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IPv4 im TCP IP Protokollstapel Anwendung HTTP IMAP SMTP DNS Transport TCP UDPInternet IPv4Netzzugang Ethernet TokenBus TokenRing FDDI IPv4 Internet Protocol Version 4 vor der Entwicklung von IPv6 auch einfach IP ist die vierte Version des Internet Protocols IP Es war die erste Version des Internet Protocols welche weltweit verbreitet und eingesetzt wurde und bildet als Teil der Internetprotokollfamilie eine wichtige technische Grundlage des Internets Es wurde in RFC 791 im Jahr 1981 definiert 1 und stellt einen Internetstandard der Internet Engineering Task Force dar IPv4 verwendet 32 Bit lange IP Adressen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Adressformat 2 1 Netzanteil und Hostanteil 2 2 Subnetting 2 3 Historische Netzklassen nicht mehr in Gebrauch seit 1993 2 4 Nutzbare Adressen 2 5 Besondere Netzadressen 2 5 1 Private IP Adressen 2 6 Beispiele 3 Paketformat 4 Routing 5 Paketfragmentierung 6 ICMP 7 Netzzugangsschicht 8 Adressknappheit 9 Adressfragmentierung 10 IPv6 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Zahl der Rechner im Internet 1981 bis 2003 IPv4 wurde als Teil der Internetprotokollfamilie fur das Arpanet entwickelt und kam darin ab 1983 zum Einsatz Damals waren nur einige hundert Rechner an das Netz angeschlossen Das Arpanet entwickelte sich zum Internet und uberschritt 1989 die Grenze von 100 000 Rechnern Durch seine Verbreitung im Internet hat IPv4 schliesslich auch LAN Protokolle wie DECnet oder IPX verdrangt NetWare AppleTalk und NetBIOS wurden als neue Versionen hervorgebracht die auf IP aufsetzen Am Anfang der 1990er Jahre war erkennbar dass IP Adressen bald knapp wurden da die damals ubliche Netzklassen basierte Adressvergabe erheblichen Verschnitt verursachte Als kurzfristige Losung wurde 1993 Classless Inter Domain Routing eingefuhrt das eine deutlich effizientere Adressvergabe ermoglichte Eine weitere kurzfristige Losung war das 1994 eingefuhrte Network Address Translation NAT das die Wiederverwendung von IP Adressen ermoglichte 2 In der Variante Network Address Port Translation NAPT ermoglichte es die gleichzeitige Mehrfachverwendung von IP Adressen Mit diesen Massnahmen konnte der Adressbedarf soweit gedampft werden dass der Adressraum trotz immensen Wachstums des Internet erst in den 2010er Jahren knapp wurde siehe Abschnitt Adressknappheit Als langfristige Losung der Adressknappheit sollte ein neues Protokoll mit grosserem Adressraum entwickelt werden Dies fuhrte zuerst zur Entwicklung des experimentellen Protokolls TP IX das die Versionsnummer 7 trug und 1993 veroffentlicht wurde 3 TP IX sollte dabei einen 64 Bit Adressbereich unterstutzen wurde dann aber zugunsten von IPv6 verworfen Die erste Fassung von IPv6 wurde 1995 veroffentlicht und verwendete einen 128 Bit Adressraum 4 Die Versionsnummer 5 wurde nicht fur einen IPv4 Nachfolger verwendet da sie bereits 1990 durch das experimentelle Internet Stream Protocol Version 2 ST2 belegt war einem fur Streaming optimierten Protokoll 5 Adressformat Bearbeiten Hauptartikel IP Adresse IPv4 benutzt 32 Bit Adressen wodurch ein Adressraum von knapp 4 3 Milliarden Adressen zur Verfugung stehen IPv4 