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Christoph Ulrich Hahn 30 Oktober 1805 in Stuttgart 5 Januar 1881 ebenda war ein deutscher Pionier der Diakonie Christoph Ulrich HahnGrabdenkmal auf dem Fangelsbachfriedhof in Stuttgart Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHahn war das funfte Kind der Eheleute Christoph Matthaus Daniel Hahn eines jungeren Halbbruders des Erfinders und Pfarrers Philipp Matthaus Hahn und Ulrike Hahn geb Paulus Hahn hatte vier altere Schwestern Seine Kindheit war von einer asthmatischen Erkrankung uberschattet 1 Nach dem Abitur studierte er Theologie und legte im Herbst 1827 in Tubingen das erste Examen ab Im folgenden Fruhjahr wurde er zum Dr phil promoviert Im Sommer 1828 ubernahm Hahn eine Stelle an einem padagogischen Institut in Lausanne nebenher arbeitete er bei einer Lausanner Traktatgesellschaft und lernte hier das Geschaft der Schriftenmission kennen Im Oktober 1829 trat er sein Vikariat bei Dekan Herwig in Esslingen an Hier grundete er 1830 nach Lausanner Vorbild einen Traktatverein der sich ab 1832 Evangelische Gesellschaft nannte und 1835 nach Stuttgart umzog 1833 folgte der Wechsel als Diakonus 2 Pfarrstelle in einem Ort in Bonnigheim 1835 heiratete Hahn Als seine Frau 1843 starb heiratete er 1849 erneut Auch Hahns zweite Frau starb jung Fortan blieb er allein Hahn war Vater von vier Sohnen In Bonnigheim grundete er nach Lausanner Vorbild ein Internat In seiner Blutezeit zahlte es acht Lehrer und siebzig Schuler aus der Umgebung und aus dem benachbarten Ausland Unterrichtssprachen waren Deutsch Englisch und Franzosisch Als Pfarrer in Bonnigheim rief Hahn uberdies eine Volkskuche einen Kindergarten einen Leseverein einen Verein zur Bekleidung armer Landleute einen Verein gegen Bettel der Handwerksgesellen einen Verein fur christlich erziehende Ackerbauschulen und eine Armenanstalt in Winterbach ins Leben Nebenher arbeitete er wissenschaftlich Fur seine monumentale dreibandige Ketzergeschichte des Mittelalters unternahm er Forschungsreisen nach Turin Genf Lyon Paris Brussel Oxford und Cambridge Der zweite Band der Ketzergeschichte brachte ihm die Ehrendoktorwurde der theologischen Fakultat der Universitat Leipzig ein Daneben standen Publikationen zu Fragen der Inneren Mission 1859 verliess Hahn Bonnigheim und wechselte auf die Pfarrstelle nach Stuttgart Heslach Von nun an nahm er regelmassig an den Sitzungen der Zentralleitung des Wurttembergischen Wohltatigkeitsvereins teil Immer wieder machte er durch Vorschlage zur Verbesserung der sozialen Lage auf sich aufmerksam Bald galt er als Experte fur das Wohlfahrtswesen Unter anderem forderte er ein internationales Fabrikgesetz das Arbeitern ein menschenwurdiges Dasein sichern sollte 1863 lernte Hahn Henry Dunant kennen Mit Zustimmung des Wurttembergischen Konigs Wilhelm I grundete er noch im selben Jahr den Wurttembergischen Sanitatsverein die erste nationale Rotkreuz Gesellschaft der Geschichte Im folgenden Jahr unterzeichnete Hahn fur das Konigreich Wurttemberg die erste Genfer Konvention Diese Konvention garantierte die Neutralitat der Verwundeten sowie des arztlichen und pflegerischen Personals Zudem wurde das Rote Kreuz wurde als internationales Schutzzeichen fur das gesamte Sanitatswesen anerkannt 2 Im Preussisch Osterreichischen Krieg von 1866 und im Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 bis 1871 konnte sich der Wurttembergische Sanitatsverein unter seiner Leitung erstmals bewahren Hahn erhielt fur sein Engagement zahlreiche Orden und Auszeichnungen auch aus Frankreich Auf Hahns Uberlegungen ging auch die Grundung einer Krankenpflegeschule durch die Zentralleitung des Wohltatigkeitsvereins in Wurttemberg und den Wurttembergischen Sanitatsverein am Stadtischen Krankenhaus Heilbronn im Jahr 1872 zuruck aus der die Olgaschwestern als evangelische Rot Kreuz Schwesternschaft entstanden 1857 wurde