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Alois Wey 9 Juli 1894 in Murg 25 Mai 1985 in Wittenbach SG war ein Schweizer Zeichner Als ausgebildeter Dachdecker wandte er sich als uber Achtzigjahriger der Malerei zu Seine auf Papier entworfenen Schlosser Palaste Kathedralen und imaginaren Behausungen werden der Art brut zugerechnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ausstellungen 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenAlois Wey war das alteste von sieben Kindern und wuchs bei seiner Grossmutter auf Im Winter sicherte der Dachdeckerberuf des Vaters den Unterhalt der Familie nicht Seine Mutter musste deshalb als Waschfrau und Weissnaherin das Familieneinkommen aufbessern ebenso wie Wey selbst seit seinem zehnten Lebensjahr zum Lebensunterhalt der Familie beitragen musste Seine knappe abendliche Freizeit verbrachte er mit Zeichnen Im Ersten und Zweiten Weltkrieg leistete er seinen Aktivdienst als Patrouillenganger und Lastentrager In seinem Arbeitsleben war er nicht nur als Dachdecker tatig sondern auch als Freileitungsmonteur Bergmann Maurergehilfe und Plattenschichter in einem Eternitwerk Mit 72 Jahren nahm er noch eine Arbeit in der Kuche des Bahnhofsbuffets in Zurich als Tellerwascher auf Die Schweiz verliess er lediglich einmal um im Furstentum Liechtenstein als Hilfsmineur zu arbeiten In seinen jungeren Jahren galt er als ungeduldig aufbrausend und jahzornig allerdings auch als zupackend bei der Arbeit Mit Stolz blickte er darauf zuruck dass er die Zeiten von Arbeitslosigkeit in die er durch seine Trunksucht geraten war immer wieder unterbrach und diese schliesslich als 62 Jahriger mit Hilfe des Blauen Kreuzes uberwand Nachdem er sein Arbeitsleben beendet hatte zog er in das Altersheim Stein im Toggenburg und 1974 in den Kappelhof nach Wittenbach Hier begann er mit achtzig Jahren nach jahrzehntelanger Unterbrechung wieder zu zeichnen Die im Altersheim entstandenen Werke fertigte er in bis zu zehnstundigen Sitzungen Er achtete darauf zur gleichen Zeit und am selben Bild zu arbeiten Seine Arbeit unterbrach er nur fur die Mahlzeiten und die Inhalationen die sein Asthma erforderte Fur jedes seiner Bilder verwandte er ungefahr einen Monat Werk BearbeitenWeys Werk besteht aus Zeichnungen von Schlossern Palasten Kirchen und anderen phantasievollen Gebauden die er mit Farbstiften ausfuhrte Die Leuchtkraft der Farben erhohte er indem er sie mit Gold Silber und Kupferbronze unterlegte Er legte Wert darauf dass seine Gebaude in Senkel und Blei also im Lot standen Anfangs standen seine Gebaude noch in realen Landschaften spater verschwanden diese und blieben nur in den Durchblicken erhalten Keine seiner Zeichnungen weder in der Zusammenstellung in den Farben oder in den Motiven gleicht einer anderen Von wenigen Ausnahmen abgesehen finden sich in seinen Bildern auch keine Personen Das Werk Weys kann man in funf Phasen einteilen Bei den Werken der ersten Phase handelt es sich um kleinformatige Zeichnungen von Gebauden die mit Farbstiften ausgefuhrt sind und haufig Namen in der Wey eigenen Orthographie tragen Grand Hottel Palazzo del Parlamentio und Ch LeerinsTiduT in Ankara sind Beispiele Hier herrschen zarte Farbtone in Dunkelblau Violett Dunkelrot Gelb Orange Hell und Dunkelgrun vor Tragerelemente oder Torbogen betonte Wey mit Silberbronze Vorhandene Toreinfahrten fuhren oft ins Leere und bleiben dann weiss Goldbronze verwandte er hingegen nur zuruckhaltend fur die Sonne oder Reflexe auf den Dachern In den Fensterflachen stellte er bereits bis zu drei Farben uber oder nebeneinander In der zweiten Phase scheint die Fullung der Fenster oftmals sehr pointillistisch zu sein Blau tritt zugunsten des Rot in den Hintergrund und der Anteil der verwendeten Goldbronze wird grosser Die ersten Kirchturme erscheinen und die Farben behalten ihren zarten Charakter In der dritten Phase werden die Farben noch leuchtender Mehrere sich ahnelnde Gebaude wie Palaste und Basiliken stellt Wey zu grosseren Gebaudekomplexen zusammen Die Fensterflachen und vor allem die Flachen der Torbogen erhalten nun haufig ein Karomuster In der vierten Phase werden die Kompositionen grossformatiger und die Zusammenstellungen zu Gebaudegruppen haufiger Gleichzeitig erweitert Wey die Zahl der Farben um die Farbtone rosa hellblau und zitronengelb Ausserdem verwandte er nun auch Kupferbronze fur die Torbogen und Minarette Den Rand der Zeichnungen versah er mit Verzierungen aus schwarzer Tinte Samtliche Motive und Farbtone aus den fruheren Zeichnungen wurden von Wey auch in den grossen Formaten angewandt In der abschliessenden funften Phase kehrt Wey zu kleineren Formaten zuruck die jedoch grosser sind als die der ersten Phase was beim fortgeschrittenen Alter Weys und seiner zuruckgehenden Arbeitskraft nicht erstaunt Die leuchtenden Farben bleiben und ein Nachlassen der Qualitat ist nicht zu verspuren Wey erklarte das mit der Tatsache mehr Erfahrung zu besitzen und die Farben bewusster anzuwenden was auch das intensive Leuchten seiner Zeichnungen erklare Die Flachen sind gleichmassiger ausgemalt und das Pointillistische fruherer Zeichnungen ist fast vollig verschwunden Ausstellungen BearbeitenEinzelausstellungen1976 Ortsmuseum Wittenbach 1979 1980 Collection de l Art Brut Lausanne 1981 Kunsthaus Aarau 1981 Kunstverein St Gallen 1984 Galerie Numaga 1 Auvernier 1995 Die Traumpalaste des Alois Wey Museum im Lagerhaus St GallenGruppenausstellungen1982 1983 Kunst um den Bodensee Naive Malerei naiv Singen Htw Saulgau Bregenz St Gallen 1983 1984 Galerie Bettie Thommen Basel 1984 Realisten der Sehnsucht Kunstverein Olten 2004 Bunt ist meine Lieblingsfarbe Kunstmuseum SolothurnLiteratur BearbeitenAlois Wey Ed Josef John Wittenbach 1985 Guy Filippa Alois Wey In Publications de la Collection de l Art Brut 11 Collection de l Art Brut Lausanne 1982 S 38 51 Gerd Presler L art brut Kunst zwischen Genialitat und Wahnsinn Koln DuMont 1981 ISBN 3 7701 1307 1 S 146 Simone Schaufelberger Breguet Alois Wey In Bild und Seele uber Art Brut und Outsiderkunst Kunstforum International Band 101 Koln 1989 S 162 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alois Wey im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alois Wey Abgerufen am 12 Juni 2009 Schaufelberger Mit achtzig baute er Kathedralen PDF 331 kB Abgerufen am 12 Juni 2009 Normdaten Person GND 118767569 lobid OGND AKS VIAF 47557813 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wey AloisKURZBESCHREIBUNG Schweizer Dachdecker und ZeichnerGEBURTSDATUM 9 Juli 1894GEBURTSORT Murg SGSTERBEDATUM 25 Mai 1985STERBEORT Wittenbach SG Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alois Wey amp oldid 218362339