Adressen werden meist in Dezimalpunktschreibweise dargestellt vier Oktetts je 8 Bit werden durch Punkt getrennt mit vier Zahlen von 0 bis 255 dargestellt Beispiel 192 0 2 155Eine IPv4 Adresse kann in dezimal binar oktal und hexadezimal sowohl in der Punkt als auch in der Nichtpunktnotation dargestellt werden Eine fuhrende Null zeigt eine Oktalzahl an Daher durfen in der Dezimalpunktschreibweise ein und zweistellige Zahlen nicht auf ein gleichformiges Langenformat gebracht werden nicht 192 000 002 155 Jedes der vier Oktetts besteht aus 8 Bit und stellt somit 28 256 verschiedene Werte dar Daraus ergibt sich eine Gesamtzahl von 256 256 256 256 2564 232 4 294 967 296 IPv4 Adressen Netzanteil und Hostanteil Bearbeiten Eine IP Adresse besteht aus einem Netzanteil und einem Hostanteil Der Netzanteil identifiziert ein Teilnetz der Hostanteil identifiziert ein Gerat Host innerhalb eines Teilnetzes Die genaue Aufteilung zwischen Netzanteil und Hostanteil wird durch eine Subnetzmaske festgelegt beispielsweise 255 255 255 0 was in binarer Darstellung 11111111 11111111 11111111 00000000 entspricht Die Bits der Subnetzmaske die 1 lauten legen die Stellen der IP Adresse fest die zum Netzanteil gehoren Alle restlichen Stellen der IP Adresse die entsprechend in der Subnetzmaske auf 0 gesetzt sind gehoren zum Hostanteil In der CIDR Notation wird die Lange des Netzanteils durch die Anzahl Bits angegeben und mit Schragstrich getrennt als Suffix an die IP Adresse angehangt beispielsweise 24 Somit ist der Netzanteil 24 Bits lang was der Subnetzmaske 255 255 255 0 entspricht Die ubrigen 8 Bits gehoren somit zum Hostanteil Beispiel dezimal binarIP Adresse 192 0 2 155 11000000 00000000 00000010 10011011Subnetzmaske 255 255 255 0 11111111 11111111 11111111 00000000Netzanteil Hostanteil Netzanteil HostanteilCIDR Notation 192 0 2 155 24Die Unterscheidung zwischen Netzanteil ist Hostanteil ist erforderlich fur die Entscheidung ob sich eine Zieladresse in demselben lokalen Netz oder in einem anderen Netz befindet Wenn der Netzanteil identisch ist konnen die Endgerate innerhalb einer Broadcast Domane direkt miteinander kommunizieren beispielsweise per Ethernet oder WLAN Im selben Teilnetz darf der Hostanteil nicht mehrfach vergeben sein da es ansonsten zu einem IP Adresskonflikt kommt Fur jedes Endgerat vergibt der zustandige Netzwerkadministrator den Hostanteil eindeutig durch eine manuelle oder automatische IP Adresszuweisung Fur die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Netzen wird ein Router benotigt siehe Abschnitt Routing Der Netzanteil muss ebenfalls eindeutig sein damit es nicht zu Routing Konflikten fuhrt Die Vergabe von IP Netzbereichen erfolgt durch eine hierarchische Organisationsstruktur zwischen der Internet Assigned Numbers Authority den Regional Internet Registrys und den Local Internet Registrys Subnetting Bearbeiten Hauptartikel Subnetz Ein Netz kann in weitere Teil oder Subnetze unterteilt werden Dies erfolgt indem ein oder mehrere hochwertige Bits des Hostanteils zur Unterscheidung des Subnetzes verwendet werden Innerhalb eines Subnetzes wird die Subnetzmaske angepasst um den verkleinerten Hostanteil widerzuspiegeln Subnetting wird zur