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Dieser Artikel beschreibt den Ortsteil der Stadt Litovel Zur versunkenen Ortschaft siehe Vir Chudobin deutsch Chudwein ist ein Ortsteil der Stadt Litovel in Tschechien Er liegt vier Kilometer sudwestlich von Litovel und gehort zum Okres Olomouc Eine Besonderheit in dem Dorf mit reichlich 200 Einwohnern stellen seine drei Kirchen unterschiedlicher Konfessionen dar ChudobinChudobin Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Olomoucky krajBezirk OlomoucGemeinde LitovelFlache 233 1 haGeographische Lage 49 41 N 17 2 O 49 688611111111 17 035555555556 260 Koordinaten 49 41 19 N 17 2 8 OHohe 260 m n m Einwohner 218 1 Marz 2001 Postleitzahl 783 11Kfz Kennzeichen MVerkehrStrasse Litovel SlavetinBahnanschluss Litovel Mladec Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie BearbeitenChudobin befindet sich am nordostlichen Fusse des Drahaner Berglandes am Rande der Obermahrischen Senke Hornomoravsky uval Sudlich erhebt sich der Rampach 418 m im Sudwesten die Baterie 387 m westlich die Parduska 379 m und im Nordwesten der Tresin 345 m Im Nordosten fuhrt die Europastrasse 442 Schnellstrasse R 35 zwischen Olomouc und Mohelnice vorbei Nordlich verlauft die stillgelegte Bahnstrecke Litovel Mladec die Bahnstation Chudobin liegt ausserhalb des Dorfes bei Sobacov Nachbarorte sind Mladec und Sobacov im Norden Viska im Nordosten Nasoburky im Osten Rozvadovice und Hanovice im Sudosten Kluzov und Loucka im Suden Nova Ves im Sudwesten Kovarov und Merotin im Westen sowie Bila Lhota und Menik im Nordwesten Geschichte BearbeitenAuf zwei Urkunden des Klosters Hradisko vom 1 September 1200 und von 1203 die sich als nachtragliche Falschungen aus der Zeit um 1260 erwiesen haben zeichnete ein Stremena von Chudobin als Zeuge Im Jahre 1315 wurde der Ort als Chudowicz ab 1348 als Chudobin 1365 als Chudowyn und ab 1406 Chodobin bzw Chudobin bezeichnet 2 Im 14 Jahrhundert entstand die Feste Chudobin als Rittersitz ausserdem bestand noch ein Hof Bis in die erste Halfte des 15 Jahrhunderts befand sich der Besitz in den Handen der ortlichen Herren von Chudobin Die Besitzer des Gutes wechselten danach haufig zumeist waren sie hohe geistliche oder weltliche Beamte Seit dem 15 Jahrhundert wurde auch das bischofliche Lehn Hanovice regelmassig an die Besitzer von Chudobin ausgereicht Nach dem Ende der Hussitenkriege erwarb Benedikt von Belkow Chudobin und gebrauchte 1437 auch das Pradikat von Chudobin Den Freihof erwarb nach dem Tode von Niklas Skoda von Chudobin Peter Roman von Witowic der ihn 1447 an Wschebor von Drahanowitz verausserte Besitzer der Feste und des Hofes war zu dieser Zeit Wyschek von Stritez Nach dessen Tode erwarb 1481 Johann Zoubek von Zdetin den Besitz und wurde in der Landtafel zugleich auch als Besitzer der Anteile des verstorbenen Johann Selicky Dobrawoda an den Dorfern Chudobin Sawyn Savin und Kowarov Kovarov eingetragen Sein Sohn Johann Jakob Zoubek von Zdetin verschrieb 1490 seiner Frau Anna von Bobolusk ein bedeutendes Wittum auf Chudobin und Sobatsch Sobacov Erben seiner Guter wurden 1518 gemeinschaftlich die drei Sohne Bernhard Johann und Georg Ersterer schlug eine theologische Laufbahn ein Johann erhielt das Lehn Hanovice und Georg machte Chudobin zu seinem Sitz 1536 uberschrieb Hynek von Zwole das Gut und die Pfarre Wylimow an die Bruder Im Jahre 1586 erbte Johanns Sohn Wilhelm die Herrschaft Chudobin einschliesslich der Dorfer Sobatsch und Neudorf Dieser liess den Besitz 1590 an Wenzel von Gaya Galeny Vaclav Hajovsky z Haje uberschreiben dabei wurde neben einer Muhle auch erstmals die Brauerei erwahnt Wenzel von Gaya liess daraufhin seiner Frau Katharina Buchlowska von Domamislitz 7125 Gulden Einkunfte uberschreiben Dem Olmutzer Domkapitel kaufte er 1600 die Dorfer Olbramitz Cakow Cakov Bilsko