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Carl Vogel auch Karl Vogel 4 Mai 1828 in Hersfeld 16 Juli 1897 in Gotha war ein deutscher Topograph und Kartograph Carl Vogel um 1892 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und erste Berufserfahrungen 1 2 Mitarbeiter des Verlages Justus Perthes 1 3 Ehrungen und Auszeichnungen 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenAusbildung und erste Berufserfahrungen Bearbeiten Vogel war Sohn eines Handwerkers Schon fruh beschloss er Landvermesser zu werden da er eine grosse zeichnerische Begabung besass Er besuchte die hohere Gewerbeschule in Kassel und erweiterte seine Kenntnisse mit Hilfe mathematischer und geodatischer Lehrbucher Nach bestandener Abschlussprufung trat er im April 1846 als technischer Hilfsarbeiter bei der kurhessischen topographischen Landesvermessung in Kassel ein Als Mitarbeiter des nur wenige Jahre alteren Topographen Johann August Kaupert half Vogel bei den Messtischaufnahmen und beteiligte sich an der Bearbeitung des grossen topographischen Atlas des Kurfurstentums Hessen der von 1840 bis 1858 in 40 Blattern im Massstab von 1 50 000 erschien Vogel war Gegner der verfassungswidrigen Verordnungen des reaktionaren Ministeriums Hassenpflug und wurde im Herbst 1850 aus dem kurhessischen Staatsdienst entlassen Da ihm auf Grund seiner kartographischen Fahigkeiten gute Empfehlungen ausgestellt wurden erhielt er schon nach kurzer Zeit eine neue Stellung im benachbarten Thuringen Herzog Ernst von Sachsen Coburg Gotha plante die Veroffentlichung eines Werkes uber den schleswig holsteinischen Feldzug von 1848 bis 1851 und beauftragte ihn eine Reihe von Karten und Planen der in diesem Krieg beteiligten Landschaften und Orte zu entwerfen Wahrend dieser Arbeit die allerdings unvollendet und ungedruckt blieb kam er mit dem Verlag Justus Perthes in Gotha in Verbindung dessen geographische Anstalt erheblich ausgeweitet wurde und deshalb qualifizierte Krafte gesucht wurden Mitarbeiter des Verlages Justus Perthes Bearbeiten Anfang Februar 1853 wurde Vogel als standiger Mitarbeiter des Verlages angestellt dem er 44 Jahre hindurch ununterbrochen bis zu seinem Tode angehorte Er konnte dort mit einer Reihe namhafter Kartografen wie August Petermann Emil von Sydow und Hermann Berghaus zusammen wirken von denen er zahlreiche Anregungen erhielt Er arbeitete vor allem daran die drei wichtigen von dem 1836 verstorbenen Adolf Stieler begrundeten Kartenwerke des Perthes schen Verlages durch standige Verbesserungen Berichtigungen und Erganzungen auf Grund eingehenden Studiums der neu erscheinenden geographischen kartographischen und Reiseliteratur auf dem Laufenden zu halten Der erste war der seit 1821 in sehr hohen Auflagen verbreitete Kleine Schulatlas uber alle Theile der Erde Der zweite war der Kleine Atlas der deutschen Bundesstaaten dessen einzelne Karten nach den in die verschiedenen Teile Deutschlands verkauften Exemplaren des Schulatlas beigegeben wurden Er wurde erstmals 1834 bis 1838 in drei Abteilungen veroffentlicht Der dritte und bekannteste war der Handatlas uber alle Theile der Erde dessen erste Ausgabe von 1817 bis 1823 erfolgte An seiner Verbesserung arbeitete Vogel vier Jahrzehnte hindurch Die vierte Ausgabe die erste an der er mitwirkte erschien von 1862 bis 1864 die funfte bereits ab 1866 bis 1868 jeweils mit 84 Karten Das von ihm gefertigten Blatt Sud West Deutschland und Schweiz kann als die erste moderne Atlaskarte angesehen werden Hinzu kamen in spaterer Ausgaben die von dem 1895 verstorbenen W Weiler meisterlich in Kupfer gestochenen und in wissenschaftlicher und technischer Hinsicht anerkannten Vierblattkarten im Massstab 1 1 500 000 der spanischen Halbinsel 1870 72 Frankreichs 1874 77 des Deutschen Reiches 1879 81 Osterreich Ungarns 1881 85 Italiens 1887 88 und der nach Vogels Entwurf von B Domann ausgefuhrten Balkanhalbinsel 1890 91 sowie die Einblattkarte von Danemark im gleichen Massstab 1886 so dass 26 von 100 Karten des Werkes Vogels Namen trugen nbsp Der Thuringer Wald Eisenach Wilhelmsthal Ruhla Wartberg Horselberg Wutha Wachstein Drachenstein Blatt I im Massstab 1 60 000 1867 Vogel schuf ausserdem eine Reihe von Einzelkarten die ebenfalls im Verlag von Justus Perthes erschienen Von den fruhen Arbeiten sind zu erwahnen funf Spezialkarten vielbesuchter Ziele des Thuringer Waldes unter anderem die Gegend von Eisenach Bad Liebenstein Friedrichroda Tambach und Oberhof im Massstab 1 60 000 die von 1859 bis 1866 erschienen 1864 bis 1866 wurde eine grosse von ihm erstellte Topographische Karte vom Thuringer Walde und seinen Vorlanden im Massstab 1 150 000 in vier Sektionen mit einem begleitenden Text Zur Geschichte der Kartographie des Thuringer Waldgebirges veroffentlicht Ein Plan von Paris und Umgebung im Massstab 1 150 000 zur Veranschaulichung der