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Die abgegangene Burg Sassenberg war eine Landesburg des Hochstifts Munster in Sassenberg im Kreis Warendorf in Nordrhein Westfalen Sie wurde spater zum Schloss ausgebaut Grosse Teile wurden im 19 Jahrhundert abgerissen andere gewerblich genutzt Burg SassenbergStaat DeutschlandOrt SassenbergEntstehungszeit Ersterwahnung 1305Burgentyp Niederungsburg MotteErhaltungszustand Burgstall z T IndustriebauStandische Stellung LandesburgGeographische Lage 51 59 N 8 3 O 51 989086 8 043355 Koordinaten 51 59 20 7 N 8 2 36 1 OBurg Sassenberg Nordrhein Westfalen p1p3Geschichte BearbeitenIm Bereich des Burggelandes existierten Reste einer Turmhugelburg was auf ein hohes Alter der Anlage schliessen lasst Die Motte war noch bis in die Neuzeit sichtbar Allerdings liegt die fruhe Geschichte bis ins 14 Jahrhundert weitgehend im Dunkeln Nach Angaben von Geschichtsschreibern des 16 Jahrhunderts soll eine Wallburg von Lothar von Supplingenburg anlasslich seines Kriegszuges gegen Bischof Burchard von Munster 1121 ausgebaut worden sein Danach soll Lothar die Burg an Bernhard I zur Lippe ubergeben haben Unbelegt ist ebenso dass nach der Niederlage Heinrichs des Lowen und seines Anhangers Bernhard II zur Lippe die Burg an Munster gekommen ist Unter Bischof Everhard von Diest wurde Sassenberg erstmals 1305 urkundlich erwahnt Die Burg diente als Schutzburg gegen angrenzende Herren sowie als Jagdsitz der Bischofe Um 1334 bestand die Burg aus einer Haupt und Vorburg Auch existierte eine zwischen 1313 und 1376 erbaute Burgkapelle die auch als Pfarrkirche diente Die Anlage war auf mehreren Inseln erbaut und durch Graften von dem Fluss Hessel gespeist umgeben Auf einer dieser Insel lagen die Burgmannshofe Um 1400 gab es davon vierzehn Die meisten verschwanden als die Burg an Bedeutung verlor Teilweise wurden die Hofe an nichtadelige Besitzer verkauft Die Burg wurde Amtssitz des vormaligen Drosten von Warendorf Der Drost des Amtes Sassenberg hatte seinen Sitz im alten Burghaus das nach 1797 abgerissen wurde Furstbischof Christoph Bernhard von Galen liess die Burg erweitern Ein Furstengarten wurde angelegt An der Landstrasse wurden Siedler ansassig sowie auch ein neuer Drostenhof gebaut Im Bereich des Furstengartens befinden sich die Schachblumenwiesen eines der wenigen Gebiete in Deutschland in dem noch die streng geschutzte Schachblume vorkommt Nach 1670 wurde eine Pfarrkirche gebaut was den eigentlichen Beginn der heutigen Stadt Sassenberg markiert Zu dieser Zeit fanden auf Sassenberg Treffen mit Fursten wie Kurfurst Friedrich Wilhelm von Brandenburg statt Furstbischof Friedrich Christian von Plettenberg wollte an Stelle der Burg ein grosses Schloss errichten Er liess die Vorburg mit den Burgmannshausern sowie die Burgkapelle abbrechen Ab 1698 gestaltete Baumeister Ambrosius von Oelde die Vorburg vollig neu im Stil des Barock Das Mittelgebaude war nunmehr 90 Meter lang Hinzu kamen zwei Seitenflugel mit einer Lange von 47 Metern Nach seiner Wahl nahm Clemens August von Bayern in dem neuen Bau seine Wohnung Er weilte dort bis 1723 fast standig Das Innere seines Appartements gestaltete Gottfried Laurenz Pictorius und der Bonner Hoftapezierer Rossignolt neu Auch im Park liess Clemens August stark verandern Es wurden ein Ballhaus und eine Orangerie angelegt Im Park wurden Steinbusten romischer Kaiser aufgestellt Die alte Hauptburg wurde teilweise 1787 abgerissen Der Rest folgte nach 1815 Der Park verwilderte In der Vorburg wurde eine Kammgarnspinnerei und Farberei eingerichtet In der Mitte des 19 Jahrhunderts wurden die Bauten stark verandert Siehe auch Liste deutscher TurmhugelburgenLiteratur BearbeitenHandbuch der historischen Statten Bd 3 Nordrhein Westfalen Stuttgart 1970 S 662 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 1 Berlin 1999 Germania sacra NF 37 1 S 25f Karl Eugen Mummenhoff Die Profanbaukunst im Oberstift Munster von 1450 bis 1650 Westfalen Sonderheft 15 Aschendorff Munster 1961 256 f Karl E Mummenhoff Bemerkungen zu den Bauten des Kurfursten Clemens August in den Bistumern Munster und Paderborn dem Herzogtum Westfalen und dem Vest Recklinghausen In Kurfurst Clemens August Landesherr und Mazen des 18 Jahrhunderts Ausstellung in Schloss Augustusburg zu Bruhl 1961 Koln 1961 S 271 f Karl Holker Kreis Warendorf Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 42 Aschendorff Munster 1936 S 340 342 u S 357 363 Weblinks BearbeitenEintrag von Stefan Eismann zu Sassenberg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Sassenberg amp oldid 216707636