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Der Bruckturm in der Altstadt von Regensburg markiert das sudliche Ende der die Donau uberquerenden Steinernen Brucke Er entstand als einer von mehreren Torturmen am Ende des 13 und am Beginn des 14 Jahrhunderts bei der Errichtung der mittelalterlichen Stadtbefestigungsanlagen von Regensburg Der Bruckturm ist als einziger von ehemals drei Turmen auf der Steinernen Brucke erhalten Der Regensburger Bruckturm Standort auf interaktiver KarteLage Beschreibung und Geschichte BearbeitenIm funfgeschossigen Bruckturm mit quadratischem Grundriss einem Untergeschoss aus Werksteinen Eckverquaderung Pyramidendach und Laterne mit Zwiebelabschluss darin enthalten die Uhrenglocke uberspannt ein gratiges Kreuzgewolbe eine Torhalle Die Halle offnet sich nach Westen hin zu einem schwibbogenartigen Torerweiterungsbauwerk das vom damaligen Stadtbaurat Adolf Schmetzer entworfen wurde Dieses Erweiterungsbauwerk wurde 1902 benotigt um die Durchfahrt fur die neue Strassenbahn zu ermoglichen Ohne diesen Erweiterungsbau ware der Abbruch des Bruckturms erforderlich gewesen Der Bruckturm ist der sudlichste der ehemals drei Torturme auf der Steinernen Brucke Ostlich benachbart zum Bruckturm befindet sich der 1620 erbaute stadtische Salzstadel in dem heute das Weltkulturerbezentrum Regensburg untergebracht ist Westlich des Bruckturms befinden sich einige Gebaude in Nachfolge des ehemaligen Amberger Stadels Nach vorlaufigen archaologischen Untersuchungen von 2009 spricht vieles dafur dass der Bruckturm der Nachfolger eines fruheren weiter sudlich gelegenen Torbaus ist 1 Die Entstehung des heutigen Bruckturms ist nur ungefahr datierbar auf die Zeit von Mitte des 13 bis Mitte des 14 Jahrhunderts als in Regensburg die Stadtbefestigungsanlagen entstanden Mit dem Mittelturm auf der Brucke der den Zugang zur Donauinsel Oberer Wohrd bewachte und mit dem bereits 1246 entstandenen im Dreissigjahrigen Krieg heftig umkampften und im Verlauf der Schlacht bei Regensburg 1809 endgultig zerstorten Schwarzen Turm am Nordende der Brucke am Zugang zu der bayerischen Stadt Stadtamhof kontrollierte der Bruckturm am Sudende der Brucke den Zugang von der Steinernen Brucke zur Altstadt von Regensburg Im Dreissigjahrigen Krieg wahrend der Kampfe um Regensburg hielt der von den Schweden verteidigte Bruckturm dem Ansturm kaiserlich bayerischer Truppen die unter Umgehung des Nordturms uber die Donauinsel Oberer Wohrd auf die Brucke gelangt waren zwar lange stand wurde aber bis zur Kapitulation der Schweden wegen Pulvermangel schwer beschadigt 2 In Friedenszeiten fungierte der Bruckturm nicht nur als Wehrturm Er wurde auch Schuldturm genannt und diente als Gefangnis fur Schuldner denen dort die Moglichkeit geboten wurde im wahren Sinne des Wortes ihre Schulden einholen zu konnen Mittels einer Angel die man vom Turmfenster herablassen konnte hatten die Straflinge dort die Moglichkeit die eine oder andere Munze zu erbetteln 3 Als Turmerwohnung dienten zwei kleine Zimmer und eine Kuche im obersten Stockwerk das heute als Aussichtsebene zuganglich ist Von dort aus bietet sich ein guter Ausblick auf die Brucke und auf den heutigen nordlichen Stadtteil Stadtamhof 3 Im Inneren des Bruckturms befindet sich eine Abteilung des Donau Schiffahrts Museums sowie eine historische Schlaguhr von Abraham Habrecht mit vergoldeten Zeigern und mit einem damals 1625 modernen Uhrwerk deren Uhrenglocke vom Glockengiesser Schelchshorn gegossen wurde 4 Die Nordfront des Bruckturms tragt eine vierteilige Gruppe von Figuren bei denen es sich nicht um die im Museum aufbewahrten Originale handelt und nicht um den ursprunglichen Standort der Figuren Die Figuren stammen vom ehemaligen Nordturm der Brucke dem Schwarzen Turm der wahrend der Schlacht bei Regensburg stark beschadigt und dann abgebrochen wurde Die Figuren wurden im Zuge des Anschlusses der Stadt Regensburg an das Konigreich Bayern 1835 an die Stadt zuruckgegeben 5 Mittelpunkt ist die grosse Figur eines gekronten Konigs mit Falknerhandschuh an der linken Hand und einem Vogel Bei der Figur handelt es sich um Kaiser Friedrich II der Regensburg die Privilegien und Stadtrechte gewahrte die die Stadt aus den Abhangigkeiten vom Bayernherzog und vom Bischof befreiten und damit Regensburg zu einer Freien Reichsstadt machten 4 Die beiderseits der Kaiserfigur sitzenden Skulpturen stellen Konig Philipp von Schwaben und seine Ehefrau Irene von Byzanz dar die der Stadt ebenfalls Rechte und Privilegien gewahrten 4 Einzelnachweise Bearbeiten Lutz Michael Dallmeier und Mathias Hensch Geheimnisse der Steinernen Brucke Neue archaologische Aufschlusse zur mittelalterlichen Bebauung des sudlichen Bruckenkopfes In Stadt Regensburg Amt fur Archiv und Denkmalpflege Hrsg Denkmalpflege in Regensburg Band 12 Friedrich Pustet Regensburg 2011 ISBN 978 3 7917 2371 6 S 6 33 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte 6 Auflage MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 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