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Die Bundesgartenschau 1957 fand vom 29 April bis 24 Oktober 1957 in Koln statt und war die erste Bundesgartenschau in Nordrhein Westfalen Dazu entstand auf der rechten Rheinseite zwischen den Stadtteilen Deutz und Mulheim der Rheinpark neu Die Gartenschau stand noch im Zeichen des Wiederaufbaus und der Beseitigung der Schaden des Zweiten Weltkriegs Um die linksrheinisch gelegenen Anlagen des Zoologischen Gartens und der Flora mit dem Rheinpark zu verbinden entstand mit der Kolner Seilbahn die erste einen Fluss uberquerende Seilbahn Deutschlands Der Rheinpark von der Kolner Seilbahn aus gesehen 2006 Die Gartenschau umfasste ein Gebiet von 480 000 m und erreichte eine Besucherzahl von 4 3 Millionen Menschen An gleicher Stelle wurde ebenfalls die Bundesgartenschau 1971 abgehalten 1 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Ausgestaltung 3 Bahnen 3 1 Kolner Seilbahn 3 2 Sesselbahn 3 3 Eisenbahn 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Wasserterrasse Herta Hammerbacher nbsp LaubengartenEnde des Jahres 1953 erhielt Koln als dritte Stadt den Zuschlag eine dieser in zweijahrigem Turnus stattfindenden Ausstellungen durchzufuhren Als Ausstellungsgelande wahlte man den noch verwusteten Rheinpark Ein Anfang 1954 durchgefuhrter Ideenwettbewerb brachte viele Anregungen die in die Gesamtplanung des konzipierenden Teams aufgenommen wurden Preistrager waren Herta Hammerbacher 1900 1985 Gunther Schulze 1927 1994 Joachim Winkler 1928 und Friedrich Schaub 1910 2002 Die kunstlerische Gesamtleitung der konkreten Planungen der BUGA hatte der Kolner Gartendirektor Kurt Schonbohm 2 Kurt Schonbohm hatte vor und nach dem Krieg eng mit Hermann Mattern zusammengearbeitet und dort Erfahrungen bei der Ausrichtung der Stuttgarter Reichsgartenschau 1939 und der 1950 veranstalteten Deutschen Gartenschau auf dem Hohenpark Killesberg sammeln konnen Diese Zusammenarbeit bestand fort und zeigt sich noch heute im erhaltenen Werk Wasserterrasse von Herta Hammerbacher Die erste Professorin fur Landschafts und Gartengestaltung an der TU Berlin war mit Mattern verheiratet Hatte die Landschaftsgestaltung des Parkareals unter Encke und Nussbaum bis zu Schonbohms Amtsantritt 1951 ihre Basis in der naturlichen Auenlandschaft mit hohen Schwarzpappeln und Silberweiden gesehen so wandelte sich dies nun zu einer der Zeit angepassten Form nbsp Blick zum Messeturm nbsp Detail nbsp WasserspielSchonbohm und sein Team modellierten in ihren Planungen die Landschaft und die in ihr vorgesehene Architektur Damit wichen sie ab von den bis dahin ublichen streng symmetrisch angelegten Formen und Anordnungen der Wege Geholze Rabatten und Wasserkanale Alles sollte sich harmonisch in die entstehende Parkanlage einfugen und fliessende Ubergange zu einzelnen geplanten Gartenbereichen und diversen Schwerpunkten bewirken Fotos von 1957 als Uberblick nbsp Gerhard Marcks Spielende Kinder nbsp Zugang Bundesgartenschau 1957 nbsp Bundesgartenschau 1957 nbsp Bundesgartenschau 1957 Plastik nbsp Bastion nbsp Bundesgartenschau 1957 nbsp Bastion nbsp Bundesgartenschau 1957 Plastik nbsp Stutzmauer nbsp Gatter als Gegenbeispiel nbsp Springwasser nbsp Brunnenhof nbsp Wasserpflanzenbecken nbsp Wasserterrassen nbsp Kindergarten nbsp Autobahn