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Der Buchenprachtkafer Agrilus viridis ist ein Kafer aus der Familie der Prachtkafer Buprestidae Der sechs bis neun Millimeter lange metallisch glanzende Kafer ist nicht leicht zu bestimmen da er in Farbe Grosse und Behaarung mit verschiedenen Varianten auftritt die anderen Arten der Gattung Agrilus ahnlich sind Die Gattung Agrilus ist in Europa mit etwa 72 Arten vertreten und der Buchenprachtkafer gehort zum Agrilus viridis komplex Inwieweit dieser Formenkreis in okologische Rassen Unterarten oder als eigenstandige Arten aufgespalten werden muss ist noch nicht geklart Bei Coleonet wird die Meinung vertreten die an Buchen vorkommende Form als eigene Art Agrilus fagi zu fuhren ebenso Agrilus nocivus die ubrigen unter eigenem Namen beschriebenen Formen jedoch nur als Varianten 1 BuchenprachtkaferBuchenprachtkafer Agrilus viridis auf WeidenblattSystematikOrdnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Prachtkafer Buprestidae Unterfamilie AgrilinaeGattung AgrilusArt BuchenprachtkaferWissenschaftlicher NameAgrilus viridis Linnaeus 1758 Abb 1 Verschiedenen AnsichtenAbb 2 Scheitel Punktur langsrunzlig verflossenAbb 3 Kopf von vornLage unterer Augenrandund Fuhlereinlenkung Abb 4 Kopf und Hals schild von schrag obenPfeilspitze auf KielAbb 5 Halsschildgrun Kiel gelb AnschlussHalsschild an Flugeldeckenocker weiss Kiel und Rinnedes Schildchens Abb 6 Kopf und Brust abschnitt von untenorange Kinnfortsatzgrun Prosternalfortsatzocker HinterbrustAbb 7 Klauen beim links und beim rechts Pro Vorder Meso Mittel Meta HinterbeinAbb 8 Hinterschenkelvon unten Pfeilspitzeauf aussere HinterkanteAbb 9 Spitze derlinken Flugeldecke Abb 10 FunftesAbdominalsternitIm Gegensatz zu fast allen Prachtkaferarten ist der Buchenprachtkafer nicht gemass Bundesartenschutzverordnung gesetzlich besonders geschutzt 2 Er wird auch in keiner Roten Liste gefuhrt 3 Inhaltsverzeichnis 1 Taxonomie und Etymologie 2 Beschreibung 3 Biologie 4 Verbreitung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksTaxonomie und Etymologie BearbeitenDie Erstbeschreibung des Buchenprachtkafers erfolgte 1758 durch Linnaeus unter dem wissenschaftlichen Namen Buprestis viridis Die Beschreibung enthalt die Formulierung corpore viridi elongato 4 lat mit grunem langgestrecktem Korper So erklart sich der Artname viridis lat grun 5 Die Gattung Agrilus wurde von dem Englander Curtis 1825 aufgestellt Den Namen ubernimmt er von Megerle 6 Die Erklarung des Gattungsnamens Agrilus ist unsicher Sigmund Schenkling versieht seine Erklarung von altgr agra agra Jagd Beute und eilw eilo sich versammeln mit einem Fragezeichen 7 Ein Bezug zu Eigenschaften der Arten der Gattung ist nicht erkennbar Beschreibung BearbeitenDie Beschreibung trifft auf den ganzen Formenkreis Agrilus viridis zu Bei der grossen Ahnlichkeit der Arten werden fur die sichere Bestimmung viele Merkmale benotigt Der Kafer wird funf bis zehn Millimeter lang Die Mannchen sind in aller Regel einfarbig grun oliv oder blau metallisch glanzend Die Weibchen sind gewohnlich zweifarbig die Flugeldecken wie bei den Mannchen blau oder grun Kopf Brustschild und Unterseite messingfarben bis rotgold Taxobild Die Behaarung der Kafer ist sehr kurz und unauffallig so dass sie unbehaart erscheinen in Abb 9 am Flugeldeckenrand am besten erkennbar bei manchen Tieren ist jedoch entlang der Flugeldeckennaht im hinteren Bereich eine feine helle Behaarung ausgebildet Der