eines Netzwerkes in logische Einheiten sogenannte Subnetze gruppiert werden konnen Auf dieser Basis ist es moglich Computer in grosseren Netzwerken zu adressieren und ihnen IP Pakete zu senden da logische Adressierung die Grundlage fur Routing Wegewahl und Weiterleitung von Netzwerkpaketen ist Adressvergabe BearbeitenOffentliche IP Adressen mussen in der Regel weltweit eindeutig zugeordnet werden konnen daher ist deren Vergabe durch die Internet Assigned Numbers Authority IANA geregelt Diese delegiert grosse Adressblocke an die Regional Internet Registries RIRs welche dann Subnetze davon an Local Internet Registries LIRs vergeben Zu den LIRs gehoren beispielsweise Internetprovider die aus ihrem Adressbereich kleinere Subnetze oder einzelne Adressen an Kunden vergeben Hauptartikel IPv4 Adressknappheit Bei IPv4 ist der zu vergebende Adressraum weitgehend aufgebraucht Die IANA hat im Februar 2011 die letzten Adressblocke an die RIRs vergeben Versionsgeschichte BearbeitenIm Mai 1974 veroffentlichten Vint Cerf und Bob Kahn in einer Forschungsarbeit ein Netzwerkprotokoll zur ubergreifenden Kommunikation zwischen unterschiedlichen paketvermittelten Netzen In dem Modell fuhren Endgerate englisch hosts ein Ubertragungskontrollprogramm englisch transmission control program TCP aus das die Ubermittlung eines kontinuierlichen Datenstroms zwischen Prozessen sicherstellt Gateways ubernehmen die Umformung von Paketen an Netzwerkgrenzen 4 Die erste vollstandige Protokollspezifikation erschien mit RFC 675 im Dezember 1974 5 Das monolithische Ubertragungskontrollprogramm wurde spater in eine Modularchitektur geteilt die aus dem Internetprotokoll englisch internet protocol zur Host zu Host Kommunikation und dem Ubertragungskontrollprotokoll englisch transmission control protocol TCP zur Prozess zu Prozess Kommunikation bestand Das Modell wurde bekannt als TCP IP Referenzmodell Beide Protokolle wurden mehrfach uberarbeitet ehe sie zum praktischen Einsatz kamen Neben der finalen Bezeichnung als Internet Protocol wurde in Entwurfen auch Internetwork Protocol 6 7 Internet Datagram Protocol 8 oder DoD Standard Internet Protocol 9 10 verwendet Bei grosseren Anderungen des IP Headers wurde eine im Header enthaltene Versionsnummer hochgezahlt Bei der Einfuhrung von TCP IP im ARPANET am 1 Januar 1983 11 trugen IP Pakete daher die Versionsnummer 4 Vorherige Versionen waren nicht verbreitet Im ersten Protokollentwurf war ein Adressierungsschema variabler Lange vorgesehen bestehend aus einer mindestens 4 Bit langen Netzadresse einer 16 Bit langen Hostadresse und einer 24 Bit langen Portnummer 5 Spater wurden IP Adressen auf 32 Bit festgelegt bestehend aus 8 Bit Netzadresse und 24 Bit Hostadresse 10 Die Portnummer wurde zu TCP verschoben und auf 16 Bit gekurzt Mit RFC 791 wurden Netzklassen eingefuhrt um mehr Flexibilitat bei der Aufteilung einer IP Adresse in Netz und Hostteil zu haben 2 Subnetting war zu dem Zeitpunkt noch nicht vorgesehen Jon Postel kummerte sich um die Vergabe von Netzadressen eine Rolle die spater als Internet Assigned Numbers Authority bezeichnet wurde Mit der sich abzeichnenden Knappheit von IP Adressen begann Anfang der 1990er Jahre die Entwicklung eines Nachfolgeprotokolls Zur Unterscheidung wurde das etablierte Internetprotokoll entsprechend