www.wikidata.de-de.nina.az
Die Collection de l Art Brut ist ein 1976 eroffnetes Museum in der Stadt Lausanne im schweizerischen Kanton Waadt Es ist dem Kunstgenre Art brut gewidmet Museum Collection de l Art Brut Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstellungen 3 Kunstler und Kunstlerinnen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Sammlung des Museums umfasst Werkgruppen von Kunstlern die in ihrem Schaffen oft ungewohnte Materialien und eigenwillige Ausdrucksformen verwendet haben Es handelt sich um Werke die ausserhalb des allgemeinen oder offiziellen Kunst und Kulturbetriebs entstanden In vielen Heilanstalten fur psychisch beeintrachtigte Personen diente die Beschaftigung mit Kunstformen einem therapeutischen Zweck In einigen Institutionen wurden auf diese Weise entstandene Arbeiten von Patienten fur weitere Studien archiviert In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg begannen sich die Surrealisten teilweise fur die art des fous zu interessieren die damals manchmal auch in Ausstellungen zu sehen war Die Sammlung in Lausanne geht auf den franzosischen Maler Jean Dubuffet zuruck der in den 1920er Jahren auf die vom deutschen Psychiater Hans Prinzhorn in Heidelberg zusammengestellten Objekte aufmerksam wurde die heute in der Sammlung Prinzhorn aufbewahrt werden Dubuffet begann selber solche Arbeiten zu erwerben und schuf fur diese Werke den Begriff der art brut Zusammen mit Paul Budry von Vevey besuchte Dubuffet unter anderem die psychiatrischen Kliniken der Schweiz auf der Suche nach Archiven mit Werken von Patienten Auch in Gefangnissen stiess er auf vergleichbare Arbeiten die von Insassen hergestellt worden waren Er veroffentlichte Werke der art brut in verschiedenen Buchern Seine erste Publikation der Reihe Les Fascicules de l art brut mit dem Titel Les Barbus Muller et autres pieces de la statuaire provinciale konnte zunachst nicht gedruckt werden und erschien erst 1979 beim Musee Barbier Mueller in Genf Von 1947 bis 1951 veranstaltete Dubuffet in Paris Ausstellungen mit Werken aus seiner wachsenden Sammlung Zusammen mit andern Kunstlern grundete er 1948 die Compagnie de l art brut die sich bis 1951 in einem vom Verleger Gaston Gallimard zur Verfugung gestellten Pariser Pavillon befand Als Dubuffet 1951 nach Amerika ging konnte seine Sammlung auf dem Anwesen des Malers Alfonso Ossorio in East Hampton untergebracht werden Nach seiner Ruckkehr nach Frankreich wohnte Dubuffet ab 1962 wieder in Paris wo er lange Zeit erfolglos einen festen Platz fur den bei ihm befindlichen Teil seiner Sammlung suchte Weil er damit keinen Erfolg hatte ging er schliesslich eine Vereinbarung mit der Stadt Lausanne ein die ihm fur die Kunstwerke einen geeigneten Aufbewahrungsort angeboten hatte 1971 vermachte Dubuffet der Stadt Lausanne seine aus etwa 5 000 Stucken bestehende Sammlung sowie seine Archive 1 Am 28 Februar 1976 wurde dort der neue Ausstellungsort im Chateau de Beaulieu eroffnet 2 nbsp Ausstellungsraume nbsp nbsp Eingang nbsp Chateau de BeaulieuAusgehend von Dubuffets Grundlage hat das Museum seit 1976 seine Sammlung stetig um neue Werkgruppen erweitert zahlreiche Ausstellungen organisiert und Schriften zur Art brut herausgegeben Von 1976 bis 2001 leitete Michel Thevoz das Museum 2001 wurde Lucienne Peiry die eine Dissertation zur Art brut geschrieben hatte seine Nachfolgerin Sie blieb bis 2012 im Amt als Sarah Lombardi die Leitung des Museums interimistisch ubernahm 2013 wurde Lombardi zu dessen Direktorin gewahlt 2 Die Sammlung des Museums umfasst gemass dessen eigener Angabe inzwischen Werke von rund 1000 Urhebern 3 Die uber 70 000 Werke stammen hauptsachlich von europaischen Kunstlern es sind aber auch Arbeiten afrikanischer asiatischer nord und sudamerikanischer Kunstler vertreten 4 Die Collection de l Art Brut und das Chateau de Beaulieu zahlen heute zu den Waadtlander Kulturgutern mit nationaler Bedeutung Fur einige aus den USA zuruckgebrachten Sammlungsbestande der Compagnie de l art brut und fur die Bibliothek von Jean Dubuffet ist die 1974 in Paris gegrundete Fondation