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Buhaya ist das historische Reich der Haya Bevolkerungsgruppe im Nordwesten Tansanias auf einem Hochland am Westufer des Viktoriasees das geografisch zwischen und geschichtlich betrachtet im Schatten der ostafrikanischen Konigreiche Burundi und Ruanda im Suden und Buganda im Norden liegt Das Siedlungsgebiet der Haya erstreckt sich etwa uber die Distrikte Bukoba Muleba und Karagwe im Verwaltungsbezirk Kagera Grundlage fur eine relativ hoch entwickelte Agrarwirtschaft waren Bananen als Dauerkultur und ein hierarchisch strukturiertes Gesellschaftssystem mit einem Herrscher Omukama Plural Bakama an der Spitze einzelner Kleinreiche Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Mythos und Vor Geschichte 3 Wirtschaftliche Entwicklung 3 1 Anbaumethoden 3 2 Handel 4 Gesellschaft 5 Deutsche Kolonialzeit 5 1 Wirtschaft in der deutschen Kolonialzeit 5 2 Missionierung 6 Bis zur Unabhangigkeit 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeografie Bearbeiten nbsp Viktoriaseekuste bei BukobaLandschaftlich und kulturell ist das Gebiet mehr mit Ruanda und dem Suden Ugandas verbunden die hohen Niederschlage sind fur Tansania eine Ausnahme Begrenzt wurde Buhaya im Norden durch den Kagera im Westen durch das Hochland von Karagwe oder den Oberlauf des Kagera je nachdem ob Karagwe zu Buhaya dazu gezahlt wird oder nicht im Suden etwa durch die Grenze zum Biharamulo Distrikt und im Osten durch den Viktoriasee Mehrere nord sudlich verlaufende Graben und Schollen bilden eine zonale Gliederung Zum dicht besiedelten Kernland von Buhaya das mit 1400 2000 mm Jahresniederschlag 1 am regenreichsten ist gehoren die rund 25 km breiten Kustenhugelketten und die vorgelagerten Inseln Es ist das traditionelle Anbaugebiet fur Bananen Getreidearten Cassava und Kaffee Die Bezeichnung Buhaya galt ursprunglich nur fur diesen schmalen Kustenstreifen und wurde erst spater auf das grossere Gebiet ubertragen 2 Im Regenschatten der Hugel westlich angrenzend folgt eine dunn besiedelte zentrale Senke die fruher eine Pufferzone zwischen Buhaya und dem trockenen eher fur Viehweiden geeigneten Hochland von Karagwe bildete Die anschliessende fruchtbare Senke entlang des Kagera gehort zu den fruhesten Siedlungsgebieten Mythos und Vor Geschichte BearbeitenUber die Tatsache dass ab Mitte des ersten Jahrtausends Ackerbau treibende Bantu siedelten herrscht mehr Einigkeit als uber die Datierung des moglicherweise vorchristlichen Gebrauchs von Eisen im Gebiet von Buhaya der von Archaologen diskutiert wird 3 Eisenverarbeitung die in Zusammenhang mit der sich ausbreitenden Bantubevolkerung gebracht wird ging aus der Geschichte in eine bis heute lebendige Mythologie ein Schlagen der Trommel Nyambatama durch das die Inthronisierung der Buhaya Konige begleitet wurde symbolisierte das Schlagen vom Hammer auf den Amboss der fruhen Eisenschmelzer Trommel Speer und Stuhle waren die Insignien koniglicher Macht Die im Kult verwendeten Eisenobjekte und der Speer des Konigs waren in Wirklichkeit das Werk von Ndahura dem Begrunder des Reichs der Bachwezi Dieses Volk regierte Kitara das den Buhaya und den anderen Staaten im Zwischenseengebiet vorausgegangene grosse Reich aus Halbgottern Nach mundlicher Uberlieferung waren sie zwar als Menschen geboren wurden aber unsterblich und verschwanden einfach nach ihrer Zeit Historisch betrachtet handelte es sich um ein lose organisiertes Bantu Reich in der Zeit von etwa 1100 1600 das sich im Suden bis Burundi und im Westen bis in den Kongo erstreckte Der Uberlieferung nach gab es ein Machtzentrum das aufgrund