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Die Cantore Klasse auch als Generali Klasse bekannt entstand zwischen 1919 und 1922 fur die italienische Regia Marina Die sechs verhaltnismassig kleinen Zerstorer cacciatorpediniere waren die vierte Variante eines mit der Pilo Klasse seit 1913 gebauten Grundentwurfs fur die italienische Marine Die vorhandenen Einheiten dieser Klassen wurden 1929 zu Torpedobooten umklassifiziert Cantore KlasseGenerale Marcello Prestinari 1923 in MonacoUbersichtTyp cacciatorpediniere Zerstorer1929 torpediniere TorpedobootEinheiten 6Bauwerft Odero Sestri Ponente GenuaKiellegung November 1919 bis Juni 1921Stapellauf 23 April 1921 Generale Antonio Cantore1 DienstzeitIndienststellung 1 Juli 1921 CantoreAusserdienststellung 1943Technische DatenVerdrangung 730 ts Standard 870 ts maximalLange 73 5 m u a 72 5 m pp Breite 7 3 mTiefgang bis 3 0 mBesatzung 118Antrieb 4 Thornycroft Kessel2 Tosi Turbinen15 500 PSGeschwindigkeit 30 knReichweite 2 000 sm bei 14 knBunkermenge 150 t OlBewaffnung 3 102 mm L 45 Geschutze2 76 mm L 40 Geschutze4 6 5 mm Flugabwehr Maschinengewehre4 457 mm Torpedorohre 2 2 10 Seeminen Inhaltsverzeichnis 1 Die Klasse 2 Technische Daten 3 Einsatzgeschichte und Verbleib der Boote 4 Einheiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseDie Klasse BearbeitenDie Cantore Klasse war die letzte von vier in den Jahren von 1913 bis 1919 gebauten Klassen von Booten nahezu gleicher Grosse die sich nur hinsichtlich ihrer Bewaffnung unterschieden Auf die Pilo Klasse von 1913 mit acht Booten folgten die Sirtori Klasse von 1916 mit vier Booten die La Masa Klasse von 1916 mit acht Booten und schliesslich die Cantore Klasse von 1919 mit sechs Booten Sie alle verdrangten zwischen 615 und 709 Tonnen standard waren 73 73 5 m lang und 7 3 m breit und hatten drei Schornsteine Alle wurden am 1 Oktober 1929 zu Torpedobooten umklassifiziert Die Cantore Klasse bestand aus den nach italienischen Generalen benannten Booten Generale Antonio Cantore Generale Antonio Cascino Generale Antonio Chinotto Generale Carlo Montanari Generale Achille Papa und Generale Marcello Prestinari 1 Technische Daten BearbeitenDie Cantore Klasse war eine Weiterentwicklung der La Masa Klasse Alle sechs Boote wurden in den Jahren 1919 bis 1922 bei Cantieri Odero in Sestri Ponente Genua gebaut Ihre Hauptartillerie war gegenuber der La Masa Klasse von vier auf nur noch drei 10 2 cm Kanonen Schneider Armstrong L 45 reduziert alle auf der Mittellinie aufgestellt so dass eine Breitseite weiterhin aus drei Geschutzen bestand Hinzu kamen zwei 7 6 cm AnsaldoFlak L 40 und vier 6 5 mm Maschinengewehre sowie vier 45 cm Torpedorohren in schwenkbaren Zwillingssatzen Zehn Minen konnten mitgefuhrt werden Die Boote waren 73 5 m lang 72 5 m in der Wasserlinie und 7 3 m breit und hatten maximal 3 0 m Tiefgang Ihre Wasserverdrangung betrug 730 t standard und 890 t maximal Die Maschinenanlage bestand aus vier olbefeuerten Thornycroft Kesseln und zwei Tosi Dampfturbinen die 15 500 PS lieferten Die Schiffe hatten zwei Wellen Die Hochstgeschwindigkeit war 30 Knoten Die Bunkerkapazitat betrug 150 Tonnen Ol die Reichweite 2000 Seemeilen bei einer Marschgeschwindigkeit von 14 Knoten Die Besatzung bestand aus etwa 105 118 Mann Am 1 Oktober 1929 wurden die Boote zu Torpedobooten herabklassifiziert 1936 wurden sie mit Minenraumgeschirr ausgestattet Ihre Bewaffnung wurde 1939 insofern modifiziert als sie anstelle der beiden 7 6 cm Kanonen zwei 20 mm Flak Zwillinge L 65 Modell 1935 von Breda und zwei bis vier 8 mm Fla MG L 80 anstelle der bisherigen vier 6 5 mm MG sowie zwei Wasserbombenwerfer erhielten Einsatzgeschichte und Verbleib der Boote BearbeitenWahrend der Korfu Krise in den letzten Augusttagen 1923 wurden die Cantore die Chinotto die Papa und die Prestinaro in den Dodekanes geschickt um die Inselgruppe gegen mogliche Feindseligkeiten seitens Griechenland zu schutzen Die beiden anderen Boote die Cascino und die Montanari waren Teil des Geschwaders das am Abend des 30 August 1923 mit den