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Die Burg Biedesheim ist eine abgegangene Wasserburg im Nordwesten der Ortsgemeinde Biedesheim im Donnersbergkreis in Rheinland Pfalz Burg BiedesheimBurgrest Biedesheim von Westen 2018 Burgrest Biedesheim von Westen 2018 Staat DeutschlandOrt BiedesheimEntstehungszeit um 1370Burgentyp Niederungsburg OrtslageErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung GrafenGeographische Lage 49 36 N 8 6 O 49 603611111111 8 1033333333333 260 Koordinaten 49 36 13 N 8 6 12 OHohenlage 260 m u NHNBurg Biedesheim Rheinland Pfalz Inhaltsverzeichnis 1 Baubestand 2 Geschichte 3 Galerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaubestand BearbeitenVon der ehemaligen Burganlage welche auch noch die nahen Strassennamen Ostlicher Burggraben und Westlicher Burggraben sowie die dortige Flurgemarkung Hinterm Burggraben bezeugen sind nur sparliche Reste der Umfassungsmauer erhalten Der erhaltene Rest reicht bis zur Strasse Ostlicher Burggraben und beginnt als nordliche Grundstucksgrenze des Anwesens Ostlicher Burggraben 8 Am ostlichen Ende des Grundstucks macht die Mauer einen rechten Winkel und fuhrt nach Suden auf die ca 100 m entfernte Kapellenquelle bzw den von ihr gespeisten Brubelbach zu Auch dort ist noch niedriges altes Mauerwerk erhalten Die Ostmauer des heutigen Burgrests lauft in gerader Linie von Norden her direkt auf die Quelle zu und biegt dort noch ein Stuck nach Osten ab entlang des von der Quelle gespeisten Brubelbaches Laut ortlicher Uberlieferung weist die heute durch ein Brunnenhaus uberbaute Kapellenquelle auf die ehemalige Burgkapelle hin Die Nord Ost Ecke des Grundstucks Ostlicher Burggraben 8 ist der besterhaltene Teil der Mauer Hier ist sie noch ca 3 m hoch und etwa 60 cm dick Die Ecke selbst ist eingebrochen ubrig blieben zwei rechtwinklig zueinander positionierte ca 20 m lange Stucke der nordlichen und der ostlichen Mauer Sie weisen 3 Schlitzscharten auf 2 in der Nordmauer 1 in der Ostmauer und die Ostmauer besitzt am sudlichen Ende eine leichte Rundung nach aussen in der man den Rest eines Flankenturms vermutet Auf der Westseite des Ostlichen Burggrabens gibt es zwei lange mittelalterliche Mauern die aufgrund ihres Erscheinungsbildes ebenfalls Reste von Burggebauden sein konnten Eine ist die ca 60 cm dicke und 4 Meter hohe Begrenzungsmauer des Anwesens Hauptstrasse 52 zum Burggraben hin die andere schliesst sich nordlich an als Strassen Begrenzungsmauer des Neubauanwesens Ostlicher Burggraben 1 a Letztere ist oben etwa 60 cm stark und 3 Meter hoch im Sockelbereich hat sie eine Dicke von bis zu 1 Meter Geschichte BearbeitenUm 1370 wird erstmals eine Burg zu Bussesheim urkundlich genannt Die Grafen von Leiningen verpfandeten Burg und Herrschaft ab 1371 an verschiedene niederadelige Geschlechter darunter die Ritter von Morschheim von Flersheim und von Wachenheim 1412 erhielt Konrad IX von Weinsberg ein Viertel von Burg und Dorf Biedesheim als noch ausstehende Mitgift seiner Mutter Anna von Leiningen 1413 1 1420 ging ein weiteres Viertel von Dorf und Burg als Pfand an das Erzbistum Mainz 2 1423 richtete Graf Emich VI hier in der Veste Busenheim kurpfalzisches Burglehen von Wolfsberg einen Amtssitz ein seit 1448 befand sich die Burg im Besitz seine Sohnes des Grafen Bernhard von Leiningen Hardenburg 3 1460 wurde sie im Rahmen von Leininger Erbstreitigkeiten nach viertagiger Belagerung durch Kurfurst Friedrich den Siegreichen erobert Ein Jahr spater brannte der kurpfalzische Vogt von Neustadt die Burg nieder 4 Die offensichtlich renovierte Anlage wurde 1470 von kurpfalzischen Truppen erneut gesturmt und endgultig geschleift 5 Danach diente die ehemalige Burg als Gutshof 1505 wurde sie nur noch als Burgstall bezeichnet In seinem Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des koniglich