im Kindergarten nbsp Wasserbecken im Kindergarten nbsp Hausgarten nbsp Hausgarten nbsp Hausgarten nbsp Hausgarten nbsp Hausgarten Detail nbsp Hausgarten Detail Zunachst folgte die grobe Vorbereitung des Gelandes Durch die Verlegung des Auenweges an die Ostseite neben die Bahntrasse konnte fur den Park neues Gelande hinzu gewonnen werden Der so auf 480 000 m oder 48 Hektar wesentlich erweiterte Park wurde sodann von einer Trummerlandschaft in einen herrlichen Park fur die Bundesgartenschau umgewandelt Dabei wurden rund 40 000 m Trummerschutt die dort abgelagert worden waren mit Humus uberdeckt und in eine wellige Hugellandschaft geformt Es wurden schliesslich etwa 2 5 Millionen Blumen Straucher und Baume angepflanzt Ausgestaltung BearbeitenZur im Fruhling 1957 eroffneten Gartenschau die unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Konrad Adenauer und des ersten Bundesprasidenten der Republik Theodor Heuss stand wurde den Besuchern ein nicht wieder zu erkennender Rheinpark prasentiert Neue weitlaufige Wiesenflachen wurden von Baum oder Buschgruppen aufgelockert Grossere und kleinere von Staudengarten umgebene oftmals mit Wasserspielen versehenen Teiche in ebenen oder hugeligen Bereichen waren geschaffen worden So etwa die Anlage des kleinen Teiches hinter dem Rosengarten der in Anlehnung an Adenauers Hobby der Rosenzuchtung den Namen Adenauerweiher erhielt Uber das Gelande verteilt erbaute die Firma des Gartenarchitekten Theo Breddermann insgesamt 14 aus Sandsteinplatten und Kieselmaterial gefertigte Brunnen von denen zehn im Brunnengarten in kreisrunden gepflasterten Mulden arrangiert waren Diese mit Fontanen ausgestatteten Brunnen waren bei Einbruch der Dunkelheit erleuchtet Leider lag das Ensemble trotz einer Restaurierung 1998 lange ohne Funktion und harrte einer erneuten durchgreifenden Restaurierung die durch Sponsorengelder erreicht werden sollte Der Kolner Ortsverein des Rheinischen Vereins fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz hat es darum im Juli 2009 zum Denkmal des Monats erklart 3 Ein Appell der erfolglos blieb Erst durch die Initiative der Nichte und der Neffen des Gartenarchitekten und deren 2011 gegrundeten Fordervereins Brunnengarten im Rheinpark aber besonders auch durch deren tatige Hilfe beim Kieselsammeln und bei der Wiederherstellung der Brunnenbecken konnten mit Hilfe der Stadt die die Technik sanierte der Ford Ausbildungswerkstatt die die Rekonstruktion der Brunnendusen ubernahm konnte die Anlage im Fruhling 2012 wieder in Gang gesetzt werden 4 nbsp Brunnen im Adenauerweiher nbsp Wasserfall und BruckeNeben der Vielfalt der im Gelande installierten Zierbrunnen war und ist die Anlage des Wassergartens mit Brunnenhof ein zentraler Bereich und Anziehungspunkt des Parks Die Wasseranlage begann wie heute an der unteren schragen Terrassenwand des Parkcafes nbsp Ersatz des im Krieg zerstorten Teehauses das Parkcafe nbsp Aufgangsrampe zur Aussichtsterrasse des Parkcafes nbsp Tanzbrunnen mit Sternwellenzelt im Rheinpark KolnDie von Josef Jaekel entworfene Anlage war ein kunstlicher Wasserfall der aus einer mit Travertinplatten verkleideten Terrassenwand aus einiger Hohe herab sturzte Den Effekt erzeugten sieben machtige in der Wand eingelassene von Metallschwingen eingefasste Dusen deren