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Die RN Giulio Cesare war ein italienisches Schlachtschiff der Conte di Cavour Klasse im Ersten und Zweiten Weltkrieg Sie war benannt nach dem romischen Staatsmann und Feldherrn Julius Caesar Das Motto des Schiffes war Caesar Adest lateinisch fur Caesar ist da Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schiff als Reparation an die Sowjetunion ausgeliefert wo es bis zu seinem Untergang 1955 als Noworossijsk im Einsatz war Giulio Cesare Giulio Cesare im Ursprungszustand 1914 Giulio Cesare im Ursprungszustand 1914 SchiffsdatenFlagge Italien ItalienSowjetunion Sowjetunionandere Schiffsnamen NoworossijskSchiffstyp SchlachtschiffKlasse Conte di Cavour KlasseBauwerft Ansaldo GenuaStapellauf 15 Oktober 1911Indienststellung 15 Mai 1914Verbleib Am 29 Oktober 1955 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 176 1 m Lua 169 0 m Lpp Breite 28 0 mTiefgang max 9 4 mVerdrangung Konstruktion 23 088 tn l Maximal 25 086 tn l Besatzung 1 000 bis 1 197 MannMaschinenanlageMaschine 20 Dampfkessel3 Parsons TurbinenMaschinen leistung 30 700 PS 22 580 kW Hochst geschwindigkeit 21 5 kn 40 km h Propeller 4Bewaffnung10 32 cm L 46 Sk 18 12 0 cm L 50 Sk 13 7 6 cm L 50 Sk 3 Torpedorohr 45 0 cmPanzerungGurtel 80 250 mm Zitadelle 130 mm oberes Panzerdeck 30 mm unteres Panzerdeck 24 40 mm Batteriedeck 13 15 mm Barbetten 240 mm Turme 85 280 mm Kasematten 110 130 mm vorderer Kommandoturm 100 280 mm achterer Kommandoturm 100 180 mm Inhaltsverzeichnis 1 Erster Weltkrieg 2 Umbau 2 1 Vergleich Giulio Cesare vor und nach dem Umbau 3 Zweiter Weltkrieg 4 Noworossijsk 5 Literatur 6 WeblinksErster Weltkrieg BearbeitenDie Giulio Cesare wurde am 24 Juni 1910 bei Ansaldo in Genua auf Kiel gelegt und lief am 15 Oktober 1911 vom Stapel Nach fast vier Jahren Bauzeit erfolgte die Indienststellung bei der Regia Marina am 14 Mai 1914 Im Ersten Weltkrieg hatte das Schiff keine aktiven Gefechtseinsatze 1923 war es an der kurzen italienischen Invasion der griechischen Insel Korfu beteiligt Von 1928 bis 1933 wurde das Schiff als Artillerieschulschiff verwendet Umbau Bearbeiten nbsp Giulio Cesare nach dem Umbau1933 begann ein umfassender Umbau des Schiffes der vier Jahre dauerte und ein fast vollstandig neues Schiff ergab Der 30 5 cm Geschutzturm mittschiffs wurde entfernt bei den restlichen vier Geschutzturmen wurden die 30 5 cm Geschutze auf das Kaliber 32 cm aufgebohrt Neue Maschinen wurden eingebaut die das Schiff mit einer Leistung von 93 000 WPS 68 400 kW auf 28 Knoten 52 km h bringen konnten Zum Schutz gegen Torpedos wurde das neuentwickelte Pugliese Torpedoverteidigungssystem eingebaut Ausserdem erhielt sie neue Bruckenaufbauten und einen neuen Bug Vergleich Giulio Cesare vor und nach dem Umbau Bearbeiten nbsp Ursprungliches Aussehen der Giulio Cesare nbsp Aussehen der Giulio Cesare nach dem UmbauZweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Gefechtsschaden an der Schornsteinbasis links im Bild auf der Giulio Cesare die nachgerusteten 37 mm L54 Breda Zwillingsflugabwehrgeschutze und die Zwillingsturme der 120 mm Mittelartillerie sind rechts zu erkennenNach dem Kriegseintritt Italiens nahm die Giulio Cesare am 8 Juli 1940 an der Seeschlacht bei Punta Stilo teil der ersten Auseinandersetzung zwischen der italienischen und der britischen Marine In der Schlacht wurde die Giulio Cesare auf eine Distanz von uber 24 Kilometern von einer 38 1 