von Ausgrabungen in Suduganda am Mittellauf des Katonga Flusses vermutet wird moglicherweise Bigo Bya Mugenyi Ihre Nahrungsgrundlage waren Getreideanbau und Ziegenhaltung in einzelnen Clangruppen breiteten sie sich in dunn besiedeltes Gebiet aus Dabei verhalf den Bachwezi der zunehmende Gebrauch von Eisengerat beim Ackerbau und der Jagd zu wirtschaftlicher Dominanz und zugleich ritueller Macht Fur diesen Zeitraum wird auch die Ausbreitung des Ankolerindes und des Kaffeeanbaus angenommen Noch weiter vorher lebten die mythischen Batembuzi 4 Als erste Menschen auf der Erde waren sie unsterblich und verschwanden in der Unterwelt Schopfer ist Ruhanga Nachfolger Nkya dessen Sohn Isaza der letzte Herrscher der Batembuzi Aus seiner Verbindung mit Nyamate der Tochter von Nyamyonga dem Konig der Unterwelt ging der Sohn Isimbura hervor Dessen Sohn ist der bereits erwahnte erste Bachwezi Ndahura Historische Aussagen zur Lebenszeit Ndahuras 14 Jahrhundert zur Grossenordnung einzelner Zwergstaaten Bevolkerungszahl wenige tausend und Grunde fur den Untergang des Reiches grosse Durre sind Spekulation In den 1970er Jahren nutzte Peter Schmidt bei einer Feldforschung in dem Gebiet die orale Tradition der Buhaya um damit archaologische Platze zu identifizieren 5 Als Ursache fur den Niedergang der Bachwezi Dynastie im 16 Jahrhundert wird eine zu grosse Ausdehnung des Reiches angenommen das nicht mehr in der Lage war mogliche Aufstande zu kontrollieren Der Zerfallsprozess wurde durch die Invasion von Luo nur beschleunigt Dieses nilotische Hirtenvolk aus dem Bereich des heutigen Sudsudan gelangte in mehreren Einwanderungswellen ab dem 15 Jahrhundert ins Zwischenseengebiet was in der Folge zur Grundung mehrerer grosser hierarchisch aufgebauter Reiche fuhrte Als erstes grundete sich in Bunyoro die Babiito Dynastie Wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten nbsp BananenhainUber das vorkoloniale Buhaya wurde abfallig um seine Bedeutung einem Reich wie Buganda gegenuberzustellen als die Fischerdorfer an der Kuste gesprochen Gemeinsam mit dem Konigreich Buganda hat Buhaya aber seine wirtschaftliche Grundlage im Anbau von Bananen die als Dauerkultur zu Sesshaftigkeit und bald zu Privatbesitz an Land fuhrten Wann der Anbau von Bananen begann ist unklar Schatzungen liegen zwischen dem 6 und 13 Jahrhundert fur das Gebiet 6 Unterschiedliche Folgerungen werden gezogen was privater Landbesitz fur die Clangesellschaft bedeutete Clanchefs die zuvor die Verteilung des freien Landes organisiert hatten sind entweder durch landbesitzende Privathaushalte geschwacht worden oder es wird fur Buhaya ein Feudalismus herausgearbeitet bei dem ein zentraler Herrscher die Clanchefs schwachte Bei letzterer These begann der Omukama grossere Bananenhaine Nyarubanja an Gunstlinge zu verteilen die damit zu Gutsherren Abatwazi wurden die landlose Arbeiter Abatwarwa beschaftigten Diese vom Konig eingefuhrten feudalen Strukturen hatten die traditionellen Abhangigkeiten innerhalb der Clans aufgeweicht 7 Rechtlich besassen wohl die Bakama die Verfugungsgewalt uber das ganze Land praktisch wurde es als Familienbesitz bewirtschaftet Jedenfalls entwickelte sich auch in dieser Bananen Wirtschaft eine Herrscherschicht ahnlich wie in den Gebieten mit vorherrschender Rinderzucht wozu das trockene Bergland von Karagwe zahlt wo sich die dominierende Schicht Hima Tutsi uber den Besitz von Rindern definierte 8 Gegenuber dem weiter sudlich Sukumaland betriebenen Wanderfeldbau mit ausgedehnten Brachezeiten erlaubte die Bananenkultur eine hohere Bevolkerungsdichte da bei ganzjahriger Ernte Arbeitskrafte