ausgestossene Wassermengen in ein erstes Auffangbecken sturzten Von dort floss das Wasser eine Fussgangerbrucke unterquerend in mehreren Gefallestufen in eine grossere Beckenanlage Die asymmetrisch gestaltete nach Suden flach auslaufende Anlage hatte im Bereich des sich weitenden Beckens ebenfalls mehrere installierte Dusen die wie es in den 1950er Jahren beliebt war horizontal uber die Wasserflache ihre Fontanen ausstiessen Die Uferzonen der Beckenausweitungen hatten zum Teil separierte mit Wasserpflanzen versehene Beckenbereiche oder waren dort wo kein Weg angrenzte an den seitlichen Einfassungen mit Rohricht bestanden Etwa 10 000 bluhende Azaleen wurden gezeigt aber auch Kakteen und weitere exotische Anpflanzungen neben unzahligen bluhenden Tulpen und Narzissen und anderen Blumen Dies alles konnte auf Wegen die nun teilweise mit den neu aufgekommenen farbig eingefarbten Betonplatten belegt waren durchwandert aber auch durch eine Rundfahrt per Kleinbahn oder aus zehn Metern Hohe bei einer Fahrt mit der Sesselbahn betrachtet werden Auch die Randbebauung die Messe wurde in die BUGA einbezogen So zeigten spezielle Veranstaltungen Das Berufsbild des Gartners oder Hilfe durch Grun Anders als heute stand den Besuchern des Parks ein vielfaltiges gastronomisches Angebot zur Auswahl So das an alter Stelle in moderner Gestaltung wieder aufgebaute Restaurant Rheinterrassen das auf seinen in Stufen angelegten Terrassen etwa 3000 Gasten Platz bot Der zerstorte Bau des alten Teehauses wurde ersetzt durch eine Parkhaus genannte Gaststatte spater Parkcafe Deren obere Geschosse waren durch Treppen oder eine schmale Bruckenrampe zur Aussichtsplattform zu erreichen Das seit den 1990er Jahren bis auf einen Kioskbetrieb im Erdgeschoss geschlossene Bauwerk befindet sich heute in einem desolaten Zustand Entworfen wurde das neue teilweise dreigeschossige Gebaude von dem Grazer Architekten Rambald von Steinbuchel Rheinwall der das Parkhaus fur etwa 1200 Besucher konzipierte Im Norden war in Hohe der Sachsenbergstrasse das Milchrestaurant Rosengarten gebaut worden und am Ostausgang am sudlichen Auenweg gelegen gab es einen Ausschank fur Obstsafte Im nordostlichen Bereich des Parks hatten die Besucher Gelegenheit dem sogenannten Gesundbrunnen einem naturlichen Brunnen der schwefel und eisenhaltiges Wasser zu Tage brachte Heilwasser zu entnehmen Da die Gartenschau eintrittspflichtig war baute man eine Ableitung des Brunnenwassers bis zur Aussenseite des Parks am Auenweg um so der Allgemeinheit die Moglichkeit zu geben sich ebenfalls mit diesem Wasser zu versorgen Diese Einrichtung einer Zapfstelle an der Strasse hatte uber Jahrzehnte Bestand Ein weiterer architektonischer Hohepunkt ist das fur die BUGA von Frei Otto gebaute Sternwellenzelt uber der Tanzflache die schon 1950 vom Architekten Josef Op Gen Oorth uber einer kunstlich angelegten Wasserflache gebaut wurde Der Erfolg dieser ersten Bundesgartenschau in Koln zeigte sich in den Besucherzahlen Insgesamt wurden mehr als 4 3 Millionen Gaste gezahlt 5 Bahnen BearbeitenInsgesamt drei Bahnen bedienten die Bundesgartenschau Kolner Seilbahn Bearbeiten nbsp Kolner Seilbahn bei der Rheinquerung Hauptartikel Kolner Seilbahn Im Vorfeld der Planungen zur BUGA 1957 erhielt die ehemalige Zollstocker Firma Julius