Klein Laucka und Deschow Jesov ab und schlug sie seiner Herrschaft zu Im Jahr darauf ubereignete er die gesamte Herrschaft fur 7625 Mahrische Gulden seiner Frau Katharina Buchlowska Die Brennerei ist seit 1600 nachweisbar Katharina heiratete nach Wenzels Tod 1601 in zweiter Ehe Albrecht Bukuvka von Bukuvka und nahm diesen 1604 in Gutergemeinschaft auf 1614 erbte deren Sohn Johann Bukuvka von Bukuvka die Herrschaft Er verausserte sie 1622 fur 40 000 mahrische Gulden an Adam Freiherr Beess von Werchels und Rosenberg Adam Bez z Vrchlesu a Olesne und seine Frau Esther von Rottmannsdorf die 1629 noch das sudlich gelegene Gut Willimau erwarben und an die Herrschaft anschlossen Nachfolgende Besitzerinnen waren ab 1636 ihre Tochter Katharina von Donhoff und Anna Susanna Grafin von Oppersdorff die die Herrschaft am St Wenzels Tag 1652 zusammen mit einem Haus in Olmutz fur 31 615 mahrische Gulden an den Olmutzer Kreishauptmann Johann Balthasar Vetter von der Lilie verkauften Er verausserte am 13 Marz 1659 die Herrschaft Chudobin samt Willimau sowie die Dorfer Klusow und Birkersdorf fur 36 000 Gulden an Anna Polexina Kobylska von Kobyli verheiratete Skrbenska von Hriste Anna Polexina verkaufte die Herrschaft am 16 Janner 1662 fur 41 100 Gulden an den Olmutzer Domherren Laurenz Johann Ritter Rudawsky Am 30 November 1662 ubereignete dieser allen Besitz testamentarisch seinem Neffen Laurenz Johann Wolczinsky von Wolczin Nach dessen kinderlosem Tode fiel des Erbe 1671 seinem Neffen Andreas Leopold Wolczinsky zu Dieser verstarb ebenfalls ohne mannliche Nachkommen das Erbe fiel zunachst an seine Neffen Johann und Paul Leopold Wolczinsky Es folgte ein langwieriger Erbstreit innerhalb der Familie Wolczinsky wobei Lorenz Karl Wolczinsky den grossten Anteil der Herrschaft erringen konnte Am 15 Marz 1681 ubernahm Johann auch den Anteil seines Bruders und verkaufte beide Teile am 30 August desselben Jahres fur 6000 Rheinische Gulden an Sidonia Katharina von Scherfenberg Nach dem Tode von Lorenz Karl Wolczinsky wurde die gesamte Herrschaft am 10 April 1685 landrechtlich gegen 49 600 Rheinische Gulden Anna Katharina Leopoldina Viktoria von Witten verkauft Sie verausserte den Besitz am 12 Marz 1691 fur 65 000 Rheinische Gulden ihrem Sohn Rudolf Christoph Przemysl Er beendete 1710 durch Zahlung einer Ablose von 68 600 Gulden den Streit mit der Familie Wolczinsky um die Herrschaft Am 24 Juli 1717 erwarb Rudolf Christoph Przemysl Freiherr von Witten das Gut Lauczian einschliesslich des Meierhofes Klein Latein fur 29 400 Rheinische Gulden von der Kartause Domus Vallis Josephus in Olmutz und schloss es an Chudobin an Da Witten keine eigenen Sohne hatte erbte 1733 sein Stiefsohn Franz Reinholdt Freiherr von Andlern den Besitz unter der Bedingung der Weiterfuhrung des Namens Witten 1742 und 1758 wurde die Herrschaft von preussischen Truppen verwustet Nach der am 27 Juni 1746 auf Veranlassung von Franz Reinholdt Graf von Andlern Witten erfolgten Einrichtung der zum Dekanat Cholina gehorigen Lokalie Chudwein und der Grundung einer Schule wurde Chudwein auch zum Pfarr und Schulort fur die umliegenden Dorfer Neudorf Nova Ves Sobatsch Sobacov Aschmeritz Nasoburky und Muhldorfel Viska Weitere Namensformen waren Cudewein Qudewein 1592 Chudobein Chudebein ab 1593 Kudewein 1596 Kuedwein ab 1607 Chudowein ab 1638 Kudwein Guttwein ab 1652 Kudobin 1654 und Chudobinium Chudwein ab 1771 2 Die Matriken wurden ab 1631 in Cholina und seit 1783 in Chudwein gefuhrt Nach dem Tode von Franz Reinholdt von Andlern Witten beerbte ihn 1766 sein altester Sohn Rudolf der 1778 kinderlos verstarb Nachfolgender Besitzer wurde Rudolfs Bruder Philipp von Andlern Witten Er liess 1786 den Hof Klein Latein parzellieren und die Siedlung Andlersdorf anlegen Zwei Jahre spater verpachtete er Chudwein mit Lautschan fur