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Die Deutsche Gartenschau 1950 war eine Gartenschau auf dem Killesberg in Stuttgart im Jahr 1950 Sie folgte der Tradition dreier Reichsgartenschauen der Vorkriegszeit von 1933 bis 1939 Zusammen mit der Sudwestdeutschen Gartenschau SUWEGA 1949 in Landau in der Pfalz bildet sie das Bindeglied 1 zu den zahlreichen Bundesgartenschauen ab 1951 2 Nach Jahren des Krieges und der Entbehrung wandte sich die Bevolkerung der Gartenschau mit grossem Interesse zu was in dem statistischen Erfolg mundete dass 1 9 Millionen Besucher die Gartenschau erlebten 3 Bundesprasident Theodor Heuss 3 v l bei der Eroffnungsveranstaltung am 3 Juni 1950Hohenpark Killesberg im Jahr 2004Eine typische Gondel der Sesselbahn im Eroffnungsjahr 1950Die Tazzelwurm Bahn im Jahr 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMit Kriegsende bestanden der Killesberg und der dazugehorige Park aus Ruinen und Bombentrichtern Zuletzt hatte elf Jahre zuvor die letzte Reichsgartenschau von 1939 stattgefunden Im Zeichen des Neuaufbaus vergab die Stadt Stuttgart im September 1949 den Planungsauftrag fur die Deutsche Gartenschau die am 3 Juni 1950 beginnen sollte und durch Bundesprasident Theodor Heuss eroffnet wurde Die Schau lief bis zum 20 Oktober 1950 Als Ausstellungsgelande wurde auf die gleiche Anlage auf der 1939 die Reichsgartenschau stattfand zuruckgegriffen 4 Wie bereits zur Reichsgartenschau 1939 zeichnete fur die Gesamtplanung der Potsdamer Gartengestalter Hermann Mattern Garten und Landschaftsarchitektur die Verantwortung Obwohl Mattern am Osthang fur die geplante Killesbergsiedlung Gelande abtreten musste gelang ihm unter den modifizierten Bedingungen die Umsetzung mit nachhaltiger Kontinuitat 5 6 Das Thema Garten erfuhr auch 1950 mit zahlreichen Sonderschauen und umfangreichen Rahmenprogrammen Bedeutsamkeit Dies spiegelte sich in eindrucklichen Schauen von Topf und Dekorationspflanzen aber auch Schnittblumenensembles Es folgten Aquarien und Terrarien Schauen 3 Schauen mit industriellem Einschlag so zu den Themen der Keltertechnik und Obstverwertung sowie Gartenkleidung fur Beruf und Erholung rundeten die Themenauswahl ab Bauten BearbeitenMattern entschied sich fur die Errichtung zeitgemasser Neubauten nachdem die meisten Gebaude der Reichsgartenschau zerstort worden waren Glas Stahl und Beton ersetzten den bodenstandigen Werkstein Seine Architektur offenbarte sich befreit vom ideologischen Ballast des Dritten Reichs in transparenter offener und leichter Bauweise worin ein Zeichen fur eine neue Gesellschaftsordnung erkannt wurde So liess er eine Ausstellungshalle in stahlkonstruktiver Bauweise mit umlaufiger Verglasung am Haupteingang errichten die mit den Massen von 115 Metern Lange 21 Metern Breite und einer Hohe von knapp zehn Metern die Wirkungsstatte dominierte und budgetgerecht war Aus symbolischen Zwecken liess Mattern Reste der ehemaligen Haupthalle der Reichsgartenschau stehen und tauschte dabei nur den schmiedeeisernen Hoheitsadler gegen Friedenstauben aus Eine besondere Attraktion des Gelandes war Matterns Aussichtsturm der mit einem Schaft aus Glas und Stahlstutzen 21 Meter hoch in den Himmel ragte Rolf Gutbrod der Erbauer der Liederhalle am Berliner Platz in Stuttgart erschuf die farbenfrohe Milchbar Auch konnte das Vorhaben realisiert werden eine Sesselbahn einzurichten die eine Verbindung von den Ausstellungshallen zum Tal der Rosen schuf betrieben von der Stuttgarter Strassenbahnen AG Die Sesselbahn wurde von einer halben Million Besuchern genutzt Auch gastronomische Betriebe wurden im unverwechselbaren Stil der 1950er Jahre wieder aufgebaut 7 Literatur BearbeitenRalf Arbogast Hrsg Stuttgart Das grune Erlebnis Erholungslandschaften Parks und Gartenschauen in Geschichte und Gegenwart Silberburg Verlag Tubingen Stuttgart 1993 ISBN 3 87407 122 7 Stuttgarter Ausstellungs GmbH Hrsg Deutsche Gartenschau Stuttgart 1950 Plan und Fuhrer Stuttgart Vermittlungsring 1950 OCLC 312174360 Weblinks BearbeitenAnsichtskarte der Deutschen Gartenschau 1950Einzelnachweise Bearbeiten Harald Schukraft Stuttgart nach dem Zweiten Weltkrieg Neubeginn auf Trummern In Karl Moersch Reinhold Weber Hrsg Die Zeit nach dem Krieg Stadte im Wiederaufbau Kohlhammer Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019724 4 S 362 Deutsche Gartenschau 1950 Stuttgarter Ausstellungs GmbH Hrsg Deutsche Gartenschau Stuttgart 1950 Plan und Fuhrer Stuttgart 1950 a b Ralf Arbogast Stuttgart Das grune Erlebnis 1993 S 60 f Torsten Brecht Die Kleinbahn im Hohenpark Killesberg Memento vom 22 Oktober 2012 im Internet Archive In killesberg kleinbahn de Gesamtubersicht uber das Gartenschaugelande Kleine Geschichte des Killesbergparks und der Stuttgarter Messe Hermann Mattern Deutsche Gartenschau 1950 auf dem Killesberg auf architekturmuseum ub tu berlin de Stuttgart Einzelheiten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Gartenschau 1950 amp oldid 237745158