auch ganzjahrig eingesetzt werden konnen und die Zahl der Arbeitskrafte als der wichtigste die wirtschaftliche Entwicklung begrenzende Faktor galt Als Beweis fur eine vorkoloniale Uberschussproduktion werden Bierfeiern angefuhrt zu denen grosse Mengen Pombe Bananenbier benotigt wurden Rund ein Drittel aller Bananen unterste Schatzung wurde zu Pombe verarbeitet Zwischen den Bananenstauden wurden Bohnen und Kaffee gepflanzt ausserhalb gediehen Susskartoffel Sorghum und Erdnusse In vorkolonialer Zeit wurde Kaffee in Buhaya nicht als Getrank zubereitet es wurde die ganze Frucht in Wasser gekocht getrocknet und als Delikatesse gegessen oder zu bestimmten Zeremonien gebraucht Ausserdem war der Anbau mit Tabus verbunden Kaffee war ein konigliches Privileg Jedem Mann war nur ein Kaffeebaum erlaubt mit dessen Schicksal er sich verbunden fuhlte den er deshalb gut pflegte und in die Hohe wachsen liess Anbaumethoden Bearbeiten nbsp Karagwe Distrikt Wiesen fur Rinderzucht Im Hochland ist Bananenanbau nur in Gunstraumen von Talern moglich Beim Ort Bugene 8 km vom Verwaltungssitz KayangaBereits in vorchristlicher Zeit wurde begonnen wie Pollenanalysen zeigen den immergrunen Regenwald abzuholzen Dass hierzu Eisenwerkzeuge gebraucht wurden wird neben archaologischen Befunden als weiterer Beweis fur eine fruhe Eisenzeit gesehen Abholzung fuhrte zu Bodenverschlechterung die Sekundarvegetation litt unter Abweidung die bessere technische Ausrustung fuhrte also zunachst zu einer Verschlechterung der Ressourcen Es musste ein geeignetes Agrarsystem entwickelt werden Ein Dorf stellte sich wie ein einziger grosser Bananenhain mit versteckt dazwischen liegenden Hausern dar umgeben und deutlich getrennt von extensiv bewirtschaftetem Grasland Im Grasland erfolgte der Anbau von Erdnuss oder Bambara Erdnuss im Wechsel mit mehrjahrigen Brachen Die lehmhaltigen Boden der Bananenhaine erhielten Nahrstoffe durch Dung von auf dem Grasland weidendem Vieh und durch Vermulchung von Pflanzenresten Zusatzlich wurde von ausserhalb herbei gebrachtes Gras verteilt Handel Bearbeiten Von regionalem Handel ist wenig bekannt Salz wurde vermutlich aus den Salzseen von Katwe am Edwardsee bezogen Acholi Gebiet und gegen Rindenstoffe und Kauris getauscht Grossere Salzvorkommen gab es weiter sudlich in der Gegend um Tabora Als ab der Mitte des 19 Jahrhunderts Elfenbeinhandler auch an den Viktoriasee kamen brachten sie Salz aus Tabora mit Auf ihrem Weg lag auch Buzinza Kleinstaat sudlich Buhaya von wo die Handler Hackenblatter und Speerspitzen mitbrachten Ansonsten kam das Eisengerat von den Erzlagern in Bunyoro Zum Elfenbeinhandel hatte Buhaya wenig beizutragen Nur etwas Kaffee ging in den Fernhandel Haya waren aber als Trager und Wiederverkaufer geschaftlich aktiv Der Sklavenhandel um den Viktoriasee war insgesamt gering Das Monopol lag bei den Ganda welche die bei gelegentlichen Uberfallen verschleppten Gefangenen an Handler verkauften Es waren zumeist Frauen die in andere Staaten des Zwischenseengebiets verschleppt wurden Gesellschaft BearbeitenWenig Nutzen brachte die koloniale Hamitentheorie fur die Erklarung vorgefundener Gesellschaftsformen dafur trug sie wie in Ruanda zu sehen zur Verscharfung der Gegensatze zwischen den heimischen Bauern und der zugewanderten pastoralen Elite bei Hierarchische Strukturen konnen aber auch von den betreffenden Gesellschaften selbst meist nur mit der Zuwanderung einer Gruppe erklart werden Es ist Kennzeichen von traditionellen Konigen dass sie ihren Herrschaftsanspruch mit einer Herkunft von ausserhalb begrunden Fur Buhaya entstand aus der Zuwanderung