Segmentierung von Netzen verwendet Fur die Kommunikation zwischen den Subnetzen ist ein Router erforderlich Beispiel Netzadresse CIDR Subnetzmaske Adressbereich Netz Subnetz und Host anteil binar Netz 192 0 2 0 24 255 255 255 0 192 0 2 0 192 0 2 255 11000000 00000000 00000010 xxxxxxxxSubnetz 192 0 2 0 25 255 255 255 128 192 0 2 0 192 0 2 127 11000000 00000000 00000010 0 xxxxxxxSubnetz 192 0 2 128 26 255 255 255 192 192 0 2 128 192 0 2 191 11000000 00000000 00000010 10 xxxxxxSubnetz 192 0 2 192 26 255 255 255 192 192 0 2 192 192 0 2 255 11000000 00000000 00000010 11 xxxxxxNach aussen hin wird das Netz beim Routing als ein ganzes adressiert Die innere Unterteilung in Subnetze ist nicht direkt ersichtlich Das Gegenteil von Subnetting ist Supernetting und beschreibt die Zusammenfassung von mehreren angrenzenden Netzadressen in einer gemeinsamen Route Der Zweck ist die Minimierung von Eintragen in einer Routingtabelle Supernetting wird bei Classless Inter Domain Routing als Routenaggregation bezeichnet Historische Netzklassen nicht mehr in Gebrauch seit 1993 Bearbeiten Historische IP Netzklassen Bit 31 28 27 24 23 16 15 8 7 0Class A Netze 0 0 0 0 8 bis 127 255 255 2550 128 8 Bit Netze 24 Bit HostClass B Netze 128 0 0 0 16 bis 191 255 255 2551 0 16 384 16 Bit Netze 16 Bit HostClass C Netze 192 0 0 0 24 bis 223 255 255 2551 1 0 2 097 152 24 Bit Netze 8 Bit HostClass D Multicast Gruppen 224 0 0 0 4 bis 239 255 255 2551 1 1 0 28 Bit Multicast Gruppen IDClass E Reserviert 240 0 0 0 4 bis 255 255 255 2551 1 1 1 0 27 Bit Future Use zukunftige Anwendungen Hauptartikel Netzklasse Ursprunglich gab es fest vorgeschriebene Einteilungen fur Netzklassen mit einer festen Lange des Netzanteils Die Grosse des Netzanteils ergab sich aus den ersten Bits der Adresse eine Subnetzmaske musste nicht angegeben werden Da diese Einteilung sehr unflexibel ist wird seit 1993 ausschliesslich das Verfahren Classless Inter Domain Routing angewandt welches bitvariable Netzmasken ermoglicht Obwohl das Konzept von Netzklassen seitdem nicht mehr im Einsatz ist blieb der Begriff der Netzklasse uber Jahre verbreitet Hierbei steht Klasse A fur ein Netz der CIDR Prafixlange 8 Klasse B fur 16 und Klasse C fur 24 Die ursprungliche Zuordnung zu festgelegten Adressbereichen wird fur gewohnlich ignoriert sodass diese Begrifflichkeit nicht mit dem ursprunglichen Konzept der Netzklassen konform ist Nutzbare Adressen Bearbeiten Die jeweils erste und letzte Adresse eines Subnetzes haben eine besondere Bedeutung und stehen ublicherweise nicht zur Vergabe an Hosts zur Verfugung Die maximale Anzahl der zu vergebenen Hostadressen in einem Netz betragt somit effektiv 2Anzahl Bits der Hostadresse 2 Diese Einschrankung geht auf die Praxis zuruck Adressen mit 0 an allen Stellen als dieses Netz und Adressen mit 1 an allen Stellen als alle Hosts zu interpretieren 6 Die erste Adresse eines Subnetzes zum Beispiel 192 0 2 0 bezeichnet das Netz selbst Die letzte Adresse zum Beispiel 192 0 2 255 bezeichnet die Broadcast Adresse unter der alle Hosts im Netz angesprochen werden konnen Ein Versuch diese Einschrankung aufzuheben hat sich nicht durchgesetzt 7 sodass auch heute noch in praktisch jedem Netz beide