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Castel Vasio ist eine Hohenburg im Nonstal im Trentino Italien Castel VasioNordseiteNordseiteAlternativname n Castrum de Vaz Castrovassio Schloss VaseggStaat ItalienOrt Borgo d Anaunia Ortsteil VasioEntstehungszeit 1237 erstmals erwahntBurgentyp HohenburgErhaltungszustand teilweise erhaltenStandische Stellung bischofliche Ministeriale AdelBauweise BruchsteinHeutige Nutzung PrivatbesitzGeographische Lage 46 26 N 11 7 O 46 4262 11 1132 756 Koordinaten 46 25 34 3 N 11 6 47 5 OHohenlage 756 m s l m Castel Vasio Trentino Sudtirol Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Burg liegt in isolierter Lage im oberen Nonstal in Luftlinie etwa 800 m sudsudwestlich des Ortskerns von Vasio und 600 m sudsudostlich der Ortschaft Brez Sie wurde auf einer steil abfallenden Anhohe im Val Scura auf einer Hohe von 756 m s l m auf der orographisch linken Uferseite des Torrente Novella errichtet 1 Die tief ausgewaschene Schlucht des Novella dient als zusatzliches naturliches Hindernis die die Anlage auf ihrer Nord und Westseite schutzt An Castel Vasio fuhrt eine alte und wahrscheinlich bereits von den Romern genutzte Strasse vorbei die unterhalb der Burg mit Hilfe einer Brucke auf die andere Uferseite des Novella in Richtung Brez Arsio sowie zum Castello di Sant Anna fuhrt 2 Der aussichtsreiche Burghugel ist an seiner Ostseite von landwirtschaftlich genutzten Flachen umgeben die in der Vergangenheit fur den Weinbau bekannt waren da sie das einzige Weinbaugebiet in der Pieve von Fondo waren 3 Geschichte BearbeitenDer Bau gehorte ursprunglich wie viele andere Burgen im Tal den Grafen von Eppan 4 Letztere waren zwischen dem 12 und 13 Jahrhundert nachweislich auch in der Pieve von Fondo prasent in deren Gebiet die Burg liegt Uber die Baugeschichte der Anlage ist dennoch wenig bekannt 1 Die moglicherweise bereits im 12 Jahrhundert errichtete Burg entstand zur Kontrolle der an ihr vorbeifuhrenden Strasse uber den Novella und diente zugleich als Strassenzollstation 5 Die erste urkundliche Erwahnung als Castrum de Vaz erfolgte 1237 als Graf Egno II von Eppan nach dem Tod seines Onkels Graf Ulrich III und Vormund seiner Cousins Georg und Friedrich IV die Burg und den umliegenden Besitz als Erbverwalter an einen Berthold von Cloz verlehnte 1 1248 ubertrugen die Bruder Georg und Friedrich IV von Eppan den Besitz zusammen mit dem im Etschtal liegenden Schloss Konigsberg an Egno II der zwei Jahre spater das Amt des Furstbischofs von Trient antrat 6 Mit dem Tod des Furstbischofs Egno von Eppan fiel Castel Vasio 1273 an das Hochstift Trient 1 Bewohnt wurde der Bau von einer Familie aus Vasio die damit zu bischoflichen Ministerialen wurden und den Namen di Vasio annahmen 1391 erneuerte Furstbischof Georg von Liechtenstein gegenuber Morandus von Vasio das Lehen Der letzte lebende Herr von Vasio Sigismund von Vasio ist letztmals 1430 dokumentiert 7 Unter seiner Herrschaft wurde die Burg im Zuge der zwischen 1418 und 1420 ausgetragenen Spaurer Fehde von den Truppen des Peter von Spaur eingenommen 8 Im Dezember 1420 musste der Spaurer die Burg wieder an Sigismund von Vasio ubergeben 9 Nach dem Erloschen des Geschlechts der Vasio Sigismund war nach Inama bereits vor 1446 verstorben 7 wechselte Castel Vasio im Laufe des 15 und 16 Jahrhunderts mehrmals den Besitzer 1451 belehnte zunachst Bischof Georg III Hack seinen Bruder Happe mit der Burg 1 Nach dem Tod Happes verausserten seine Bruder den Besitz in Vasio zusammen mit Castel Campo in den Ausseren Judikarien 1486 an Gregor Trapp 10 1490 wurde der Trapp von Furstbischof Ulrich von Frundsberg mit Castel Vasio belehnt 7 Nach Gorfer