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Friedrich Schroder Sonnenstern 11 September 1892 in Kaukehmen bei Tilsit als Emil Friedrich Schroder 10 Mai 1982 in Berlin war ein deutscher Zeichner und Maler Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Outsider Art Friedrich Schroder Sonnenstern 1974 Friedrich Schroder Sonnenstern mit Friedensreich Hundertwasser zum 80 Geburtstag von SonnensternFriedrich Schroder Sonnenstern 1974 Friedrich Schroder Sonnenstern 1974 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachleben 3 Eigenheiten seiner Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Schroder war eines von 13 Kindern von denen allerdings zwei unmittelbar nach der Geburt starben Sein fruhes Leben war gekennzeichnet von Aufenthalten in Erziehungs und Irrenanstalten letzteres wegen angeblichen Jugendirreseins Dementia praecox was schliesslich zu seiner Entmundigung fuhrte Als er 1919 nach Berlin floh beschaftigte er sich mit Okkultismus Wahrsagerei und Heilmagnetismus Er grundete eine Sekte und verteilte seine Einnahmen in Form von Brotchen Schrippen bevorzugt an Kinder was ihm den Titel Schrippenfurst von Schoneberg einbrachte 1 1933 wurde Sonnenstern den Namen hatte er sich um 1928 zugelegt Eliot Gnas von Sonnenstern in die Provinzial Irren und Heilanstalt Neustadt in Schleswig Holstein eingewiesen wo er den Kunstler Hans Ralfs kennenlernte der ihn zum Zeichnen erster Bilder animierte Nach der Entlassung folgte ein dreijahriger Gefangnisaufenthalt anschliessend der kurzzeitige Dienst im Luftwaffendepot und die Abschiebung ins Arbeitslager Himmelmoor bei Quickborn 1942 gelang ihm die Flucht nach Berlin Unter schwierigsten Umstanden uberlebte er die letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs und begann ab 1949 intensiv zu zeichnen Die Surrealismus Ausstellung in Paris 1959 L Exposition InteRnatiOnale du Surrealisme 15 Dezember 1959 29 Februar 1960 unter der Regie von Andre Breton und Marcel Duchamp feierte ihn als den beeindruckendsten Kunstler des 20 Jahrhunderts zu seinen Fans und Kaufern zahlen Henry Miller Picasso Max Ernst und der spatere franzosische Staatsprasident Georges Pompidou 2 Es folgen international aufsehenerregende Ausstellungen in Hamburg Tokio Mailand etc Schroder Sonnenstern zahlte ab Anfang der 1970er Jahre irrtumlicherweise zur Kunstlergruppe der Berliner Malerpoeten obwohl er damit nichts zu tun hatte Nach der Ausstellung in Paris 1959 60 kam er den Auftragen nicht mehr nach liess von Gehilfen seine Bilder ausmalen und fuhrte Details Feinarbeiten und Korrekturen eigenhandig aus bis die Gehilfen auf vorsignierten Kartons Schroder Sonnenstern Motive kopierten ausmalten verkauften und ihn schliesslich zum Opfer von Falschercliquen degradierten aber nur scheinbar denn er war sich dessen durch und durch bewusst Als dies bekannt wurde liess ihn der Kunstmarkt konsequent fallen Seriose Galeristen und Sammler wandten sich von ihm ab Friedrich Schroder Sonnenstern war Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 3 Mit dem Tod seiner Lebensgefahrtin Martha Moller 1964 verlor Sonnenstern zunehmend den Halt im Leben Er musste aus der Wohnung in der Schoneberger Crellestrasse 14 ausziehen Er wurde zum Alkoholiker und erneut in eine Nervenklinik eingeliefert Zuruckgezogen fast vergessen und verarmt starb er 1982 im Alter von 89 Jahren in Berlin 4 nbsp Das Grab von Friedrich Schroder Sonnenstern auf dem Alten Zwolf Apostel Kirchhof in Berlin SchonebergSein Grab befindet sich auf dem Alten Zwolf Apostel Kirchhof in Berlin Schoneberg Die gesockelte Grabstele zeigt an der Vorderseite ein Marmorrelief sowie Inschriften und einen Sonnenstern Auf dem Grabfeld stehen zudem zwei von Otto Drengwitz geschaffene Skulpturen 5 Nachleben Bearbeiten2013 wurde seine Kunst wiederentdeckt und auf der Kunstbiennale in Venedig 2013 ausgestellt 6 Eigenheiten