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Richard Carl Georg Lepsius 19 September 1851 in Berlin 20 Oktober 1915 in Darmstadt war ein deutscher Geologe Richard Carl Georg Lepsius Portrait des Photographen Wilhelm Weimer Quelle Archiv Technische Universitat DarmstadtRichard Lepsius war einer der bedeutendsten Geologen Deutschlands in der zweiten Halfte des 19 und am Beginn des 20 Jahrhunderts Er pragte nachhaltig die regionale und die angewandte Geologie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLepsius wurde als Sohn des beruhmten Agyptologen Karl Richard Lepsius geboren Seine Mutter war Elisabeth Klein 1828 1899 Richard Lepsius wurde am 19 Oktober 1859 am Wilhelms Gymnasium in Berlin eingeschult an dem er 1870 auch das Abitur ablegte Noch als Primaner machte er Hochtouren in der Schweiz 1870 begann Lepsius mit seinem Studium der Naturwissenschaften in Genf unterbrochen durch Sanitatsdienst im Krieg Anschliessend studierte er an der Universitat Gottingen bei Karl von Seebach Wolfgang Sartorius von Waltershausen und Wohler und promovierte bei Ernst Wilhelm Benecke an der Universitat Strassburg uber die Juraformation im Unterelsass 1875 weitere Lehrer Groth Karl Heinrich Rosenbusch Karl Friedrich Schimper und weitere Studien in Berlin u a bei Justus Roth Seine Universitatsstudien komplettierte er durch Studienreisen darunter 1873 nach England unter Fuhrung von Wright und John Leckenby und 1875 mit Heinrich Ernst Beyrich nach Tirol Bereits 1876 habilitierte er an der Universitat Heidelberg uber den Roth und Muschelkalk in den Sudalpen 1876 wurde Lepsius als Lehrer fur Mineralogie und Gesteinslehre an die Polytechnische Hochschule Darmstadt berufen gleichzeitig wurde er Inspektor der Geologisch Mineralogischen Abteilung am Grossherzoglichen Landesmuseum Darmstadt 1877 folgte die Ernennung zum ausserordentlichen Professor Im gleichen Jahr heiratete er Dora Curtius 18 Januar 1854 in Berlin 14 Februar 1931 in Darmstadt ihr Vater war der Altphilologe und Archaologe Ernst Curtius 1814 1896 1879 fuhrte eine weitere Studienreise Lepsius nach Sardinien 1882 wurde er zum ordentlichen Professor berufen und begrundete im gleichen Jahr nach preussischem und sachsischem Muster die Geologische Landesanstalt Darmstadt und wurde deren erster Direktor In den 1880er Jahren folgten Forschungsreisen nach Griechenland Lepsius diente 1893 bis 1895 als Rektor der Technischen Hochschule Darmstadt wahrend der Neubauphase der Hauptgebaude der Hochschule die er 1895 als Rektor einweihte Seine Rektoratsrede beschaftigte sich mit dem Rhein und seinen Uberschwemmungen 1 1888 wurde er in die Leopoldina aufgenommen 2 1895 wurde er zum Geheimen Hofrat befordert Es folgten Untersuchungen der Quellen in Bad Nauheim als kommissarisches Mitglied und Referent fur Bad Nauheim unter Ernennung zum Geheimen Oberbergrat und zum vortragenden Rat am Grossherzoglichen Ministerium der Finanzen Abteilung fur Forst und Cameral Verwaltung am 30 August 1899 Lepsius war auch einer der tatigsten Mitglieder des 1871 gegrundeten Oberrheinischen Geologischen Vereins Zwischen dem 25 April 1877 und dem 21 April 1881 dient er als Schriftfuhrer dies war gleichbedeutend mit dem Vorsitzenden und weiter zwischen dem 19 April 1900 und dem 14 April 1909 als 1 Vorsitzender Wittmann 1958 Seine liberale politische Grundhaltung wurde 1899 deutlich als er eine Petition an den Zaren zusammen mit etwa 1 000 anderen Akademikern aus