Adressen reserviert sind Gangig ist ausserdem das Default Gateway auf die zweite oder die vorletzte IP Adresse im Netz zu legen zum Beispiel 192 0 2 1 oder 192 0 2 254 wobei es dafur keinerlei Vorgaben gibt Besondere Netzadressen Bearbeiten Einige Netzadressen sind fur spezielle Zwecke reserviert Siehe RFC 6890 8 Adressblock Prafix Verwendung Referenz0 0 0 0 8 Das vorliegende Netzwerk RFC 1122 9 10 0 0 0 8 Private Netze RFC 1918 10 100 64 0 0 10 Shared Transition Space RFC 6598 11 127 0 0 0 8 Loopback Lokaler Computer RFC 1122 9 169 254 0 0 16 Automatische Adresskonfiguration link local APIPA RFC 3927 12 172 16 0 0 12 Private Netze RFC 1918 10 192 0 0 0 24 IETF Protocol Assignments RFC 6890 8 192 0 2 0 24 Dokumentationszwecke RFC 6890 8 192 88 99 0 24 IPv6 zu IPv4 Relay Veraltet RFC 7526 13 192 168 0 0 16 Private Netze RFC 1918 10 198 18 0 0 15 Netzwerk Benchmark Tests RFC 2544 14 198 51 100 0 24 Dokumentationszwecke RFC 6890 8 203 0 113 0 24 Dokumentationszwecke RFC 6890 8 224 0 0 0 4 Multicasts RFC 5771 15 240 0 0 0 4 Reserviert RFC 1700 16 255 255 255 255 32 Limited Broadcast RFC 919 17 RFC 922 18 Private IP Adressen Bearbeiten Hauptartikel Private IP Adresse Bestimmte IP Adressbereiche stehen zur freien Verfugung und konnen ohne vorherige Registrierung fur private Netze verwendet werden Im Internet werden diese IP Adressbereiche nicht geroutet Historisch befand sich jeder der Adressbereiche in einer anderen Netzklasse Aus Gewohnheitsgrunden ist es gangig fur Subnetze im Adressblock 172 16 0 0 12 die Prafixlange 16 und im Adressblock 192 168 0 0 16 die Prafixlange 24 zu verwenden Eine Vorgabe existiert diesbezuglich nicht CIDR Adressblock Adressbereich Anzahl IP Adressen10 0 0 0 8 10 0 0 0 10 255 255 255 224 16 777 216172 16 0 0 12 172 16 0 0 172 31 255 255 220 1 048 576192 168 0 0 16 192 168 0 0 192 168 255 255 216 65 536Beispiele Bearbeiten Beispiel 24 Bit Netz Subnetzmaske 11111111 11111111 11111111 00000000 255 255 255 0 Der Besitzer legt den Netzteil auf 192 168 0 fest Netzteil 11000000 10101000 00000000Das fuhrt zu folgender Adressverteilung Netzname 11000000 10101000 00000000 00000000 192 168 0 0 erste Host Adresse 11000000 10101000 00000000 00000001 192 168 0 1 letzte Host Adresse 11000000 10101000 00000000 11111110 192 168 0 254 Broadcast 11000000 10101000 00000000 11111111 192 168 0 255 Anzahl zu vergebende Adressen 28 2 254Beispiel 21 Bit Netzwerk Subnetzmaske 11111111 11111111 11111000 00000000 255 255 248 0 Der Besitzer legt den Netzteil auf 192 168 120 fest wobei im dritten Oktett nur die funf hochstwertigen Bits zum Netzteil gehoren Netzteil 11000000 10101000 01111Das fuhrt zu folgender Adressverteilung Netzname 11000000 10101000 01111000 00000000 192 168 120 0 erste Host Adresse 11000000 10101000 01111000 00000001 192 168 120 1 letzte Host Adresse 11000000 10101000 01111111 11111110 192 168 127 254 Broadcast 11000000 10101000 01111111 11111111 192 168 127 255 Anzahl zu vergebende Adressen 211 2 2046Paketformat Bearbeiten Hauptartikel IP Paket Ein IP Paket besteht aus einem Header und den eigentlichen Nutzdaten Der IPv4 Header ist normalerweise 20 Bytes lang kann aber durch zusatzliche Optionen in jeweils 4 Byte Schritten auf