cm Granate der HMS Warspite getroffen Dies ist bis heute eine der grossten Trefferentfernungen auf ein bewegliches Ziel Auf italienischer Seite sah man von der Warspite blauen Rauch aufsteigen was als Treffer durch eine 32 0 cm Granate der Giulio Caesare gedeutet wurde Laut britischen Angaben wurde die Warspite jedoch wahrend des gesamten Gefechts nicht getroffen der Vorfall ist bis heute umstritten Wahrend des britischen Angriffs auf Tarent in der Nacht vom 11 zum 12 November 1940 war die Giulio Cesare das einzige Schlachtschiff im Hafen von Tarent das nicht von den britischen Torpedobombern angegriffen wurde Danach wurde sie ausschliesslich zur Konvoideckung eingesetzt und nahm dabei am Ersten Seegefecht im Golf von Syrte teil 1942 befand man dass das Schiff den Anforderungen fur den Frontliniendienst nicht mehr genugte und verwendete es fur den Rest des Krieges als Ubungsschiff Nach dem Kriegsende wurde das Schiff als Reparation an die Sowjetunion ausgeliefert Noworossijsk Bearbeiten nbsp Noworossijsk 1950Die sowjetische Flotte stellte das Schlachtschiff 1949 als Noworossijsk in Dienst Bis 1955 war sie erst das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte danach wieder Artillerieausbildungsschiff Am 29 Oktober 1955 lag die Noworossijsk auf der Reede von Sewastopol als sie gegen 01 30 Uhr morgens von einer gewaltigen Explosion unter ihrem Vorschiff erschuttert wurde Die Wucht der Explosion die auf 1 2 Tonnen TNT geschatzt wurde riss zahlreiche Locher in den Rumpf des Schlachtschiffes das langsam uber den Bug zu sinken begann Um 04 15 Uhr zwei Stunden und 45 Minuten nach der Detonation kenterte die Noworossijsk 15 Stunden spater sank sie endgultig Aufgrund einer Fehleinschatzung von Vizeadmiral Wiktor Parchomenko blieb die Besatzung nach der Detonation in ihren Quartieren innerhalb des Schiffes 608 Matrosen kamen daher bei der grossten Katastrophe der sowjetischen Flotte ums Leben Der Untergang wurde bis in die 1980er Jahre geheim gehalten Die Ursache der Explosion ist bis heute umstritten Die offizielle und wahrscheinlichste Erklarung ist dass eine deutsche Magnetmine aus dem Zweiten Weltkrieg explodiert war In den folgenden zwei Jahren wurden in der Hafenbucht noch 19 Minen gefunden elf davon mit einer Sprengkraft vergleichbar der Detonation welche die Noworossijsk versenkt hatte Diese Theorie wird jedoch von Kritikern bezweifelt da der Krater unter dem Wrack fur eine derartige Mine zu klein sei Dazu kommt dass die Batterien der verwendeten Magnetzunder eine Lebensdauer von maximal neun Jahren hatten und andere Schiffe am selben Liegeplatz der als minenfrei galt zuvor geankert hatten ohne eine Mine zu zunden Verschworungstheorien zufolge wurde das Schiff von italienischen Kommandoeinheiten oder vom KGB gesprengt um einen Kriegsgrund gegen die Turkei zur Eroberung des Bosporus und der Dardanellen zu schaffen Literatur BearbeitenKlaus Grobig Schlachtschiff Giulio Cesare Das Schicksal eines italienischen Grosskampfschiffes Schiffe Menschen Schicksale Nr 110 ZDB ID 1325248 3 Rudolf Stade Kiel 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giulio Cesare Schiff 1914 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schlachtschiffe der Conte di Cavour Klasse Conte di Cavour Giulio Cesare Leonardo da VinciListe von Schiffsklassen der italienischen Marine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giulio Cesare Schiff 1914 amp oldid 235556256