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Markgraf Christoph von Baden Durlach 6 Marzjul 16 Marz 1603greg 30 April 1632 vor Ingolstadt war ein Offizier Obrist im protestantisch schwedischen Heer wahrend des Dreissigjahrigen Krieges Leben BearbeitenEr war der jungste von drei uberlebenden Sohnen des Markgrafen Georg Friedrich von Baden Durlach und dessen Frau Juliane Ursula von Salm Neufville Wie seine Bruder wurde er ebenfalls als Markgraf tituliert ohne jedoch ein eigenes Territorium zu beherrschen Mit dem Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges wurde der Vater als Heerfuhrer auf protestantischer Seite aktiv Um die Markgrafschaft nicht zu gefahrden trat er die Herrschaft an seinen altesten Sohn Friedrich V ab Dessen Bruder Christoph schloss sich Ernst von Mansfeld an und kommandierte in dessen Heer eines der beiden Leibgarde Regimenter 1 1624 nach der Niederlage der pfalzischen badischen und mansfeldischen Truppen kehrte Christoph mit seinem zweiten Bruder Karl nach Baden zuruck 1625 verhandelte er im Auftrag seines Vaters mit Kardinal Richelieu 2 Im Sommer 1630 besuchte Christoph seinen Vater der sich zu diesem Zeitpunkt in Genf aufhielt und reiste anschliessend zum franzosischen Konig weiter bei dem er sich vergeblich um eine Stelle in dessen Armee bemuhte 3 Nach dem erfolgreichen Eingreifen Gustav Adolfs in den Krieg verbundeten sich Ende 1631 zahlreiche protestantische Fursten darunter auch sein regierender Bruder Friedrich mit den Schweden Christoph schloss sich nun Anfang 1632 dem nach Bayern vorstossenden schwedischen Heer an und wurde Obrist Kommandeur des Infanterieregiments Friedrich Moritz von Uslar dessen Namensgeber zuvor verstorben war Nach dem Sieg bei Rain am Lech am 14 April war Markgraf Christoph einer der Adligen die Gustav Adolf und den ehemaligen Winterkonig bei ihrem Einzug in Augsburg begleiteten und dort am Dankesgottesdienst in der St Anna Kirche teilnahmen Im Anschluss zog die Armee weiter Richtung Ingolstadt wohin sich das geschlagene bayerische Heer mit dem im Sterben liegenden Johann T Serclaes von Tilly zuruckgezogen hatte und begann am 29 April mit der Belagerung der Festung Am Tag darauf unternahm Gustav Adolf mit einigen Begleitern darunter Christoph von Baden einen Erkundungsritt um den Zustand der feindlichen Befestigungswerke zu inspizieren Dabei unterschatzte man offensichtlich die Reichweite der gegnerischen Geschutze und geriet unter Beschuss Eine Kanonenkugel totete Christoph von Baden durch einen direkten Treffer am Kopf und zerschmetterte anschliessend das Bein des Pferdes des neben ihm reitenden Konigs welcher mit leichten Verletzungen davonkam Das tote Pferd wurde von den Ingolstadtern geborgen prapariert und existiert unter der Bezeichnung Schwedenschimmel bis heute Der tote Markgraf wurde in seine Heimat uberfuhrt Zuvor waren ihm zu Ehren samtliche Schusswaffen der Armee von den Kanonen bis zu den Pistolen zweimal abgefeuert worden Konig Gustav Adolf hielt eine im Theatrum Europaeum enthaltene Trauerrede in der er die Ereignisse zum Anlass nahm daran zu erinnern dass er genauso sterblich und gefahrdet wie der einfachste Soldat seines Heeres sei Daneben rechtfertigte er seinen Feldzug den er nicht zur eigenen Bereicherung fuhre sondern der gerechten Sache wegen also der Wiederherstellung der Rechte der deutschen Protestanten 4 Das bisher vom badischen Markgrafen kommandierte Regiment wurde von Wilhelm von Wendt zu Cratzenstein ubernommen 5 Die Belagerung von Ingolstadt wurde nach funf Tagen erfolglos abgebrochen Da Christophs Bruder Karl bereits 1625 verstorben war verblieb Friedrich V als alleiniger Erbe und das bisher in jeder Generation drohende Problem der Erbteilung der durlachschen Besitztumer kam gar nicht erst auf 1649 legte dann Friedrich in seinem Testament die Unteilbarkeit der Markgrafschaft endgultig fest Einzelnachweise Bearbeiten Walter Krussmann Ernst von Mansfeld 1580 1626 Grafensohn Soldnerfuhrer Kriegsunternehmer gegen Habsburg im Dreissigjahrigen Krieg Historische Forschungen Bd 94 Duncker amp Humblot Berlin 2010 Karl Obser Markgraf Georg Friedrich von Baden Durlach und das Projekt einer Diversion am Oberrhein 1623 1627 In ZGO 44 NF 5 S 215 221f 237 242 Martin Opitz Klaus Conermann Hrsg Briefwechsel und Lebenszeugnisse kritische Edition mit Ubersetzung Band 1 Walter de Gruyter 2009 S 856 Anmerkung 18 Bernd Warlich www 30jaehrigerkrieg de Baden Durlach Christoph von In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten abgerufen im Marz 2016 Thuringer Universitats und Landesbibliothek Jena Mitteldeutsche Selbstzeugnisse der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges Alphabetisches Register der Personen im Selbstzeugnis des Volkmar Happe abgerufen im Marz 2016 Normdaten Person GND 136695183 lobid OGND AKS VIAF 80996604 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Christoph von Baden DurlachALTERNATIVNAMEN Christoph von BadenKURZBESCHREIBUNG badischer Markgrafensohn und Offizier im Dreissigjahrigen KriegGEBURTSDATUM 16 Marz 1603STERBEDATUM 30 April 1632STERBEORT bei Ingolstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph von Baden Durlach 1603 1632 amp oldid 206791661