der Versionsnummer im IP Header als IPv4 und das neue Internetprotokoll als IPv6 bezeichnet Die wichtigste Neuerung ist der erheblich grossere Adressraum gegenuber den 32 Bit Adressen bei IPv4 ergibt ca 4 Milliarden oder 4 3 109 Adressen verwendet IPv6 128 Bit Adressen ergibt ca 340 Sextillionen oder 3 4 1038 Adressen Die Versionsnummer 5 war durch das experimentelle Internet Stream Protocol belegt 12 das nicht als Nachfolger sondern als Erganzung parallel zum Internetprotokoll gedacht war Das Internet Stream Protocol wurde spater aufgegeben ohne eine nennenswerte Verbreitung erlangt zu haben Die Versionsnummern 7 bis 9 wurden fur verschiedene Vorschlage eines IPv4 Nachfolgers verwendet die jedoch zugunsten von IPv6 aufgegeben wurden 13 Die Verbreitung von IPv6 nimmt langsam zu liegt jedoch hinter der Verbreitung von IPv4 Gangige Betriebssysteme und Standardsoftware unterstutzen beide Protokolle Ubergangsmechanismen ermoglichen den gleichzeitigen Betrieb von IPv4 und IPv6 auf derselben Infrastruktur Seit dem World IPv6 Day und World IPv6 Launch Day 2011 und 2012 bieten namhafte Websites und Internetprovider IPv6 an Zuverlassigkeit BearbeitenDie Designgrundsatze der Internetprotokolle nehmen an dass die Netzinfrastruktur an jedem einzelnen Netzelement oder Ubertragungsmedium von Natur aus unzuverlassig ist Auch setzen diese voraus dass sich die Infrastruktur im Bezug auf Verfugbarkeit von Verbindungen und Knoten dynamisch verhalt Um jedoch die Netzinfrastruktur aufrechtzuerhalten wird das Hauptaugenmerk der Datenubertragung vorsatzlich grosstenteils auf den Endknoten jeder einzelnen Datenubermittlung gelegt Router im Ubertragungspfad schicken Datenpakete nur zu direkt erreichbaren und bekannten Ubergangen die die fur den Bestimmungsort festgelegten Adressen vom Routenplanungsprafix vergleichen Demzufolge stellen diese Internetprotokolle nur beste Ubergange zur Verfugung wodurch diese Dienste als unzuverlassig charakterisiert werden Das IP ist verbindungslos jedes einzelne Datenpaket wird unabhangig behandelt Da jeder einzelne Ubermittlungsweg eines Datenpaketes neu definiert wird dynamisch ist es moglich dass die Pakete auf verschiedenen Pfaden zu ihrem Bestimmungsort gesendet werden Die Internetprotokoll Version 4 IPv4 stellt den benotigten Schutz zur Verfugung um sicherzustellen dass der Protokollkopf jedes Datenpaketes fehlerfrei ist 14 Ein Routenplanungsknoten berechnet eine Prufsumme fur den Paketkopf Wenn die Prufsumme ungultig ist verwirft der Routenplanungsknoten das Paket Der Routenplanungsknoten muss keinen Endknoten bekannt geben obwohl das Internetkontrollnachrichtenprotokoll ICMP solche Ankundigungen erlaubt Im Gegensatz dazu verfugt die Internetprotokoll Version 6 IPv6 uber keine Prufsumme 14 was zu einer schnelleren Verarbeitung wahrend der Routenplanung fuhrt Alle Fehlerquellen im Ubertragungsnetz mussen entdeckt und mit Hilfe der Ubertragung auf Endknoten ersetzt werden Die oberen Schicht Protokolle der Internetprotokoll Familie sind dafur verantwortlich Zuverlassigkeitsprobleme aufzulosen Zum Beispiel kann ein Host Daten zuruckhalten und eine Richtigstellung durchfuhren bevor die Daten an den jeweiligen Empfanger geliefert werden Linkkapazitat und Leistungsfahigkeit BearbeitenSelbst wenn der Ubermittlungspfad verfugbar