bayerischen Rheinkreises Band 3 Speyer 1837 S 329 u 330 ordnet der Lokalhistoriker Michael Frey die Kriegsereignisse um Burg Biedesheim von 1460 1461 und 1470 irrtumlicherweise dem ebenfalls leiningischen Dorf Bissersheim zu wo es nie eine Burg gab 6 Ebenso gibt er an dass dort 1389 ein Kollator namens Fidelin ausser der Dorfkirche ein Oratorium Haus Kapelle Unserer Lieben Frau nennt 7 In anderen Quellen die dies ebenfalls auf Bissersheim beziehen wird er als Johannis Fidelis von Wachenheim oder Johann Fidelius von Wachenheim bezeichnet also Angehoriger einer jener Adelsfamilien an die Burg Biedesheim im 14 Jahrhundert verpfandet war 8 9 Moglicherweise liegt auch hier wie im Bezug auf die Kriegsereignisse wegen der wechselnden Ortsschreibweise eine Verwechslung vor Die Oratoriums Kollatur Unserer Lieben Frau konnte sich auf die Burgkapelle von Biedesheim beziehen Galerie Bearbeiten nbsp Burgmauer Biedesheim Ostteil rechts Ansatz einer Rundung nbsp Burgmauer Biedesheim Nordteil nbsp Burgmauer Biedesheim von aussen Osten nbsp Austritt der Kapellenquelle unter dem Brunnenhaus nbsp Kapellenquelle bzw Brubelbach mit altem Mauerwerk im Hintergrund der Hauptrest der Burg nbsp Kapellenquelle bzw Brubelbach mit altem Mauerwerk nbsp Ostlicher Burggraben Begrenzungsmauer des Anwesens Hauptstrasse 52 nbsp Ostlicher Burggraben Begrenzungsmauer des Anwesens 1 aLiteratur BearbeitenJurgen Keddigkeit Alexander Thon Karl Scheurer Rolf Ubel Pfalzisches Burgenlexikon Band 1 A E 2 Auflage Institut fur pfalzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern Kaiserslautern 2003 ISBN 3 927754 51 X S 270 272 Markus Hoffmann Die Verbandsgemeinde Gollheim Ein kulturhistorischer Reisefuhrer Verbandsgemeindeverwaltung Gollheim 1997 S 52 u 55 Hans Finck Festschrift 1225 Jahre Gemeinde Biedesheim Ortsgemeinde Biedesheim 2007 S 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Biedesheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Burg Biedesheim in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Eintrag zu Burg Biedesheim in der privaten Datenbank Alle Burgen Offizielle Gemeindewebseite mit Erwahnung der BurgEinzelnachweise Bearbeiten Carl Jager Die Burg Weinsberg genannt Weibertreue Beschreibung und Geschichte fur Reisende und Freunde der Gegend Heilbronn 1825 S 115 Digitalscan Christiane Mathies Kurfurstenbund und Konigtum in der Zeit der Hussitenkriege die kurfurstliche Reichspolitik gegen Sigmund im Kraftzentrum Mittelrhein in Band 32 von Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte S 37 Selbstverlag der Gesellschaft fur Mittelrheinische Kirchengeschichte 1978 Ausschnittscan Johann Georg Lehmann Urkundliche Geschichte der Burgen und Bergschlosser in den ehemaligen Gauen Grafschaften und Herrschaften der bayerischen Pfalz Band 3 Kaiserslautern 1860 S 139 u 150 Digitalscan 1 Digitalscan 2 Michael Frey Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des koniglich bayerischen Rheinkreises Band 3 Speyer 1837 S 329 u 330 Digitalscan Autor hat jedoch an dieser Stelle Biedesheim mit Bissersheim verwechselt Johann Georg Lehmann Kurzgefasste Geschichte der bayerischen Pfalz zunachst fur Lehrer dann auch fur jeden Gebildeten und Freund der vaterlandischen Geschichte Frankenthal 1842 S 56 Digitalscan Eintrag zu Burg Biedesheim in der privaten Datenbank Alle Burgen mit Hinweis dass es keine urkundlichen Belege zu einer Burg Bissersheim gibt und vermutlich eine Verwechslung mit Biedesheim vorliegt Digitalscan zum Oratorium Unserer Lieben Frau aus der genannten Quelle Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 59 Leipzig 1749 Spalte 166 Digitalscan Historisch Politisch Geographischer Atlas der gantzen Welt Band 13 Verlag Johann Samuel Heinsius Leipzig 1750 Spalte 1176 Digitalscan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Biedesheim amp oldid 235238053