Schlachtschiffen Conte di Cavour und Giulio Cesare und den alten Panzerkreuzern San Giorgio und San Marco die Insel Korfu beschoss und ihre Besetzung durch italienische Truppen unterstutzte 2 Mit dem Beginn des italienischen Angriffs auf Albanien im April 1939 wurden die Boote zur Sicherung von Geleitzugen von und nach Albanien eingesetzt Beim Eintritt Italiens in den Zweiten Weltkrieg dem 10 Juni 1940 bildeten die Cascino die Chinotto die Montanari und die Papa die in La Maddalena stationierte 2 Torpedobootsdivision In den Tagen zuvor und bis zum 10 Juli 1940 legten die vier Boote im Verband mit vier Minenlegern und Hilfsschiffen insgesamt 30 defensive Minensperren mit zusammen 2196 Minen vor der Kuste Sardiniens 3 Danach versahen sie vornehmlich Geleitdienst nach Nordafrika Die Cantore und die Prestinari waren bei Kriegsbeginn Teil der 3 Torpedobootsdivision in Neapel und sicherten zunachst weiterhin in der Adria Truppen und Nachschubtransporte nach Albanien Die beiden Boote wurden dazu am 21 Oktober 1940 dem neu gebildeten Marinekommando Maritrafalba in Brindisi unterstellt 4 Bereits vier Tage spater wurden beide der Forza Navale Speciale zugeteilt die die geplante Invasion von Korfu durchfuhren sollte Der Verband lief am 31 Oktober aus erhielt dann jedoch Befehl die Truppen wegen des schlechten Wetters in Valona Sudalbanien abzusetzen die Landung auf Korfu wurde abgesagt Die Prestinari gehorte dann am 28 November 1940 zu dem Verband von vier Zerstorern und zwei Torpedobooten die griechische Stellungen nordostlich von Korfu mit ausdauerndem Artilleriefeuer belegten 5 Danach wurde auch sie hauptsachlich Geleitdienst nach Nordafrika eingesetzt nbsp Die Cantore in Kotor 1941Cantore blieb zunachst noch in der Adria wo sie nach dem deutschen Angriff auf Jugoslawien im April 1941 an der Besetzung mehrerer dalmatinischen Inseln und am Kampf gegen die Partisanen der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee teilnahm Dann wurde auch dieses Boot zu Sicherungsdiensten zwischen Italien bzw Griechenland und Nordafrika herangezogen Bei den Geleitdiensten hatten die Boote vor allem mit den in Malta stationierten britischen U Booten und Flugzeugen und mit Minen zu rechnen Am 21 August 1940 wehrte die Papa einen Angriff des britischen U Boots Rorqual mit Wasserbomben ab 6 Ab 8 Februar 1941 wurden dann auch die Truppen und Nachschubtransporte fur das Deutsche Afrikakorps gesichert 6 Am 22 Februar beschadigte die Montanari bei den Kerkenna Inseln das britische U Boot Ursula das zuvor den von ihm begleiteten Transporter Sabbia 5788 BRT torpediert hatte 7 Am 28 Marz 1941 lief die Chinotto beim Capo Gallo westlich von Palermo auf eine in der vorherigen Nacht von dem britischen U Boot Rorqual gelegte Minensperre brach in zwei Teile und sank in 103 m Tiefe 8 48 Mann ihrer Besatzung fanden dabei den Tod Am Morgen des 30 Juli 1941 gelang es der Papa das britische U Boot Cachalot durch Rammen zu versenken 9 die Besatzung des U Boots konnte mit Ausnahme eines Mannes ihr Boot verlassen und wurde von der Papa aufgenommen 10 Ab Herbst 1941 wurde die Sicherungsarbeit erheblich dadurch erschwert dass die Briten in Bletchley Park den italienischen Funkverkehr mit der Schlusselmaschine C 38m fur die Konvois nach Nordafrika entziffert hatten 11 Im November lief die Prestonari bei einem Geleitunternehmen vor der libyschen Kuste bei Zuwara auf Grund konnte aber relativ unbeschadigt geborgen und nach Tripolis eingebracht werden Am 23 Dezember 1941 fand die Papa vor der libyschen Kuste ein Rettungsfloss des am 20 Dezember in einem Minenfeld vor Tripolis gesunkenen britischen Leichten Kreuzers Neptune mit nur noch einem Uberlebenden Am 22 August 1942 ging die Cantore auf der Fahrt von Bengasi nach Tobruk bei Ras el Tin auf einer Minensperre verloren die das britische U Boot Porpoise am 12 August gelegt hatte 12 das Boot brach in zwei Teile und der grosste Teil der Besatzung ging mit ihm unter Die Montanari beteiligte sich am 14 September 1942 an der Verteidigung von Tobruk wahrend des