und zuverlassig ist besteht wegen der dynamischen Natur und der Heterogenitat des Internets und seiner Bestandteile keine Garantie dass auch tatsachlich jeder dieser einzelnen Pfade fahig ist eine Datenubermittlung durchzufuhren Zum Beispiel stellt die erlaubte Ubermittlungsgrosse der jeweiligen Datenpakete eine technische Einschrankung dar Jede Anwendung muss versichern dass richtige Ubertragungseigenschaften verwendet werden Ein Teil dieser Verantwortung liegt auch in den oberen Schicht Protokollen IPv6 verwendet die Fahigkeit die maximale Ubertragungseinheitsgrosse einer lokalen Verbindung sowie den dafur komplett geplanten Pfad zum Bestimmungsort zu untersuchen Die IPv4 Zwischennetzwerkanschlussschicht hat die Fahigkeit ursprunglich grosse Datenpakete automatisch in kleinere Einheiten fur die Ubertragung zu zerlegen Das Transmission Control Protocol TCP ist ein Beispiel eines Protokolls das seine Segment Grosse reguliert um kleiner als der maximal erlaubte Durchfluss die Maximum Transmission Unit MTU zu sein Das User Datagram Protocol UDP und das Internet Control Message Protocol ICMP ignorieren jedoch die MTU Grosse wodurch das IP gezwungen wird ubergrosse Datenpakete zu splitten Siehe auch BearbeitenCatenet Mobile IP Stream Control Transmission Protocol SCTP IPsecverwandte Protokolle Address Resolution Protocol Internet Control Message ProtocolWeblinks Bearbeiten Commons Internet Protocol Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien RFC 791 Internet Protocol Errata RFC 791 September 1981 aktualisiert durch RFC 1349 englisch RFC 8200 Internet Protocol Version 6 Errata RFC 8200 Juli 2017 lost RFC 2460 ab englisch ICANN IPv6 News Conference Miami Florida am 3 Februar 2011 englisch Phasen der IPv4 Vergabe ICANN englisch Einzelnachweise Bearbeiten RFC 8200 Internet Protocol Version 6 Errata RFC 8200 Juli 2017 lost RFC 2460 ab englisch a b Jon Postel RFC 791 Internet Protocol September 1981 englisch Optische Netze Systeme Planung Aufbau 1 Auflage dibkom Strassfurt 2010 ISBN 978 3 9811630 6 3 S 35 Vint Cerf Bob Kahn A Protocol for Packet Network Intercommunication In IEEE Transactions on Communications Band 22 Nr 5 IEEE Mai 1974 ISSN 0090 6778 doi 10 1109 TCOM 1974 1092259 englisch ieee org a b Vinton Cerf Yogen Dalal Carl Sunshine RFC 675 Specification of Internet Transmission Control Program Dezember 1974 englisch Jonathan B Postel Draft Internetwork Protocol Specification Version 2 PDF IEN 28 Februar 1978 abgerufen am 9 Februar 2020 Jonathan B Postel Internetwork Protocol Specification Version 4 PDF IEN 41 Juni 1978 abgerufen am 9 Februar 2020 Internet Datagram Protocol Version 4 PDF IEN 80 Jon Postel Februar 1979 abgerufen am 9 Februar 2020 DoD Standard Internet Protocol IEN 123 Jon Postel Dezember 1979 abgerufen am 9 Februar 2020 a b Jon Postel RFC 760 DoD Standard Internet Protocol Januar 1980 englisch J Postel RFC 801 NCP TCP Transition Plan November 1981 englisch C Topolcic Hrsg RFC 1190 Experimental Internet Stream Protocol Version 2 ST II Oktober 1990 englisch Version Numbers IANA 6 November 2018 abgerufen am 9 Februar 2020 a b Paket basierte Kommunikationsprotokolle Harald Orlamunder HuthigNormdaten Sachbegriff GND 4482590 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Internet Protocol amp oldid 235779902