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Als Kaponniere franzosische Ableitung vom italienischen capone Grosser Kopf oder Caponniere bezeichnet man im Fortifikationswesen Festungsbau einen fest gedeckten oder massiv gemauerten Gang oder Raum aus dem die Verteidiger mit Gewehren oder gar Geschutzen Angreifer auf der Sohle des Befestigungsgrabens beschiessen konnten Eine Kaponniere ragt oben oder auf der Aussenseite aus dem Festungswall hervor im Gegensatz zu einem Kehlkoffer der aus der Ruckseite Kehlmauer einer Aussenbastion ragt oder der Grabenstreiche die in die Contrescarpe also die Feindseite des Festungsgrabens eingelassen und durch einen Tunnel unter dem Graben mit dem Festungsinneren verbunden ist Kaponniere in Mainz auf dem FeldbergplatzZitadelle Cyriaksburg in Erfurt mit mehreren KaponnierenBesondere Bedeutung erlangten zweistockige hufeisenformige Kaponnieren bei der Neudeutschen Festung Sie dienten zur Beschiessung von Feinden die bereits uber das Glacis hinaus und in den Graben vorgedrungen waren Ausserdem wurde auf dem Dach haufig eine Brustwehr aus Erde errichtet welche uber das Glacis hinausragte Damit konnte auch bereits das Vorfeld unter Feuer genommen werden Mit der Fortentwicklung der schweren Artillerie insbesondere der Entwicklung schwerster Morser und der Prazisierung des indirekten Beschusses im Vorfeld des Ersten Weltkrieges hatten Kaponnieren nur noch einen theoretischen Verteidigungswert Die Festungen der Neudeutschen Manier konnten zum grossten Teil ihrem Zweck nicht mehr gerecht werden und waren durch bedeutend kleinere Anlagen ersetzt worden fur die die umfangreichen Kaponnieren keinen Sinn mehr hatten Festungen bestanden nur noch aus einer Anzahl im Gelande verteilter detachierter Werke die allenfalls mit einem Kehlkoffer ausgestattet waren Auch wurden Festungswerke nur noch selten von der Infanterie ersturmt sondern meist nach schwerstem Artilleriebeschuss aufgegeben Heute kann man derartige Kaponnieren zum Beispiel in Deutschland bei der Bundesfestung Ulm der Landesfestung Ingolstadt der Festung Minden Zitadelle Petersberg Zitadelle Cyriaksburg dem Fort de la Colle de Noire oder dem Munot in Schaffhausen besichtigen Seitenkaponniere I errichtet 1829 der Zitadelle Cyriaksburg Caponniere 4 auf der bayerischen Seite der Bundesfestung Ulm Neu Ulm Doppelcaponniere der unteren Gaisenbergbastion der Bundesfestung Ulm Saillantkaponniere des Forts Prinz Karl der Landesfestung Ingolstadt Geschutzkaponniere Nr 1 errichtet zwischen 1823 und 1825 der Zitadelle PetersbergSiehe auch BearbeitenFachbegriffe Festungsbau Festung Kolner FestungsmuseumLiteratur BearbeitenVolkmar Ulrich Meinhardt Die Festung Minden Gestalt Struktur und Geschichte einer Stadtfestung Bruns Minden 1958 Mindener Beitrage zur Geschichte Landes und Volkskunde des ehemaligen Furstentums Minden 7 ZDB ID 503480 2 Christiane Hoffmann Martin Beutelspacher Als Minden eine Festung war 1500 1873 Homilius Berlin 2000 ISBN 3 931121 81 X Der historische Ort Festungen 82 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaponniere Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Preussische Kaponniere in Koln im Zwischenwerk VIII b Fort Belleville Chevert bei Verdun Beispiel fur Kaponiere Fort de la Colle de Noire Bildbeispiel einer doppelten Kaponiere ktg minden de Memento vom 4 November 2005 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Kaponniere Fort Malakoff Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaponniere amp oldid 219996492