Belagerung von Paris wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges erschien 1871 mit einem Begleitwort sowie im gleichen Jahr eine Plan von Portugal vor und nach der neuen Landesaufnahme im Massstab 1 1 500 000 In den spateren Jahren beschaftigte er sich mit der Umarbeitung der bereits 1826 bis 1836 von Adolf Stieler gezeichneten nun aber veralteten Karte von Deutschland Konigreich der Niederlande Konigreich Belgien und der Schweiz mit angranzenden Landern mit 25 Blattern von der er 1876 eine revidierte Ausgabe erscheinen liess 1878 besuchte er im Auftrag seines Verlages die Weltausstellung in Paris ein Erlebnis das ihn tief beeindruckte Eines seiner Hauptwerke war die Karte des Deutschen Reichs nicht zu verwechseln mit der Karte des Deutschen Reiches dem Kartenwerk von 1909 Nach sechsjahriger muhseliger Vorbereitung begann unter Heranziehung mehrerer junger Hilfskrafte der zeichnerische Entwurf nach weiteren sechs Jahren der Stich der nach vielfaltigen Proben und Einholung sachverstandiger Urteile binnen funf Jahren vollendet wurde 1893 konnte das Werk abgeschlossen werden Als Massstab wurde 1 500 000 gewahlt sodass sich unter Ausschluss der Nachbarlander insgesamt 27 Sektionen ergaben Die Karte erschien in zwei Ausgaben als politische und als topografische Karte Sie fand in Fachkreisen des In und Auslandes grosse Zustimmung und war zur damaligen Zeit ein herausragendes Werk deutscher Kartentechnik Sie liegt auch der 1894 bis 1897 im gleichen Verlag erschienenen Geologischen Karte des deutschen Reiches im Massstab 1 500 000 in 27 Sectionen zu Grunde die Richard Lepsius bearbeitet hat Vogel war auch Autor kleinerer Aufsatze die fast ausschliesslich in Petermanns Geographischen Mitteilungen erschienen Fur die Zeitschrift verfasste er regelmassige Berichte uber die neu erschienenen Blatter von Stielers Handatlas aber auch Selbstanzeigen seiner Vierblattkarten Ausserdem verfasste er kritische Besprechungen von Kartenwerken anderer Autoren Nur selten lieferte er Beitrage fur andere Zeitschriften wie die Jahrbucher fur die deutsche Armee und Marine Im Herbst 1890 erlitt Vogel einen leichten Schlaganfall der ihn notigte seine Tatigkeiten einzuschranken 1893 hatte er einen zweiten starkeren am 16 Juli 1897 starb er nach einem dritten Anfall im Alter von 69 Jahren in Gotha Sein schriftlicher Nachlass befindet sich in der Forschungsbibliothek Gotha Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten Auf dem 3 Internationalen Geographen Kongress 1881 in Venedig wurde Vogel fur seine Leistungen die grosse Medaille verliehen Aus Anlass des hundertjahrigen Bestehens der Geographischen Anstalt wurde er 1885 mit dem Ritterkreuz des herzoglich sachsischen Hausordens ausgezeichnet 1891 erhielt er von der philosophischen Fakultat der Universitat Marburg die Ehrendoktorwurde Zahlreiche geographische Gesellschaften ernannten Carl Vogel zu ihrem korrespondierenden oder Ehrenmitglied Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenSachsen Thueringen und benachbarte Lander Gotha 1860 Nord Ostliches Deutschland Gotha 1861 Sud Westliches Deutschland und die Schweiz Gotha 1865 Topographische Karte vom Thueringer Wald und seinen Vorlanden Gotha 1866 Deutschland und benachbarte Lander Zur Ubersicht der Eisenbahnen und Dampfschiffahrten Gotha 1868 Osterreichisch Ungarische Monarchie Gotha 1872 Spanien und Portugal Spanische Halbinsel Gotha 1874 Das Deutsche Reich Das Deutsche Reich in 4 Blattern Gotha 1881 Danemark und seine Nebenlander Gotha 1890 Balkan Halbinsel Gotha 1891 Karte des Deutschen Reichs im Massstab 1 500 000 27 Blatter in Kupferstich Gotha 1893 Karte von Eisenach Bad Liebenstein und Umgebung Gotha 1895 Literatur BearbeitenViktor Hantzsch Vogel Karl In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 746 749 Hermann Wagner Carl Vogel Nekrolog In Alexander Supan Hrsg Petermanns Geographische Mitteilungen Heft 8 Seite I VI Justus Perthes Gotha 1897 Digitalisat Wilhelm Wolkenhauer Vogel Karl In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 2 S 306 Georg Reimer Berlin 1898 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Vogel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Carl Vogel Quellen und Volltexte Werke von und uber Carl Vogel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Carl Vogel in Kalliope Eintrag uber Vogel Carl 1828 1897 in Zentrale Datenbank Nachlasse Eintrag uber Vogel Carl 1828 1897 in CERL ThesaurusNormdaten Person GND 117463604 lobid OGND AKS LCCN n88080341 VIAF 37217191 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vogel CarlALTERNATIVNAMEN Vogel KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Topograph und KartographGEBURTSDATUM 4 Mai 1828GEBURTSORT HersfeldSTERBEDATUM 16 Juli 1897STERBEORT Gotha Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Vogel Kartograf amp oldid 228277255