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Commentarius de vera et falsa religione deutsch Kommentar uber die wahre und falsche Religion ist der Titel des bekanntesten schriftlichen Werks des Zurcher Reformators Huldrych Zwingli Er behandelt darin ausfuhrlich die zentralen Punkte seiner Theologie in Abgrenzung zur katholischen Tradition Autor Ulrich Zwingli etwa 1531 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Inhalt 3 Bedeutung und Rezeption 4 Ausgaben 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenZwingli verfasste das Werk 1525 im Sinne eines evangelischen Glaubensbekenntnisses nachdem er seine politischen und theologischen Lehren in Zurich durch mehrere Disputationen gefestigt hatte Das Werk ist dem franzosischen Konig Franz I gewidmet welchen die Reformatoren zur Konversion bewegen wollten Zwingli adressiert die Schrift allerdings an die gelehrte Offentlichkeit in ganz Europa Sein Werk dient der Profilierung seiner Theologie in Abgrenzung zum Katholizismus zur Tauferbewegung und zur Theologie Martin Luthers Inhalt BearbeitenZwingli geht in 29 Abschnitten auf die wesentlichen Merkmale des reformierten Glaubens ein Dabei stehen umstrittene Bereiche wie die Sakramente das Abendmahl die Ehe die Bilder und Statuen sowie politische Themen wie die Obrigkeit im Zentrum Daneben scheut Zwingli sich nicht auch die fundamentalen Fragen nach den Wesen Gottes des Menschen oder der Religion als solcher zu behandeln Obschon Zwingli die Schrift als Skizze gekennzeichnet hat wirkt sie aufgrund ihrer klaren Gliederung und ihres sicheren Argumentationsstils als fundamentales Werk der zwinglischen Reformation Zwinglis Argumentation zeichnet sich durch eine Auseinandersetzung mit der katholischen Tradition und den Argumenten seiner Gegner etwa Johannes Eck aus Ganz im Sinne der evangelischen Theologie fuhrt Zwingli Bibelstellen als gewichtigste Argumente an wobei der gebildete Humanist auch auf antike und andere Schriften Bezug nimmt und stellenweise auch einen gewissen Pragmatismus zum Ausdruck bringt In der Vorrede zur Schrift warf Zwingli Papst Alexander VI vor dass er sich als Gott habe bezeichnen lassen Hintergrund fur seinen Vorwurf war dass bei der Kronung Alexanders Rom hat gross einen Casar gemacht Nun hebt Alexander kuhn es zum Gipfel empor Mensch jener dieser ein Gott zu lesen war Dazu merkte Zwingli in der Vorrede an Wir konnen es nicht leugnen Gott auf Erden haben wir ihn genannt 1 Bedeutung und Rezeption BearbeitenDer Kommentar gilt als erste Schrift der Schweizer Reformation die ein umfassendes und argumentatives Glaubensbekenntnis darstellt Die historische Bedeutung ist zum einen in der Tatsache zu sehen dass erstmals die Position Zwinglis im Vergleich zum Katholizismus und zu Luther in der internationalen theologischen Debatte klar dargestellt wurde Zum anderen war das Werk eine wichtige Grundlage fur die bedeutenden Reformatoren Jean Calvin und Heinrich Bullinger welche in der Nachfolge Zwinglis mit den Confessiones Helveticis das geistige Fundament fur eine gesamtschweizerische reformierte Kirche schufen Ausgaben BearbeitenDe vera et falsa religione Huldrychi Zvinglij commentarius Zurich 1525 doi 10 3931 e rara 3019 Von warem und valschem Glouben Commentarius dz ist Underrichtung Huldrych Zvinglins Verteutschet durch Leonem Jud Zurich 1526 doi 10 3931 e rara 1734Literatur BearbeitenHuldrych Zwingli Schriften III Theologischer Verlag Zurich TVZ Zurich 1995 Sigmund Widmer Zwingli Theologischer Verlag Zurich TVZ Zurich 1984 Einzelnachweise Bearbeiten Vera et falsa religione S 3f zitiert nach Fritz Blanke Hauptschriften von Ulrich Zwingli Bd 9 Teil 1 Kommentar Huldrych Zwinglis uber die wahre und falsche Religion ubersetzt und erlautert von Fritz Blanke 1941 S 4 siehe auch Klabund Borgia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Commentarius de vera et falsa religione amp oldid 218579603