bis zu 60 Bytes verlangert werden Die Optionen sind grosstenteils ungenutzt und IPv4 Pakete mit Optionen werden oft blockiert 19 IPv4 dient als Grundlage um daruber andere Protokolle zu transportieren In dem Datenteil eines IP Pakets werden der Header die Nutzdaten und ein eventueller Trailer eines anderen Netzwerkprotokolls gekapselt Typische Beispiele sind TCP UDP oder ICMP Um welches Protokoll es sich handelt wird durch eine Nummer im Protokoll Feld des IP Headers festgelegt Die Internet Assigned Numbers Authority verwaltet eine Liste der registrierten Protokollnummern 20 Die maximale Lange eines IP Pakets betragt 65535 Bytes 216 1 und die maximale Datenlange 65515 Bytes Paketlange minimale Headerlange von 20 Byte Die Paketlange wird jedoch normalerweise von dem zugrundeliegenden Netzwerkprotokoll auf Netzzugangsschicht weiter eingeschrankt woraus sich eine fur das Netz spezifische maximale IP Paketlange ergibt die Maximum Transmission Unit MTU genannt wird Bei Ethernet beispielsweise betragt die MTU 1500 Bytes Die MTU reduziert sich wenn ein IP Paket uber einen Tunnel oder ein Virtual Private Network transportiert wird Die minimale Frame Lange von Ethernet hat hingegen keine Auswirkung auf IPv4 da durch das Langenfeld im IPv4 Header ein beliebig kurzes IPv4 Paket transportiert werden kann selbst wenn der Ethernet Frame mit Nullbytes aufgefullt werden muss 0 3 4 7 8 13 14 15 16 18 19 23 24 27 28 31Version IHL DSCP ECN GesamtlangeIdentifikation Flags Fragment OffsetTTL Protokoll Header PrufsummeQuell IP AdresseZiel IP Adresseevtl Optionen Eine spezielle Bedeutung kommt in modernen Implementierungen dem fruheren Feld Type of Service ToS im zweiten Oktett des IPv4 Headers zu Ursprunglich diente dieses Feld bei der Vermittlung eines Datenpaketes als Entscheidungshilfe fur die beteiligten Router bei der Wahl der Ubertragungsparameter In modernen Implementierungen wird dieses Feld im Zusammenhang mit der network congestion avoidance Vermeidung von Uberlastungen verwendet Das ToS Feld wurde durch das DS Feld differentiated services ersetzt dessen erste sechs Bits als differentiated services code point DSCP und dessen letzte beiden Bits als explicit congestion notification ECN benutzt werden Routing BearbeitenIPv4 unterscheidet nicht zwischen Endgeraten Hosts und Vermittlungsgeraten Router Jeder Computer und jedes Gerat kann gleichzeitig Endpunkt und Router sein Ein Router verbindet dabei verschiedene Netze Die Gesamtheit aller uber Router verbundenen Netze bildet das Internet siehe auch Internetworking IPv4 ist fur LANs und WANs gleichermassen geeignet Ein Paket kann verschiedene Netze vom Sender zum Empfanger durchlaufen die Netze sind durch Router verbunden Anhand von Routingtabellen die jeder Router individuell pflegt wird der Netzteil einem Zielnetz zugeordnet Die Eintrage in die Routingtabelle konnen dabei statisch oder uber Routingprotokolle dynamisch erfolgen Die Routingprotokolle durfen dabei sogar auf IP aufsetzen Bei Uberlastung eines Netzwerks oder einem anderen Fehler darf ein Router Pakete auch verwerfen Pakete desselben Senders konnen bei Ausfall eines Netzes auch alternativ geroutet werden Jedes Paket wird dabei einzeln geroutet