Jean Dubuffet verantwortlich Ausstellungen Bearbeiten1967 wurden 700 Werken von 75 Kunstlerinnen und Kunstlern aus der Sammlung im Pariser Musee des Arts decoratifs in der Ausstellung L Art Brut prasentiert 1995 bis 1996 wurden mit Art Brut et Compagnie la face cachee de l art contemporain erstmals Werke von uber 100 Kunstlern aus funf franzosischsprachigen Sammlungen von Art Brut und Art Singulier zusammen ausgestellt Collection de l Art Brut L Aracine in Lille heute im Bestand des LaM Lille Metropole musee d art moderne d art contemporain et d art brut La Fabuloserie in Dicy Petit Musee Du Bizarre in Lavilledieu und Musee Cooperative Collection Ceres Franco in Montolieu 2 In Zusammenarbeit mit dem Waadtlander Fotografen Mario Del Curto und der 1998 gegrundeten Gesellschaft Societe des Arts Indisciplines in Montreal realisierte die Collection de l Art Brut 2005 eine Wanderausstellung uber den unkonventionellen Kunstler Richard Greaves der aus diesem Anlass in den Strassen der Stadt Lausanne verschiedene Installationen errichtete 2 Ausserhalb Frankreichs wurden 2006 etwa 80 Werke aus der Collection de l Art Brut in Madrid und anschliessend in San Sebastian ausgestellt Rund 60 Werke aus der Collection waren 2008 zusammen mit Werken japanischer Art Brut Kunstlerinnen und Kunstler in der Wanderausstellung Crossing Spirit im Museum of Art in Asahikawa im Borderless Art Museum NOMA in Omihachiman und im Shiodome Museum in Tokio zu sehen zeitgleich mit der Ausstellung Japan in der Collection de l Art Brut Ebenfalls 2008 wurden 70 Werken fur die Ausstellung Bestioles an das Art et Marges Musee in Brussel ausgeliehen 2 Ab 1976 wurden im Ausstellungsort im Chateau de Beaulieu in Lausanne Dauer und Wechselausstellungen gezeigt unter anderem Einzelausstellungen von Judith Scott 2001 Louis Soutter und Marguerite Burnat Provins 2003 Eugenio Santoro 2004 Alexander Pawlowitsch Lobanow 2007 Ataa Oko 2011 Daniel Johnston 2013 Ernst Kolb 2018 und Willem van Genk 2021 5 Kunstler und Kunstlerinnen Auswahl BearbeitenAtaa Oko Carol Bailly Julie Bar Juliette Elisa Bataille Filippo Bentivegna Castello Incantato Ursula Bluhm Benjamin Bonjour Edouard Boschey Marie Bouttier Marguerite Burnat Provins Gaston Chaissac Aloise Corbaz Jean Vincent de Crozals Henry Darger Madge Gill Paul Goesch Helga Goetze Martha Grunenwaldt Fatma Haddad Johann Hauser Magali Herrera Carl Fredrik Hill Danielle Jacqui Anna Kahmann Rosemarie Koczy Ernst Kolb Hans Krusi Madeleine Lanz Simone Marye Heinrich Anton Muller Inez Nathaniel Walker Laure Pigeon Jane Ruffie Ody Saban 6 Jean Joseph Sanfourche Eugenio Santoro Hans Scharer Philipp Schopke Friedrich Schroder Sonnenstern Armand Schulthess Gerard Sendrey Marguerite Sirvins Somuk Louis Soutter Ni Tanjung Bernadette Touilleux Jeanne Tripier Oswald Tschirtner Berthe Urasco August Walla Alois Wey Scottie Wilson Josef Wittlich Maria Wnek Adolf Wolfli Henriette Zephir Carlo ZinelliLiteratur BearbeitenCeline Delavaux L Art brut un fantasme de peintre Jean Dubuffet et les enjeux d un discours Paris 2010 Lucienne Peiry Sarah Lombardi Collection de l Art Brut Genf 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Collection de l art brut Sammlung von Bildern Website der Collection de l Art Brut Collection de l Art Brut lausanne musees Une Collection pour l Art Brut Dossier RTSEinzelnachweise Bearbeiten Association des Musees de Lausanne et Pully Collection de l Art Brut Abgerufen am 6 September 2023 a b c d e Collection de l Art Brut Lausanne Historique Abgerufen am 6 September 2023 La Collection de l Art Brut aujourd hui abgerufen am 11 November 2020 Verband der Museen der Schweiz VMS und ICOM Schweiz Internationaler Museumsrat Collection de l Art Brut Abgerufen am 6 September 2023 Collection de l Art Brut Lausanne Expositions passees Abgerufen am 6 September 2023 Le Musee Prive Ody Saban Galerie Herve Courtaigne Abgerufen am 22 Mai 202346 52748 6 62474 532 Koordinaten 46 31 38 9 N 6 37 29 1 O CH1903 537553 153234 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Collection de l Art Brut amp oldid 237142128