Pohlig spater Pohlig Heckel Bleichert Vereinigte Maschinenfabriken AG dann PHB Weserhutte AG nach einem Ratsbeschluss vom 21 Juli 1955 den Auftrag den Rheinpark in seinem nordlichen Bereich mit den linksrheinisch gelegenen Anlagen des Zoologischen Gartens und der Flora im gegenuberliegenden Stadtteil Riehl durch eine Seilbahn zu verbinden Errichtet wurde nach Entwurfen von Hans Bruggemann eine Konstruktion fur 1 5 Millionen DM Die Seilbahn die auch als einzige Fluss Seilbahn Europas bezeichnet wurde hat eine Lange von 624 Meter und uberquert den Rhein in 28 m Hohe Die Kolner Seilbahn fahrt seit 1998 unter Geschaftsfuhrung der Kolner Verkehrs Betriebe KVB Sesselbahn Bearbeiten Im Park selbst wurde ebenfalls von den Pohligwerken eine Sesselbahn uber eine Strecke von 654 Meter Lange gebaut die in 10 m Hohe uber das Ausstellungsgelande fuhrte 5 Sie verband den rechtsrheinischen Endpunkt der Kolner Seilbahn mit dem Haupteingang des Rheinparks Die Anlage wurde im Sommer 2003 nachdem sie Jahre zuvor bereits stillgelegt worden war abgerissen Als Grunde fur die Stilllegung wurden Unrentabilitat und nicht mehr zeitgemasse Fahrgastsicherheit genannt doch entscheidend waren wohl die Erweiterungsplane des Thermalbades denen die nordliche Station im Wege stand Eisenbahn Bearbeiten Fur die Bundesgartenschau wurde zudem eine Parkeisenbahn gebaut die auf einem Rundkurs uber das Ausstellungsgelande verkehrte 6 Literatur BearbeitenJoachim Bauer Dieter Klein Meynen Henriette Meynen Garten am Strom Der Rheinpark in Koln Bachem Verlag Koln 2007 Bundesgartenschau Koln Hg Ausstellungskatalog Koln 1957 Carl Dietmar Die Chronik Kolns Chronik Verlag Dortmund 1991 ISBN 3 611 00193 7 50 Jahre Jugendarbeit in Koln Herausgegeben von Jugendzentren Koln gGmbH Koln 2007 Jugendzentren Koln Kolner Jugendpark 1957 2007 NN Bundesgartenschau Koln 1957 In Deutsche Bundesgartenschau GmbH Hg 50 Jahre Bundesgartenschauen Festschrift zur Geschichte der Bundes und Internationalen Gartenschauen in Deutschland Bonn 2001 S 29 33 Ulrich S Soenius Jurgen Wilhelm Hrsg Kolner Personen Lexikon Greven Koln 2007 ISBN 978 3 7743 0400 0 Stadt Koln Hg Bundesgartenschau 1957 Schlussbericht Koln 1957 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bundesgartenschau 1957 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bundesgartenschau Koln 1957 BuGa Koln 1957 auf dem Portal 100 Jahre Landschaftsarchitektur Zeitstrahl 1957 Archivlink abgerufen am 1 November 2022Einzelnachweise Bearbeiten Buga 71 Garten und Landschaft 1957 S 161 Kolner Stadtanzeiger vom 22 Juli 2009 S 27 Brunnengarten Forderverein mit vielen Fotos Zugriff August 2012 a b Andre Dumont Alexander Hess Der Rheinpark und seine Geschichte Vom Fort zum Volkspark In Joachim Bauer und Carmen Kohls Koln unter franzosischer und preussischer Herrschaft In Werner Adams und Joachim Bauer Hrsg Vom Botanischen Garten zum Grossstadtgrun 200 Jahre Kolner Grun Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 30 S 2222 f NN Bundesgartenschau Koln 1957 S 30 Bundesgartenschauen Hannover 1951 Hamburg 1953 IGA Kassel 1955 Koln 1957 Dortmund 1959 Stuttgart 1961 Hamburg 1963 IGA Essen 1965 Karlsruhe 1967 Dortmund 1969 Koln 1971 Hamburg 1973 IGA Mannheim 1975 Stuttgart 1977 Bonn 1979 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