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Die Burgruine Montagny pres Yverdon ist der letzte Rest des Herrschaftssitzes von Montagny pres Yverdon im Bezirk Jura Nord vaudois des Kantons Waadt in der Schweiz Burgruine Montagny pres YverdonStaat SchweizOrt Montagny pres YverdonEntstehungszeit 12 JahrhundertBurgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineGeographische Lage 46 48 N 6 37 O 46 79676 6 60895 Koordinaten 46 47 48 3 N 6 36 32 2 O CH1903 536659 183180Burgruine Montagny pres Yverdon Kanton Waadt p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Ruine der Spornburg befindet sich oberhalb der Brine sudlich von Valeyres sous Montagny und nordwestlich der Ortslage von Montagny pres Yverdon 1154 Montagniaco spater im Mittelalter Montagny le Corbe genannt Die Burg nutzte einen Sporn den das Flusstal bildet als naturliche Befestigung Sie besitzt eine eigene Kleinsiedlung wohl die ehemalige Grangie der Burg 1 zu welcher von Montagny aus der Chemin du Chateau fuhrt und in welcher die Strasse ebenfalls nach der Burgruine Le Chateau heisst Von der Ruine fuhrt zudem ein Weg hinunter zur Brine Brucke Der Ort Montagny befindet sich an einer alten Romerstrasse von Yverdon nach Pontarlier wie der Fund eines damals 1650 Jahre alten romischen Leugensteins im Jahr 1862 belegt 2 Geschichte BearbeitenSeit dem Hochmittelalter existierte die Herrschaft Montagny le Corbe deren Burg bereits im 11 Jahrhundert bestanden haben soll was aber letztlich unbelegt bleibt 3 Sie gehorte zunachst zum Schloss Grandson und ging von dieser Familie Grandson auf Amadeus II de Montfaucon uber da dieser in der 2 Halfte des 12 Jahrhunderts Beatrice von Grandson heiratete und die Burg Herrschaft spater im Besitz dieser Adelsfamilie de Montfaucon nachweisbar ist 4 Im Jahr 1199 wird erstmals ein Vasall dieser Adelsfamilie erwahnt der sich nach der Burg nennt Albert de Montagny 5 Die Herrschaft umfasste unter Margareta de Montfaucon Montbeliard neben verschiedener Gutern und Einkunften die beiden benachbarten Dorfer Montagny und Valeyres sowie Giez daneben noch Teile der Dorfer Chamblon Champagne Bonvillars Romairon und Novalles 6 7 Man darf wohl annehmen dass die Burg spatestens Mitte des 12 Jahrhunderts entstand spater aber erganzt und ausgebaut wurde Im fruhen 15 Jahrhundert 1414 1424 fiel die Herrschaft als Erbe an Hugo II de Chalon doch kampfte diese Familie in den Burgunderkriegen an der Seite von Karl dem Kuhnen so dass die Burg im Jahr 1475 durch die Eidgenossen zerstort wurde und 1484 erneut zu Grandson kam das nun zur Vogtei wurde die Bern und Freiburg gemeinsam verwalteten 8 9 Im Jahr 1497 gelang Etienne de Montagny jedoch der Ruckkauf des Gebietes Der Einmarsch der Franzosen im Jahr 1798 bedeutete das Ende der Vogtei Grandson und man verteilte die Orte auf verschiedene Bezirke Montagny selbst kam zum Bezirk Yverdon zu dem es bis zum Jahr 2006 gehorte 7 Ministeriale mit dem Namen de Montagny lassen sich somit uber grosse Teile des Mittelalters hinweg nachweisen erstmals im Jahr 1199 mit Albert de Montagny und letztmals Ende des 15 Jahrhunderts Philiberte de Montagny hatte um 1500 Francois d Arnex Adliger franzosisch Donzel von Orbe und wohnhaft in Grandson geheiratet wodurch die Herrschaft an ihn kam Ihre gemeinsame Tochter heiratete Humbert de Molin Herr von Treytorrens der sie nun wiederum fur seine Nachkommen sicherte 10 Die Familie de Molin blieb bis zum Jahr 1798 im Besitz der Herrschaft 11 Ungeklart bleibt wie autonom die Ministeriale agieren konnten und wie sie zwischen den Grandson und Montfaucon taktierten Selbst die fruhere Zugehorigkeit zu Grandson ist nicht unumstritten Es ware demnach auch denkbar dass Amadeus III geschwacht durch die Einflussnahme Peters II von Savoyen in Yverdon hier seinen Ruckzugsort schuf dass die Burg also in ihrer eigentlichen Form erst im 13 Jahrhundert entstand und der Vorganger nur ein Holzbau war 5 Es ist zumindest nachgewiesen dass Amadeus III Montagny im Jahr 1227 zusammen mit Orbe und Echallens erbte 4 Beschreibung BearbeitenDie alteste Burg war kleiner als die heutige Gesamtanlage und beschrankte sich auf den Westbereich Im Jahr 1401 wird eine eigene bourg vom Dorf und der Burg unterschieden 12 Obwohl um das Jahr 1450 Louis de Chalon enorme Geldsummen zur Restaurierung der Burganlage ausgab ist heute nur noch wenig davon ubrig geblieben da sie ein Vierteljahrhundert spater in Brand gesteckt wurde Die bis heute erhaltenen Mauern der Gebaude weisen Starken bis zu 1 75 Metern auf 3 Der erhaltene Turm im Nordosten der Anlage ist noch immer um die 20 Meter hoch und diente vermutlich der Uberwachung der im Tal vorbeifuhrenden Strasse Er besass aber auch funf Dachgauben die bei der Reparatur in den Jahren 1429 1430 erwahnt werden war also wohl zu Wohnzwecken