nach dem 15 16 Jahrhundert die neue Hinda Dynastie und die von der vorher ansassigen Bevolkerung zu Halbgottern oder Geistern verklarten Bachwezi kann man sich als religiose Opposition gegenuber den neuen Herrschern vorstellen 9 Werden die Bachwezi Geister speziell mit den alten Schmieden assoziiert so wird die Kontrolle uber sie zum gleichen Machtfaktor wie die Verfugungsgewalt der Hima uber das Vieh Grunder der Hinda Dynastie war Ruhinda ob historisch oder nicht er war in jedem Fall Hirte aus dem Norden In den Jahrhunderten vor Beginn der Kolonialzeit wird von einer einigermassen konstanten Bevolkerungszahl ausgegangen Theorien die mit periodischen Hungersnoten sagezahnformige Bevolkerungsentwicklungen beschreiben gelten als widerlegt Am schlimmsten waren Seuchen wie die Rinderpest die durch Tsetsefliegen ubertragen wird und beispielsweise in den 1880er Jahren ganze Grossviehbestande fast vollig vernichtete Die Krankheit konnte nie richtig beherrscht werden wurde aber durch verschiedene Massnahmen wie Buschfeuer Abholzung betroffener Gebiete und Rauchern des Viehs in einem okologisch labilen Gleichgewicht zum Menschen gehalten Kleinere Kriege mit den Nachbarn Viehdiebstahle haben sich nicht wesentlich ausgewirkt Die Gesellschaft der Haya war in uber hundert patrilineare Clans aufgeteilt die in Rangstufen eingeteilt waren Die fuhrenden Clans leiteten ihre Herkunft direkt von Ruhinda ab der aus Bunyoro gekommen sein sollte Andere Clanchefs im obersten Rang wollten von den Buzinza im Suden oder den Bito im Norden abstammen Eine Stufe darunter standen Hima Clans als Viehzuchter aus dem Norden Nfuro Es folgten ursprunglich Ackerbau treibende Clans die durch Verdienste im Lauf von Generationen aufgestiegen waren Zu den Clans der Iru ursprunglich Sklave gehorte die Mehrheit der Ackerbauern Diverse Wechselbeziehungen und Aufstiegsmoglichkeiten machten das System teilweise durchlassig Durch diese starke Gliederung ist die Gesellschaft weniger durch den Gegensatz Viehzuchter Bauern gepragt der Titel Omukama fur den Konig der mit Milchtrinker Melker oder Milchgeber ubersetzt wird ist aber Hinweis auf die Vorrangstellung der einstigen Hirtennomaden Deutsche Kolonialzeit BearbeitenDie deutsche Kolonialherrschaft begann fur Buhaya 1890 Im Juli legten Deutschland und Grossbritannien ihre Gebietsanspruche fest Ohne sich um Grenzziehungen zu kummern marschierte Emin Pascha der mit seiner Expedition den Viktoriasee sichern sollte von Karagwe weiter nach Norden in bereits britisches Gebiet Auf dem Weg dorthin grundete er im Oktober 1890 an der Kuste im Gebiet Kyamutwara die deutsche Station Bukoba Zu der Zeit bestand das Gebiet der Haya aus acht Zwergstaaten Kyamutwara Bugabo Kiziba Missenyi Karagwe Ihangiro Kianja und Bukara die sich gegenseitig befeindeten Die Deutschen gewannen die Kontrolle indem sie die Bakama der einzelnen Gebiete mit ihren Streitereien gegeneinander ausspielten Einige der Bakama wurden dadurch einflussreicher als andere Besonders Kahigi der Omukama von Kianja tat sich durch Intrigen hervor bewirkte Absetzung und Flucht zweier Rivalen und die Aufteilung des gegnerischen Bukara Hier wurden umgekehrt die Deutschen ausgespielt Kahigi war politisch und spater auch wirtschaftlich ausserst erfolgreich Nach kleineren Aufstanden hatten die Deutschen bis 1895 eine weitgehend stabile indirekte Herrschaft etabliert und die Bakama wurden als Sultane bezeichnet 1906 wurde die Militarstation Bukoba in die Residentur Bukoba umgewandelt vier Bakama darunter Kahigi wurden zu Obersultanen befordert 1898 gab es elf Europaer in Buhaya davon funf im