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Freiherr Clemens Lothar Ferdinand von Furstenberg 18 August 1725 in Aachen 26 Juni 1791 in Herdringen war Fideikommissherr des westfalischen Hauses Furstenberg sowie Erbdrost verschiedener Amter im Herzogtum Westfalen Clemens Lothar von Furstenberg Gemalde heute auf Schloss Herdringen Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 2 1 Offentliche Amter 2 2 Verwaltung des Besitzes 2 3 Privatleben 3 Literatur 4 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEr war der Sohn von Christian Franz Dietrich von Furstenberg Herdringen aus der westfalischen Familie von Furstenberg und der Maria Anna Theresia Agnes Luise von Hochsteden Paten bei seiner Taufe waren unter anderem die Kurfursten Lothar Franz von Schonborn und Clemens August von Bayern Er war verheiratet mit Sophie Charlotte Wilhelmine von Hoensbroeck mit der er acht Kinder hatte Darunter waren funf Sohne und drei Tochter Einige von ihnen starben jung Es blieben die jungste Tochter Maria Franziska der alteste und die beiden jungsten Sohne ubrig Die Beziehung zu seinem altesten Sohn Franz Clemens waren konflikttrachtig Den Sohn bezeichnete er als Narr Wegen des vollig zerrutteten Verhaltnisses zu seinem altesten Sohn bestimmte er 1787 in seinem Testament seinen zweiten Sohn Friedrich Leopold von Furstenberg zum Haupterben Der Sohn Theodor von Furstenberg erhielt die Besitzungen an Rhein und Maas Er wurde Begrunder der Linie Furstenberg Stammheim Leben BearbeitenDie ersten Jahre verbrachte er meist in Aachen Nach einer erneuten Heirat seines Vaters lebte er dann auf Schloss Herdringen und wurde von geistlichen Hauslehrern unterrichtet Seit 1742 betrieb er auswartige Studien und wurde dabei von einem ebenfalls geistlichen Hofmeister begleitet Zunachst besuchte er das Dreikonigsgymnasium in Koln Danach studierte er Rechtswissenschaften in Koln Fulda und schliesslich an der Universitat Wurzburg und in Salzburg Bereits 1733 erhielt er in Paderborn die erste Tonsur und 1742 eine Paderborner Domprabende Kurze Zeit spater erhielt er auch eine Prabende in Trier Durch den Antritt der mutterlichen Erbschaft in Folge des Todes beider Schwestern verliess er den geistlichen Stand bald wieder Die Prabende in Paderborn ubernahm sein Bruder Friedrich Karl von Furstenberg Clemens Lothar von Furstenberg ubernahm stattdessen den Besitz derer von Hochsteden Er lebte seit 1749 auf Schloss Obsinnig in Remersdaal im Herzogtum Julich Offentliche Amter Bearbeiten Seit 1744 bekleidete er das Ehrenamt eines kurkolnischen Kammerherren Um 1749 wurde er zur Ritterschaft des Herzogtums Westfalen aufgeschworen Im Jahr 1753 wurde er zum westfalischen adeligen Rat ernannt Nach dem Tod seines Vaters wurde er auch dessen Nachfolger als Erbdroste der Amter Bilstein Waldenburg und Amt Fredeburg Er war ausserdem Gerichtsherr in Oberkirchen und Erbvogt der Kloster Grafschaft und Ewig Als Bischof von Munster ernannte ihn Maximilian Friedrich von Konigsegg Rothenfels 1763 zum wirklichen geheimen Rat Sein tatsachliches politisches Wirken blieb begrenzt Zwar besuchte er die Arnsberger Landtage aber auf den Landtagen von Munster und Paderborn war er selten anwesend Gleichwohl hielt er sich durch ausgedehnte Lekture und Kontakte insbesondere zu seinen Brudern Franz von Furstenberg und Franz Egon von Furstenberg uber die politische Situation auf dem Laufenden Auch die meisten Amtsgeschafte als Drost liess er meist durch Beauftragte ausfuhren Direkt aktiv wurde er 1765 66 als er sich gegen die Auswanderungswelle nach Ungarn wandte Eine umfangreiche politische Korrespondenz ist im Zusammenhang mit den Bischofswahlen nach dem Tod von Clemens August von Bayern uberliefert Gute Beziehungen pflegte er dann zu Maximilian