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Christel Goltz burgerlich Christine Schenk 8 Juli 1912 in Dortmund 14 November 15 November 1 2 3 2008 in Baden bei Wien war eine deutsche Opernsangerin Sopran Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Theater 3 Kritik 4 Diskografie Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChristel Goltz verbrachte ihre Jugendzeit in Mengede Sie entstammt einer Familie von Hochseilartisten Die Eltern und eine Verwandte der Familie traten als Goltz Trio auf Goltz die ursprunglich Tanzerin werden wollte erhielt in Munchen zunachst eine Ausbildung mit Ballettunterricht Gleichzeitig wurden ihre stimmlichen Talente entdeckt und gefordert eine fundierte Gesangsausbildung schloss sich an u a bei dem Paul Hindemith Schuler Theodor Schenk 1907 1967 den sie spater heiratete Deren Sohn Theo Schenk wurde 1942 in Dresden geboren Im Alter von 23 Jahren erhielt sie ihr erstes Engagement als Tanzerin Chorsangerin und fur kleine Solorollen am Stadttheater Furth Wenige Monate spater wechselte sie in ihr erstes Solo Engagement am Stadttheater Plauen Dort wurde Christel Goltz von Karl Bohm dem Leiter der Semperoper entdeckt und an die Dresdner Staatsoper engagiert wo sie von 1936 bis 1950 zum Ensemble gehorte Noch vor ihrem Festengagement sprang Goltz in Dresden fur die erkrankte Margarete Teschemacher in Rienzi ein In Dresden debutierte sie als Cherubino in Figaros Hochzeit spater folgten dort Siebel in Margarethe und neben weiteren kleineren Rollen u a in Feuersnot Norn in Gotterdammerung auch unter Karl Bohm die Zdenka in Arabella und die Clairon in Capriccio an der Seite von Margarete Teschemacher als Grafin In der Spielzeit 1939 40 sang sie in Dresden auch ihre erste Salome als Zweitbesetzung fur Margarete Teschemacher die damals erste Sangerin des Hauses Die Rolle studierte sie mit Alice Werden Dialog Mary Wigman Tanz und ihrem Ehemann Theodor Schenk Gesang 1944 sang Goltz in der letzten Vorstellung vor der Zerstorung der Semperoper die Agathe in der Oper Der Freischutz 1946 wurde sie zur Sachsischen Kammersangerin ernannt Bereits in der Spielzeit 1943 44 kurz vor der kriegsbedingten Schliessung aller Theater in Deutschland und Osterreich holte Karl Bohm Christel Goltz an die Wiener Staatsoper Sie sang dort unter Karl Bohm die Titelrolle in Salome und 1944 sogar ohne eine vollstandige Orchesterprobe die Farberin in Die Frau ohne Schatten Nach dem Zweiten Weltkrieg gehorte sie in Wien von Egon Hilbert fest nach Wien geholt ebenfalls zu den Sangern der ersten Stunde Im Wien der Nachkriegszeit debutierte sie am 16 Oktober 1950 im Theater an der Wien als Leonore in Beethovens Fidelio 1951 ubernahm sie in Wien auch die Capriccio Grafin spater 1960 kehrte sie wieder zur Clairon zuruck 1952 wurde sie zur Osterreichischen Kammersangerin ernannt 1955 sang sie im Rahmen des Opernfests zur Wiedereroffnung der Wiener Staatsoper die Farbersfrau und die Marie in Wozzeck Der Wiener Staatsoper zu deren prominentesten Kunstlern sie seither zahlte Kutsch Riemens 1987 Sp 1120 gehorte sie als Ensemblemitglied bis Ende der Spielzeit 1969 70 an Als letzte Rolle sang sie dort im April 1970 in einer Repertoirevorstellung die Adelaide in Arabella von Richard Strauss 4 ihren Buhnenabschied hatte Goltz zuvor nicht offentlich bekanntgegeben Insgesamt war sie an der Wiener Staatsoper an 430 Abenden in 28 Partien zu horen 5 1959 erhielt sie das Osterreichische Ehrenzeichen fur Kunst und Wissenschaft Zu ihrem vielfaltigen Repertoire gehorten das hochdramatische und das jugendlich dramatische Fach anfangs auch lyrische Rollen wie Mimi in La Boheme Sie sang die Isolde die Senta die Elsa die Elisabeth in Tannhauser und die Brunnhilde in Die Walkure unter Georg Solti in Frankfurt die Salome die Elektra immer wieder die Farberin die Fidelio Leonore und die Wozzeck Marie Zu ihrem Repertoire gehorten ebenso das ital Fach wie Tosca Turandot Abigaille Aida Elisabetta Amelia Desdemona Leonora in Der Troubadour wie auch viele Mozartpartien u a Donna Anna Christel Goltz sang auf den grossen Buhnen und unter seinerzeit allen renommierten Dirigenten der Welt beispielsweise unter Karl Bohm Ferenc Fricsay Joseph Keilberth Erich Kleiber Otto Klemperer Clemens Krauss Dimitri Mitropoulos Georg Solti Otmar Suitner George Szell in Dresden Munchen Berlin u a als Arabella Salzburg Paris Brussel Rom am Teatro della Scala di Milano Elektra in ital Sprache mit Leonie Rysanek als Chrysothemis ausserdem Salome unter Herbert von Karajan in dt Sprache am Teatro Colon in Buenos Aires 1951 als Elektra unter Karl Bohm dort auch als Salome Elsa und Jenufa an der Metropolitan Opera in New York 1954 als Salome und am Covent Garden in London Salome Elektra Wozzeck Marie Sie sang beim Osaka Festival 1962 auch die erste Salome im