jahrlich 7000 Gulden an Joachim von Stettenhofen Nach Philipps Tod fiel der Besitz 1801 seiner Nichte Anna von Gilleis zu die eine geborene von Spindler war Diese verausserte die Guter im Jahr darauf fur 306 000 Gulden an den Schonberger Kaufmann Franz Xaver Tersch 1819 erbte dessen altester Sohn Anton Ritter von Tersch Chudwein mit Lautschan der jungere Sohn Franz erhielt 1823 Johrnsdorf Im Jahre 1834 hatte die aus den zehn Dorfern Chudwein Bilsko Czakow Cakov Jeschow Jesov Kowarschow Kovarov Lautschka Neudorf Nova Ves Obranitz Sobatsch Sobacov Willimau bestehende Allodialherrschaft Chudwein 2865 Einwohner hinzu kam noch ein aus einer Muhle einem Wirtshaus einer Gartnerstelle und einem Dominikalhaus bestehender Anteil an Klusow Zum angeschlossenen jedoch raumlich abgetrennten Gut Lautschan waren die Dorfer Lautschan und Andlersdorf mit insgesamt 765 Einwohnern sowie 28 Hauser von Klein Latein untertanig Das Amtsdorf Chudwein bestand aus 43 Hausern in denen 327 Personen lebten In Chudwein bewirtschaftete die Herrschaft eine Brauerei eine Brennerei und einen Meierhof der zweite war der Jesovsky Dvur bei Jeschow Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts besassen die Ritter von Tersch die Herrschaft Chudwein Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Chudobin Chudwein ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Littau Auf Initiative des seit Beginn des 20 Jahrhunderts in der Gemeinde wirkenden katholischen Pfarrers Josef Zidek wurden in den 1920er und 1930er Jahren in Chudobin zwei weitere Kirchen errichtet 1923 entstand die Orthodoxe Kirche und 1934 die Hussitische Kirche Nach der Auflosung des Okres Litovel kam der Ort mit Beginn des Jahres 1961 zum Okres Olomouc und wurde zugleich nach Hanovice eingemeindet 1980 wurde Chudobin zusammen mit Hanovice nach Litovel eingemeindet 1991 wurden in Chudobin 227 Einwohner gezahlt Beim Zensus von 2001 lebten in den 77 Hausern des Dorfes 218 Personen Sehenswurdigkeiten BearbeitenAltes Schloss Chudobin der zweiflugelige Renaissancebau entstand zum Ende des 16 Jahrhunderts aus der alten Feste fur die Familie Hajovsky von Haj Unter den Wolczinsky von Wolczinsky und den Herren von Witten erfolgten am Ubergang vom 17 zum 18 Jahrhundert barocke Umgestaltungen Nach dem Bau des Neuen Schlosses diente es als Wirtschafts und Wohngebaude Neues Schloss Chudobin das im Spatempirestil errichtete vierflugelige Bauwerk mit zwei Stockwerken und Turm wurde 1847 neben dem Alten Schloss fur die Familie Tersch errichtet Es gehorte bis 1945 das Familie Tersch und dient heute als Hotel Schlosspark der englische Landschaftspark mit exotischen Baumarten umgibt beide Schlosser Anlage der Schlosskeller sie ist heute offentlich zuganglich Katholische Kirche des hl Franz Seraphin der Barockbau entstand in den Jahren 1715 bis 1716 aus der gotischen Schlosskapelle Unter der Kirche befindet sich eine Gruft mit den sterblichen Uberresten von Lorenz Karl Leopold Wolczinsky von Wolczinsky 1682 Am 27 Juni 1746 liess die Herrschaft Chudobin eine Lokalie des Dekanates Cholina errichten 1817 erfolgte ein Umbau der Kirche Orthodoxe Kirche der hll Kyrill und Method erbaut 1923 Hussitische Kirche errichtet 1934 Parduska der Berg ist ein Aussichtspunkt uber die Hannaebene bis zum AltvatergebirgeLiteratur BearbeitenGregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch geschildert Bd 5 Olmutzer Kreis 1839 S 223 233 Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 637157 Chudobin a b Mistopisny rejstrik obci ceskeho Slezska a severni Moravy S 212 Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archives cz PDF 2 1 MB Weblinks BearbeitenPrasentation auf den Websites der Mikroregion Litovelsko Kurzbeschreibung auf litovel eu virtual show Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chudobin amp oldid 222750189