Europa unterzeichnete die forderte Finnland die konstitutionellen Rechte zuruckzugeben 3 Zum Ende seiner Karriere beschaftigte sich Lepsius verstarkt mit Fragen der Eiszeit wobei er irrtumlich nur an einen Eis Vorstoss glaubte Insgesamt veroffentlichte Richard Lepsius etwa 70 Arbeiten darunter das Lehrbuch Die Geologie von Deutschland und die erste richtige geologische Karte von Deutschland Leistungen BearbeitenMit der Berufung von Richard Lepsius 1876 als Lehrer fur Mineralogie und Gesteinskunde nahm die geowissenschaftliche Forschung in Darmstadt einen enormen Aufschwung Lepsius bekam gleich nach seiner Berufung auch das Amt des Inspektors der Geologisch Mineralogischen Abteilung am Grossherzoglichen Landesmuseum Darmstadt Seine Vorganger in diesem Amt waren der Munzmeister Fehr und der Zoologe und Palaontologe Johann Jakob Kaup 1882 wurde Lepsius ausserdem Grundungsdirektor der Grossherzoglichen Geologischen Landesanstalt Damit waren alle drei geologischen Einrichtungen in Darmstadt in einer Hand Lepsius nutzte die Moglichkeiten und trieb die geologische Erforschung des Landes energisch voran Er arbeitete sowohl stratigraphisch regionalgeologisch und hydrogeologisch als auch petrographisch Daruber hinaus war er der Welt gegenuber aufgeschlossen war ein guter Alpinist Hochtouren in der Schweiz als Primaner begeisterte sich fur die griechische Klassik die Universitat Athen ernannte ihn 1912 zum Dr h c 4 und erlangte durch zahlreiche Reisen auch uber Hessen und Deutschland hinaus Bedeutung Zusatzlich zu den drei Amtern als Professor Sammlungsinspektor und Landesamtsdirektor geruhten seine Konigliche Hoheit der Grossherzog allergnadigst am 19 Juli 1893 den Professor Dr Lepsius zum Direktor der Technischen Hochschule auf Vorschlag des Lehrerrates zu ernennen Der Lehrerrat setzte sich aus den festangestellten ordentlichen und ausserordentlichen Professoren zusammen Ab 1895 96 bekam der Hochschuldirektor den Titel Rektor Lepsius bekleidete dieses Amt bis 1895 und weite am 28 Oktober 1895 das neue reprasentative Hauptgebaude ein in der auch die Geologie endlich zentral gelegene Raumlichkeiten erhielt Bei der Einweihung sprach Lepsius uber die Methoden des Unterrichts auf der Technischen Hochschule beleuchtete also ein padagogisch didaktisches Thema Lepsius 1895 Lepsius konnte schon 1888 eine Erhohung des Lehrmittelfonds fur Exkursionen erreichen denn steigende Eisenbahnpreise machten den Studenten zu schaffen und 1891 bekam die Geologie einen Hilfsdiener aber noch keinen Assistenten Als Direktor des Landesamtes konnte Lepsius sich aber endlich Verstarkung holen seine Mitarbeiter waren ab 1890 Karl Chelius 1857 1906 und ab 1894 Gustav Klemm 1858 1938 und Alexander Steuer 1867 1936 Lepsius erwies sich als unermudlicher Arbeiter er begann zwei Veroffentlichungsreihen fur die grossherzogliche hessische geologische Landesanstalt Dies war zunachst die Herausgabe der geologischen Karte geologische Karte des Grossherzogtums Hessen Grossherzogtum Hessen im Massstab 1 25000 als erste erschienen 1886 das Blatt Messel Rossdorf bei Darmstadt und 1891 das Blatt Darmstadt Morfelden beide von C Chelius kartiert und dann die Reihe der Abhandlungen der erste Band 1884 behandelt die begonnene geologische Aufnahme des Grossherzogtums von Lepsius selbst und gibt eine chronologische Ubersicht der bisher erfolgten geologischen Arbeiten von Chelius Schliesslich ubernahm er auch die Geologischen Mitteilungen