wurde der vormals verlassene und heruntergekommene Bau von Gregor Trapp restauriert 11 1518 verkaufte der Trapp die Burg an Balthasar von Cles Bruder des Furstbischofs Bernhard von Cles sowie Hauptmann des Nons und Sulzberges Im Dezember des gleichen Jahres belehnte Bernhard von Cles seinen Bruder mit der Burg 12 Aber bereits 12 Jahre spater wurde Castel Vasio an Giovanni Antonio von Malosco veraussert In einem Schreiben an seinen Bruder Bernhard von Cles rechtfertigte Balthasar den Verkauf damit dass die Burg einzusturzen drohe und ein Einsturz nur mit erheblichen finanziellen Aufwand verhindert werden konne 13 Noch im gleichen Jahr wurde der Malosco und seine Erben vom Bischof mit der Burg belehnt 10 Aber auch die Malosco gaben den Burg wieder ab und Nicolo der Sohn von Giovanni Antonio verkaufte sie 1561 an Cristofero Oliviero d Arsio 14 Das Geschlecht nahm in Folge eine Namens und Wappenvereinigung vor der nach Brentari von ihnen zu Arz von Vasegg eingedeutscht wurde 12 Die Arz von Vasegg hielten Vasio als bischofliches Lehen getrennt von ihren landesfurstlichen Lehen in Arsio und Castelfondo bis ins 19 Jahrhundert Im 18 Jahrhundert wurde der erneut von Einsturz bedrohte Bau zunachst von Anton und 1761 von Felix von Arz restauriert woran zwei erhaltene Gedenksteine erinnern 1 Nach dem Tod von Felix von Arz 1782 der zugleich der letzte bischofliche Hauptmann des Nons und Sulzberges war 15 verfiel die Burg 1878 kaufte Battista Rizzi die Ruine Unter seiner Regie wurden der Bau weitgehend abgetragen und die Reste in einem dort neu errichteten Bauernhaus integriert 16 Zu Beginn der 2000er Jahre wurde der seit Jahren leerstehende und heruntergekommene Besitz umfassend restauriert 17 18 Teile der ehemaligen Burganlage werden seit der Restaurierung als Beherbergungsbetrieb genutzt 19 Beschreibung Bearbeiten nbsp Ost und SudseiteNach den in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts durchgefuhrten Umbauten blieb von der Originalstruktur der Anlage nur noch wenig erhalten 3 Bis dahin bestand Castel Vasio aus einem quadratischen zentral angelegten Bergfried der mit Ghibellinenzinnen versehen war An den Bergfried lehnten sich zwei Baukorper an Wegen der eingeschrankten Flache auf der Kuppe des Burghugels muss es sich um eine kleinere Burg gehandelt haben Die Anlage war von einer Burgmauer umgeben die an der Strassenseite mit einer Zwingermauer und Ravelin zusatzlich verstarkt war Das Burgtor war mit einem kleinen Burggraben und Zugbrucke zusatzlich geschutzt Im Laufe des 14 Jahrhunderts wurden nach Gorfer die Wohn und Wirtschaftsgebaude am Bergfried vergrossert und erhoht 2 Erhalten geblieben sind Teile des Bergfriedes der eine Seitenlange von jeweils 8 m aufweist und eine Mauerstarke zwischen 1 und 2 5 m besitzt Zur Burg gehorte auch eine Burgkapelle die bis 1749 dokumentiert ist und spater bei den Umbauarbeiten im Bauernhaus integriert wurde 3 Nach Tabarelli Conti handelte es sich bei Castel Vasio um einen aussergewohnlichen Bau dessen Verlust umso schmerzlicher ist 20 Castel Vasio ist sowohl auf der grossen Tirol Karte von Matthias Burglechner als auch im Codex Brandis festgehalten und beide in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts entstanden sind Sie zeigen die Burg in groben Zugen in ihrem Originalzustand vor den im 18 Jahrhundert durchgefuhrten Restaurierungsarbeiten 21 Literatur BearbeitenOttone Brentari Guida del Trentino Trentino Occidentale parte seconda Campo Rotaliano Valle di Non Valle di Sole I Monti del Trentino Occidentale Sante Pozzato Bassano del Grappa 1892 S 159 160 Carl Ausserer Der Adel des Nonsberges Sein Verhaltnis zu den Bischofen und zu den Landesfursten