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Die Bengalische Quitte Aegle marmelos auch Madjobaum Belbaum oder Schleimapfel und Indische Quitte genannt ist eine Pflanzenart in der Familie der Rautengewachse Rutaceae Die aromatischen Fruchte werden als Obst und viele Pflanzenteile werden medizinisch verwendet Bengalische QuitteBengalische Quitte Aegle marmelos SystematikOrdnung Seifenbaumartige Sapindales Familie Rautengewachse Rutaceae Unterfamilie AurantioideaeTribus CitreaeGattung AegleArt Bengalische QuitteWissenschaftlicher NameAegle marmelos L Correa Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Laubblatt 1 2 Blute 1 3 Frucht und Samen 1 4 Chromosomenzahl 2 Verbreitung 3 Systematik 4 Verwendung 4 1 Religiose Verwendung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Borke nbsp Illustration nbsp Wechselstandige gestielte gefiederte Laubblatter nbsp Blute nbsp FruchtErscheinungsbild und Laubblatt Bearbeiten Aegle marmelos ist ein laubabwerfender kleiner bis mittelgrosser dorniger Baum Kultivierte Exemplare konnen Wuchshohen von mehr als 8 10 Meter erreichen 1 2 3 4 Der Stamm verzweigt sich schon bald uber dem Boden Die leicht furchige Borke ist braun grau weich an jungen Zweigen unregelmassig gefurcht 1 im Alter ist sie dicker und lost sich in kleinen Platten ab 4 Verletzte Zweige sondern einen durchsichtigen Saft Gummi ab ahnlich Gummi arabicum der in langen herabhangenden Faden eintrocknet 4 5 Die Zweige lassen sich in Langtriebe mit Internodien von 3 5 Zentimetern Lange und Kurztriebe die insgesamt nur 1 3 Zentimeter lang sind und zahlreiche Blatter tragen unterscheiden Die wechselstandig angeordneten und gestielten Laubblatter werden an den Langtrieben von jeweils einem oder zwei Dornen begleitet 1 Die Dornen sind 1 5 2 bis 3 3 Zentimeter lang Der meist kahle Blattstiel ist etwa 3 8 Zentimeter lang Der Blatt oder die Blattchenstiele sind manchmal teils kurz geflugelt 1 Die Blatter sind sehr variabel stark besonnte Blatter konnen eine rotliche Farbung aufweisen Die Blattspreite ist unpaarig gefiedert mit drei seltener funf Fiederblattchen Die seitlichen Blattchen sind sehr kurz gestielt wahrend das endstandige Blattchen langer gestielt ist Am Stielchen des Endblattchens konnen Gelenke Pulvini vorhanden sein Die Fiederblattchen sind bei einer Lange von 4 12 Zentimetern sowie einer Breite von 2 6 Zentimetern eiformig bis elliptisch seltener verkehrt eiformig mit gerundeter bis keilformiger Basis und zugespitztem oder spitzem 3 oft rundspitzigem und manchmal eingebuchtetem oberen Ende Und der Rand ist schwach bis leicht gezahnt oder gekerbt Die Blattchen sind kahl und dunn die Mittelader tritt auf der Unterseite hervor 1 Blute Bearbeiten Die zwittrigen Bluten stehen einzeln oder zu viert bis siebt in lockeren Zymen in den Blattachseln und am Ende der Zweige Der Blutenstiel ist schwach behaart Die grunlich weissen und duftenden Bluten sind bei einem Durchmesser von 2 Zentimetern radiarsymmetrisch mit doppelter Blutenhulle Die behaarten Kelchblatter sind zu einem flach becherformigen leicht funfzipfligen Kelch verwachsen Die Kronblatter sind langlich bis verkehrt eiformig in der Knospe einander uberlappend spater dann ausgebreitet Sie sind dicklich und mit Oldrusen versehen Eine Nektarscheibe Diskus fehlt oder ist nur klein Der schmal eiformige aus acht bis zwanzig Fruchtblattern zusammengesetzte oberstandige Fruchtknoten geht fliessend in die fast sitzende grosse und langlich knaufige Narbe uber 1 Die mit etwa 30 bis 50 zahlreichen 3 Staubblatter besitzen Staubfaden die nur halb so lang sind wie die langlichen Staubbeutel und sie sind teils in mehreren Gruppen miteinander verwachsen 1 Frucht und Samen Bearbeiten Die mit einer Grosse von 5 10 Zentimeter rundlichen bis birnenformigen oder ellipsoiden mehrsamigen Fruchte Beeren Panzerbeere Amphisarca farben sich zur Reife grunlich bis gelb braunlich Die relativ glatte kahle leicht raue manchmal schorfige fleckige und harte Schale ist etwa 3 4 Millimeter dick Darunter ist die orange gelbe und pastos faserige klebrige und susse Pulpe und im segmentierten Kern liegen die einzelnen Samen jeweils in einem Sack aus klebrigem transparentem und zahem Schleim Gummi der sich beim Trocknen verfestigt Die Pulpe wird wenn sie austrocknet hart und dunkelorange Die etwa 