asiatischen Raum Christel Goltz wirkte ausserdem in bedeutenden Ur und Erstauffuhrungen von modernen Opernwerken mit 1940 in Dresden in Romeo und Julia von Heinrich Sutermeister 1950 in Dresden in Antigonae von Carl Orff und 1954 bei den Salzburger Festspielen in Penelope von Rolf Liebermann In Salzburg waren so bekannte Sanger wie Max Lorenz Rudolf Schock und Kurt Bohme ihre Kollegen Goltz war Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper 1967 und der Sachsischen Staatsoper Dresden 1996 Dort befindet sich im Foyer eine Buste der vielseitigen Sopranistin Ausserdem vergibt die Stiftung zur Forderung der Semperoper seit 1992 jahrlich den mit zurzeit 5000 dotierten Christel Goltz Preis fur Gesang Viele Tonaufnahmen mit bekannten Sangeskollegen runden ihre kunstlerische Tatigkeit ab Christel Goltz wurde am 1 Dezember 2008 auf dem Ober Sankt Veiter Friedhof Gruppe T Reihe 2 Nummer 11 in Wien in einem ehrenhalber gewidmeten Grab zur letzten Ruhe gebettet In Mengede wurde 2013 der Christel Goltz Platz nach ihr benannt 6 Theater Bearbeiten1956 Richard Strauss Die Frau ohne Schatten Die Farberin Regie Heinz Arnold Deutsche Staatsoper Berlin Kritik Bearbeiten Die Stimme von Christel Goltz wirkte nicht durch eine besondere Schonheit des Timbres sondern durch ihre glasklare Diktion und ihre absolute Sicherheit und Souveranitat bis in die hochsten Lagen Ihrem expressionistischen Gesangsstil kam bei Richard Strauss neben der Salome vor allem die Elektra entgegen Bis hin zum orgiastischen Schlusstanz hielt sie in dieser Partie das Publikum in atemloser Spannung Herrmann Hollander 2007 S 16 f Grosse voluminose Sopranstimme deren Ausdrucksgewalt im hochdramatischen Repertoire vorzugliche Leistungen entwickelte Elektra Salome Fidelio Marie in Wozzeck Kutsch Riemens 1987 Sp 1121 Diskografie Auswahl BearbeitenAntigonae Bayerische Staatsoper 1951 Orfeo d Or 1993 Elektra Bayerische Staatsoper 1955 K Bohm Walhall 2006 Turandot WDR 1956 G Solti Gala 2001 Der Troubadour WDR 1953 F Fricsay Walhall 2004 Arabella Berliner Staatsoper 1950 J Keilberth Walhall 2006 Salome J Keilberth Dresden 1947 Berlin Cla Bc edel 1993 Salome Metropolitan Opera 1955 D Mitropoulos Walhall 20064 Salome Cl Krauss Wien 1954 Naxos Historical 2005 Salome O Suitner Dresden 1963 Berlin Classics 2005 Fidelio Salzburger Festspiele 1957 H von Karajan Orfeo 2008 Penelope Salzburger Festspiele 1954 G Szell Orfeo 1993 Idomeneo Salzburger Festspiele 1956 K Bohm Walhall 2007 Wozzeck Wiener Staatsoper 1955 K Bohm Andante 2004 Die Frau ohne Schatten Wiener Staatsoper 1955 K Bohm Orfeo d Or 2005 Der Fliegende Hollander Wiener Staatsoper 1953 R Moralt Golden Melodram 2008 Gesprache der Karmelitinnen Wiener Staatsoper 1961 Berislav Klobucar Ponto 2005 Christel Goltz singt Preiser Records 1992 In Memoriam Christel Goltz 1912 2008 Preiser Records Literatur BearbeitenKarl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon Erster Band A L Francke Stuttgart u a 1987 ISBN 3 317 01638 8 Michael Blees CHRISTEL GOLTZ Eine Hommage an die Strauss Sangerin zu ihrem 80 Geburtstag In Orpheus Ausgabe vom 7 Juli 1992 Seiten 6 8 Walter Herrmann Adrian Hollaender Legenden und Stars der Oper Von Gigli uber Callas bis Domingo und Netrebko Leykam Graz 2007 ISBN 978 3 7011 7571 0 Weblinks BearbeitenChristel Goltz bei Operissimo auf der Basis des Grossen Sangerlexikons Christel Goltz in der Internet Movie Database englisch Christel Goltz in der Datenbank Find a Grave englisch Vorlage Findagrave Wartung Gleiche Kenner im Quelltext und in Wikidata http www mengede ist net heimatverein heimatblaetter heimatblatt nr12 html goltz ausstellung http www heimatverein mengede de aktionen goltz 50 html http www isoldes liebestod info Saengerinnen Goltz Christel htmEinzelnachweise Bearbeiten Christel Goltz in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 20 Juni 2022 englisch Christel Goltz Internet Movie Database abgerufen am 20 Juni 2022 englisch https www universalis fr encyclopedie christel goltz Chronik der Wiener Staatsoper 1945 1995 Verlag Anton Schroll amp Co Wien und Munchen 1995 Kammersangerin Christel Goltz gestorben In neue musikzeitung 17 November 2008 abgerufen am 20 Juni 2022 https www lokalkompass de dortmund west c ueberregionales neuer platz in mengede erinnert an christel goltz a337792 gallery default amp pid 4490532Normdaten Person GND 116764481 lobid OGND AKS LCCN n82109853 VIAF 85866552 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goltz ChristelALTERNATIVNAMEN Schenk Christine wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutsche Opernsangerin Sopran GEBURTSDATUM 8 Juli 1912GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 14 November 2008STERBEORT Baden bei Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christel Goltz amp oldid 235477259