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Dieser Artikel befasst sich mit dem Wirtschaftswissenschaftler Bruno Hildebrand Zu anderen Personen siehe Bruno Hildebrandt Friedrich Bruno Hildebrand 6 Marz 1812 in Naumburg Saale 29 Januar 1878 in Jena war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Politiker Bruno HildebrandBuste an Hildebrands Grab auf dem Johannisfriedhof in Jena geschaffen von seinem Sohn Adolf von Hildebrand Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Bruno Hildebrand wurde als Sohn des Landgerichtsbeamten Johann Friedrich Christian Hildebrand 1780 1864 und dessen Frau Johanne Rosine Leidecker 1783 1860 geboren Am 30 Marz 1826 wurde er Schuler der Landesschule Pforta welche er Ostern 1832 wieder verliess 1 um an der Universitat Leipzig ein Studium der Theologie in Angriff zu nehmen Jedoch wendete er sich bald philosophischen philologischen und geschichtlichen Studien zu In jener Zeit wurde er begeisterter Anhanger der Alten Leipziger Burschenschaft Noch 1832 wechselte er an die Universitat Breslau wo er wegen seiner Zugehorigkeit zur Burschenschaft sich Ende 1834 langere Zeit in Haft begeben musste Im Anschluss beschaftigte er sich mit Geschichtsstudien promovierte 1836 mit der Arbeit De Veterum Saxonum republica scripsit zum Doktor der Philosophie und habilitierte sich im selben Jahr mit einer Fortsetzung des Werkes in Breslau Nachdem er sich nebenbei als Lehrer und Bibliothekar seinen Unterhalt gesichert hatte wurde 1839 wurde er in Breslau ausserordentlicher Professor der Geschichte Im Herbst 1841 erhielt er eine ordentliche Professur fur Staatswissenschaften an der Philipps Universitat Marburg wo er durch sein unabhangiges Auftreten mit der Regierung bald in Konflikt geriet Trotzdem war er 1844 45 Rektor der Universitat Marburg 1846 wurde Hildebrand wegen eines in der deutschen Londoner Zeitung veroffentlichten Artikels der Majestatsbeleidigung angeklagt und suspendiert Sein Freispruch erfolgte erst Anfang 1848 1848 war er Delegierter im Vorparlament Vom 18 Mai 1848 bis zum Ende des Rumpfparlaments am 18 Juni 1849 vertrat Hildebrand den Wahlkreis Marburg in der Frankfurter Nationalversammlung wo er unter anderem im volkswirtschaftlichen Ausschuss und im Ausschuss fur Schul und Kirchenangelegenheiten vertreten war Von 1849 bis 1850 vertrat er Bockenheim im kurhessischen Landtag Dem wieder zur Macht gelangten Minister Hassenpflug trat er auf das entschiedenste entgegen und bewirkte durch seinen Antrag die Verweigerung des von jenem begehrten Finanzzuschusses welche die Auflosung der Standeversammlung zur Folge hatte Im Herbst 1851 verliess er seinen Hessischen Wohnsitz und fand an der Universitat Zurich eine neue Wirksamkeit Hier wurde er Mitbegrunder der schweizerischen Nordostbahn deren Mitdirektor er ab 1853 war 1856 wechselte er als Professor der Nationalokonomie an die Universitat Bern grundete dort das erste Statistische Bureau der Schweiz wurde 1857 Mitgrunder und Direktor der Ost West Bahn sowie Mitbegrunder der Spar und Leihbank in Bern Wahrend der Aufbauphase der Berner Ost West Bahn wurde gegen ihn heftig polemisiert und er hatte leidenschaftliche Verfolgungen zu ertragen So folgte er im Wintersemester 1861 62 einem Ruf als Professor der Staats und Kameralwissenschaften an die Friedrich Schiller Universitat Jena Hier erhielt er den Titel eines geheimen Regierungsrates war in den Wintersemestern 1865 1871 Rektor der Alma Mater am 1 Juli 1864 auch Direktor des Statistischen Bureaus der thuringischen Staaten und wurde im Sommersemester 1868 Direktor des staatswissenschaftlichen Seminars Einer seiner Schuler wurde hier Hans von Scheel Zudem beteiligte er sich auch wieder an den politischen Aktivitaten und wurde fur den Jenaer Distrikt Abgeordneter des Landtags von Sachsen Weimar Eisenach Ab 1872 war er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 2 Er erhielt die Ehrendoktorwurde der Rechte von der Universitat Zurich Hildebrand wird zu den bedeutenden Vertreten der alteren historischen