Kopf ist wie bei allen Arten der Gattung kurz von oben gesehen etwa dreimal so breit wie lang Die Augen sind gross und bedecken fast die ganze Seite des Kopfes Ihr Hinterrand lauft in kleinem Abstand parallel zum Vorderrand des Halsschildes schmale Wangen Die elfgliedrigen Fuhler sind ab dem vierten Glied nach innen erweitert gesagt und wenig hoher als der Unterrand der Augen eingelenkt Abb 3 Beim Buchenprachtkafer ist der Scheitel leicht gewolbt die Stirn flach und undeutlich gefurcht Der Kopf ist runzelig punktiert und auf der Stirne und der Kopfoberseite ist die Punktur langsrunzelig verflossen Abb 2 Der Halsschild tragt wie bei allen Arten der Gattung einen doppelten Seitenrand Die unter dem eigentlichen Seitenrand liegende kielartige Erhohung verlauft gegen die Basis des Halsschilds zu sehr eng neben diesem nach vorn entfernen sich die beiden Rander voneinander Die kielartig erhobene Falte in der Hinterecke des Halsschildes ist beim Buchenprachtkafer gekrummt und nicht sehr stark ausgepragt gruner Pfeil in Abb 4 und grun in Abb 5 Von oben gesehen ist der Halsschild gerundet an seiner breitesten Stelle doppelt so breit wie lang Er verengt sich zur Basis hin geradlinig die Hinterecken sind also nicht ausgezogen Die schragen seitlichen Eindrucke des Halsschildes sind nicht sehr ausgepragt Die Ausbuchtungen an den Seiten der Basis in die die Basen der Flugeldecken eingepasst sind sind winklig und nicht rund Abb 5 gelb Der Halsschild ist gewellt querrunzelig und hat eine undeutliche Mittelfurche Das Schildchen ist wie bei den anderen Arten der Gattung dreieckig und spitz auslaufend und weist einen Querkiel auf Abb 5 ocker Beim Buchenprachtkafer ist der Querkiel markant und nach hinten von einer Querrille Abb 5 ocker begleitet Die Flugeldecken enden jede fur sich verrundet und mit einem fein gezahnten Rand An der Basis besitzen sie je einen rundlichen Eindruck seitlich davon eine scharf beulig vortretende Schulterecke Im mittleren Bereich sind sie leicht nach innen ausgerandet und lassen seitlich einen Teil des Hinterkorpers unbedeckt Danach verjungen sie sich gleichmassig der Aussenrand der Flugeldecken jedoch starker so dass er von oben gesehen unter dem Flugelumriss verschwindet Vor der Spitze ist er jedoch besonders bei den Weibchen ausgeschweift und begrenzt auch von oben gesehen wieder die Flugeldecke Entlang der Naht sind die Flugeldecken leicht eingedruckt so dass die Naht im hinteren Bereich erhoben scheint Der Kinnfortsatz der Vorderbrust ist gut ausgebildet sein Vorderrand in der Mitte nur flach ausgerandet nicht winklig eingeschnitten Abb 6 orange Nach hinten ist die Vorderbrust stark verlangert Prosternalfortsatz Abb 6 grun Zwischen den kugeligen Vorderhuften verlauft der Prosternalfortsatz parallel und wird nicht durch die Vorderhuften eingeengt Danach verjungt er sich in Form eines spitzen Dreiecks Dabei uberbruckt er die Mittelbrust so dass diese geteilt erscheint Die Spitze des Prosternalfortsatzes passt in eine Ausbuchtung der Hinterbrust Abb 6 ocker Die Hinterhuften liegen breit der Hinterbrust an und sind nach aussen stark verbreitert Sie sind innen zur teilweisen Aufnahme der Hinterschenkel ausgehohlt Die Tarsen sind alle funfgliedrig Tarsenformel 5 5 5 das erste Tarsenglied des Hinterbeines ist etwa so lang wie die folgenden drei Tarsenglieder zusammen Die Krallen am letzten Tarsenglied besitzen an der Basis einen Zahn der bei den Weibchen kurz breit und stumpf ist Abb 7 links