www.wikidata.de-de.nina.az
Christoph Beyer 15 Juli 1653 in Dresden 6 Januar 1741 in Steinigtwolmsdorf war ein Kavalierarchitekt des Barock und kursachsischer Oberlandbaumeister Stiftsschloss JoachimsteinLeben und Wirken BearbeitenEr war einer von vier Sohnen des vermogenden Obersteuerbuchhalters Johann Georgs II und spateren Besitzers des Rittergutes Steinigtwolmsdorf Andreas Beyer Er erhielt wohl zunachst eine Ausbildung im Hofdienst und war als Kammerer der verwitweten Kurfurstin Wilhelmine Ernestine von der Pfalz angestellt die bei ihrer Schwester Anna Sophie auf Schloss Lichtenburg bei Prettin residierte In diesem Zusammenhang muss er sich auch mit Bauaufgaben befasst haben Ungewohnlich ist dass er ohne die klassische Karriereleiter des kursachsischen Oberbauamtes durchlaufen zu haben 1692 sogleich durch Johann Georg IV zum Vizeoberlandbaumeister ernannt worden war An seiner Seite wirkten Michael Plancke und spater Johann Friedrich Karcher als zweite Oberlandbaumeister Ihnen standen Johann Georg Starcke und nach ihm August Christoph Graf von Wackerbarth als Oberinspektoren vor 1693 betraute ihn der Landesherr mit dem Entwurf eines kurfurstlichen Palais in Leipzig dessen Plan allerdings noch von seinen Nachfolgern mehrfach neu projektiert aber schliesslich verworfen wurde 1696 stieg Beyer zum Ersten Oberlandbaumeister und damit zum Chef des Oberbauamtes auf Ihm unterstanden fortan unter anderen Matthaus Schumann als Landbaumeister Johann Friedrich Karcher als Obergartner Johann Rockstroh als Rechnungsfuhrer beim Grossen Garten Matthaus Daniel Poppelmann als Kondukteur bei den Schlossgebauden Balthasar Lange als Kondukteur beim Grossen Garten und Balthasar Permoser als Hofbildhauer Aus seiner Zeit als Oberlandbaumeister sind keine selbststandig entworfenen und erhaltenen Grossbauwerke Beyers bekannt Er war vielmehr mit Reparatur und Wiederaufbauarbeiten betraut Beyers Hang zu einem einfachen und reduzierten Stil liess sich auf Dauer nicht mit der Prachtliebe des Konig Kurfursten Friedrich August I vereinbaren So kam es dass er 1706 wohl freiwillig aus dem Amt des Oberlandbaumeisters schied Anhaltende Konflikte mit dem Ingenieurhauptmann Lambert Lambion der den abwesenden Wackerbarth vertrat mogen ihn dabei in seiner Entscheidung bekraftigt haben Christoph Beyer zog sich zu seinem Bruder dem Hofjustiziar und Oberkonsistorialrat Dr Andreas Beyer auf sein Rittergut Steinigtwolmsdorf zuruck Dabei gab er jedoch das Bauwesen nicht auf und sollte nun sogar sein Hauptwerk schaffen Der Kammerherr Joachim Sigismund von Ziegler und Klipphausen den Beyer schon seit 1691 kannte und unter anderem beim Bau des Kirchturmes in Radmeritz beraten hatte zog ihn spatestens ab 1710 als leitenden Architekten beim Bau des Stiftsschlosses Joachimstein auf seinem Rittergut Radmeritz heran Ziegler hatte zuvor dank seiner guten Kontakte am Dresdner Hof bereits Johann Friedrich Karcher und Matthaus Daniel Poppelmann zum Entwerfen von Gebaudegrundrissen verpflichten konnen Zur Ausfuhrung kam wohl aber der Plan Beyers der jedoch eine Uberarbeitung der Entwurfe Karchers und Poppelmanns darstellte Der Rohbau war um das Jahr 1722 fertiggestellt sodass der alternde Bauherr in diesem Jahr sein Freies Weltadliges Evangelisches Frauleinstift stiftete und landesherrlich bestatigen liess Doch der Innenausbau und die Gestaltungsarbeiten sollten sich noch bis 1728 hinziehen In diesem Jahr erfolgten die feierliche Einweihung und der Einzug der ersten Stiftsfraulein 1 Neben Beyer Karcher und Poppelmann waren zahlreiche weitere hochrangige Baumeister und Kunstler des Dresdner Barock in Joachimstein tatig Zu nennen sind hier vor allem Johann Christoph von Naumann George Bahr Johann Christian Kirchner Johann Christoph Knoffel und Caspar Gottlob von Rodewitz Joachim Sigismund von Ziegler und Klipphausen und Christoph Beyer verband nicht nur das Wirken am Dresdner Hof und der Bau Joachimsteins auch die gelebte Religion die Wohltatigkeit an den Armen das landwirtschaftliche Interesse als Rittergutsbesitzer und schliesslich der Umstand dass beide zeitlebens unverheiratet blieben waren verbindende Elemente die die langjahrige Freundschaft beforderten Beyer sollte Ziegler um sechs Jahre uberleben Literatur BearbeitenHans Eberhard Scholze Oberlandbaumeister Christoph Beyer Ein Beitrag zur Geschichte des kurfurstlich sachsischen Oberbauamtes in Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Hochschule Dresden 6 1956 57 Heft 1 S 39 49 Einzelnachweise Bearbeiten Richard Jecht Joachim Sigismund von Ziegler und Klipphausen Festrede gehalten am 17 Juni 1922 in Joachimstein in Neues Lausitzisches Magazin 98 1922 S 86Normdaten Person GND 139163611 lobid OGND AKS VIAF 100464267 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beyer ChristophKURZBESCHREIBUNG sachsischer BaumeisterGEBURTSDATUM 15 Juli 1653GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 6 Januar 1741STERBEORT Steinigtwolmsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph Beyer Architekt amp oldid 172795462