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Der Begriff Bevolkerungsschutz ist eine zusammenfassende Bezeichnung fur alle Einrichtungen und Massnahmen die der Gefahrenabwehr und Hilfe zum Schutz der Zivilbevolkerung im Krisen oder Katastrophenfall dienen Es wird dabei unterschieden zwischen dem Katastrophenschutz der den Schutz von Menschen Sachgutern sowie der naturlichen Umwelt vor dem Eintritt und den Folgen einer Natur Katastrophe umfasst dem Zivilschutz der im spezielleren Sprachgebrauch Massnahmen zum Schutz der Bevolkerung von Betrieben und offentlichen Einrichtungen im Verteidigungs und Spannungsfall Krieg umfasst 1 Internationales Zivilschutzzeichen Die ubergreifende Bezeichnung Bevolkerungsschutz tragt der Tatsache Rechnung dass zwischen den Massnahmen in den Bereichen Katastrophenschutz und Zivilschutz viele Gemeinsamkeiten bestehen die von den beteiligten Organisationen und Einrichtungen uber deren technische Ausstattung und andere Vorsorgemassnahmen bis hin zu behordlichen Zustandigkeiten reichen Zur Hilfe fur die Bevolkerung befahigt und beauftragt sind in erster Linie die Feuerwehren sowie in Deutschland das Technische Hilfswerk Hilfsorganisationen wie der Arbeiter Samariter Bund das Deutsche Rote Kreuz die Johanniter der Malteser Hilfsdienst und bei Schadenereignissen zu Wasser die Deutsche Lebens Rettungs Gesellschaft und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbruchiger Der Einsatz von Streitkraften zum Bevolkerungsschutz ist in den meisten Landern moglich aber unterschiedlich streng geregelt Inhaltsverzeichnis 1 Nationales 1 1 Deutschland 1 2 Osterreich 1 3 Schweiz 1 4 Belgien 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseNationales BearbeitenDeutschland Bearbeiten Hauptartikel Bevolkerungsschutz Deutschland Bei einer integrierten Betrachtung der Bereiche Katastrophenschutz und Zivilschutz unter einem gemeinsamen Oberbegriff ist jedoch in Deutschland zu beachten dass die gesetzgeberischen Kompetenzen unterschiedlich verteilt sind Wahrend der Zivilschutz nach Art 73 des Grundgesetzes der ausschliesslichen Gesetzgebung des Bundes unterliegt und als Teilbereich der Zivilverteidigung dem Bundesministerium des Innern zugeordnet ist sind fur den Katastrophenschutz nach Artikel 30 und 70 des Grundgesetzes die Bundeslander zustandig Die Neugrundung des Bundesamtes fur Bevolkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBK als Bundesoberbehorde im Geschaftsbereich des Bundesministeriums des Innern erfolgte zum 1 Mai 2004 errichtet aus der Zentralstelle fur Zivilschutz des Bundesverwaltungsamtes als Nachfolgeeinrichtung des zum 1 Januar 2001 aufgelosten Bundesamtes fur Zivilschutz Das Gesetz uber die Errichtung des Bundesamtes fur Bevolkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBKG 2 definiert die Aufgaben des BBK Das Bundesamt nimmt Aufgaben des Bundes auf den Gebieten des Bevolkerungsschutzes und der Katastrophenhilfe wahr die ihm durch das Zivilschutzgesetz oder andere Bundesgesetze oder auf Grund dieser Gesetze ubertragen werden Nach 1 Abs 2 Zivilschutz und Katastrophenhilfegesetz ZSKG gehoren zum Zivilschutz folgende Aufgaben Selbstschutz Warnung der Bevolkerung Schutzbau Aufenthaltsregelung Katastrophenschutz nach Massgabe des 11 ZSKG Massnahmen zum Schutz der Gesundheit Massnahmen zum Schutz von Kulturgut hierzu betreibt das BBK im Barbarastollen bei Oberried einen zentralen Bergungsort Diese Aufgaben werden in funf Abteilungen wahrgenommen Das Amt gibt die Zeitschrift Bevolkerungsschutz heraus Der Begriff des Zivilschutzes wird durch das Konzept des Bundes gepragt Die scharfe Trennung allein durch die Feststellung des Verteidigungsfalls ist fortan nicht mehr ausschlaggebend In den Jahren 2006 07 zeichnet das Bundesamt fur Bevolkerungsschutz und