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Carobbiit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide mit der chemischen Zusammensetzung KF und damit chemisch gesehen Kaliumfluorid CarobbiitKleine farblose fast vollstandig zerflossene Carobbiit Aggregate vom Somma Vesuv Provinz Neapel Kampanien ItalienAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Crb 1 Andere Namen KaliumfluoridChemische Formel KFMineralklasse und ggf Abteilung HalogenideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana III A 02 III A 02 020 3 AA 20 09 01 01 04Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 mRaumgruppe Fm3 m Nr 225 Vorlage Raumgruppe 225 2 Gitterparameter a 5 34 A 2 Formeleinheiten Z 4 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 bis 2 5 3 Dichte g cm3 gemessen nicht definiert berechnet 2 53 4 Spaltbarkeit gut nach 001 5 4 Farbe farblosStrichfarbe weissTransparenz durchscheinendGlanz Glasglanz 6 Radioaktivitat schwache Radioaktivitat Kalium 40 KristalloptikBrechungsindex n 1 362 7 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten gut wasserloslich hygroskopischBesondere Merkmale giftiges MineralCarobbiit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und entwickelt meist winzige farblose bis weisse kubische Kristalle Da das Mineral stark hygroskopisch wasseranziehend und sehr gut wasserloslich ist zerfliessen die Kristalle schon nach kurzer Zeit an der Luft Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenNaturlich vorkommendes Kaliumfluorid wurde erstmals 1936 vom italienischen Geologen Guido Carobbi am Vesuv in Italien gefunden und beschrieben Als Mineral anerkannt wurde es allerdings erst 1956 als Hugo Strunz das Material erneut untersuchte und Carobbis Entdeckungen bestatigte Er benannte das Mineral nach seinem ursprunglichen Entdecker 7 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Carobbiit zur Mineralklasse der Halogenide und dort zur Abteilung Einfache Halogenide wo er zusammen mit Bromargyrit Chlorargyrit Halit Sylvin und Villiaumit die Halit Reihe mit der System Nr III A 02 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Carobbiit in die etwas verfeinerte Abteilung Einfache Halogenide ohne H2O ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach dem Stoffmengenverhaltnis von Metall M zu Halogen X so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung M X 1 1 und 2 3 zu finden ist wo es zusammen mit Griceit Halit Sylvin und Villiaumit die Halitgruppe mit der System Nr 3 AA 20 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Carobbiit in die Klasse und gleichnamige Abteilung der Halogenide ein Hier ist er ebenfalls als Mitglied der Halitgruppe mit der System Nr 09 01 01 innerhalb der Unterabteilung Wasserfreie und wasserhaltige Halogenide mit der Formel AX zu finden Kristallstruktur Bearbeiten nbsp Struktur von CarobbitCarobbiit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe Fm3 m Raumgruppen Nr 225 Vorlage Raumgruppe 225 mit dem Gitterparameter a 5 34 A sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenDurch seinen Kaliumgehalt von bis zu 67 30 mit einem Anteil an radioaktivem 40K von maximal 0 0117 kann Carobbiit schwach radioaktiv sein Unter Berucksichtigung der Mengenanteile der radioaktiven Elemente in der idealisierten Summenformel sowie der Folgezerfalle der naturlichen Zerfallsreihen wird fur das Mineral eine spezifische Aktivitat von etwa 20 Bq g 8 angegeben Der zitierte Wert kann je nach Mineralgehalt und Zusammensetzung der Stufen deutlich abweichen auch sind selektive An oder Abreicherungen der radioaktiven Zerfallsprodukte moglich und andern die Aktivitat Bildung und Fundorte BearbeitenCarobbiit bildet sich in Stalaktiten in Lavahohlen Es ist vergesellschaftet mit Halit Mercallit und Hieratit Neben der Typlokalitat am Vesuv ist lediglich ein weiterer Fundort in der Prafektur Iburi auf der japanischen Insel Hokkaidō bekannt 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenHugo Strunz Carobbiit ein neues Mineral In Rendiconti della Societa Mineralogica Italiana Band 12 1956 S 212 213 Michael Fleischer New Mineral names In American Mineralogist Band 42 Nr 1 2 1957 S 117 englisch minsocam org PDF 464 kB abgerufen am 27 November 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carobbiite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Carobbiit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 4 August 2021 American Mineralogist Crystal Structure Database Carobbiite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 4 August 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 150 englisch Mindat Carobbiit Carobbiite englisch a b Carobbiite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 376 a b Michael Fleischer New Mineral names In American Mineralogist Band 42 Nr 1 2 1957 S 117 englisch minsocam org PDF 464 kB abgerufen am 27 November 2018 Webmineral Carobbiite englisch Fundortliste fur Carobbiit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carobbiit amp oldid 232647649