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Clara Rosenthal geb Ellstatter 1 9 April 1863 in Karlsruhe 11 November 1941 in Jena war eine deutsche Kunstmazenin Sie galt Anfang des 20 Jahrhunderts als schonste Frau Jenas 1941 nahm sie sich unter dem Druck der antisemitischen Verfolgungen durch die Nationalsozialisten das Leben Nach Clara und ihrem Mann Eduard Rosenthal wurden die Clara und Eduard Rosenthal Stipendien des 2009 gegrundeten Kulturzentrums Villa Rosenthal in Jena benannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weblinks 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenClara Rosenthal wurde am 9 April 1863 als Fanni Clara Ellstatter geboren Sie war die Tochter von Jakob Julius Ellstatter und Clementine geborene Herz Julius Ellstatter entstammte einer angesehenen Kaufmanns und Fabrikantenfamilie sein Bruder Moritz war badischer Finanzminister Die Mutter Clementine war die Tochter von William Herz und dessen Frau Sara geb Reinach aus Weilburg Clara wurde im judischen Glauben ihrer Vorfahren erzogen Am 17 Februar 1879 starb Claras Mutter die zu dem Zeitpunkt bereits verwitwet war Am 9 August 1885 heiratete Clara Ellstatter in Heidelberg den Juristen Eduard Rosenthal Die Trauzeugen waren der Wiener Bankier Bernhard Rosenthal 37 und der Kaufmann Wilhelm Ellstatter 48 aus Karlsruhe Die junge Familie wohnte zunachst in Weilburg Am 15 August 1887 wurde der einzige Sohn der Familie Curt Arnold Otto Rosenthal in Jena geboren und evangelisch getauft Die Familie wohnte zu der Zeit in der Kahlaischen Strasse 4 nbsp Die Rosenthalvilla in JenaDie Familie liess sich 1892 in ihrer nach ihren Vorstellungen erbauten Villa Kahlaische Strasse 6 heute Malzerstrasse 11 nieder Vom 2 Februar bis zum 8 April 1900 weilte Clara Rosenthal in der Jenaer Psychiatrie Die Diagnose und das Krankheitsbild sind heute unbekannt Vor dem Ersten Weltkrieg stieg Clara Rosenthal zur attraktivsten Frau der Stadt auf Ihr Eintreten fur die Kunst wurde allgemein gewurdigt und die Aufnahme in ihre Zirkel galten als Privileg Eduard Rosenthal war 1903 der erste Vorsitzende des Jenaer Kunstvereins Clara war im Beirat der Gesellschaft der Kunstfreunde von Weimar und Jena Im Besitz des Ehepaars befanden sich Werke angesehener Kunstler wie Ludwig von Hofmann Hans Thoma und Christian Rohlfs Ihr Sohn Curt fiel beim ersten Gefecht seiner Einheit am 30 Oktober 1914 in Bas Maisnil Nord Frankreich Er hatte sich als Freiwilliger gemeldet und kampfte so womoglich gegen seine einstigen Studienkollegen die er bei seinen Studien in London und Paris kennengelernt hatte Nach schwerer Krankheit starb ihr Mann Eduard am 25 Juni 1926 1928 uberschrieb Clara Rosenthal die Villa der Stadt Jena da sie nicht mehr fur deren Unterhaltung aufkommen konnte Sie sicherte sich aber ein lebenslanges Wohnrecht nbsp Stolperstein fur Clara Rosenthal vor der Villa Rosenthal in Jena Malzerstrasse 11Mit der Machtubernahme der Nationalsozialisten 1933 begannen die antisemitischen Repressionen Clara Rosenthal durfte keine Konzerte und Auffuhrungen mehr besuchen und selbst Telefon und Grammophon wurden konfisziert Zudem musste sie zwangsweise den Namen Sara annehmen Vom 11 April 1936 bis zum 27 Januar 1937 wurde Clara Rosenthal in die Jenaer