eingerichtet 5 Es handelt sich bei ihm aber nicht um den Bergfried sondern lediglich um einen Wachturm Er war weithin sichtbar und man konnte 1906 noch Reste der Stockwerke in ihm erkennen Auffallig ist vor allem seine ungewohnliche funfeckige Form An der Sudseite schliesst ein Mauerrest an den Bourgois 1906 noch als Korridor beschreibt Es gab also eventuell einen Wehrgang zum Turm hin Ein Turmrest im Osten wurde ebenfalls noch von Bourgois beschrieben Seiner Einschatzung nach war dieser mit zu dunnen Mauern versehen um zur ursprunglichen Burganlage zu gehoren so dass er ihn eher dem Ausbau in der Mitte des 15 Jahrhunderts zurechnete Der Bergfried wird von ihm hingegen in dem Turmrest im Osten des Areals vermutet denn dieser stelle noch immer einen grossen Mauerkreis franzosisch un grand cercle de maconnerie dar 3 13 Somit rekonstruiert sich eine dreieckige Burg die an jeder Ecke einen Turm besass Im Westen schutzte sie zusatzlich ein Graben der wohl nur mit einer Zugbrucke uberquert werden konnte 5 Fur den Erhalt der Anlage den schon Bourgois forderte kann nur in geringem Masse gesorgt werden So wird der die Substanz bedrohende Efeu zuruckgeschnitten 14 Auch archaologische Untersuchungen mussten bisher weitgehend unterbleiben 15 Das Schweizerische Inventar der Kulturguter von nationaler und regionaler Bedeutung fuhrt die Burgruine auf seiner Liste als B Objekt d h es besitzt regionale historische Bedeutung mit der KGS Nummer 6238 16 Literatur BearbeitenThomas Bitterli Waldvogel Schweizer Burgenfuhrer mit Einschluss des Furstentums Liechtenstein Friedrich Reinhardt Verlag Basel Berlin 1995 ISBN 3 7245 0865 4 Daniel de Raemy Chateaux donjons et grandes tours dans les Etats de Savoie 1230 1330 Un modele le chateau d Yverdon Cahiers d archeologie romande 98 Volume 1 Lausanne 2004 franzosisch ISBN 2 88028 098 2 John Meredith Read Historic studies in Vaud Berne and Savoy from Roman times to Voltaire Rousseau and Gibbon Chatto amp Windus London 1897 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Montagny pres Yverdon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien morelcl Le chateau de Montagny le Corbe Montagny sur Yverdon In Histoire et histoires d Arnex sur Orbe 28 Februar 2015 abgerufen am 25 November 2020 franzosisch Mit ausfuhrlichem Zitat aus Bourgois sowie historischer Abbildung von 1905 und Kartenausschnitten Oliver Steimann Montagny le Corbe In burgenwelt org 9 Mai 2018 abgerufen am 25 November 2020 Mit Grundriss der Reste der Burganlage Vaud Schloss Montagny In swisscastles ch Abgerufen am 25 November 2020 mit historischer Aufnahme von 1920 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl auch Raemy S 38 der hier westlich anschliessend die ehemalige bourg vermutet Vgl Montagny Leugenstein PDF In SSDI Schweizerisches Steindenkmaler Inventar Abgerufen am 25 November 2020 a b c Vgl Victor Henri Bourgois Au pied du Jura Guide archeologique et historique dans la contree d Yverdon et de Grandson 1906 S 44 53 Nach dem ausfuhrlichen Zitat bei morelcl Le chateau de Montagny le Corbe Montagny sur Yverdon In Histoire et histoires d Arnex sur Orbe 28 Februar 2015 abgerufen am 25 November 2020 a b Vgl Ansgar Wildermann de Montfaucon In Historisches Lexikon der Schweiz a b c d Vgl Raemy S 153 Vgl Fabienne Abetel Beguelin Montagny VD Herrschaft In Historisches Lexikon der Schweiz a b Vgl Philippe Heubi Montagny pres Yverdon In Historisches Lexikon der Schweiz Vgl Ansgar Wildermann de Chalon In Historisches Lexikon der Schweiz Vgl aber Bitterli Waldvogel Nr 688 nachdem die de Chalon schon im 13 und 14 Jahrhundert im Besitz von Montagny waren Vgl Read S 103 352 wo er nachweist dass Francois d Arney wie er ihn nennt im Jahr 1535 als Herr von Montagny le Corbe nachweisbar ist Siehe zudem die Zusammenfassung der Archivakte C XVI 188 Montagny 1267 01 01 1518 03 29 Fonds Inventaires des Archives cantonales vaudoises abgerufen am 25 November 2020 franzosisch Vgl auch Gilbert Marion de Molin In Historisches Lexikon der Schweiz Vgl Raemy S 38 Vgl auch Raemy S 406 Anm 554 der vermutet dass der Nordostturm im unruhigen politischen Kontext von 1317 entstand und mit dem Geld fur die Huldigung von Amadeus V von Savoyen bezahlt wurde morelcl Le chateau de Montagny le Corbe Montagny sur Yverdon In Histoire et histoires d Arnex sur Orbe 28 Februar 2015 abgerufen am 25 November 2020 franzosisch Vgl Raemy S 152 Er 2004 fordert solche Vgl Canton de Vaud Inventaire PBC objets B PDF 455 kB Nicht mehr online verfugbar Bundesamt fur Bevolkerungsschutz 1 Januar 2018 archiviert vom Original am 24 November 2020 abgerufen am 11 November 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www babs admin ch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgruine Montagny pres Yverdon amp oldid 236635006