was zu einer erhohten Ausfallsicherheit fuhrt Beim Routing uber IP konnen daher einzelne Pakete verlorengehen Pakete doppelt beim Empfanger ankommen Pakete verschiedene Wege nehmen Pakete fragmentiert beim Empfanger ankommen Wird TCP auf IP aufgesetzt d h die Daten jedes IP Pakets enthalten ein TCP Paket aufgeteilt in TCP Header und Daten so wird neben dem Aufheben der Langenbeschrankung auch der Paketverlust durch Wiederholung korrigiert Doppelte Pakete werden erkannt und verworfen Die Kombination TCP mit IP stellt dabei eine zuverlassige bidirektionale Verbindung eines Datenstroms dar Paketfragmentierung Bearbeiten Hauptartikel IP Fragmentierung Auf dem Weg vom Sender zum Empfanger kann es vorkommen dass ein IP Paket ein Netz durchlaufen muss bei dem das Paket langer ist als die vom Netz maximal unterstutzte Paketlange MTU In einem solchen Fall kann der Router entweder eine Fehlermeldung zurucksenden siehe Abschnitt ICMP oder das Paket in Fragmente aufteilen und in separaten IP Paketen weiterversenden Jedes der Fragmente tragt dieselbe Identifikationsnummer im Header mit denen der Empfanger eine Zusammensetzung vornehmen kann Die Fragmentierung erfolgt in folgenden Schritten Aufteilen der Nutzdaten an einer 8 Byte Grenze das letzte Fragment enthalt dann nicht unbedingt ein Vielfaches von 8 Byte Daten Kopieren der IP Headerdaten des Originalpakets in die neuen Header der Fragmente Setzen des Felds More Fragments auf den Wert 1 bei allen bis auf das letzte Fragment Beim letzten Fragment wird der Wert von More Fragments aus dem Originalpaket kopiert Im Regelfall ist der Wert 0 kann aber auch 1 sein falls das Originalpaket bereits ein Fragment ist Setzen der Langen Felder und des Fragment Offsets in den Headern Das Fragment Offset gibt die Position eines Datenfragments im Originalpaket an als Vielfaches von 8 Bytes Um ein Paket wieder zusammenzusetzen kombiniert der Empfanger alle Fragmente welche die gleiche Identifikationsnummer den gleichen Absender Empfanger und das gleiche Protokoll haben Die Reihenfolge der Fragmente ergibt sich aus dem jeweiligen Fragment Offset im Header Das letzte Fragment erkennt der Empfanger daran dass das Feld More Fragments auf 0 gesetzt ist ICMP Bearbeiten Hauptartikel Internet Control Message Protocol IP ist eng verknupft mit dem Internet Control Message Protocol ICMP das zur Fehlersuche und Steuerung eingesetzt wird ICMP setzt auf IP auf das heisst ein ICMP Paket wird im Datenteil eines IP Pakets abgelegt Eine IP Implementierung enthalt stets auch eine ICMP Implementierung ICMP besteht aus verschiedenen Pakettypen die unterschiedlichen Funktionen dienen Ein prominentes Beispiel sind Echo Request und Echo Reply was fur das Diagnosewerkzeug Ping verwendet wird Auch Traceroute verwendet ICMP ICMP kann zusammen mit dem Don t Fragment Bit des IP Pakets auch eingesetzt werden um die maximale Paketgrosse eines Ubertragungsweges zu einer Zieladresse zu ermitteln Dies wird als Path MTU Discovery bezeichnet und ermittelt die kleinste MTU aller passierten Netze Dadurch kann auf IP Fragmentierung verzichtet werden wenn der Sender nur Pakete mit der maximalen Grosse der PMTU erzeugt Netzzugangsschicht BearbeitenIPv4 kann