im Notizblatt des Vereins fur Erdkunde 5 in dem sich interessante Jahresberichte uber den Fortgang der geologischen Arbeiten in Hessen finden 1894 bis 1897 gab Lepsius die erste moderne geologische Karte Deutschlands in 27 Blattern heraus 6 sein Lehrbuch Geologie Deutschlands erschien ab 1887 bis 1913 in mehreren Lieferungen Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenBeitrage zur Kenntnis der Juraformation im Unter Elsass Engelmann Leipzig 1875 Dissertation Das Westliche und Sudliche Deutschland Geologie von Deutschland und den angrenzenden Gebieten Bd 1 J Engelhorn Stuttgart 1887 1892 800 S Das nordliche und ostliche Deutschland Geologie von Deutschland und den angrenzenden Gebieten Bd 2 J Engelhorn Leipzig 1910 548 S Schlesien und die Sudeten Geologie von Deutschland und den angrenzenden Gebieten Bd 3 1 Lieferung W Engelmann Leipzig und Berlin 1913 194 S Halitherium Schinzi die fossile Sirene des Mainzer Beckens Eine vergleichend anatomische Studie Abhandlungen des Mittelrheinischen Geologischen Vereins Bd 1 Lfg 1 u 2 Bergstrasser Darmstadt 1888 Geologische Karte des Deutschen Reiches 27 Blatter Justus Perthes Gotha 1894 1913 Ueber die Methoden des Unterrichts auf der Technischen Hochschule Rede gehalten bei dem Festakte in der Aula zur Feier der Einweihung der neuen Gebaude der Grossherzoglichen Technischen Hochschule zu Darmstadt am 28 Oktober 1895 von dem Rector Professor Dr Richard Lepsius Geheimer Hofrath Bergstrasser Darmstadt 1895 Literatur BearbeitenG Klemm Zur Erinnerung an Richard Lepsius In Notizblatt des Vereins fur Erdkunde und der Grossh Geologischen Landesanstalt zu Darmstadt fur das Jahr 1915 S 5 22 mit Liste der Veroffentlichungen Lepsius A Steuer Richard Lepsius In Geographischer Monatsbericht Dezember 1915 S 481 Otto Wittmann Geschichte des Oberrheinischen Geologischen Vereins 1871 1958 In Jber u Mitt oberrh geol Vereins N F 40 1958 S 1 76 Klaus Fahlbusch Hundert Jahre Richard G Lepsius Geologische Karte des Deutschen Reiches 1 500 000 In Berichte der Geologischen Bundesanstalt 35 1996 S 103 105 zobodat at PDF Stephan Kempe Anne Schnitzspan Klaus Fahlbusch Die Geschichte der geologischen Institute in Darmstadt In W Rosendahl amp A Hoppe Hrsg Angewandte Geowissenschaften in Darmstadt Schriftenreihe der deutschen Geologischen Gesellschaft Heft 15 2002 S 295 313 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Richard Lepsius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Richard Lepsius Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Dr Richard Lepsius In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 mit Publikationsliste Einzelnachweise Bearbeiten Rektoratsrede Mitgliedseintrag von Richard Lepsius bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 5 April 2015 Allemagne deansos uoa gr econbiz de 1 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 10 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot gd nrw allegronet de Fahlbusch 1996Normdaten Person GND 118727702 lobid OGND AKS LCCN nr95034941 VIAF 25397388 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lepsius RichardALTERNATIVNAMEN Lepsius Karl Georg Richard vollstandiger Name Lepsius Richard Carl GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher GeologieGEBURTSDATUM 19 September 1851GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 20 Oktober 1915STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Lepsius Geologe amp oldid 232795656