auf der Karlshohe Ludwigsburg ein Haus fur Diakone fertig gestellt die sich als geprufte Krankenpfleger unter dem Zeichen des Roten Kreuzes zum Dienst im Kriegsfalle verpflichteten 2 Mit 67 Jahren wurde Hahn 1872 aufgrund seiner angegriffenen Gesundheit pensioniert und zog in ein Haus am Fuss der Stuttgarter Karlshohe um Er publizierte in den Blattern fur das Armenwesen und hielt Vortrage in ganz Deutschland Als er das wurttembergische Wohlfahrtswesen 1876 in Berlin vorstellte ausserte Kaiserin Augusta Wir in Preussen sind auf diesem Gebiete im Vergleich zu ihrem Land noch unmundige Kinder In der Offentlichkeit erschien Hahn zum letzten Mal zur 50 Jahr Feier der Evangelischen Gesellschaft 1880 Er war zu diesem Zeitpunkt bereits von Krankheit gezeichnet Hahn starb am 5 Januar 1881 und wurde auf dem Fangelsbachfriedhof in Stuttgart bestattet 3 Werke Auswahl BearbeitenPhilipp Matthaus Hahns hinterlassene Schriften 1828 Der symbolischen Bucher der evangelisch protestantischen Kirche Bedeutung und Schicksale 1833 Die Bezirkswohltatigkeitsvereine ihre Gegenwart und Zukunft Ein Beitrag zur Losung der Armenfrage 1848 Geschichte der Ketzer im Mittelalter besonders im 11 12 und 13 Jahrhundert nach den Quellen bearbeitet I Geschichte der neumanichaischen Ketzer 1845 Digitalisat in der Google Buchsuche II Geschichte der Waldenser und verwandter Sekten 1847 Digitalisat in der Google Buchsuche III Geschichte der Pesagier Joachims von Floris Amalrichs von Bena und anderer verwandten Sekten 1850 Digitalisat in der Google Buchsuche Heilmittel fur die zunehmende Entsittlichung und Verarmung des Volks Ein Beitrag zur Sache der inneren Mission 1851 Die Auswanderung Aufruf an christliche Menschenfreunde 1853 Die evangelische Brudergemeinde in Herrnhut ihre Grundung Ausbreitung Lehre und Einrichtung 1854 Die grosse Erweckung in den Vereinigten Staaten von Amerika Basel 1859 Aufruf zur Bildung von internationalen Gesellschaften zur Verpflegung Pflege der im Kriege verwundeten Soldaten 1863 Rechenschaftsberichte des Wurttembergischen Sanitatsvereins Nr 1 1864 1866 bis Nr 5 1878 81 Mitteilungen des Wurttembergischen Sanitatsvereins wahrend des deutsch franzosischen Krieges 1870 71 1872Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Christoph Ulrich Hahn In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 463 465 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Alfred Quellmalz Hahn Christoph Ulrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 495 f Digitalisat Hubert Kolling 2011 Hahn Christoph Ulrich In Hubert Kolling Hrsg 2011 Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte Who was who in nursing history Bd 5 Hungen hps media S 105 f Christian Weindel Schweige wer da schweigen kann Ich kann und mag nicht wenn ich der grossen Noth gedenke Ein Lebensbild Christoph Ulrich Hahns 1805 1881 Evangelische Gesellschaft Stuttgart 2015 PDF Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig Dinzinger Georg Friedrich Muller Zusammenleben und Zusammenwirken Leben und Werk des Begrunders der Diakonie Stetten und sein Ansatz in der Betreuung von Menschen mit Behinderung Edition Marhold Berlin 1999 a b Hubert Kolling 2011 Hahn Christoph Ulrich In Hubert Kolling Hrsg 2011 Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte Who was who in nursing history Bd 5 Hungen hps media S 105 f Hermann Ziegler Friedhofe in Stuttgart 5 Band Fangelsbach Friedhof Veroffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart Band 61 Stuttgart 1994 S 157 Normdaten Person GND 116386118 lobid OGND AKS VIAF 10595911 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hahn Christoph UlrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Pionier der DiakonieGEBURTSDATUM 30 Oktober 1805GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 5 Januar 1881STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph Ulrich Hahn amp oldid 238672609