Psychiatrie eingewiesen Dort erlitt sie einen Gehirnschlag und musste wochenlang kunstlich ernahrt werden Am 22 September 1939 erliess die Rudolstadter Oberfinanzdirektion eine sogenannte Sicherungsanordnung gegen Clara Rosenthal Infolgedessen konnte sie nicht mehr frei uber ihr Vermogen verfugen Zudem versuchte der Jenaer Oberburgermeister Armin Schmidt sie aus ihrer Villa zu vertreiben was aber auf Grund des Einspruchs des Jenaer Rechtsamtes misslang Am 11 November 1941 nahm sich Clara Rosenthal in ihrer Villa mit Veronal das Leben Ihr Abschiedsbrief ist verschollen Ihre Leiche wurde auf dem Nordfriedhof Jenas beigesetzt die Grabstatte ist heute unbekannt Ihre alleinige Erbin war Grete Unrein die Tochter Ernst Abbes der ein Freund ihres Mannes gewesen war Clara Rosenthal kam mit ihrem Freitod der Deportation und Vernichtung der Thuringer Juden nur wenige Wochen zuvor 2 3 Die Deportationen der Thuringer Juden ab dem Fruhjahr 1942 in die Vernichtungslager im Osten wie zum Beispiel Auschwitz oder Theresienstadt musste sie so nicht mehr erleben Mediale Aufmerksamkeit erregte 2014 das Wiederauffinden und die Identifizierung eines Portrats Clara Rosenthals das 1896 von Raffael Schuster Woldan geschaffen wurde Bis 2014 befand sich das Gemalde einer namenlosen Dame mit Hund 4 im Besitz des Erzbistum Paderborns zuletzt im Liborianum Paderborn Im Februar 2014 wurde es aufgrund der Recherchen des Historikers Stephan Laudien der Villa Rosenthal zuruckgegeben 5 Die Villa Rosenthal ist seit 2009 ein Kulturzentrum Jenas und vergibt die nach dem Ehepaar Rosenthal benannten Clara und Eduard Rosenthal Stipendien Die Villa bietet Wohn und Arbeitsmoglichkeiten fur zwei Stipendiaten in den Bereichen der Bildenden Kunst und der Literatur Stadtschreibung Die Villa kann auch fur Feierlichkeiten und Tagungen gemietet werden Im Obergeschoss gibt es eine standige Ausstellung zum Schicksal des Ehepaares und der Geschichte der Villa einen Festsaal und die nichtoffentlichen Zimmer fur die Stipendiaten Weblinks BearbeitenWebsite Villa RosenthalLiteratur BearbeitenBarbara Sichtermann Ingo Rose Ein Leben fur die Kunst Mazeninnen Knesebeck Munchen 2014 ISBN 978 3 86873 684 7 S 108 113Einzelnachweise Bearbeiten Im Geburtsregister der Stadt Karlsruhe steht Fanni Klara Elstaedter In den meisten spateren Dokumenten wird der Familienname als Ellstatter wiedergegeben Familie Rosenthal villa rosenthal jena de abgerufen am 30 August 2019 Stephan Laudien Schicksal im Zweiten Weltkrieg Verehrt verfemt doch nicht vergessen auf spiegel online 26 Februar 2013 Abbildung des Gemaldes Die schone Clara Rosenthal kehrt heim nw news de 8 Februar 2014 abgerufen am 19 Juli 2014Normdaten Person GND 14021349X lobid OGND AKS VIAF 103754963 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosenthal ClaraALTERNATIVNAMEN Elstaedter Fanni Clara Geburtsname Elstaedter Fanni Klara Geburtsname Elstadter Fanni Clara Geburtsname Ellstatter Fanni Clara Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsches Opfer von Antisemitismus Ehefrau von Eduard RosenthalGEBURTSDATUM 9 April 1863GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 11 November 1941STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clara Rosenthal amp oldid 209785683