Friedrich von Konigsegg Rothenfels Verwaltung des Besitzes Bearbeiten Wichtiger als das politische Leben war die Verwaltung des stark gewachsenen Familienbesitzes Durch einen Vergleich im Jahr 1756 mit den Stiefgeschwistern durch Abfindungen wurde er alleiniger Inhaber des Familienfideikommiss Als Mitverwalter des Familienbesitzes war er schon zu Lebzeiten des Vaters tatig geworden und hat verschiedene Initiativen zur Verbesserung des Einkommens unter anderem aus Hammerwerken und Bergbau betrieben Starke Belastungen waren mit dem Siebenjahrigen Krieg verbunden Durch die nicht vom Krieg betroffenen ausserwestfalischen Besitzungen hielten sich diese Probleme in gewissen Grenzen Gleichwohl war er zeitweise gezwungen Teile des Familiensilbers einschmelzen zu lassen Er fuhrte auf seinen Besitzungen eine genaue Ein und Ausgabenrechnung ein Als Verwalter bevorzugte er Praktiker an Stelle theoretisch geschulte Personen In diesen Zusammenhang gehort auch dass er Pachtruckstande streng eintreiben liess Clemens Lothar verliess sich nicht auf die schriftlichen Berichten seiner Verwalter sondern inspizierte auch entfernte Besitzungen regelmassig personlich Den Besitz vermehrte er noch Clemens Lothar Ferdinand von Furstenberg erwarb im Jahr 1766 den Fresekenhof womit 208 Morgen Land und das Jagdrecht verbunden war Ausserdem erwarb er 1788 Gut Valbert im Kirchspiel Oedingen Clemens Lothar erwarb von denen von Brabeck auch das Gut Burgholdingshausen und die damit verbundenen Anteile am Musener Stahlberg im Siegerland Damit verbunden war auch die Mitgliedschaft in der Reichsritterschaft Zwar verwaltete er die ererbten Bergwerke und Hammerwerke sorgfaltig aber anders als sein Sohn baute er diesen Teil des Besitzes kaum aus Er wohnte von 1758 bis zum Ende der 1780er Jahre auf Schloss Adolfsburg 1 Unter seiner Regie war der kontinuierlich im Verlauf der Jahrhunderte angewachsene Guterbesitz der Familie von Furstenberg letztmals geschlossen in einer Hand Aufgrund seines Testamentes vom 27 Juli 1787 wurde der Besitz unter seine drei Sohne aufgeteilt 2 Privatleben Bearbeiten Eine betrachtliche Pferdezucht betrieb er am Schloss Herdringen Auch als Hundezuchter machte er sich einen Namen Gleichzeitig war er bibliophil veranlagt und baute die Bibliothek auf der Adolfsburg aus Unter anderem erwarb er die ehemalige Bibliothek der Kartauser aus Luttich Mit anderen Buchliebhabern stand er in einem intensiven brieflichen Kontakt Auch das Archiv der Burg hat er geordnet und verzeichnet Im Alter pflegte er einen exzentrischen Lebensstil und wurde auf Betreiben seiner Bruder 1787 unter Vormundschaft gestellt Zu dieser Zeit hatten ihn die Verwandten bereits in das Kloster der Observanten in Paderborn zur Pflege und Kontrolle untergebracht Er selbst wehrte sich mit Vehemenz und mit Erfolg gegen die Zuschreibung einer geistigen Erkrankung Ihm wurden 1788 die Verwaltung seiner Guter wieder gestattet Literatur BearbeitenHelmut Richtering Clemens Lothar von Furstenberg 1725 1791 In Furstenbergsche Geschichte Bd 4 Munster 1979 S 87 100Einzelnachweise Bearbeiten Objects from Sudsauerlandmuseum Attendorn museum digital westfalen Abgerufen am 7 Februar 2017 Willkommen beim Portal der Archive in NRW Abgerufen am 7 Februar 2017 Normdaten Person GND 1013155629 lobid OGND AKS VIAF 171730268 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Furstenberg Clemens Lothar Ferdinand vonKURZBESCHREIBUNG Sohn von Christian Franz Dietrich von Furstenberg Herdringen und Maria Anna Theresia Agnes Luise von HochstedenGEBURTSDATUM 18 August 1725GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 26 Juni 1791STERBEORT Herdringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clemens Lothar Ferdinand von Furstenberg amp oldid 238394954