Katastrophenhilfe hauptverantwortlich u a fur die Einfuhrung der Medizinischen Task Forces im Rahmen der Neuen Konzeption im Bevolkerungsschutz In dieser neuen Konzeption wurde abgestimmt mit den Bundeslandern ein neues auch auf Spezialgefahren wie ABC Schutz und MANV ausgerichtetes Ausstattungskonzept im Rahmen der erganzenden zivilschutzbezogenen Ausstattung die der Bund den Landern zur Verfugung stellt erarbeitet Im Bevolkerungsschutz wirken nach wie vor hauptsachlich ehrenamtliche Krafte der Hilfsorganisationen der Feuerwehren und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk mit ihrem Potential mit Osterreich Bearbeiten Hauptartikel Zivilschutz Osterreich In Osterreich sind die Agenden des Zivilschutzes Bevolkerungsschutzes 1 auf alle Ebenen des Staates verteilt Der Bund ubernimmt nationale und internationale Koordination die Lander regionale Angelegenheiten und Gemeinden Einsatzkrafte und Hilfsorganisationen die Umsetzung vor Ort Fur Bewaltigungen in militarischen Spannungsfallen bestehen bis auf die vorrangige Einbeziehung des Bundesheeres heute keine spezielleren Konzepte mehr Die Gleichsetzung von Zivilschutz mit Katastrophen und Bevolkerungsschutz beruht auf der verfassungsmassigen immerwahrenden Neutralitat Osterreichs nach deren Doktrin militarische Krisensituationen nur auf eigenem Staatsgebiet entstehen konnen weil sich Osterreichs Armee bis auf gewisse Teilnahme an internationalen Missionen nicht im Ausland engagieren darf Seit 2004 alle Nachbarn Osterreichs EU Mitglieder gelten die Landesverteidigungsdoktrinen des Kalten Kriegs als uberholt militarischer Bevolkerungsschutz kann nur im Rahmen eines gesamteuropaischen Verteidigungsfalles oder durch irregulare Bedrohungen etwa Terrorismus eintreten In zweiterem Falle ware das Bundesheer nur im Assistenzeinsatz fur den zivilen Kriseneinsatz tatig Schweiz Bearbeiten Hauptartikel Zivilschutz Schweiz In der Schweiz ist der Bevolkerungsschutz im Wesentlichen kantonal organisiert und wird durch das Bundesamt fur Bevolkerungsschutz koordiniert Zu den so genannten Partnerorganisationen im Bevolkerungsschutz gehoren die Polizei die Feuerwehr der Zivilschutz die Sanitatsdienste sowie die Technischen Betriebe Belgien Bearbeiten Siehe auch Foderales Fachzentrum fur zivile SicherheitLiteratur BearbeitenMartin Diebel Atomkrieg und andere Katastrophen Zivil und Katastrophenschutz in der Bundesrepublik und Grossbritannien nach 1945 Paderborn 2017 Wolfram Geier Zwischen Kriegsszenarien und friedenszeitlicher Katastrophenabwehr Zur Entwicklung der zivilen Verteidigung in der Bundesrepublik Deutschland unter besonderer Berucksichtigung des Zivilschutzes und seiner Reformen vor und nach Beendigung des Kalten Krieges Marburg 2003 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Bevolkerungsschutz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Godeke Klinge 2006 2016 Schutz und Hilfe Die Geschichte der Entwicklung des Schutzes der Bevolkerung in Deutschland bei Katastrophen und kriegerischen Auseinandersetzungen von 1871 1945 PDF 1 5 MB 190 S Bundesamt fur Bevolkerungsschutz und Katastrophenhilfe Website des BBK Osterreichischer Zivilschutzverband zivilschutzverband at Bundesamt fur Bevolkerungsschutz Website des BABS Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten a b Insbesondere Schweizer Usance in Deutschland wird auch Katastrophenschutz als Oberbegriff gebraucht in Osterreich wird das gesamte Fachgebiet unter dem Begriff Zivilschutz zusammengefasst Gesetz uber die Errichtung des Bundesamtes fur Bevolkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBKG Normdaten Sachbegriff GND 4067915 9 lobid OGND AKS Anmerkung Ansetzungsform GND Zivilschutz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bevolkerungsschutz amp oldid 228994705