fehlgeschlagenen britischen Angriffs auf Tobruk Operation Agreement bzw Daffodil Am Nachmittag des 31 Januar 1943 sank auch die Prestonari auf einer von dem Minenleger Welshman in der vorhergegangenen Nacht gelegten Minensperre etwa 14 Seemeilen sudostlich des Kaps Zibeb 13 Das Boot war aus Bizerta ausgelaufen um der auf eine Mine gelaufenen Korvette Procellaria zu helfen 14 Das Boot sank innerhalb von einer Stunde mit 84 Mann seiner Besatzung Am 7 Februar 1943 wurde die Montanari wahrend eines amerikanischen Luftangriffs auf Neapel durch eine Bombe beschadigt sie wurde zur Reparatur nach La Spezia gebracht Am Tage der Bekanntgabe des italienischen Waffenstillstands am 8 September 1943 lagen die verbliebene drei Boote zu Reparaturen in der Werft die Cascino und die Montanari in La Spezia und die Papa in Genua Um der deutschen Beschlagnahme zu entgehen wurden all drei am 9 September von ihren Besatzungen selbstversenkt Die Montanari wurde zwar von der Kriegsmarine gehoben erwies sich aber als unbrauchbar wurde nicht repariert und am 4 Oktober 1944 in La Spezia durch Fliegerbomben erneut versenkt Die Papa wurde ebenfalls gehoben am 17 Oktober 1943 als Torpedoboot TA 7 von der Kriegsmarine in Dienst gestellt am 18 Oktober als Schnelles Geleitboot SG 20 umklassifiziert und bereits am 1 November 1943 nach einem Minentreffer der schwere Beschadigungen durch Rumpfverwindungen verursachte wieder ausgemustert 6 Januar 1944 sprang das Boot an der Nordpier von Genua leck und wurde auf Grund gesetzt Bei einem Luftangriff auf Genua am 12 Januar 1944 kenterte es am gleichen Ort das Wrack wurde gehoben und schliesslich am 24 25 April 1945 in der Hafeneinfahrt von Oneglia als Blockschiff versenkt Einheiten BearbeitenName und Kennung Kiellegung Stapellauf Indienststellung VerbleibGeneraleAntonio Cantore CE 11 11 1919 23 04 1921 1 07 1921 Am 22 August 1942 westlich von Tobruk nach Minentreffer gesunkenGeneraleAntonio Chinotto CH 20 11 1919 7 08 1921 26 09 1921 Am 28 Marz 1941 nach Minentreffer bei Palermo gesunkenGeneraleAchille Papa PP PA 4 12 1919 8 12 1921 9 02 1922 Am 9 September 1943 in Genua selbstversenkt von der Kriegsmarine geborgen und am 17 Oktober 1943 als TA 7 am 18 Oktober als SG 20 in Dienst gestellt nach Minentreffer am 1 November 1943 ausgemustert Bei einem Luftangriff auf Genua am 12 Januar 1944 schwer beschadigt und gekentert gehoben und am 24 25 April 1945 in Oneglia selbstversenkt GeneraleAntonio Cascino CI 13 03 1920 18 03 1922 8 05 1922 Am 9 September 1943 in La Spezia selbstversenktGeneraleMarcello Prestinari PR 23 05 1921 4 07 1922 17 08 1922 Am 31 Januar 1943 nach Minentreffer bei Bizerta gesunkenGeneraleCarlo Montanari MN 7 06 1921 4 10 1922 9 11 1922 Am 9 September 1943 in La Spezia selbstversenkt von der Kriegsmarine gehoben nicht repariert und am 4 Oktober 1944 in La Spezia durch Fliegerbomben versenkt Literatur BearbeitenM J Whitley Destroyers of World War Two An International Encyclopedia Naval Institute Press Annapolis 2000 ISBN 0 87021 326 1 Weblinks Bearbeitenhttp www navypedia org ships italy it dd generali htm http www steelnavy com RMThreePipers htmAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Antonio Cantore 1860 1915 Antonio Cascino 1862 1917 Antonio Chinotto 1858 1916 Carlo Montanari 1810 1853 Achille Papa 1863 1917 Marcello Prestinari 1847 1916 danieleranocchia it Il Periodo tra le Due Guerre Mondiali Memento vom 11 Marz 2012 im Internet Archive italienisch http www wlb stuttgart de seekrieg 40 06 htm http www wlb stuttgart de seekrieg 40 10 htm http www wlb stuttgart de seekrieg 40 11 htm a b http www wlb stuttgart de seekrieg 40 08 htm http www wlb stuttgart de seekrieg 41 02 htm http www trentoincina it dbunita2 php short name Chinotto http www wlb stuttgart de seekrieg 41 03 htm http www uboat net allies warships ship 3416 html RNSM Submarine losses 1904 to present day Memento vom 8 August 2007 im Internet Archive http www wlb stuttgart de seekrieg 41 10 htm Friedrich Ludwig Bauer 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