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Als biologische Gefahren werden im Rahmen des Bevolkerungsschutzes und der Gefahrenabwehr Situationen oder Sachlagen bezeichnet in denen aufgrund der vorsatzlichen oder fahrlassigen Freisetzung beziehungsweise der naturlichen Verbreitung von biologischen Agenzien das Risiko von erheblichen negativen Auswirkungen fur Menschen oder fur die Umwelt besteht Als biologische Agenzien gelten dabei Toxine sowie pathogene Mikroorganismen wie Bakterien Viren und Pilze Fur biologische Gefahren typische Szenarien sind die Verwendung biologischer Agenzien bei terroristischen Anschlagen die versehentliche Freisetzung durch Labor oder Transportunfalle der Ausbruch von Tierseuchen sowie das epidemische Auftreten von menschlichen Infektionskrankheiten aufgrund von Hygieneproblemen oder anderen Mangeln in der Vorbeugung Warnschild biologische GefahrBiologische Gefahren sind mit einer Reihe von spezifischen Schwierigkeiten verbunden Hierzu zahlen unter anderem Probleme bei der Einschatzung der Eintrittswahrscheinlichkeit die schwierige Wahrnehmbarkeit aufgrund der lautlosen und unsichtbaren Verbreitung biologischer Agenzien ein erheblicher zeitlicher Abstand zwischen dem auslosenden Ereignis und dem Auftreten der Auswirkungen sowie die raumliche und zeitliche Ausbreitung uber nur schwer zu beeinflussende Wege wie land luft und wassergebundene Personen und Guterverkehrsstrome uber Wasserkreislaufe und Nahrungsketten sowie uber die Bewegung von Wildtieren Weitere Charakteristika von biologischen Gefahrenlagen sind eine oft erhebliche Vermehrung der ursprunglich freigesetzten Erregermenge im Rahmen der Ausbreitung eine grosse Variabilitat der Gefahr in Abhangigkeit von der Dosis und den Infektionswegen sowie der Infektiositat Virulenz Pathogenitat Letalitat und Tenazitat von Erregern dementsprechende Probleme bei der Vorhersagbarkeit des zeitlichen und raumlichen Verlaufs der Auswirkungen sowie ein grosses Angst und Panikpotential Historische Beispiele fur biologische Gefahrenlagen sind unter anderem der Ausbruch des Marburg Virus in der Stadt Marburg durch Laborunfalle im August 1967 die Terroranschlage von September bis November 2001 durch den Versand von Milzbrand Erregern in den Vereinigten Staaten und die Ausbreitung der Vogelgrippe H5N1 in Deutschland von Februar bis April 2006 Sowohl die Vorbeugung als auch die Bekampfung von biologischen Gefahrensituationen sind im Vergleich zu anderen Gefahren bei vergleichbarem Schadenspotential in der Regel mit deutlich hoherem materiellen und personellen Aufwand verbunden Dies umfasst unter anderem die Vorhaltung kostenintensiver Spezialtechnik zur Gefahrenerkennung und beseitigung sowie zum Personenschutz die spezielle Ausbildung von Fachpersonal sowie eine intensivmedizinische Betreuung betroffener Personen in spezialisierten Krankenhausern beziehungsweise Sonderisolierstationen Literatur BearbeitenBundesamt fur Bevolkerungsschutz und Katastrophenschutz Robert Koch Institut Hrsg Biologische Gefahren I Handbuch zum Bevolkerungsschutz Dritte Auflage Bonn 2007 ISBN 3 939347 06 X Bundesamt fur Bevolkerungsschutz und Katastrophenschutz Robert Koch Institut Hrsg Biologische Gefahren II Entscheidungshilfen zu medizinisch angemessenen Vorgehensweisen in einer B Gefahrenlage Dritte Auflage Bonn 2007 ISBN 3 939347 07 8Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Bekanntmachung betreffend Vorschriften uber das Arbeiten und den Verkehr mit Krankheitserregern ausgenommen Pesterreger Deutschland 1904 Quellen und Volltexte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Biologische Gefahren amp oldid 208445334