Fur die Mannchen existieren verschiedene Klauentypen Beim Formenkreis Agrilus viridis sind die Zahne der Klauen der Hinterbeine wie die der Weibchen gebaut Abb 7 rechts Meta Die Zahne der Klauen an den Vorderbeinen dagegen lang und spitz und tauschen gespaltene Klauen vor Abb 7 rechts Pro Am mittleren Beinpaar sind die Zahne an der aussen liegenden Kralle wie bei den Hinterbeinen ausgebildet die an der innenliegenden Kralle wie bei den Vorderbeinen Abb 7 Meso Im Unterschied zu Agrilus suvorovi sind die ausseren Hinterkanten der Mittel und Hinterschenkel nicht gezahnt Abb 8 Von den funf Abschnitten auf der Unterseite des Hinterleibs Sternit sind die ersten beiden verwachsen und bilden bei Agrilus den breitesten und langsten sichtbaren Hinterleibsabschnitt Die folgenden Sternite verschmalern sich geradlinig das letzte ist in Form eines Kreisausschnittes abgerundet und weist eine Randfurche auf Diese ist beim Buchen Prachtkafer nicht nach innen ausgerandet Auch die Unterseite sind nur sehr sparlich und gleichmassig behaart In Abbildung 10 ist die Behaarung gut erkennbar Am letzten sichtbaren Hinterleibssegment 5 Abdominalsternit ist eine einfache deutlich sichtbare Randfurche ausgebildet die hinten nicht eingebuchtet ist Abb 10 Biologie BearbeitenDie Art lebt in Laubwaldern wo sie auch am Waldrand und auf Lichtungen zu finden ist Auch in Parks und Obstgarten ist sie anzutreffen Die Kafer sitzen auf Gebusch oder verschiedenen Baumen Die Larven entwickeln sich in geschadigten Laubholzern vor allem Weide Birke Buche aber auch Erle Hainbuche Hasel Ahorn Kastanie und Linden nicht jedoch Eiche Die Stammform entwickelt sich in Weiden die Form fagi in Buchen 1 Verbreitung BearbeitenDie Art ist in Mitteleuropa Russland Kleinasien und Nordafrika beheimatet Literatur BearbeitenFritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Eugen Ulmer Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3526 4 Heinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Diversicornia Spektrum Heidelberg 1979 ISBN 3 87263 027 X Gustav Jager Hrsg C G Calwer s Kaferbuch K Thienemanns Stuttgart 1876 3 Auflage Klaus Koch Die Kafer Mitteleuropas Okologie 1 Auflage Band 2 Goecke amp Evers Krefeld 1989 ISBN 3 87263 040 7 S 104 Einzelnachweise Bearbeiten a b Agrilus bei Coleonet abgerufen am 6 Juli 2020 Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3526 4 Rote Listen bei BioNetworkX Memento des Originals vom 20 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot s4ads com C Linnaeus Systema naturae per regna tria naturae secundum classes ordines genera species cum characteribus differentiis synonymis locis Tomus I Editio decima reformata Stockholm 1758 Erstbeschreibung Seite 414 410 Nr 18 Sigmund Schenkling Nomenclator coleopterologus 2 Auflage Jena 1922 Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Art in Kurzform John Curtis British Entomology The Genera of Insects Vol II Coleoptera Part II London 1823 1840 AGRILUS CHRYSEIS Beschreibung der Gattung Agrilus in Text zu Plate 50 entspricht plate 67 Sigmund Schenkling Nomenclator coleopterologus 2 Auflage Jena 1922 Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung in KurzformWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Buchenprachtkafer Agrilus viridis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Agrilus viridis Buchenprachtkafer Memento vom 19 Juli 2008 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buchenprachtkafer amp oldid 234743056