Schule der deutschen Nationalokonomie gezahlt welche eine Wirtschaftsstufenlehre interpretierten die den Ubergang von der Naturaltausch uber die Geld bis zur Kreditwirtschaft beschreibt Sein Hauptwerk tragt den Titel Die National Oekonomie der Gegenwart und Zukunft Er gab ab 1862 die Jahrbucher fur Nationalokonomie und Statistik heraus und arbeitete ab 1866 an einem amtlichen Quellenwerk zur Statistik Thuringens Hildebrands Nachfolger in Jena wurde Julius Pierstorff Familie BearbeitenBruno Hildebrand war ab 1839 in Breslau mit der aus einer judischen Familie stammenden Frau Clementine Guttentag 25 Oktober 1817 in Breslau 17 Mai 1879 in Jena verheiratet Sein Sohn Richard Hildebrand 1840 1918 war ebenfalls Wirtschaftswissenschaftler sein Sohn Adolf von Hildebrand 1847 1921 war einer der bekanntesten deutschen Bildhauer seiner Zeit Otto Hildebrand 1858 1927 wurde Professor der Chirurgie in Berlin und die Tochter Bertha Hildebrand 1875 verheiratete sich 1870 mit dem Nationalokonomen Johannes Conrad Schriften Auswahl BearbeitenDe veterum Saxonum republica Pars I Breslau 1836 books google de De veterum Saxonum republica Pars II Breslau 1836 ZBZOnline books google de Xenophontis et Aristotelis de oeconomia publica doctrinae illustratae Pars I II Marburg 1845 Urkundensammlung uber die Verfassung und Verwaltung der Universitat Marburg unter Philipp dem Grossmuthigen N G Elwert Marburg 1848 ZBZOnline books google de Die National Oekonomie der Gegenwart und Zukunft Band I Frankfurt a M 1848 ZBZOnline books google de Bericht des Volkswirthschaftlichen Ausschusses uber den Entwurf des deutschen Heimathsgesetzes Frankfurt a M 1848 Glossen zu den Rentabilitats Aussichten der Bodenseebahnen St Gallen 1853 doi 10 3931 e rara 34923 books google de Statistische Mittheilungen uber die volkswirtschaftlichen Zustande Kurhessens Berlin 1853 books google de Die Kurhessische Finanz Verwaltung Kassel 1860 Untersuchungen uber die Bevolkerung des alten Italiens Im neuen Schweizerischen Museum Bern 1861 De antiquissimae agri romani distributionis fide Jena 1862 Beitrage zur Statistik des Kantons Bern Band I Die Bevolkerung Bern 1863 Statistik Thuringens Jena 1867 1878 2 Bande 1 Band books google de Literatur BearbeitenFranz J Bauer Burgerwege und Burgerwelten Familienbiographische Untersuchungen zum deutschen Burgertum im 19 Jahrhundert Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 43 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1991 ISBN 3 525 35945 4 zu Hildebrand S 115 178 Digitalisat Johannes Conrad Bruno Hildebrand In Ders Hrsg Jahrbucher fur Nationalokonomie und Statistik Gustav Fischer Jena 1878 Band 30 S 1 16 digizeitschriften de Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 2 F H Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0809 X S 332 333 Ewald Grothe Hrsg Die Abgeordneten der kurhessischen Standeversammlungen 1830 1866 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Nationalbibliothek Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Bruno Hildebrand an der Universitat Zurich Sommersemester 1852 bis Sommersemester 1855 Hildebrand Bruno Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Nachlass Bundesarchiv N 2115Einzelnachweise Bearbeiten Carl Friedrich Heinrich Bittcher Pfortner Album Verzeichniss sammtlicher Lehrer und Schuler der Konigl Preuss Landesschule Pforta vom Jahre 1543 bis 1843 Friedrich Christian Wilhelm Vogel Leipzig 1843 S 502 books google de Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Bruno Hildebrand Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 18 August 2015 englisch Normdaten Person GND 118550942 lobid OGND AKS LCCN n88225915 NDL 00443297 VIAF 22933176 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hildebrand BrunoALTERNATIVNAMEN Hildebrand Friedrich BrunoKURZBESCHREIBUNG deutscher Wirtschaftswissenschaftler und PolitikerGEBURTSDATUM 6 Marz 1812GEBURTSORT Naumburg Saale STERBEDATUM 29 Januar 1878STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Hildebrand amp oldid 235121892