seiner Werke BearbeitenSeine Bilder zeigen bizarre teils erotische teils alptraumhafte Kreaturen mit gewagten Kombinationen aus Mensch und Tier Als eine Besonderheit sieht er die Darstellungen der Gesichtsteile wie Nase Kinn und Ohr welche er als Mannergeschlechtsteile deutete Er galt falschlicherweise lange Jahre als Vertreter einer Kunst der Geisteskranken wurde aber im Nachhinein von Jean Dubuffet rehabilitiert der Schroder Sonnenstern nicht als Vertreter der Art brut bezeichnete sondern als Vertreter der sogenannten nicht ganz einfach abzugrenzenden Outsider Art Schroder Sonnenstern konterte den Vorwurf irre zu sein mit den Worten Ich bin nicht verruckt verruckt sind die die meine Bilder nachmalen 7 Literatur BearbeitenJes Petersen Hrsg Die Pferdearschbetrachtung des Friedrich Schroder Sonnenstern Munchen 1972 Gerd Presler Friedrich Schroder Sonnenstern In Gerd Presler L Art Brut Kunst zwischen Genialitat und Wahnsinn DuMont Taschenbucher 111 DuMont Koln 1981 ISBN 3 7701 1307 1 S 140 145 Jes Petersen Hrsg Friedrich Schroder Sonnenstern Seelenerkennungsdienst Berlin 2006 Peter Gorsen Friedrich Schroder Sonnenstern Eine Interpretation Von Sydow Zirkwitz Frankfurt am Main 1962 Hartmut Kraft Grenzganger zwischen Kunst und Psychiatrie Deutscher Arzteverlag Koln 2005 Alfred Bader Geisteskranker oder Kunstler Der Fall Friedrich Schroder Sonnenstern Bern Stuttgart 1972 Jes Petersen Friedrich der Einzige Zum Tod von Friedrich Schroeder Sonnenstern In Berliner Kunstblatt Nr 35 1982 Klaus Ferentschik Peter Gorsen Friedrich Schroder Sonnenstern und sein Kosmos Parthas Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 86964 069 3 Joachim Dehne Der Fall Schroder Sonnenstern In Durch welche Kriterien lassen sich moderne und schizophrene Malerei uberzeugend abgrenzen Dissertation an der Universitat Dusseldorf 1967 teilweise abgedruckt in Das Kunstwerk 9 10 XX Dusseldorf 1967 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Schroder Sonnenstern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich Schroder Sonnenstern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bilder in der Galerie J Moller Outsider Bildwelten Sammlung Demirel Nachruf Friedrich Schroder Sonnenstern In Der Spiegel Nr 20 1982 S 272 online 17 Mai 1982 Robin Pape Burkhart Bruckner Biographie von Friedrich Emil Schroder Sonnenstern In Biographisches Archiv der Psychiatrie BIAPSY Hella Leuchert Altena Weckt mich wenn ich tot bin Friedrich Schroder Sonnenstern 1892 1982 Nicht mehr online verfugbar In zwoelf apostel berlin de 2013 archiviert vom Original am 22 Juli 2013 abgerufen am 24 Dezember 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Nachruf Friedrich Schroder Sonnenstern In Der Spiegel Nr 20 1982 S 272 online 17 Mai 1982 Karen Noetzel Schrippenkonig von Schoneberg der Maler Friedrich Schroder Sonnenstern In Berliner Woche 14 April 2018 kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Schroder Sonnenstern Friedrich Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 5 Februar 2016 Klaus Ferentschik Peter Gorsen Friedrich Schroder Sonnenstern und sein Kosmos Parthas Verlag Berlin 2013 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 757 La Biennale Kunstler der Biennale Venedig 2013 abgerufen am 16 Mai 2022 Friedrich Schroder Sonnenstern im Interview mit Marie Luise Scherer In Die Zeit vom 21 Februar 1969 Normdaten Person GND 118761900 lobid OGND AKS LCCN n87903579 NDL 00455774 VIAF 95158850 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schroder Sonnenstern FriedrichALTERNATIVNAMEN Schroder Emil Friedrich Geburtsname Schroder Sonnenstern Friedrich Sonnenstern Eliot Gnas vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Zeichner und MalerGEBURTSDATUM 11 September 1892GEBURTSORT TilsitSTERBEDATUM 10 Mai 1982STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Schroder Sonnenstern amp oldid 228486671