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Burlage ist ein Ortsteil der Gemeinde Rhauderfehn im Landkreis Leer in Niedersachsen Er liegt etwa siebzehn Kilometer sudsudostlich von Leer und gut elf Kilometer ostlich von Papenburg auf einer Hohe von etwa zwei Meter uber NHN Der Ortsteil besteht aus den Reihensiedlungen Alt und Neuburlage Burlage grenzt im Westen an Klostermoor welches die sudlichste Ortschaft der Gemeinde Rhauderfehn des Landkreises Leer und damit auch Ostfrieslands ist BurlageGemeinde RhauderfehnKoordinaten 53 3 N 7 33 O 53 049382 7 555009 2 Koordinaten 53 2 58 N 7 33 18 OHohe 2 m u NHNFlache 15 42 km Einwohner 1371 1970 Bevolkerungsdichte 89 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1973Postleitzahl 26817Vorwahl 04967Karte Lage der Gemeinde Rhauderfehn im Landkreis Leer Inhaltsverzeichnis 1 Bodenkunde 2 Geschichte 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Bauwerke 3 2 Natur 4 Moorleichen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBodenkunde BearbeitenBeide Ortsteile wurden auf Erd Hochmoor Grund errichtet Im Zentrum durchzieht ein schmaler Streifen mit Gley Boden den Ort von Nord nach Sud Westlich davon schliesst ein kleiner Bereich mit Podsol an Geschichte BearbeitenErstmals wird der Ort 1319 als selbststandige Kommende des Johanniterordens mit dem Namen Buyrle erwahnt Es soll sich bei Burlage und Langholt um Grundungen des Templerordens gehandelt haben Fromme Friesen die sich auch an den Kreuzzugen beteiligten stifteten dem Orden ihr Land das spater vom Johanniterorden ubernommen wurde 1645 taucht die Bezeichnung Buhrlage auf seit 1719 ist die heutige Schreibweise gelaufig Der Name wird von dem Wort bur la abgeleitet das Bauernwald bedeutet Nach der Beseitigung wurde dem noch ein Lage angefugt das auf eine freie Flache hinweist 1 Nach der Reformation vergaben die Johanniter ihren Besitz in Burlage in Erbpacht In der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts wird Renneke Reinecke von Trier als Pachter genannt Dieser der auch als Pachter der Johanniterkommende Hasselt genannt wird gerat spater in Insolvenz und verliess Ostfriesland in Richtung Oldenburg Vor dem Dreissigjahrigen Krieg pachtete dann der Emder Vierziger und Burgermeister Hermannus Meyer das Gut Er war ein Vertrauter und fruherer Sekretar des Grafen Edzard II Ostfriesland als Gegenspieler des Grafen Johann I Ostfriesland Nach dem Dreissigjahrigen Krieg werden dessen Enkel und Urenkel Harm Reinders und sein Sohn Reinder Harms als Pachter erwahnt Sechs Generationen lang bewirtschaftete die Familie das Gut bis es zu Streitereien kam weil der Orden katholische Siedler aus dem Hummling in einem Heidegebiet das heute Jammertal heisst ansiedeln wollte Da sich die Nachfahren des Harm Reinders als Erbpachter von ganz Burlage verstanden waren sie mit diesem Vorgehen nicht einverstanden Gerade der Haupthof mit seinem Steinhaus Wiesen und Ackern bot der Familie ein eintragliches Einkommen Die erfolgreiche Bewirtschaftung Burlages war jedoch von grossen Schafherden abhangig fur die man die Odlandereien brauchte Es kam zu Prozessen in mehreren Instanzen Zwei Instanzen entschieden zugunsten der Familie Meyer 2 In der dritten Instanz vor dem Obertribunal in Berlin wurde am 31 Oktober 1776 fur den Johanniterorden entschieden Familie Meyer diesen Familiennamen hatte die Familie zwischenzeitlich wieder angenommen musste Burlage verlassen und es kam zur Neuversteigerung der Burlager Siedlerstellen bei der Mitglieder der alten Pachterfamilie Reinders Meyer nicht zugelassen waren 1649 gab nur den alten Haupthof das Vorwerk des Johanniterordens mit seinem Steinhaus Im Volksschatzungsregister von 1719 wurden vier Familien in Burlage genannt 3 1776 war Burlage auf sieben Hofe angewachsen die alle im Besitz der Nachkommen des Hermannus Meyer waren Der Haupthof besass genugend kultiviertes Land hier konnten vier Pferde und 20 Stuck Rindvieh gehalten werden Die Neusiedlungen boten nur ein durftiges Einkommen Der Johanniterorden liess die Burlager Pachtstellen neu versteigern wobei die Pachthofe verkleinert wurden so dass die Kultivierung des Landes effektiver geschehen konnte Dieses Vorgehen fuhrte zu einer weiteren Parzellierung Burlages und der Ansiedlung katholischer Siedler aus dem Hummling Wenige Jahre spater gab es bereits 29 Hofe Siedlerstellen in Burlage 4 Am 1 Januar 1973 wurde Burlage in die neue Gemeinde Rhauderfehn eingegliedert 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten Die Burlager Windmuhle ist ein alter Wallhollander der 1824 erbaut wurde Die Muhle wurde bis in das Jahr 1978 betrieben Die Flugel sind noch vorhanden das Mahlwerk wurde aber demontiert Die Anlage beherbergt heute ein Heimatkunde Museum 6 Natur Bearbeiten In Burlage befindet sich der Befis NaturGarten Der Lehr und Schaugarten des NABU Emsland Nord e V ist nach dem Heimatdichter Bernhard Ficken aus Burlage benannt auch bekannt als Befi Im Vordergrund des Naturgartens steht der Schutz und die Forderung der Artenvielfalt Kernprojekt des Gartens ist die auf 10 000 Quadratmetern angelegte Streuobstwiese mit alten hochstammigen Obstbaumsorten Auf Gemeindegebiet befindet sich die Moorlandschaft Esterweger Dose Moorleichen BearbeitenAm 27 Februar 1939 stiess der Torfarbeiter Heinrich Breer im Torfabbaugebiet des Moorgutes Sedelsberg bei Burlage auf die Knochen der Moorleiche des Kindes aus der Esterweger Dose einem etwa 14 jahrigen Jungen der zwischen 1046 und 1164 dort verstarb und der auch als Junge von Burlage bekannt ist Der Torfhund von Burlage wurde im Mai 1953 von dem Torfstecher Hermann Albers im Schwarztorf etwa 60 bis 80 cm unter der Oberflache ausgegraben Weblinks BearbeitenHomepage der Gemeinde Rhauderfehn Beschreibung von Burlage in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen LandschaftEinzelnachweise Bearbeiten Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Burlage Gemeinde Rhauderfehn Landkreis Leer PDF 722 kB eingesehen am 22 November 2012 Enno Schoningh Der Johanniterorden in Ostfriesland Seite 86 f StA Aurich Rep 4 C I g 69 Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Burlage Gemeinde Rhauderfehn Landkreis Leer PDF 722 kB eingesehen am 22 November 2012 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 262 Heimatbund Burlage abgerufen am 20 Februar 2016Ortsteile der Gemeinde Rhauderfehn Backemoor Burlage Collinghorst Holte Klostermoor Langholt Rhaude Rhaudermoor Schatteburg Westrhauderfehn Normdaten Geografikum GND 7562922 7 lobid OGND AKS VIAF 242326649 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burlage Rhauderfehn amp oldid 231877720