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Paul Goesch 30 August 1885 in Schwerin 22 August 1940 in der NS Totungsanstalt Brandenburg war ein deutscher Architekt und Maler Paul Goesch Selbstbildnis 1923 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 1937 als entartet aus offentlichen Sammlungen beschlagnahmte Werke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Vater Carl Goesch war Landgerichtsrat in Schwerin und wurde spater Lehrbeauftragter in Berlin die Mutter war Dorothea Goesch 1 Der Junge verbrachte seine Kindheit in Schwerin und Friedenau bei Berlin Seit 1903 studierte er Architektur an der Technischen Hochschule in Charlottenburg dann in Munchen und Karlsruhe Wahrend dieser Zeit machte er Reisen nach Frankreich Italien Suddeutschland und an die Ostsee 1909 zog er zu seinem Bruder Heinrich Goesch nach Dresden der dort Professor an der Hochschule fur Kunstgewerbe war In dieser Zeit schuf Goesch die heute noch erhaltene Ausmalung einer Turnhalle in Dresden Laubegast Er erkrankte und verbrachte jeweils ein halbes Jahr in Kliniken in Hedemunden und Tiefenbrunn bei Gottingen 1910 konnte er trotzdem sein Studium als Regierungsbaufuhrer beenden Im Februar und Marz 1914 war Goesch beim Bau des anthroposophischen Goetheanums in Dornach in der Schweiz beteiligt In diesem Jahr legte er das 2 Staatsexamen zum Regierungsbaumeister Assessor in der offentlichen Bauverwaltung in Berlin ab Danach war er von 1915 bis 1917 Regierungsbaumeister im westpreussischen Culm Dort erlitt er eine weitere psychische Krise Um 1920 war Paul Goesch Mitglied mehrerer avantgardistischer Kunstlergruppen und beteiligte sich an Ausstellungen mit Architekturentwurfen und farbigen Zeichnungen So schloss er sich 1919 dem Arbeitsrat fur Kunst der Novembergruppe und der von Bruno Taut 1920 ins Leben gerufenen Kunstlergemeinschaft Glaserne Kette an nbsp Grabstatte Abt 10 W 133 Anfang der 1920er Jahre zog sich Goesch nach Gottingen zuruck wo seine Schwester Lili verheiratete Redepenning lebte und der Schwager als Psychiater und Leiter der Provinzial Erziehungsanstalt Gottingen spater Justizvollzugsanstalt Gottingen arbeitete Goesch war Patient in der benachbarten Provinzial Heil und Pflegeanstalt 1935 wurde er in die brandenburgische Landesanstalt Teupitz verlegt Am 22 August 1940 wurde Goesch mit einem Sammeltransport im Zuge der NS Krankenmorde in der Totungsanstalt Brandenburg Havel vergast Zur Tarnung wurde sein Tod auf den 5 September 1940 im Schloss Hartheim datiert und beurkundet 2 Seine Patientenakte blieb erhalten und liegt im Bundesarchiv in Berlin Die Urne wurde am 23 Oktober 1940 auf dem Friedhof Zehlendorf in Berlin beigesetzt Die Grabstelle ist erhalten 3 Werk BearbeitenPaul Goesch hinterliess ein vielschichtiges kunstlerisches Werk von uber 2000 Arbeiten Zum grossen Teil handelt es sich um farbige Gouachen darunter auch Architekturentwurfe Das monumentale Format ist mit zwei Raumausmalungen Dresden Laubegast 1908 Berlin Schoneberg 1920 1921 zerstort und einem Wandgemalde Gottingen vermutlich 1920 vertreten Von ausgefuhrten Bauwerken ist bisher nichts bekannt eine konzeptionelle Beteiligung an Projekten anderer Architekten ist nicht auszuschliessen 1937 wurde in der Aktion Entartete Kunst funf Bilder Goeschs aus offentlichen Sammlungen beschlagnahmt 4 Die Wiederentdeckung des Werkes ist insbesondere den Forschungen der Kolner Kunsthistorikerin Stefanie Poley zu verdanken Arbeiten von Goesch befinden sich in mehreren Museen so in Deutschland z B in der Akademie der Kunste in der Berlinischen Galerie und in der Sammlung Prinzhorn Heidelberg aber auch ausserhalb Deutschlands hier v a im Centre canadien d architecture in Montreal Kanada Ebenso ist ein Teil der Bilder die wahrend seines Psychiatrie Aufenthaltes entstanden in der Sammlung Prinzhorn erhalten geblieben dort kamen 2015 durch eine Schenkung 350 Werke aus unterschiedlichen Schaffensphasen hinzu nbsp Altar 1919 nbsp Titel unbekannt 1920 nbsp Die Schlange 1920 nbsp ohne Titel Generalarzt 1928 nbsp Muttergottes mit Schwert im Herzen vor 1940 1937 als entartet aus offentlichen Sammlungen beschlagnahmte Werke BearbeitenAlter Mann beim Essen Aquarell Stadtische Kunsthalle Mannheim Verbleib ungeklart Phantasie Aquarell Stadtische Kunsthalle Mannheim vernichtet Heiligenbild Aquarell Stadtische Kunsthalle Mannheim vernichtet Anbetung und Madonna Lithografien 1921 9 8 12 8 cm bzw 14 3 11 2 cm Blatt 96 und 97 der Zeitschrift Die Schaffenden Jg III Mappe 2 1922 Kunstsammlungen der Universitat Gottingen vernichtet Anbetung 5 Siehe auch BearbeitenListe der vom NS Regime verfolgten Kunstschaffenden der Bildenden KunstLiteratur BearbeitenAusstellungskatalog Paul Goesch Aquarelle und Zeichnungen 1885 1940 Ausstellung der Berlinischen Galerie in der Nationalgalerie Staatliche Museen Preussischer Kulturbesitz 27 November 1976 2 Januar 1977 Berlin 1976 Sabine Witt Vom Patienten zum Euthanasie Opfer Der Kunstler Paul Goesch 1885 1940 In Landesklinik Teupitz Hrsg Landesklinik Teupitz Geschichte Architektur Perspektiven be bra Verlag Berlin Brandenburg 2003 ISBN 3 89809 037 X S 63 80 Ausstellungskatalog Paul Goesch 1885 1940 zwischen Avantgarde und Anstalt Sammlung Prinzhorn Heidelberg 2016 ISBN 978 3 88423 539 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Gosch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Paul Goesch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Paul Goesch Chelmno info Biografie Paul Goesch Moeller Fine Art Biografie Paul Goesch Archiv im Archiv der Akademie der Kunste Berlin Freundeskreis Paul Goesch Website Ausstellung 2010 11 Galerie Moeller Fine Art Memento Einzelnachweise Bearbeiten Paul Goesch Chelmno Culm abgerufen am 14 Februar 2020 ausfuhrliche Biographie Landesklinik Teupitz Hrsg Landesklinik Teupitz Berlin 2003 S 70 Stefanie Poley Sein Leben Der aussere Lebenslauf freundeskreis paul goesch de Oktober 2005 abgerufen am 17 Marz 2019 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 673 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Stale Session Abgerufen am 3 Februar 2023 Normdaten Person GND 12842270X lobid OGND AKS LCCN no2016096442 VIAF 33049650 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goesch PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und ArchitektGEBURTSDATUM 30 August 1885GEBURTSORT SchwerinSTERBEDATUM 22 August 1940STERBEORT Brandenburg an der Havel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Goesch amp oldid 238473270