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Der Caesaris rubinus der Rubin des Kaisers oder Der Grosse Rubin engl Emperors ruby Caesar s Ruby ist ein historischer Edelstein der franzosischen bohmischen schwedischen und russischen Kronjuwelen Mit einem Gewicht von 260 86 Karat und einer Grosse von 4 2 7 2 3 cm galt er lange als der grosste Rubin Europas bis bei einer Katalogisierung der zaristischen Juwelen 1925 festgestellt wurde dass es sich bei dem Rubin um einen Rubellit handelt einen durch Mangan rosarot gefarbten Turmalin 1 Er ist in der Form einer Himbeere geschliffen und an der Oberseite mit grun emaillierten goldenen Blattern und einem schwarz weissen Stangel gefasst Der Rubin des Kaisers gehorte zu den Kronjuwelen verschiedener europaischer Konigshauser und ist heute als Caesar s Ruby Teil des Diamantenfonds der in der Rustkammer des Moskauer Kremls besichtigt werden kann Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Frankreich 1 2 Bohmen 1 3 Schweden 1 4 Russland 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Herkunft des Steines ist nicht belegt Vermutet wird dass dieser Rubellit aus Burma stammt und seinen Schliff im Orient erhielt 1 Den Namen Caesaris rubinus dt Rubin des Kaisers pragte Anselmus de Boodt 1609 in seinem Werk Gemmarum et Lapidum Historia 2 Frankreich Bearbeiten nbsp Karl IX von FrankreichDie erste Erwahnung dieses Juwels stammt aus einer Beschreibung der Besitztumer des Konigs von Frankreich Karls IX am Ende des 16 Jahrhunderts De Boodt zufolge soll er den Rubin fur 60 000 Dukaten gunstig erworben haben 2 Bohmen Bearbeiten nbsp Rudolf II Nach dem Tod von Karl IX 1575 erbte seine Witwe Elisabeth von Osterreich den Stein und kehrte an den Hof ihres Vaters Maximilian II zuruck Dieser verstarb kurz darauf 1576 und Elisabeths Bruder Rudolf II wurde am Reichstag in Regensburg zum Kaiser des Heiligen Romischen Reichs und Konig von Bohmen gewahlt Nach Elisabeths Tod 1592 ging der Rubin in den Besitz von Rudolf uber und der flamische Gelehrte Anselmus de Boodt bekam die Gelegenheit den Caesaris rubinus wie er ihn nannte zu beschreiben nbsp Hans Christoph von Konigsmarck 1651Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde der Rubin in der Schatzkammer von Rudolf II in Prag aufbewahrt Der Krieg war fast zu Ende die Friedensverhandlungen kurz vor dem Abschluss als schwedische Truppen unter General Hans Christoph von Konigsmarck in einer letzten militarischen Auseinandersetzung der Belagerung von Prag 1648 die Prager Burg eroberten und die Schatzkammer plunderten 2 Schweden Bearbeiten nbsp Christina von Schweden etwa 1650Im Zuge des Prager Kunstraubs gelangte auch der Rubin des Kaisers mit den abziehenden Truppen nach Schweden und wurde vom General Konigsmarck personlich der Prinzessin Christina von Schweden ubergeben Diese erhob nach ihrer offiziellen Kronung zur Konigin von Schweden 1650 ihren getreuen Kunstrauber in den Adelsstand Ihre Machtbasis in Schweden schwand rasch und bereits 1654 dankte sie ab und floh kurz darauf vor dem Zweiten Nordischen Krieg nach Antwerpen nicht ohne zuvor grosse Teile ihrer wertvollen Einrichtung ausser Landes schaffen zu lassen Ihr Exil finanzierte sie unter anderem mit Juwelen die sie in Amsterdam versetzte darunter auch der Caesaris rubinus Christina konvertierte im Dezember 1654 in Brussel zum Katholizismus und siedelte nach Rom um wo sie 1689 verstarb Als Erben setzte sie den Kardinal Decio Azzolini ein und Schwedens Konig Karl XI erhob Anspruche auf die in Amsterdam verbliebenen Juwelen Azzolini starb wenige Monate spater Christinas Erbe wurde zur Begleichung ihrer Schulden aufgeteilt und Karl XI holte ihre Juwelen aus Amsterdam zuruck nach Schweden wo sie den Kronjuwelen zugeschlagen wurden 2 Russland Bearbeiten nbsp Katharina II 1778 Die Kronjuwelen gehorten schon damals dem schwedischen Staat wodurch sie dem direkten Zugriff des Konigshauses entzogen waren Das wirkte bis 1777 Gustav III regierte Schweden und seine Cousine Katharina II war Zarin von Russland Zur Feier ihres 15 Kronjubilaums reiste Gustav nach Sankt Petersburg und nach dem Festakt bewunderte er wohl Katharinas Gehstock der von einem grossen Diamanten gekront war etwas zu sehr Katharina schenkte ihm den Stock und Gustav war in der unangenehmen Lage kein vergleichbares Geschenk erwidern zu konnen In seiner Not schrieb er seinem Bruder Karl und bat ihn moglichst diskret und unter Umgehung der zustandigen Behorden ihm den grossen Rubin aus den Kronjuwelen zuzusenden Bald darauf schenkte Konig Gustav III Katharina der Grossen den illegal beschafften Rubin des Kaisers der seither zu den russischen Kronjuwelen gehort nbsp Alexander Fersman auf einer sowjetischen Briefmarke 1966 Im Ersten Weltkrieg wurden die Kronjuwelen von Sankt Petersburg in den Kreml in Moskau gebracht wo sie nach der Oktoberrevolution und Hinrichtung der Zarenfamilie von einer eigens geschaffenen Behorde der Gochran verwaltet wurden In deren Auftrag katalogisierte der russische Mineraloge Alexander Jewgenjewitsch Fersman die Kronjuwelen und stellte fest dass es sich bei dem beruhmten Rubin um einen Rubellit handelt 2 1 Weblinks BearbeitenCaesar s Ruby im Diamantenfond des KremlEinzelnachweise Bearbeiten a b c Aleksandr Evgenevich Fersman Russia s treasure of diamonds and precious stones Hrsg The People s Commissariat of Finances 1925 S 81 englisch archive org abgerufen am 9 April 2021 a b c d e Jan Asplund The Unusual History of Caesar s Ruby HTML In gem a com Abgerufen am 9 April 2021 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caesaris rubinus amp oldid 238308515