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Chlodio auch Chlogio 1 war der erste namentlich fassbare Merowinger und rex Konig der Salfranken Er lebte im zweiten Viertel des 5 Jahrhunderts Uber Chlodio ist nur wenig bekannt zumal die Quellen nicht immer zuverlassig sind Seinen Hauptsitz hatte Chlodio im Dispargum castrum das zwar nach Gregor von Tours im Gebiet der Thuringer terminum Thoringorum lag 1 jedoch bis heute nicht genau lokalisiert wurde moglicherweise Duisburg Belgien ostlich von Brussel 2 oder das deutsche Duisburg 3 Wahrend bereits die altere Textforschung auf ein im 17 Jahrhundert beurkundetes Disburg im belgischen Diest Diestheim aufmerksam machte 4 begreift die jungere Textkritik Chlodios Konigssitz jedoch nicht auf thuringischem Territorium sondern als eine auf das belgische Tongern bezogene Entstellung der civitas Tungrorum in Thoringorum 5 Basierend auf neuen Erkenntnissen pladierte Milz jungst wiederum fur das deutsche Duisburg 6 Nach einer Angabe des Geschichtsschreibers Gregor von Tours war Chlodio verwandt mit Merowech dem Vater Childerichs von Tournai 1 nach der Fredegar Chronik war Chlodio der Vater Merowechs was aber zweifelhaft ist Zwischen 440 und 450 erlitt Chlodio gegen die westromischen Truppen unter dem Heermeister Flavius Aetius und dem spateren Kaiser Majorian im Gebiet von Arras eine Niederlage beim vicus Helena der romische Erfolg wird von dem zeitgenossischen Dichter Sidonius Apollinaris in einer Lobrede erwahnt 7 Dieser Ruckschlag anderte jedoch langfristig nichts an der Ausbreitung des frankischen Machtbereichs Die Franken wurden von den Romern erneut als Foederaten anerkannt Sie besetzten mit Cambrai und Arras das Land bis zur Somme Gregor von Tours lobt Chlodio als einen Anfuhrer der tuchtig und unter seinem Volk sehr vornehm gewesen sei 1 Eventuell wurde in der Zeit Chlodios auch bereits Tournai erobert wo spater Childerich seinen Herrschaftssitz hatte 8 Zur altnordischen Rezeption Chlodios als Sagengestalt Hlǫdr verweist Reinhard Wenskus auf das Hunnenschlachtlied Hlǫdskvida 9 Literatur BearbeitenEugen Ewig Die Franken und Rom 3 5 Jahrhundert Versuch einer Ubersicht In Rheinische Vierteljahrsblatter Bd 71 2007 S 1 42 hier S 33 f Karl Hauck Lebensnormen und Kultmythen in germanischen Stammes und Herrschergenealogien In Saeculum Bd 6 1955 S 186 223 doi 10 7788 saeculum 1955 6 jg 186 Reinhard Wenskus Chlodio In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 4 Walter de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006513 4 S 477 f Erich Zollner Geschichte der Franken bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts Auf der Grundlage des Werkes von Ludwig Schmidt unter Mitwirkung von Joachim Werner neu bearbeitet C H Beck Munchen 1970 ISBN 3 406 02211 1 Anmerkungen Bearbeiten a b c d Gregor von Tours Historiae 2 9 lateinischer Text online bei Wikisource Fur diese umstrittene Lokalisierung trat zunachst Wenskus ein vgl Reinhard Wenskus Chlodio In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 4 Walter de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006513 4 S 477 Zuletzt favorisierte er die Gemarkung Doesberg im flandrischen Lanaken das er als massgebliche Kultstatte der Gottin Hludana altnord Hlǫdyn mit dem Namen und Wirkungsbereich Chlodios altnord Hlǫdr in Verbindung brachte siehe Reinhard Wenskus Religion arbatardi Materialien zum Synkretismus in der vorchristlichen politischen Theologie der Franken In Iconologia Sacra hrsg Hagen Keller Nikolaus Staubach Bd 23 1994 hier S 182f Gegen das deutsche Duisburg argumentiert Erich Zollner Geschichte der Franken Munchen 1970 S 27 f Anmerkung 7 Johann Ferdinand Huschberg Geschichte der Alemannen und Franken bis zur Grundung der frankischen Monarchie durch Konig Chlodwig Sulzbach 1840 S 449 Ulrich Nonn Die Franken Stuttgart 2010 S 81f Joseph Milz Neue Erkenntnisse zur Geschichte Duisburgs Duisburger Forschungen Bd 55 Mercator Verlag Duisburg 2008 ISBN 978 3 87463 439 7 und derselbe Geschichte der Stadt Duisburg Band 1 Von den Anfangen bis zum Ende des Alten Reiches Wohlfarth u a Duisburg 2013 ISBN 978 3 87463 522 6 Gai Sollii Apollinaris Sidonii carmina In Christian Lutjohann Hrsg Gai Solii Apollinaris Sidonii Epistulae et carmina Monumenta Germaniae Historica Scriptores 1 Auctores antiquissimi Bd 8 Weidmann Berlin 1887 S 173 264 hier S 193 V 210 230 Vgl Erich Zollner Geschichte der Franken Munchen 1970 S 28 Anmerkung 2 und S 42 Reinhard Wenskus Der hunnische Siegfried Fragen eines Historikers an den Germanisten In Heiko Uecker Hrsg Studien zum Altgermanischen Festschrift fur Heinrich Beck Berlin New York 1994 Erganzungsbande zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 11 S 686 721 hier S 717f VorgangerAmtNachfolgerFaramund angeblich Konig der Salfranken um 425 450MerowechNormdaten Person GND 137339836 lobid OGND AKS VIAF 81543987 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME ChlodioALTERNATIVNAMEN ChlogioKURZBESCHREIBUNG Konig der salischen FrankenGEBURTSDATUM 5 JahrhundertSTERBEDATUM 5 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chlodio amp oldid 236114852