auf verschiedene Ubertragungsmedien und Protokolle in der Netzzugangsschicht aufsetzen zum Beispiel das Point to Point Protocol oder Serial Line Internet Protocol In lokalen Netzen wird uberwiegend Ethernet oder WLAN eingesetzt Beide verwenden eine 48 Bit lange MAC Adresse zur Adressierung von Netzwerkkarten Ein Sender muss die MAC Adresse des Ziels kennen bevor ein IP Paket gesendet werden kann Um fur eine gegebene IP Adresse des Ziels die zugehorige MAC Adresse zu ermitteln wird das Address Resolution Protocol ARP verwendet Unbekannte MAC Adressen fragt der Sender mittels einer ARP Anfrage an die er als Broadcast an alle Netzwerkgerate im lokalen Netz sendet Das Ziel sendet daraufhin eine ARP Antwort zuruck die die gesuchte MAC Adresse enthalt Die Kommunikationsteilnehmer speichern die gelernten Zuordnungen von IP Adresse zu MAC Adresse in einem Cache zwischen Adressknappheit Bearbeiten nbsp Anzahl verfugbarer IPv4 Adressblocke zwischen 1995 und 2015Aufgrund des unvorhergesehenen Wachstums des Internets herrscht heute Adressknappheit Im Januar 2011 teilte die IANA der asiatisch pazifischen Regional Internet Registry APNIC die letzten zwei 8 Adressblocke nach der regularen Vergabepraxis zu 21 Gemass einer Vereinbarung aus dem Jahr 2009 22 wurde am 3 Februar 2011 schliesslich der verbliebene Adressraum gleichmassig auf die regionalen Adressvergabestellen verteilt jeweils ein 8 Adressblock pro Vergabestelle 23 24 Seitdem hat die IANA auf der globalen Ebene keine weiteren 8 Adressblocke mehr zu vergeben Auf der regionalen Ebene verscharften die Regional Internet Registrys ihre Vergabepraktiken um aus dem letzten 8 Adressblock moglichst lange schopfen zu konnen Bei der APNIC traten diese am 15 April 2011 in Kraft da die zuvor erhaltenen beiden 8 Adressblocke bereits nach drei Monaten aufgebraucht waren 25 Am 14 September 2012 folgte dann RIPE NCC mit der letzten regularen Zuteilung in der Region Europa Naher Osten 26 Mit der neuen Vergabepraxis hatten APNIC und RIPE NCC Mitglieder jeweils nur noch Anspruch auf Zuteilung eines 22 Adressbereichs selbst wenn sie einen grosseren Bedarf nachweisen konnten 27 28 Am 25 November 2019 hat RIPE NCC ihren 8 Adressblock endgultig aufgebraucht Seitdem werden nur noch 24 Kleinstblocke per Warteliste aus Rucklaufern vergeben 29 Adressfragmentierung BearbeitenDie historische Entwicklung des Internets wirft ein weiteres Problem auf Durch die mit der Zeit mehrmals geanderte Vergabepraxis von Adressen des IPv4 Adressraums ist dieser inzwischen stark fragmentiert d h haufig gehoren mehrere nicht zusammenhangende Adressbereiche zur gleichen organisatorischen Instanz Dies fuhrt in Verbindung mit der heutigen Routingstrategie Classless Inter Domain Routing zu langen Routingtabellen auf welche Speicher und Prozessoren der Router im Kernbereich des Internets ausgelegt werden mussen Zudem erfordert IPv4 von Routern Prufsummen jedes weitergeleiteten Pakets neu zu berechnen was eine weitere Prozessorbelastung darstellt IPv6 Bearbeiten Hauptartikel IPv6 Weil die IPv4 Adressen auszugehen drohten wurde IPv6 als 128 Bit Adressen entwickelt Diese werden in acht hexadezimale 4er Gruppen dargestellt und die Gruppen durch Doppelpunkte