10 bis 15 8 10 Millimeter grossen und abgeflachten Samen sind von wolligen weissen Haaren umgeben Jeder Samen enthalt einen geraden Embryo und grosse Kotyledonen aber kein Endosperm 3 Kultivierte Sorten konnen erheblich grossere bis 20 Zentimeter Durchmesser Fruchte mit weicher Schale besitzen zudem enthalten sie wenige Samen und keine klebrigen Bestandteile 4 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 18 6 Verbreitung BearbeitenAegle marmelos ist heimisch am Sudrand des Himalaya von Pakistan im Westen uber Indien und weiter nach Sudosten in Bangladesch Myanmar und Hinterindien 4 Sie wachst in Waldern im Monsunklima in Hohenlagen von 600 3 bis 1200 2 Metern In Sudostasien wird die bengalische Quitte verbreitet kultiviert Systematik BearbeitenDiese Art wurde von Carl von Linne als Crataeva marmelos erstveroffentlicht Correa stellte 1800 unter dem Namen Aegle marmelos die Gattung Aegle auf Das Artepitheton marmelos geht auf das portugiesische Wort marmelos fur Quitten zuruck und bezieht sich auf die duftenden und suss schmeckenden Fruchte Der Gattungsname Aegle ist die latinisierte Form des griechischen Aigle einer der Heliaden aus der griechischen Mythologie 7 Swingle und Reece gaben als nah verwandte Gattungen die afrikanischen Aeglopsis Afraegle und Balsamocitrus an 1 eine Gruppierung die auch durch neuere DNA Analysen gestutzt wird Dagegen stellen die Subtribus Balsamocitrinae und Tribus Citreae in die Swingle und Reece Aegle marmelos einordnen wahrscheinliche keine monophyletischen Einheiten dar 8 nbsp Querschnitt und Langsschnitt durch eine Bengalische QuitteVerwendung BearbeitenNachdem die sehr harte Schale mit einem Messer entfernt wurde wird die Frucht frisch als Obst gegessen in Tamil Nadu oft mit Zucker bestaubt Sie schmeckt entfernt apfelartig ist aber recht sauer Der Saft wird zu Sussspeisen Marmelade oder Chutney verarbeitet Die jungen Blatter werden als Gemuse oder Gewurz genutzt Aus Bluten und Rinde lasst sich duftendes Ol gewinnen Die klebrige Substanz aus dem Samensack wird gelegentlich als Kleber genutzt Fruchte Blatter Bluten und Rinde werden auch medizinisch genutzt 4 In Thailand werden die getrockneten Fruchte in Wasser aufgekocht und als Tee getrunken Ma Tum Tee Religiose Verwendung Bearbeiten Im Hinduismus ist der Belbaum dem Shiva heilig Seine dreigeteilten Blatter werden mit Shivas Dreizack verglichen und haufig Shiva geopfert ebenso die Frucht Literatur BearbeitenT K Lim Edible Medicinal and Non Medicinal Plants Volume 4 Fruits Springer 2012 ISBN 978 94 007 4052 5 S 594 618 Robert Bentley Henry Trimen Medical Plants Vol I J amp A Churchill 1880 Nr 55 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bengalische Quitte Aegle marmelos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aegle marmelos in Wild Fruits Kalyani Publishers New Delhi India Aeglos marmelos bei Useful Tropical Plants Aegle marmelos bei Auroville Virtual Herbarium abgerufen am 12 September 2019 Bael bei idtools org Citrus ID abgerufen am 12 September 2019 Die Bengalische Quitte Aegle marmelos auf flora obscura de abgerufen am 15 September 2019 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h W Reuther H J Webber L D Batchelor Hrsg The Citrus Industry Band 1 Chapter 3 1967 ucr edu abgerufen am 16 April 2010 online Citrus Variety Collection UCR abgerufen am 12 September 2019 a b c Hassan ud Din Shahina A Ghazanfar Aegle In S I Ali M Qaiser Hrsg Flora of Pakistan Band 132 Missouri Botanical Garden Press S 27 eFloras org a b c d e f Dianxiang Zhang Thomas G Hartley Aegle In Wu Zhengyi Peter H Raven Hrsg Flora of China Band 11 Missouri Botanical Garden Press St Louis S 96 eFloras org 1994 a b c d e f Julia F Morton Fruits of warm climates Miami FL 1987 S 187 190 online K Bhar S Mondal P Suresh An Eye Catching Review of Aegle marmelos L Golden Apple In Pharmacognosy Journal Vol 11 Issue 2 2019 207 224 doi 10 5530 pj 2019 11 34 Aegle marmelos bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 16 7 Nachdruck von 1996 Bernard E Pfeil Michael D Crisp The age and biogeography of Citrus and the orange subfamily Rutaceae Aurantioideae in Australia and New Caledonia In American Journal of Botany Band 95 Nr 12 2008 S 1612 1631 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bengalische Quitte amp oldid 236128794