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Carnotit ist ein haufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide ehemals Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung K2 UO2 VO4 2 3H2O 2 und entwickelt meist massige oder erdige Mineral Aggregate selten aber auch tafelige bis nadelige Kristalle bis etwa 2 mm Grosse von hell bis dunkelgruner oder gelbgruner Farbe bei hellgelber Strichfarbe CarnotitGruppe von Carnotitkristallen aus der Mashamba West Mine bei Kolwezi Demokratische Republik KongoAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Cnt 1 Chemische Formel K2 UO2 VO4 2 3H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und Hydroxide ehemals Phosphate Arsenate und Vanadate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII E 11 VII E 11 050 4 HB 05 40 02a 28 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 3 Raumgruppe Nr P21 a 2 Nr 14 Gitterparameter a 10 47 A b 8 41 A c 6 59 Ab 103 8 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2Dichte g cm3 3 7 bis 4 7Spaltbarkeit vollkommen nach 001 Bruch Tenazitat uneben sprodeFarbe hell bis dunkelgelb gelbgrunStrichfarbe hellgelbTransparenz durchscheinendGlanz Seidenglanz erdig mattRadioaktivitat sehr stark radioaktivKristalloptikBrechungsindizes na 1 750nb 1 925ng 1 950 4 Doppelbrechung d 0 200 4 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 43 bis 60 berechnet 26 bis 36 4 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 7 Vorsichtsmassnahmen 8 Siehe auch 9 Einzelnachweise 10 Literatur 11 WeblinksEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Carnotit in der Rajah Mine bei Uravan im Montrose County Colorado in den USA und beschrieben 1899 durch Charles Friedel und Edouard Cumenge die das Mineral nach dem franzosischen Chemiker Marie Adolphe Carnot benannten Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Carnotit zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Uranylphosphate und Uranylvanadate wo er zusammen mit Curienit Francevillit Margaritasit Metatyuyamunit Metavanuralit Sengierit Strelkinit Tyuyamunit und Vanuranylit eine eigenstandige Gruppe bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunzschen Mineralsystematik ordnet den Carnotit dagegen in die Klasse der Oxide und Hydroxide und dort in die Abteilung der V 5 6 Vanadate ein Diese Abteilung ist zudem weiter unterteilt nach der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Uranyl Gruppenvanadate Sorovanadate zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Margaritasit die unbenannte Gruppe 4 HB 05 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Carnotit wie die veraltete Strunz sche Systematik in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate ein dort jedoch in die Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate etc Hier ist er zusammen mit Margaritasit in der unbenannten Gruppe 40 02a 28 innerhalb der Unterabteilung der Wasserhaltigen Phosphate etc mit A2 B2 2 XO4 x H2O mit UO2 2 zu finden Kristallstruktur BearbeitenCarnotit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 a Raumgruppen Nr 14 Stellung 3 Vorlage Raumgruppe 14 3 mit den Gitterparametern a 10 47 A b 8 41 A c 6 59 A und b 103 8 sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenDas Mineral ist durch seinen Urangehalt von bis zu 52 8 als sehr stark radioaktiv eingestuft und weist eine spezifische Aktivitat von etwa 94 46 kBq g 3 auf zum Vergleich naturliches Kalium 31 2 Bq g Carnotit ist oft schwierig von anderen Uranmineralen zu unterscheiden gelegentlich sind dazu Rontgenstrukturanalysen notwendig Bildung und Fundorte BearbeitenCarnotit bildet sich durch Ablagerung in vanadium und uranreichen Gewassern als Sedimentgestein Begleitminerale sind unter anderem Tyuyamunit Metatyuyamunit Volborthit Tangeit Metatorbernit Rossit Hewettit und andere Uran bzw Vanadium Oxide sowie Gips und Baryt Weltweit konnte Carnotit bisher Stand 2011 an rund 1100 Fundorten nachgewiesen werden 4 Wichtige Lagerstatten liegen im US amerikanischen Bundesstaat Colorado in Namibia Langer Heinrich Mine sowie in Marokko Weitere Fundorte sind unter anderem Demokratische Republik Kongo Colorado und Utah in den USA sowie Tyuya Muyun in Usbekistan Verwendung BearbeitenDer hohe Urandioxid Gehalt von 63 Prozent der fur die Radioaktivitat des Minerals verantwortlich ist macht es zu einem bedeutsamen Uran und Vanadiumerz Vorsichtsmassnahmen BearbeitenAufgrund der Toxizitat und der starken Radioaktivitat des Minerals sollten Mineralproben vom Carnotit nur in staub und strahlungsdichten Behaltern vor allem aber niemals in Wohn Schlaf und Arbeitsraumen aufbewahrt werden Ebenso sollte eine Aufnahme in den Korper Inkorporation Ingestion auf jeden Fall verhindert und zur Sicherheit direkter Korperkontakt vermieden sowie beim Umgang mit dem Mineral Atemschutzmaske und Handschuhe getragen werden Siehe auch BearbeitenUranlagerstatte Liste der MineraleEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X a b Webmineral Carnotite englisch a b c d Carnotite bei mindat org engl Literatur BearbeitenPetr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 191 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carnotite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 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