getrennt Damit konnen 2128 65 5368 340 Sextillionen IPv6 Adressen vergeben werden eine extrem hohe Zahl Zusatzlich wurde die Systematik der Adress Struktur wesentlich verbessert Verfugbar sind die Adressen seit 2017 IPv6 Beispiel 2001 0db8 85a3 08d3 1319 8a2e 0370 7344Siehe auch BearbeitenIPTV IP Telefonie Mobile IPLiteratur BearbeitenA Badach E Hoffmann Technik der IP Netze Hanser Munchen 2007 ISBN 978 3 446 41089 3 D Larisch TCP IP Grundlagen und Praxis Heise Medien Hamburg 2011 ISBN 978 3 936931 69 3 J D Wegner R Rockwell IP Addressing amp Subnetting Syngress Rockland MA 2000 ISBN 3 8266 4077 2 Weblinks BearbeitenRFC 791 Internet Protocol 1981 englisch L Parziale et al TCP IP Tutorial and Technical Overview PDF 8 1 MB In IBM Redbooks Armonk NY 2006 englisch Subnetz Rechner im Kapitel TCP IP Grundlagen Computernetze IANA IP Version Numbers IANA assignment of version numbersEinzelnachweise Bearbeiten RFC 791 Internet Protocol 1981 englisch K Egevang P Francis RFC 1631 The IP Network Address Translator NAT Mai 1994 englisch R Ullmann RFC 1475 TP IX The Next Internet Juni 1993 englisch S Deering R Hinden RFC 1883 Internet Protocol Version 6 IPv6 Dezember 1995 englisch C Topolcic RFC 1190 Experimental Internet Stream Protocol Version 2 ST II Oktober 1990 englisch RFC 923 Assigned numbers Oktober 1984 englisch RFC 1878 Variable Length Subnet Table For IPv4 Dezember 1995 englisch a b c d e RFC 6890 Special Purpose IP Address Registries April 2013 englisch a b RFC 1122 Requirements for Internet Hosts Communication Layers Oktober 1989 englisch a b c RFC 1918 Address Allocation for Private Internets Februar 1996 englisch RFC 6598 IANA Reserved IPv4 Prefix for Shared Address Space April 2012 englisch RFC 3927 Dynamic Configuration of IPv4 Link Local Addresses Mai 2005 englisch RFC 7526 Deprecating the Anycast Prefix for 6to4 Relay Routers Mai 2015 englisch RFC 2544 Benchmarking Methodology for Network Interconnect Devices Marz 1999 englisch RFC 5771 IANA Guidelines for IPv4 Multicast Address Assignments englisch RFC 1700 Assigned Numbers Oktober 1994 englisch RFC 919 Broadcasting Internet Datagrams Oktober 1984 englisch RFC 922 Broadcasting Internet Datagrams in the Presence of Subnets Oktober 1984 englisch RFC 7126 Recommendations on Filtering of IPv4 Packets Containing IPv4 Options Februar 2014 englisch Protocol Numbers IANA Juni 2023 abgerufen am 7 September 2023 Two 8s allocated to APNIC from IANA Memento vom 17 August 2011 auf WebCite APNIC 1 Februar 2011 Global Policy for the Allocation of the Remaining IPv4 Address Space ICANN Alle Internetadressen weltweit sind aufgebraucht Welt Online 3 Februar 2011 RIPE NCC Receives Final 8 of IPv4 Address Space from IANA ripe net englisch APNIC IPv4 Address Pool Reaches Final 8 Memento vom 17 August 2011 auf WebCite APNIC ripe net Policies for IPv4 address space management in the Asia Pacific region Memento vom 18 November 2011 im Internet Archive APNIC Abschnitt 3 ripe net Abschnitt 5 6 The RIPE NCC has run out of IPv4 Addresses 25 November 2019 abgerufen am 26 November 2019 englisch Normdaten Sachbegriff GND 4588596 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title IPv4 amp oldid 237124352