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Der Briloner Stadtwald auch Briloner Stadtforst genannt ist mit 7 750 Hektar einer der grossten Walder in kommunalem Besitz in Deutschland Er liegt in Brilon am nordostlichen Rand des Sauerlandes in Hohenlagen zwischen 400 und 800 m u NHN Seine sudostliche Flanke bildet die Landesgrenze mit Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Burgerwaldprojekt 3 Reviere 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenBei der Grundung der Stadt Brilon im Jahre 1220 durch Erzbischof Engelbert I von Koln wurde die Stadt mit einer Gemeinen Mark geringeren Umfangs ausgestattet Diese Mark teilte sich auf in eine stadtnahe Ackerflur und den entfernter gelegenen Wald Die Nutzung der Waldmark stand in bestimmtem Umfang den einzelnen freien Burgern zu Um die ursprungliche Mark der Stadt lagen die Marken von Duggelter Keffelke Lederke Alme Hoppecke die Bursche und die Mark des Borberges Als es zu Beginn des 14 Jahrhunderts aus verschiedenen Grunden zu einer Landflucht aus den umliegenden Dorfern kam fielen diese bis auf Alme und Hoppecke wust Die Einwohner insbesondere auch der Adel zogen in die Stadt und brachten ihre Rechte mit Auch hatten Briloner Burger bereits dort Besitz erworben und die Stadt kaufte von kirchlichen Stiftungen und weltlichen Grundherren Markenrechte auf Seit dem 16 Jahrhundert begann die Stadt systematisch frei werdende Flachen und Waldungen aufzukaufen Umgekehrt wurde den Burgern verboten ihren Besitz an Auswartige zu verkaufen 1 Im Jahr 1530 reichte das Gebiet der Stadt uber die heutigen Grenzen hinaus Der Markenwald wurde gegen Ende des 16 Jahrhunderts direkt in stadtischen Besitz uberfuhrt Die Nutzung der Briloner Walder durch die Burger verlief bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts vielfaltig Die ausgedehnten Buchenbestande deckten den Bedarf an Brennholz Ebenso boten die lichten Eichenbestande Gras und Fruchte fur die Waldweide von Rindern und Schweinen und lieferten Gerbrinde fur die Lohgerberei Seit dem Beginn des 19 Jahrhunderts begann die Entwicklung hin zu einem rationell betriebenen Forstbetrieb Das grossherzoglich hessische Oberforstkollegium von Hessen Darmstadt erliess 1811 ein Regulativ uber die Bewirtschaftung der Kommunalwaldung Brilon Dabei sollten die Erlose der Stadtkasse zugutekommen Die preussische Verwaltung knupfte daran an und bestimmte die Einstellung eigener Forstleute oder die Ubertragung der Bewirtschaftung auf die staatliche Forstbehorde Im Jahr 1827 wurden im Regierungsbezirk Arnsberg zu dem Brilon gehorte vier Forstverwaltungsbezirke gegrundet Tatsachlich war eine verbesserte Nutzung der Walder notig Die Ubernutzung hatte den Wald teilweise zum Verschwinden gebracht Nach dem Bericht des Burgermeisters Nikolaus Hesse habe insbesondere die Hude dazu gefuhrt dass rund um die Stadt 4000 bis 5000 Morgen Heide und Odland entstanden seien Da die Burger den Geldwert des Waldes nicht erkannt hatten seien die stadtfernen Bereiche ohne eine rationelle Waldwirtschaft in einem beklagenswerten Zustand gewesen Wahrend der Revolution von 1848 fuhrten insbesondere der Streit um die Begrenzung der Hude zu Unruhen in der Stadt So hatte die Stadt die kommunale Schafherde aufgelost und die stadtischen Forstbeamten hatten sich durch ihr energisches Durchgreifen gegen Forstfrevel unbeliebt gemacht 2 3 4 5 In der Folge setzte sich die rationelle forstwirtschaftliche Nutzung durch Bis 1973 gehorte Brilon dem Forstamtsverband an Danach wurde der Wald vom staatlichen Regionalforstamt verwaltet bis er 1994 wieder in Eigenregie der Stadt Brilon uberging Auch heute noch tragt der Wald durch seine Bewirtschaftung zum Stadthaushalt bei Daneben dient er zur Erholung dem Naturschutz und ahnlichen Aufgaben Es existieren 4 5 Revierforstereien mit etwa 20 Beschaftigten In der Nacht vom 18 zum 19 Januar 2007 zerstorte der Orkan Kyrill mit Windstarken von teilweise uber 200 km h im Stadtgebiet Brilon etwa 1 000 ha Wald 500 000 m Holz wurden umgeworfen und zerbrochen Das entspricht der Holzmenge die sonst in zehn Jahren geerntet wird Burgerwaldprojekt Bearbeiten nbsp Kyrill Tor im Burgerwald Im Zuge der Wiederaufforstung wurde auf dem Poppenberg im Briloner Ortsteil Petersborn ein Burgerwald angelegt Der nach dem Burgerwald Konzept angelegte Wald soll zum einen uber die traditionelle nachhaltige Bewirtschaftung eine Einnahmequelle der Stadt bleiben verstarkt Brennstoffe fur Beheizungsalternativen liefern und als Rohstofflieferant fur die Industrie ausgebaut werden andererseits auch zum Sport und Freizeitangebot fur die Burger weiter entwickelt werden Der Eingang zum Burgerwald ist das Kyrill Tor ein 20 Meter hohes Mahnmal aus 14 massiven geschalten sonst unbehandelten Fichtenstammen die schrag nach oben zeigen und sich in der Art eines Tipi kreuzen Es soll an die Zerstorungskraft des Sturmes erinnern aber auch an Neuanfang und Wiederaufbau mahnen Ehrenamtlich pflanzten etwa 4 000 Menschen aus 9 Nationen 18 Schulen 64 Klassen 15 Kindergarten und 53 Vereine und Firmen etwa 50 000 neue Pflanzen von 30 Baumarten darunter Espe Berg Ahorn Douglasie Eibe Elsbeere Faulbaum Ginkgobaum auf dem Gelande Das Burgerwaldkonzept wird auf den gesamten Briloner Stadtwald ausgedehnt Reviere BearbeitenDer Briloner Stadtwald ist in funf Reviere aufgeteilt die das Stadtgebiet umschliessen Niederwald Wunnenbecke 51 45 8 55 Scharfenberg Altenburen 51 44 8 5 Schellhorn Borberg 51 33 8 57 Dreis Hammerkopf 51 35 8 6 Madfeld 51 45 8 73 Einzelnachweise Bearbeiten Josef Ruther Heimatgeschichte des Landkreises Brilon Munster 1956 S 108f Wochenblatt fur den Kreis Brilon 18 1848 29 4 Wochenblatt fur den Kreis Brilon 14 1848 1 4 Extrablatt Magdalena Padberg Als wir preussisch wurden Das Sauerland von 1816 bis 1849 Grobbel Fredeburg 1982 S 334 Wilfried Reininghaus Axel Eilts Funfzehn Revolutionsmonate Die Provinz Westfalen vom Marz 1848 bis Mai 1849 In Wilfried Reinighaus Horst Conrad Hrsg Fur Freiheit und Recht Westfalen und Lippe in der Revolution 1848 49 Munster 1999 S 38 Staatsarchiv Munster Regierung Arnsberg 236 Regierungskommissar an Regierungsprasident vom 28 Marz 1848Weblinks BearbeitenDer Briloner Stadtwald auf brilon de Forst Brilon auf forst brilon de Briloner Burgerwald auf briloner buergerwald com nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Briloner Stadtwald amp oldid 183033002