seine Schlosser Burgen und Edelsitze seine Organisation Freiheiten und Rechte Die Nobili rurali In Jahrbuch der k k heraldischen Gesellschaft Adler Neue Folge Neunter Band Selbstverlag Wien 1899 S 94 96 Digitalisat Vigilio Inama Famiglie e castelli De Malosco e De Vasio nella Val di Non In Archivio Trentino Jahrgang XIX 1904 Heft I Giovanni Zippel Trient 1904 S 32 53 Digitalisat Aldo Gorfer I Castelli del Trentino Saturnia Trient 1967 S 669 672 Gian Maria Tabarelli Flavio Conti Castelli del Trentino De Agostini Novara 1981 S 191 Umberto Raffaelli Hrsg Castelli del Trentino Provincia autonoma di Trento Soprintendenza per i beni architettonici Trient 2007 S 140 Gianluca Dal Ri Marco Rauzi Castel Vasio In E Possenti G Gentilini W Landi M Cunaccia Hrsg Castra castelli e domus murate Corpus dei siti fortificati trentini tra tardoantico e basso medioevo Apsat 4 SAP Societa Archeologica s r l Mantua 2013 ISBN 978 88 87115 77 2 S 205 206 Ulrike Kindl Alessandro Baccin Hrsg Der Codex Brandis Band 2 Die Burgen im Etschtal am Nonsberg und im Sulztal Curcu Genovese Bozen 2019 ISBN 978 88 6876 238 4 Tobias Pamer wann das ewr gnad horen wil Der Rotulus des Peter von Spaur Ein Zeugnis zur kriegerischen Auseinandersetzung und politischen Kommunikation der Spaurer Fehde In Tiroler Heimat 84 2020 S 69 107 Digitalisat Stefania Franzoi Hrsg Famiglia Spaur di Castel Valer Inventario dell archivio storico 1231 copia sec XX prima meta Provincia autonoma di Trento Servizio Beni librari e archivistici Trient 2021 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Castel Vasio Sammlung von Bildern Castel Vasio auf castellideltrentino it italienisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Gianluca Dal Ri Marco Rauzi Castel Vasio S 205 a b Aldo Gorfer I Castelli del Trentino S 669 a b c Gianluca Dal Ri Marco Rauzi Castel Vasio S 206 Vigilio Inama Famiglie e castelli De Malosco e De Vasio nella Val di Non S 47 Umberto Raffaelli Hrsg Castelli del Trentino S 140 Vigilio Inama Famiglie e castelli De Malosco e De Vasio nella Val di Non S 47 48 a b c Vigilio Inama Famiglie e castelli De Malosco e De Vasio nella Val di Non S 49 Tobias Pamer wann das ewr gnad horen wil Der Rotulus des Peter von Spaur Ein Zeugnis zur kriegerischen Auseinandersetzung und politischen Kommunikation der Spaurer Fehde S 103 Stefania Franzoi Hrsg Famiglia Spaur di Castel Valer Inventario dell archivio storico 1231 copia sec XX prima meta S 39 a b Carl Ausserer Der Adel des Nonsberges Sein Verhaltnis zu den Bischofen und zu den Landesfursten seine Schlosser Burgen und Edelsitze seine Organisation Freiheiten und Rechte Die Nobili rurali S 95 Aldo Gorfer I Castelli del Trentino S 670 a b Ottone Brentari Guida del Trentino Trentino Occidentale parte seconda Campo Rotaliano Valle di Non Valle di Sole I Monti del Trentino Occidentale S 160 Aldo Gorfer I Castelli del Trentino S 670 671 Vigilio Inama Famiglie e castelli De Malosco e De Vasio nella Val di Non S 50 Vigilio Inama I vicedomini capitani vicari e assessori della Valle di Non In Archivio Trentino Jahrgang XIV 1899 Heft II Scotoni e Viti Trient 1899 S 195 Digitalisat Aldo Gorfer I Castelli del Trentino S 672 Storia In castelvasio net Abgerufen am 24 Mai 2023 italienisch Castel Vasio il rendiconto e posticipato In giornaletrentino it 14 Juli 2012 abgerufen am 24 Mai 2023 italienisch Castel Vasio In burgenwelt org Abgerufen am 21 Mai 2023 Gian Maria Tabarelli Flavio Conti Castelli del Trentino S 191 Ulrike Kindl Alessandro Baccin Hrsg Der Codex Brandis Band 2 Die Burgen im Etschtal am Nonsberg und im Sulztal S 150 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Castel Vasio amp oldid 234222234