Bezirksamt und sechs Missionare Der Bezirk zahlte 330 000 Einwohner Da Buhaya nie zum deutschen Siedlergebiet erklart wurde konnten grossere Konflikte mit der einheimischen Wirtschaft wie etwa in der Kilimanjaro Region vermieden werden Die Bevolkerung musste an die Bakama Abgaben leisten diese hatten den Forderungen der Kolonialverwaltung nachzukommen Die gelieferten Kauris und Stosszahne reichten anfangs zum Betrieb der Station zu deren Bau auch Arbeiter herangezogen wurden 1898 wurde eine allgemeine Huttensteuer eingefuhrt die die Bevolkerung zu Feldarbeit fur den Markt zwingen sollte Da die Haya nicht uber genugend Geld verfugten mittlerweile waren Rupien verbreitet wurde die Steuer haufig als Arbeitsdienst geleistet 1905 wurde die Huttensteuer durch eine Kopfsteuer ersetzt die bar zu bezahlen war und 1912 auf drei Rupien pro erwachsenem Mann im Jahr erhoht wurde Die Abgaben fur den Omukama etwa einer Rupie entsprechend waren unabhangig davon zu entrichten In der Summe entsprachen die Abgaben etwa einem Monat Lohnarbeit dem Marktwert von 7 bis 13 kg Kaffee oder einem Tragerdienst nach Ruanda 6 Rupien pro Strecke 10 Wirtschaft in der deutschen Kolonialzeit Bearbeiten Hauptziel war eine Produktion fur den Markt einzufuhren Veranderungen in der Agrarwirtschaft ergaben sich durch den Zwang zum Anbau von bestimmten Nahrungsmitteln zunachst fur die deutsche Verwaltung und erst spater fur den Export Zur Eigenversorgung wurde der Anbau von Weizen und Kartoffel durchgesetzt Baumpflanzungen sollten der Versorgung mit Bauholz dienen Eine Plantagenwirtschaft ergab sich in gewissem Mass war aber nicht geplant nbsp Reife Fruchte an KaffeestrauchAls wichtigstes Exportprodukt erwies sich Kaffee allerdings erst ab 1905 nachdem mit der Fertigstellung der britischen Uganda Bahn eine wirtschaftliche Verkehrsverbindung geschaffen war Von 1905 wuchsen die Kaffee Exporte im Bezirk Bukoba von rund 235 Tonnen auf das Maximum von 648 Tonnen 1912 Es gab einige grossere Kaffeepflanzungen von Europaern einige kleinere mit indischen oder arabischen Besitzern der grosste Teil des Kaffees stammte aber aus den Dauerkulturen der Einheimischen die in der neuen Marktwirtschaft auch zu Handlern wurden Das deutsche Konzept hiess Kaffeeanbau als Volkskultur Bakama verlangten Tribut aus dem Kaffeeanbau oder eigneten sich Land fur eigene Plantagen an Ausgefuhrt wurden daneben ab 1905 Erdnusse Haute und Felle die zum Teil aus Ruanda und Burundi kamen Elfenbein aus dem Kongo und Bienenwachs das vor der Kolonialzeit im Gebiet unbekannt war Experimente mit dem Anbau von Baumwolle hatten keinen Erfolg Eine verheerende Rinderpest hatte in zehn Jahren bis 1896 uber 90 Prozent des Grossviehs in Ost und Sudostafrika vernichtet um 1890 hatte sie den Viktoriasee erreicht Es kam zu Hungersnoten Obwohl auch Buhaya ahnlich hohe Verluste erlitt waren die Auswirkungen wegen der grosseren Bedeutung des Ackerbaus hier geringer Eine andere Rinderpestepidemie mit einem Erreger der auch Menschen befallt forderte in Buganda von 1901 bis 1905 rund 300 000 Tote im Kongo 500 000 Die Buhaya kamen da sie sich vermutlich besser vor Ubertragung von Tieren schutzen konnten mit wenigen Tausend Erkrankten davon Missionierung Bearbeiten In Buganda kam es in den 1880er Jahren zwischen Konig Mwanga und den drei anderen Parteien Katholiken Weisse Vater Anglikaner und Moslems zu andauernden Kampfen 1889 gelangten fur kurze Zeit beide christlichen Kirchen im Verein an die Regierung Ab 1890 zerstritten sie sich und 1892 kam es zum Krieg zwischen ihnen um die Macht Die Katholiken mit Bischof Hirth an der Spitze mussten fliehen und versuchten sich zunachst in Bunyoro und nach der Vertreibung von dort durch die Briten provisorisch in Buhaya niederzulassen Um hier Religionskonflikte zu vermeiden verhangte die deutsche Kolonialverwaltung vorbeugend ein Missionsmonopol zugunsten der Katholiken Dafur erfuhren diese von den Bakama anfangs nur Ablehnung Enttauscht reiste Bischof Hirth zu einem Erholungsurlaub nach Europa bevor er 1895 nach Tansania zuruckkehrte Da er in Mwanza ebenfalls schlecht aufgenommen wurde liess er sich schliesslich in Ruanda nieder 11 Die Grundung von Missionsstationen konnte oft nur begleitet von militarischen Drohungen erfolgen Grundsatzlich waren die Interessen von Mission und Verwaltung recht unterschiedlich Die Bezirksverwaltung war auf gute Zusammenarbeit mit den Bakama angewiesen wahrend die Missionare deren Ansehen zum Ausbau der eigenen Macht zu schwachen trachteten Die Missionierung uber Schulen war zunachst ebenfalls wenig erfolgreich da die angebotenen Unterrichtsfacher Lesen und Religion wenig attraktiv waren Da sie spater in Konkurrenz mit staatlichen Schulen gerieten bauten sie ihren Lehrplan aus Eine andere Konkurrenz erhielten die Katholiken 1907 als die Bethel Mission offizieller Name erst seit 1920 ihren Tatigkeitsschwerpunkt von Usambara nach Ruanda verlegen wollte wo Bischof Hirth bis zu dieser Zeit allein missionieren konnte Zur Versorgung der neuen Stationen in Ruanda brauchte die Bethel Mission eine Basis in Bukoba Anfangs waren nur einheimische Missionare tatig die aus Uganda gekommen waren Ab 1910 erlaubte die Kolonialverwaltung die Entsendung eines deutschen Missionars beim Einmarsch britischer Truppen nach dem dortigen Ende des Ersten Weltkriegs 1916 wurden die deutschen Missionare ausgewiesen Bis zur Unabhangigkeit Bearbeiten1920 wurde Buhaya Teil des britischen Mandatsgebiets Tanganjika Nach der Unabhangigkeit 1961 wurden die Kleinstaaten als Voraussetzung fur die sozialistische Umgestaltung des Landes aufgelost Einzelnachweise Bearbeiten United Republic of Tanzania Kagera Region Offizielle Webseite mit Klima und anderen Daten Peter Schmidt Historical Archaeology A Structural Approach in an African Culture Westport Connecticut 1978 S 12 Peter Schmidt Archaeological views on a history of landscape change in East Africa The Journal of African History 1 Oktober 1997 Anfang des Artikels Vgl auch das Kapitel Anbaumethoden weiter unten Peter Robertshaw Seeking and keeping power in Bunyoro Kitara Uganda In Susan Keech McIntosh Hrsg Beyond Ciefdoms Pathways to Complexity in Africa Cambridge University Press New York 1999 Kap 10 S 124 135 Robertshaw referiert die Debatte ob bei den Batembuzi Bachwezi Gotter oder Herrscher eines Reichs regiert hatten Mittelweg sind lose Clangruppen Hierzu Zitatsammlung Peter Robertshaw Two Tons of Excavated Potsherds Reflections on State Formation in Western Uganda 1 2 Vorlage Toter Link cohesion rice edu Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch 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Bevolkerungsentwicklung in Buhaya Tansania in der deutschen Kolonialzeit Munster Hamburg 1994 Die Anwendbarkeit des Begriffs Feudalismus wird S 34 ff diskutiert Zum Landrecht S 74 f Boller 1994 S 63 71 er folgt darin Schmidt 1978 S 36f Durchgerechnet von Boller 1994 S 161 Gudrun Honke u a Als die Weissen kamen Ruanda und die Deutschen 1885 1919 Wuppertal 1990Weblinks BearbeitenRulers org Tanzania Traditional Politics HerrscherlisteNormdaten Geografikum GND 4391954 6 lobid OGND AKS VIAF 239625193 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buhaya amp oldid 232182058